Jan Christoph Störtländer

PISA als epochaltypisches Schlüsselproblem der Erziehungswissenschaft

Es muss als eines der grosen Verdienste von PISA gelten, dass es vermittelt uber diese Art der large-scale-assessments moglich wurde, Disparitaten und Kompositionseffekte im deutschen Bildungssystem (Baumert et al. 2009) in einer Art und Weise aufzuzeigen, die dann auch den offentlichen bildungspolitischen Diskurs dazu notigte, sich mit diesen Phanomenen naher auseinanderzusetzen. Allerdings ist es auch gerade eben jene Form der Untersuchung bzw. die jenen Kompetenzmessungen inharente Logik, die gleichzeitig dazu fuhrten, dass die Ergebnisdiskussionen dieser Studien zwar breite offentliche Aufmerksamkeit fanden, zugleich aber – trotz gegenteiliger bildungstheoretischer Begrundungsversuche (Benner 2002; Messner 2003; Tenorth 2004) – als Kollateralschaden in der offentlichen Wahrnehmung ein verkurzter Bildungsbegriff entstand.

Studentische Forschung im Praxissemester

Im folgenden Beitrag thematisieren wir Zugange zu empirischer Forschung, wie sie von Lehramtsstudierenden der Universitat Bielefeld im Praxissemester an ihren Praktikumsschulen durchgefuhrt wird. Es wird der Weg vom studentischen Erkenntnisinteresse uber die Entwicklung einer Fragestellung bis hin zur Durchfuhrung der Forschungsvorhaben nachgezeichnet und anhand von Beispielen illustriert, wie Planung und Umsetzung von Feldbedingungen aber auch biografischen Faktoren abhangen.