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Dive into the research topics where Jürgen Mansel is active.

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Featured researches published by Jürgen Mansel.


Archive | 1999

Selbstsozialisation, Kinderkultur und Mediennutzung

Jürgen Mansel; Johannes Fromme; Sven Kommer; Klaus Peter Treumann

Im Februar 1997 haben wir vom Zentrum fur Kindheits- und Jugendforschung in Bielefeld eine Tagung zum Thema „Armut und soziale Ungleichheit im Kindes- und Jugendalter“ veranstaltet. Bei dieser Tagung ist u.a. klar geworden, das die These der Bremer Armutsforscher, Armut sei heute meist nur eine kurze zeitliche Episode, die Betroffene in der Regel aus eigenen Kraften zu uberwinden wissen, zumindest fur Kinder und Jugendliche nicht zutrifft, da diese materiell von ihren Eltern abhangig sind und sich daher nicht aus eigener Kraft aus dieser Situation befreien konnen (Mansel/Brinkhoff 1998; Mansel/Neubauer 1998). Gleichwohl ist deutlich geworden, das auch Kinder und Jugendliche in Armutslagen aktive Strategien entwickeln konnen, die zwar nicht diese objektiven Bedingungen zu verandern, aber doch deren Bewaltigung zu erleichtern vermogen.


Neue Spaltungen - alte Ungleichheiten | 1998

Vererbung von Statuspositionen: Eine Legende aus vergangenen Zeiten?

Jürgen Mansel; Christian Palentien

Die Diskussion um die Folgen der funktionalen Differenzierung moderner Gesellschaften, um Individualisierungsprozesse, die Auflosung von Klassenlagen, die Entstrukturierung von Lebensverlaufen, die Differenzierung und Pluralisierung von Lebenslagen verweist einerseits auf die gestiegenen Chancen der handelnden Subjekte, einen individuell als sinnvoll erachteten und den eigenen Interessenslagen gerecht werdenden Lebensentwurf zu realisieren. Andererseits aber auch auf die Risiken, die mit den „neuen“ Entscheidungszwangen und dem Scheitern von Karriereplanen einhergehen bzw. aus diesen resultieren. Sowohl der Erfolg als auch das Scheitern sind dabei individuell zu verantworten, d.h. sie werden als Folge der (nicht ausreichenden) Leistungen, Anstrengungen und Bemuhungen der handelnden Subjekte verstanden. Damit geht einher, das viele Menschen bei anstehenden neuen Anforderungen, Aufgaben und zu bewaltigenden Problemlagen Gefahr laufen, nicht uber die Handlungskompetenzen zu verfugen oder die sozialen Ressourcen nicht aktivieren zu konnen, die fur die erfolgreiche Bewaltigung erforderlich sind. Solche Verunsicherungen und Ungewisheiten hinsichtlich der Realisierbarkeit der eigenen Lebensziele machen die These von Badura/Pfaff (1989) plausibel, nach der Stres in modernen Gesellschaften zu einem zentralen Kennzeichen des alltaglichen Handelns wird.


Zeitschrift Fur Soziologie | 1988

Die Disziplinierung der Gastarbeiternachkommen durch Organe der Strafrechtspflege

Jürgen Mansel

Zusammenfassung Von den Nachkommen der Arbeitsmigranten aus Südeuropa wird erwartet, daß sie auf dem Arbeitsmarkt die Funktion erfüllen, die auch ihren Eltern zugewiesen wurde. Da sie aufgrund eines gestiegenen Anspruchsniveaus seltener bereit sind, unqualifizierte Arbeiten zu verrichten, sind zu ihrer Disziplinierung und der Förderung der Arbeitsmoral spezifische Maßnahmen erforderlich, die sie in sozial unterprivilegierten Positionen halten. Eine wichtige Funktion erfüllt im Rahmen dieser Degradierungszeremonien die überproportional häufige Kriminalisierung von Personen aus der entsprechenden Bevölkerungsgruppe. Bei der Durchsetzung der Herrschaftsinteressen nimmt die Polizei eine nicht unbedeutende Rolle ein. Daß die einzelnen Polizisten den auf makrosoziologischer Ebene notwendig gewordenen Anforderungen gerecht werden und zu deren Umsetzung entsprechende Verhaltensweisen realisieren, wird durch mikrosoziologische Prozesse sichergestellt. Anhand empirischer Materialien wird überprüft, inwiefern aufgrund von in der Öffentlichkeit geförderten Vorurteilen und Mißtrauen gegenüber jungen Ausländern Polizisten eher als gegenüber gleichaltrigen Einheimischen geneigt sind, angezeigtes oder über eigene Ermittlungen festgestelltes potentiell strafrechtlich relevantes Verhalten zu kriminalisieren.


Soziologie, Forum der Deutschen Gesellschaft für Soziologie | 2003

Sozialwissenschaftliche Jugendforschung. Jugend, Jugendforschung und Jugenddiskurse: Ein Problemaufriss

Hartmut M. Griese; Jürgen Mansel

In keinem anderen Land der Welt wird in den Erziehungs-und Sozialwissenschaften so viel und so kontrovers uber „Jugend“ geforscht und offentlich diskutiert, so dass durchaus von einem „Mythos Jugend“ in Deutschland geredet werden kann (vgl. z.B. Zinnecker 1993: 96ff.; Griese 2000a: 185ff.). Jugendforschung ist eine fest etablierte und anerkannte sozialwissenschaftliche Disziplin, was sich auch daran festmachen lasst, dass einschlagige Handbucher vorliegen (z.B. Markefka/Nave-Herz 1989; Kruger 1993 oder Merkens/Zinnecker 2001), ein spezieller, wenn auch uberwiegend padagogisch ausgerichteter Zeitschriftenmarkt besteht (z. B. „deutsche jugend“, „Thema Jugend“, „Kind, Jugend, Gesellschaft“ etc.) und von Zeit zu Zeit bilanzierende Gesamtdarstellungen — auch von Tagungen und Kongressen — publiziert werden (z.B. SanderNollbrecht 2000; Timmermann/Wessela 1999) oder Periodika sich speziell dem Thema widmen (zuletzt z.B. das Kursbuch „JugendKultur“ von 1997 oder „Aus Politik und Zeitgeschehen“ vom Februar 2002). Daneben haben Akademietagungen immer wieder das Thema Jugend und Jugendforschung, entweder aktuell motiviert oder bilanzierend formuliert, auf ihre Fahnen geschrieben. Nicht zuletzt die alle drei bis sechs Jahre erscheinenden grosen Shell-Jugend-Studien (zuletzt 1997 und 2000; mittlerweile sind es 13 Studien seit 1952) fuhren zu einer medial-politischen Aufmerksamkeitskonzentration auf Jugend(forschung), so dass innerhalb der Jugendforschung kaum mehr Zeit fir kritische Besinnungen, retrospektive Reflexionen oder innovative Forschungskonzepte besteht.


Selbstsozialisation, Kinderkultur und Mediennutzung | 1999

Persönlichkeitsentwicklung im Spannungsfeld von Realität, Deutungen und konstruierten Bildern

Jürgen Mansel

Personlichkeitsentwicklung wird im vorliegenden Aufsatz verstanden als das vom Subjekt zum jeweiligen Lebensabschnitt erreichte Resultat der produktiven Auseinandersetzung mit und Verarbeitung von Faktoren, die konzeptionell auf drei unterschiedlichen Ebenen zu verorten sind. Am Beispiel der Bedingungen des Aufwachsens von Jugendlichen soll aufgezeigt werden, welche Bedeutung den einzelnen Ebenen fur Sinngebungen und die subjektive Konstruktion von Wirklichkeit beizumessen ist. Auf der ersten Ebene werden konkrete Lebensbedingungen und -umstande erfast. Den Ausgangspunkt stellt dabei das Modell des produktiv realitatsverarbeitenden Subjekts dar. Dieses Modell wird, um die ausere Realitat nach ihrer Zuganglichkeit fur die handelnden Subjekte in ihren einzelnen Segmenten zu fassen, erganzt durch ein sozialokologisches Sozialisationsmodell. Die zweite Ebene umfast konstruierte Bilder und Fremddeutungen. Fur die Jugendlichen last sich diese Ebene uber die beiden Pole von negativen Etikettierungen/Stigmata und Idealbildern als Garant zukunftiger Entwicklungen umschreiben. Die Selbstwahrnehmungen, -konzepte und -bilder (das nach subjektiver Sicht tatsachlich Erreichte) auf der einen Seite und die Selbstanspruche und Wunsche (das zu Erreichende) stellen die Pole der dritten Ebene, der Selbstbetrachtung der Jugendlichen dar. Die drei Ebenen werden zusammengefast zu einem Modell, welches es ermoglichen soll, die unterschiedlichen Komponenten im Detail zu erfassen, die auf


Archive | 2003

Die Selektivität strafrechtlicher Sozialkontrolle

Jürgen Mansel

In den offiziellen Kriminalstatistiken sind Frauen insbesondere bei den Gewaltdelikten deutlich unterreprasentiert. Auch wenn unbestreitbar ist, dass Frauen seltener strafrechtlich relevante Aktivitaten entwickeln, so bleibt doch die Frage, inwiefern das enorme Ausmas dieser geschlechtsspezifischen Ungleichverteilung auch auf die Visibilitat der Aktionen von Personen beider Geschlechter und die Reaktionen von Betroffenen und Zeugen auf deren abweichendes Verhalten verantwortlich sind.1


Kinderarmut und Generationengerechtigkeit | 2002

Lebenssituation und Wohlbefinden von Jugendlichen in Armut

Jürgen Mansel

Soziale Randstandigkeit und Armut gehen in der Regel mit vielfaltigen Deprivationserscheinungen einher. Armut ist damit nicht nur durch Unzulanglichkeiten in der Verfugbarkeit uber materielle Ressourcen und Beeintrachtigungen der Lebensqualitat gekennzeichnet, sondern zieht im Gefolge auch Mangellagen im immateriellen Bereich nach sich.2 Sie ist daher haufig mit sozialer Isolation, raumlicher Segregation,3 Beeintrachtigungen der Gesund-heit,4 eingeschrankten Karrierechancen der Nachkommen5 etc. verbunden.


Schule, Gewalt und Rechtsextremismus | 1995

Schulische Gewalt und Kriminalisierung

Jürgen Mansel

Wahrend in der ersten Auflage der praxisorientierten Einfuhrung in die Kriminologie von Schwind (1986) noch schwerpunktmasig die Undiszipliniertheit der Schuler, hingegen das „(fruher unbekannte) Phanomen der Gewalt in der Schule“ nur am Rande thematisiert wird, wird in der vierten Auflage dem Thema und der sich abzeichnenden Zunahme von Korperverletzungen, Erpressungen und Raubdelikten in den Schulen ein eigenes Kapitel gewidmet.1 Das Thema der Gewalt in den bundesdeutschen Schulen hat infolge der Intensitat der Medienberichterstattung uber entsprechende Erscheinungsformen und Erkenntnisse aus wissenschaftlichen Forschungen uber den Verbreitungsgrad der Gewalttatigkeiten von Schulern offensichtlich Karriere gemacht (Cremer-Schafer 1992). So wird z.B. in einer Untersuchung zu zerstorerischem Verhalten uber die Befragung von Kindern und Jugendlichen ermittelt, das zwischen 85% und 95% der Schuler in Schulen vandalistisches Verhalten gezeigt haben und lediglich zwischen 30% und 45% der Kinder und Jugendlichen keine schwerwiegenden vandalistischen Handlungen vorzuwerfen sind (Klockhaus/Haberman-Morbey 1986, S. 20).


Archive | 1993

Individualisierung in der Freizeit

Klaus Hurrelmann; Jürgen Mansel

Kindheit und Jugend sind durch unterschiedliche Entwicklungsaufgaben abgegrenzte Lebensphasen, wenn auch die Trennungslinien nicht ganz eindeutig zu ziehen sind. In der fruhen Kindheit geht es um den Aufbau von “Urvertrauen” durch soziale Bindungen, um die Entwicklung der sensomotorischen Intelligenz, um erste Schritte des vorbegrifflichen Denkens und der symbolischen und sprachlichen Ausdrucksfahigkeit. Nach dem dritten Lebensjahr, wenn die “reifere” Kindheit beginnt, steht die weitere Ausfaltung von Konzepten und Denkschemata fur die Bewaltigung der Alltagsanforderungen im Vordergrund, ebenso die Entwicklung von Gewissen und Moral, und die positive Einstellung zum eigenen Korper. Im Grundschulalter spatestens kommen dann die Anforderungen an soziale Kompetenzen hinzu, insbesondere die Fahigkeit, den eigenen Umgang mit den Altersgleichen zu organisieren, und naturlich die normierten Anforderungen des Bildungssystems mit dem Aufbau der Kulturtechniken Lesen, Rechnen und Schreiben. Am Ende der Kindheitsphase, zwischen 9 und 12 Jahren, haben diese Kompetenzen in der Regel ein erstes ausgereiftes Plateau erreicht.


Perspektiven der Bildung. Kinder und Jugendliche in formellen, nicht-formellen und informellen Bildungsprozessen | 2007

Ausbleibende Bildungserfolge der Nachkommen von Migranten

Jürgen Mansel

Das deutsche Schulsystem zeichnet sich im internationalen Vergleich dadurch aus, dass der Schulerfolg von Schulerinnen und Schulern wie in kaum einem anderen Land von den Sozialmerkmalen und der Ethnie der Herkunftsfamilie abhangt (Baumert et al. 2001). Im Schuljahr 2003/04 verlies annahernd ein Funftel (19,2%) der Jugendlichen mit einem auslandischen Pass das Schulwesen ohne einen Abschluss (Deutsche: 7,9%), uber zwei Funftel (41,5%) mussten sich mit dem Hauptschulabschluss zufrieden geben (D: 24,5%) und nur etwa ein Zehntel (10,2%) erreichte die (Fach)Hochschulreife (D: 26,0%; Beauftragte der Bundesregierung fur Migration, Fluchtlinge und Integration 2004).

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Klaus Hurrelmann

Hertie School of Governance

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