Margit Weihrich
Augsburg College
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Publication
Featured researches published by Margit Weihrich.
Archive | 2010
Wolfgang Dunkel; Margit Weihrich
Interaktive Arbeit ist eine Leistung eigener Art. Sie zeichnet sich dadurch aus, dass Beschaftigte im Arbeitsprozess, Experten und Klienten, Dienstleistungsbeschaftigte und Kunden aktiv zusammenarbeiten mussen, damit die Arbeitsaufgabe erfullt oder die Dienstleistung erbracht werden kann. Interaktive Arbeit findet damit innerhalb von Arbeitsprozessen statt. Ihr Kern besteht in der aktiv und gemeinsam zu leistenden sozialen Abstimmung von am Arbeitsprozess beteiligten Akteuren. Gegenstand dieses Beitrages zu Arbeit und Interaktion ist diese soziale Dimension instrumentellen Handelns, insoweit sie ein konstitutiver und notwendiger Bestandteil von Arbeit ist.
Berliner Journal Fur Soziologie | 2002
Margit Weihrich
Im Gegensatz zum Handlungsmodell des homo sociologicus kann ein Modell rationalen Handelns eine Erklärung dafür anbieten, warum Akteure Regeln für ihr Zusammenleben brauchen, denn gerade durch ihr eigennützig kalkulierendes rationales Handeln geraten sie in dilemmatöse Situationen, denen sie gerne entkämen. Aus diesem Grund wird hier ein Modell rationalen Handelns als Basis eines allgemeinen Modells soziologischer Erklärung empfohlen; gleichzeitig aber sollte das verwendete Handlungsmodell auch erklären können, wie sich Lösungen solcher Abstimmungsprobleme etablieren lassen. Hierfür aber stünden rationale Akteure viel besser da, wenn es ihnen gelänge, nicht immer rational zu sein. Man käme in die kollektive Gewinnzone, wenn man Gefühlsbindungen eingehen, Routinen entwickeln oder moralische Regeln befolgen könnte. Im Rückgriff auf drei einschlägige Untersuchungen unternimmt der Aufsatz den Versuch, das Zustandekommen von Selbstbindungen aufzuzeigen, ohne den Kern des Modells rationalen Handelns — die Verfolgung der eigenen Interessen — aufgeben zu müssen.SummaryIn contrast to the figure of homo sociologicus a model of rational action is able to provide an explanation of why actors depend on social rules for living together. It is precisely because of the self-serving rational choice of their actions that actors will get themselves into social dilemmas which they would prefer to avoid. For this reason the article suggests a rational model of conceiving human action in order to lay the microfoundation for a general sociological explanation; but at the same time we should be able to explain how actors can solve their dilemmas. From this viewpoint rational actors would often be much better off if they were able to avoid always being rational. They would be the collective winners if they forged emotional bonds, developed routines or followed moral rules. In refering to three crucial sociological studies I will try to show how self-commitment may come about without having to dispense with the core of the rational model of human action — the pursuit of ones own interests.RésuméContrairement au modèle d’action de l’homo sociologicus, un modèle de l’action rationnelle est en mesure d’expliquer pourquoi les acteurs nécessitent des règles pour leur vie commune, car, en raison de leurs agissements rationnels, calculateurs et égoïstes, ils se retrouvent face à des dilemmes dont ils se seraient bien passés. C’est la raison pour laquelle nous recommandons un modèle de l’action rationnelle comme base d’un modèle général d’explication sociologique. Mais simultanément, le modèle d’action employé devrait pouvoir expliquer comment s’établissent les solutions de tels problèmes de réglementation. Mais pour cela, les acteurs rationnels s’en sortiraient mieux s’ils parvenaient à n’être pas toujours rationnels. On viendrait à la zone de gain collective si on pouvait consentir à des liens émotionnels, développer des routines ou suivre des règles morales. Ayant recours aux trois études respectives relatives au sujet, cet article tente de montrer la réalisation d’engagements volontaires sans devoir abandonner le centre du modèle de l’action rationnelle — la poursuite de l’intérêt personnel.
Archive | 2012
Wolfgang Dunkel; Margit Weihrich
In der Einleitung zu diesem Band ist das Ausgangsproblem des Projekts PiA skizziert worden: Kunden und Dienstleister sind bei der Erstellung der Dienstleistung wechselseitig aufeinander angewiesen; soll die Dienstleistung erbracht werden, mussen sie in der Lage sein zu kooperieren. Mit dem Konzept der interaktiven Arbeit werden die Leistungen von Kunden und Dienstleistern in den Blick genommen, die fur die Herstellung von Kooperation notwendig sind. Im Folgenden wollen wir dieses Konzept naher darstellen.
Archive | 2014
Wolfgang Dunkel; Margit Weihrich
Dienstleistungsarbeit zeichnet sich durch eine besondere Anforderung aus: Dienstleister und Kunden mussen zusammenarbeiten, um das Dienstleistungsergebnis erstellen zu konnen. Eine solche Zusammenarbeit ergibt sich nicht von selbst. Um eine Kooperationsbeziehung herzustellen, muss interaktive Arbeit geleistet werden. Denn in Dienstleistungsbeziehungen fallen Abstimmungsprobleme an, die von Dienstleistern und Kunden gemeinsam und in der Dienstleistungssituation selbst bearbeitet werden mussen. Fur die Analyse interaktiver Arbeit wird eine Heuristik herangezogen, mit der sich diese Abstimmungsprobleme und die entsprechenden Abstimmungsmechanismen erfassen lassen.
Archive | 2009
Fritz Böhle; Margit Weihrich
Moderne Zeiten sind unsichere Zeiten – so lautet der Befund soziologischer Gegenwartsdiagnosen. Die Theorie reflexiver Modernisierung hat diesen Befund weiter zugespitzt. Sie diagnostiziert, dass die Gesellschaft, in der wir leben – die Zweite Moderne – durch Ungewissheit, Uneindeutigkeit und Unsicherheit gekennzeichnet ist: Entscheidungen beruhen nicht mehr auf gesichertem Wissen, soziale Lagen lösen sich auf und vertraute Institutionen wie der Nationalstaat oder die Erwerbsarbeit verlieren ihre Konturen. Während Institutionen, Organisationen und Individuen mehr denn je dazu gezwungen sind, Entscheidungen zu treffen, wird dies gleichzeitig immer schwieriger, denn institutionalisierte Entscheidungskonventionen produzieren Nebenfolgen, die die Basisinstitutionen moderner Gesellschaften bedrohen. „Die Turbulenzen, die … auf allen Handlungsebenen und in allen Handlungskontexten entstehen, bilden das Schlüsselproblem für Gegenwart und Zukunft der Zweiten Moderne und das zentrale Thema ihrer Erforschung“ (Beck/Bonß/Lau 2004: 15).
Archive | 2007
Margit Weihrich; Wolfgang Dunkel
Dieses Buch hat sich vorgenommen, die Perspektiven der Arbeits- und Industriesoziologie und der Frauen- und Geschlechterforschung zueinander in Beziehung zu setzen. Unser Beitrag unterbreitet den Vorschlag, fur die Verbindung von Arbeit und Geschlecht eine dritte Perspektive einzunehmen: eine aus der rationaltheoretisch basierten Sozialtheorie entwickelte Theorie strategischen Handelns, die soziale Abstimmungsprobleme zwischen Akteuren identifiziert - Koordinations-, Kooperations- und Ungleichheitsprobleme - und nach deren Losungsmoglichkeiten sucht. Wir vertreten die These, dass man sich fur die Losung solcher Abstimmungsprobleme des Doing Gender bedient, fragen danach, warum man das tut und diskutieren, was daraus folgt.
Archive | 2012
Anna Hoffmann; Margit Weihrich
Mit diesem Beitrag startet die Reise um das Dienstleistungsdreieck: Dienstleister und Kunden arbeiten in der Dienstleistungsbeziehung zusammen; gleichzeitig ist die von beiden gemeinsam zu leistende interaktive Arbeit eingebettet in das Unternehmen. Wir beginnen die Reise, indem wir Dienstleistungsarbeit von der Seite der Kunden her denken – und Unternehmen, Beschaftigte und nicht zuletzt die Kunden selbst dazu auffordern, das ebenfalls zu tun.
Archive | 2018
Wolfgang Dunkel; Margit Weihrich
Interaktive Arbeit ist eine Leistung eigener Art. Sie zeichnet sich dadurch aus, dass Beschaftigte im Arbeitsprozess, Experten und Klienten, Dienstleistungsbeschaftigte und Kunden aktiv zusammenarbeiten mussen, damit die Arbeitsaufgabe erfullt oder die Dienstleistung erbracht werden kann. Interaktive Arbeit findet damit innerhalb von Arbeitsprozessen statt.
Archive | 2012
Margit Weihrich; Wolfgang Dunkel; Kerstin Rieder; Isabell Kühnert; Thomas Birken; Isabel Herms
Interaktive Arbeit in der Altenpflege ist Arbeit an und mit Menschen in einem umfassenden Sinne: Einerseits ist der pflegebedurftige Mensch Gegenstand der interaktiven Arbeit. An ihm und fur ihn werden personenbezogene Dienstleistungen erbracht, die Leistungen beinhalten, wie sie auch in den beiden anderen untersuchten Praxisfeldern anzutreffen sind: hotelahnliche Dienstleistungen wie Essensversorgung, Infrastrukturdienstleistungen wie Zimmerreinigung und Aufrechterhaltung der technischen Infrastruktur.
Archive | 1996
Margit Weihrich
“Also gleichgeblieben ist eigentlich wenig, aber verandert hat sich eigentlich och nichts“. Frau Kainz, leitende Angestellte in einem ostdeutschen Dienstleistungsunternehmen vor und nach der Wende, uberrascht mit diesem Paradoxon, als wir sie bitten, ihren Alltag ruckblickend zu charakterisieren. Wie sieht Alltag aus, wenn man ihn so empfindet?