Michael-Burkhard Piorkowsky
University of Bonn
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Publication
Featured researches published by Michael-Burkhard Piorkowsky.
Journal fur Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit-Journal of Consumer | 2014
Christian Fridrich; Renate Hübner; Rainer Hufnagel; Mirjam Jaquemoth; Karl Kollmann; Michael-Burkhard Piorkowsky; Norbert F. Schneider; Nina Tröger; Stefan Wahlen
Neun Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Deutschland, den Niederlanden und Österreich haben sich im Juli 2013 in Bamberg getroffen, um über den Stand der Verbrauchertheorie und Verbraucherforschung zu diskutieren. Ein erstes Ergebnis des Austauschs war der Wunsch, sich als Gruppe zu konstituieren und mit einem ,,Manifest für ein neues Verbraucherverständnis‘‘ einen Diskurs innerhalb und außerhalb der Fachgemeinschaft anzuregen. Die Mitglieder der Bamberger Gruppe knüpfen mit ihrem Manifest an die in den Jahren 2012 und 2013 erschienenen Artikel und Kommentare zur Verbraucherforschung, -theorie und -politik im Journal für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit von Oehler & Reisch, Piorkowsky und Kollmann sowie Bala & Müller an. Ausgangspunkt war der Artikel von Andreas Oehler und Lucia A. Reisch (2012) ,,Sie lebt! Zur Verbraucherforschung im deutschsprachigen Raum: Eine empirische Analyse‘‘ J Verbr Lebensm 7:105–115. doi:10.1007/s00003-012-0764-1. Die anschließende Diskussion kreist um die Frage einer möglichen Verengung der Verbrauchertheorie und einer daran orientierten Verbraucherforschung, -politik und -bildung. Michael-Burkhard Piorkowsky (2012) ,,Ja, sie lebt – aber ...! Plädoyer für ein mehr ganzheitliches Verbraucherverständnis‘‘ J Verbr Lebensm 7:387–391. doi:10.1007/s00003-012-0785-9. Karl Kollmann (2012) ,,Eingeschränkt – statt ermächtigt. Ein ergänzender Beitrag zur Diskussion, inwieweit die aktuelle Verbraucherforschung nun wirklich lebt‘‘ J Verbr Lebensm 7:393–395. doi: 10.1007/s00003-0120798-4. Christian Bala und Klaus Müller (2013) ,,‘Tote haben keine Kämpfe‘. Anmerkungen zur Debatte über den Zustand der Verbraucherforschung‘‘ J Verbr Lebensm 8:79–85. doi:10.1007/s00003-013-0806-3.
Accounting, Auditing & Accountability Journal | 2000
Michael-Burkhard Piorkowsky
Following an introduction to household accounting in Germany, the paper presents the results of research projects on accounting practices in private households and reports on the subsequent development of a new household accounting system. The empirical research suggested that accounting records were kept on a regular basis in 27 per cent of German households. It was discovered that self‐developed bookkeeping systems were predominantly used for that purpose. The research findings on household accounting practices were used to inform the design of Das Neue Haushaltsbuch (The New Housekeeping Book). The article charts the development of a number of variants of this prototype including a bookkeeping system which permits parallel reporting in the Deutschmark and the Euro, a system designed for use by budgeting advice services, and a pocket‐money book for children.
Archive | 2002
Michael-Burkhard Piorkowsky
▪ In der Betriebswirtschaftslehre — wie auch in anderen okonomischen Disziplinen — ist es selbstverstandlich, Unternehmen und Privathaushalte als gesonderte Wirtschaftseinheiten zu betrachten. Fraglich ist aber, ob dieses analytische Konzept den empirischen Gegebenheiten in allen Fallen entspricht. Zum einen starten die meisten Unternehmensgrundungen im Haushalts- bzw. Familienzusammenhang. Zum anderen sind sehr kleine Unternehmen auch nach der Grundungsphase personell und materiell mit den zugehorigen Privathaushalten in besonderer Weise verbunden. ▪ Vor allem in der Agrar- und Haushaltsokonomik finden sich Konzepte und Modelle einer integrativen Betrachtung von kleinen Familienunternehmen im Haushaltskontext. Diese lassen sich prinzipiell auf alle Unternehmen auserhalb der Landwirtschaft und alle Haushaltsformen anwenden. Damit kann ein Beitrag zum Verstandnis von Grundungsprozessen und der Entwicklung von Kleinunternehmen geleistet werden. ▪ Hier werden nach einer Einleitung zunachst ausgewahlte Ansatze zur Beschreibung und Erklarung der Existenz und Entwicklung kleiner, haushaltsverbundener Unternehmen skizziert. Anschliesend wird die empirische Bedeutung eines solchen Konzepts dargelegt. Abschliesend werden Ergebnisse empirischer Forschung zur Komplexbildung von Haushalten und Unternehmen prasentiert und ein Ausblick gegeben.
Archive | 2017
Christian Fridrich; Renate Hübner; Karl Kollmann; Michael-Burkhard Piorkowsky; Nina Tröger
Eine an der soziookonomischen Bildung orientierte Verbraucherbildung setzt auf Reflexivitat, Kritikfahigkeit und Mitgestaltbarkeit von wirtschaftlichen Phanomenen, Strukturen und Prozessen, die in gesellschaftliche, soziale, raumliche, okologische, politische, ethische und historische Kontexte eingebettet sind. Dies wird auch und besonders im Zuge der Mitgestaltung der eigenen Lebenslage bzw. Lebenswelt bedeutsam. Fur eine erweiterte und kritische Verbraucherbildung bedeutet dies die Erfullung von Prinzipien wie Lebenswelt- und Problembezug, Kompetenz- und Handlungsorientierung sowie Mehrperspektivitat und Multidisziplinaritat zur Forderung von Mundigkeit im Sinne der Emanzipation und Partizipation von (heranwachsenden) Menschen. Besonders wichtig erscheint in diesem Kontext die Forderung der Entfaltung von Orientierungs-, Urteilsund Handlungsfahigkeit.
Archive | 2017
Christian Fridrich; Renate Hübner; Karl Kollmann; Michael-Burkhard Piorkowsky; Nina Tröger
Das Anliegen, Nachhaltigkeitsforschung mit einer sich konstituierenden kritischen und zukunftsorientierten Verbraucherforschung zu „kreuzen“, resultiert aus dem Erkennen, dass bisherige Bemuhungen um nachhaltige Konsummuster nur masig erfolgreich sind und dass noch mehr Informationen zur Steigerung des Klima- bzw. Umweltbewusstsein vermutlich nicht genugen, um nicht nachhaltige Handlungsmuster entsprechend zu verandern. Es muss daher grundsatzlicher uber Annahmen und Potenziale von Masnahmen bzw. Interventionen nachgedacht werden.
Archive | 2018
Michael-Burkhard Piorkowsky
In der Verbraucherforschung, -politik und -bildung gelten Konsumentinnen und Konsumenten herkommlich als Endabnehmer von Konsumgutern. Empirisch zeigt sich aber nicht selten eine Vermischung mit erwerbsorientierten Aktivitaten, z. B. Verkaufe von ausgesonderten Haushaltsgutern im Internet. Weitere Beispiele sind langfristige Vermietungen einer nicht selbst genutzten Wohnimmobilie oder die entgeltliche Lieferung von Solarstrom an institutionelle Stromversorger. Neuerdings werden solche Aktivitaten als „Prosumtion“ bezeichnet, der Sharing- und Internet-Okonomie zugerechnet und als Entgrenzung der Verbraucherrolle gedeutet. Die Wortverbindung von Produktion und Konsum zielt aber ursprunglich auf die Hervorhebung der produktiven Elemente des Konsums im Haushaltskontext. Erwerbsorientiertes Handeln ist nicht eingeschlossen. Der Sharing-Okonomie werden sowohl kommerzielle als auch nicht kommerzielle Aktivitaten zugeordnet. Und nicht alle oben genannten Aktivitaten sind Beispiele fur die Internet-Okonomie. Um mehr Klarheit zu gewinnen, werden die oben genannten Beispiele naher betrachtet. Als Ergebnis wird vorgeschlagen, unternehmerisch handelnde Konsumentinnen und Konsumenten als „Conpreneure“ oder „Verbraucher-Unternehmer“ zu bezeichnen. Damit konnen diese begrifflich differenziert in das Wirtschaftsgeschehen eingeordnet werden.
Archive | 2017
Christian Fridrich; Renate Hübner; Karl Kollmann; Michael-Burkhard Piorkowsky; Nina Tröger
Konsum wird im Alltagsdenken wie in der Okonomik und der Soziologie gewohnlich als Gegensatz zur Produktion begriffen: Konsum als Endverbrauch von Gutern fur die private Lebensgestaltung und Produktion als vorausgehende Hervorbringung der konsumfahigen Guter, insbesondere in Unternehmen. Aus der okonomischen Th eoriegeschichte erschliest sich jedoch, dass die Begriffe des Konsumierens und Produzierens schon fruh mehrdeutig verwendet wurden. Neben einer spiegelbildlich angelegten, die Gegensatzlichkeit betonenden Begriffsscharfung finden sich Argumente fur Gemeinsamkeiten von Konsum und Produktion. Seit mehr als funf Jahrzehnten wird in einigen Zweigen der Okonomik, vereinzelt auch in der Soziologie, vermehrt auf produktive Eigenschaften des Konsums und konsumtive Begleiterscheinungen der Produktion hingewiesen. Aktuell wird in konsumtheoretischen Diskursen von Prosuming, Prosumtion und Prosumenten, gelegentlich auch von Prosumentinnen gesprochen, um die mehr oder weniger weitgehende Vermischung oder sogar die Identitat von Produktion und Konsum zu bezeichnen. In diesem Beitrag werden konsumtheoretische Entwicklungslinien der okonomischen Dogmengeschichte rekonstruiert sowie neuere okonomische Konzeptionen jenseits der Mikro- und Makrookonomik und einschlagige soziologische Positionen zusammengestellt, alltags- und lebensokonomisch eingeordnet und ein Paradigmenwechsel von Konsum zu Prosumtion angeregt.
Archive | 2017
Christian Fridrich; Renate Hübner; Karl Kollmann; Michael-Burkhard Piorkowsky; Nina Tröger
Das Zusammenspiel von mehreren Handlungsfeldern und -ebenen spielt bei der Analyse von Konsum als gesellschaftliches Phanomen eine wichtige Rolle. In diesem Artikel wird darauf insbesondere im Kontext der Transdisziplinaritat eingegangen: Wieso benotigt Verbraucherpolitik die Wissenschaft und umgekehrt? Welche Rolle spielen Verbraucherorganisationen fur Forschung und Politik? Wie konnen Burgerinnen und Burger einbezogen werden?
Archive | 2017
Christian Fridrich; Renate Hübner; Karl Kollmann; Michael-Burkhard Piorkowsky; Nina Tröger
Arbeit, Konsum, Medienkonsum und Politik werden heute vielfach als separierte Lebensfelder der modernen Menschen betrachtet und untersucht. Dies obschon sie im Alltag in vielfaltiger Weise miteinander verfl ochten sind. Eine wesentliche Folge davon ist, eine Zusammenschau findet kaum statt und gemeinsame Strukturen dieser Lebensfelder werden damit auch nicht erkannt. Dies betrifft die wissenschaftlichen Perspektiven, jedoch ebenso den individuellen Menschen. Dieser erfahrt sich in verschiedene und unverbundene Rollen gebrochen. Dies ist fur die Verbraucherforschung bedeutsam, sie kummert sich in erster Linie um Fragen im Zusammenhang mit individuellem und kollektivem Konsum und ignoriert dabei weitgehend die Interdependenzen von Konsum, sprich Konsumfahigkeit, also Geldbeschaffung, folglich Erwerbsarbeit, ebenso wie den konsumnormativen Charakter der Medien und die Abschottung des politischen Feldes Alle diese vier Felder sind Markte im okonomischen Sinn und die handelnden oder zu bestimmtem Verhalten gezwungenen Subjekte begreifen dies oft auch so.
Abschied vom eindimensionalen Verbraucher | 2017
Christian Fridrich; Renate Hübner; Karl Kollmann; Michael-Burkhard Piorkowsky; Nina Tröger
Nach einer Zeit der Beschaulichkeit in der Verbraucherforschung und Verbraucherpolitik ist Bewegung in das Thema gekommen. Das lange gepflegte Leitbild vom „mundigen Verbraucher“, der verantwortlich am Markt handelt und damit auch seinen Teil zur gesamtwirtschaftlichen Steuerung des Angebots durch die Nachfrage erfullen kann, wird durch ein weniger optimistisches Bild vom eher blind vertrauenden und „verletzlichen Verbraucher“ ersetzt und der Verbraucherpolitik – verhaltensokonomisch fundiert – ein „sanfter Paternalismus“ empfohlen. Helfen soll auch die Verbraucherbildung bei der Reparatur von Verhaltensschwachen und Marktfehlern bis hin zur Reduzierung okologischer Folgewirkungen des Konsums.