Michael Festl
University of St. Gallen
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Publication
Featured researches published by Michael Festl.
Archive | 2018
Michael Festl
Wir sind ins zweite Maschinenzeitalter eingebogen. Wahrend das erste Maschinenzeitalter Technologien hervorbrachte, welche menschliche Tatigkeiten weitgehend ersetzten, die auf physischem Kraftaufwand beruhen, schickt sich das zweite an, menschliche Arbeitskraft auch bezuglich geistiger Tatigkeiten zu ersetzen. Zum Teil ist dies bereits geschehen. Computer-Software ubersetzt Texte von einer Sprache in beliebig viele andere Sprachen. Sie bringt in den PC und mit nur einem weiteren Click auf Papier, was man ihr diktiert. Bankautomaten zahlen Geld aus oder buchen es auf unser Konto. All dies ist mittlerweile Bestandteil unseres Alltags, so banal schon beinahe, dass wir es gar nicht mehr als das wahrnehmen, was es ist: die Ersetzung geistiger Tatigkeit durch maschinelle. In einem Buch aus dem Jahr 2014 haben Erik Brynjolfsson und Andrew McAfee plausibel gemacht, dass dies erst der Anfang ist, der bescheidene Anfang eines Maschinenzeitalters, das geistige Tatigkeiten in ungeahntem Ausmas in automatisierte verwandeln wird. Die beiden erwarten u. a., dass die Erstellung von Steuererklarungen, die Korrektur studentischer Arbeiten, die Diagnose von Krankheiten, das Fahren von Kraftfahrzeugen schon bald vollstandig automatisiert sein werden; damit werden auch solch angesehene Berufe wie die des Steuerberaters, des Lehrers und des Arztes teilweise uberflussig werden (2014). Und auch damit, so argumentieren sie uberzeugend, sei das Ende der Fahnenstange noch lange nicht erreicht, ja vermutlich ware damit gerade mal die Fahne an die Stange gehangt.
Archive | 2018
Michael Festl
Die Begriffe Kontingenz und Kreativitat sind im Pragmatismus eng miteinander verbunden. Dabei ist nicht nur der Begriff Kreativitat, sondern auch der Begriff Kontingenz positiv konnotiert. Er fungiert im Pragmatismus als Gegenbegriff zu Begriffen wie Determiniertheit, Regelhaftigkeit, Gesetz (versteht man Kontingenz dagegen als Mangel an Vorhersehbarkeit und Kontrolle uber die Effekte der eigenen Handlungen ist der Begriff auch im Pragmatismus negativ konnotiert; im Folgenden wird jedoch vom pragmatistischen Verstandnis des Begriffs Kontingenz ausgegangen). Kreativitat wird erst vor dem Hintergrund von Kontingenz moglich, also vor der Auffassung, dass weder das Geschehen der Welt, ja des Universums, noch die Handlungen der Wesen, die in ihr leben, vorbestimmt, determiniert sind. Ware die Welt nicht gestaltbar, konnte man auch nicht kreativ, d. h. Veranderungen bewirkend, auf sie reagieren, und diese Gestaltbarkeit der Welt wird gerade von ihrer Kontingenz garantiert, davon, dass zu jedem Zeitpunkt eine Vielzahl von Situationen existiert, die jeweils eine Reihe an verschiedenen Anschlussmoglichkeiten bieten.
Archive | 2016
Michael Festl
Something is going on in the state of justice theory. Slowly but surely, a novel paradigm emerges. When elaborated further, this paradigm—elsewhere I call it the pragmatist paradigm (Festl in Gerechtigkeit als historischer Experimentalismus. Gerechtigkeitstheorie nach der pragmatistischen Wende der Erkenntnistheorie. Konstanz University Press, Konstanz, 2015)—could, before long, challenge the approaches to justice that are derived from the epochal work of Rawls (A Theory of Justice. Harvard University Press, Cambridge MA, 1971/1999).
Deutsche Zeitschrift für Philosophie | 2016
Michael Festl; Jan-Christoph Heilinger
Larry Hickman hat 2007 eine Aufsatzsammlung mit dem Titel „Pragmatism as Post-Postmodernism“ veröffentlicht.1 Dieser Titel ist gut gewählt. Ebenso wie der Postmodernismus geht nämlich auch der Pragmatismus davon aus, dass die Suche nach einer festen Grundlage für Moral vergeblich ist. Doch im Gegensatz zu Ersterem zieht der Pragmatismus daraus keine defätistischen Konsequenzen für die emanzipatorischen Potentiale der Menschheit. Im Gegenteil. Gemäß dem Pragmatismus kann der Verzicht auf ein unumstößliches Fundament des Denkens – in John Deweys Worten: der Verzicht auf die Suche nach Gewissheit2 – sogar befreiend wirken und neue Kräfte für eine vorwärtsgerichtete Auseinandersetzung mit aktuellen Problemen und Herausforderungen freigeben. Voraussetzung dafür ist jedoch, dass man auf den Fall aller Fundamente nicht, wie der Postmodernismus, mit vollständiger Verflüssigung, mit dem Nivellieren aller Normen antwortet. Stattdessen sind, nach Auffassung des Pragmatismus, die in den Handlungen implizit enthaltenen Normen explizit und damit der Kritik zugänglich zu machen. Die praktische Philosophie des Pragmatismus geht mithin von der Beobachtung aus, dass menschliches Handeln immer schon von Normen durchdrungen ist. Während Normen einerseits Handlungen leiten, werden sie andererseits immer erst qua ihrer handlungsleitenden Funktion überhaupt erst zu Normen. Ludwig Wittgenstein hat dieses Verhältnis in Über Gewißheit und in Bezug auf die Sprachphilosophie passend mit dem Vergleich von Fluss und Flussbett konzeptualisiert: Das Flussbett leitet den Fluss, und dennoch verschiebt der Fluss stets auch den genauen Verlauf des Flussbetts.3 In diesem Sinne bestimmen Normen genauso über den genauen Verlauf von Handlungen mit wie Handlungen über den genauen Lauf von Normen mitbestimmen, ein Zirkel, in dem sich normatives Denken nolens volens befindet und in dem es sich folglich zurechtfinden muss, ein Zirkel, den es nicht durch ein Fundament ersetzen kann. Entscheidend für die Philosophie des Pragmatismus ist, dass dieser zirkuläre Prozess aufgrund der menschlichen Fähigkeit zu zielorientiertem Handeln nicht zufällig verlaufen muss. Als Untersuchende haben Menschen die Möglichkeit, an gewissen Stellen
Analyse and Kritik | 2013
Michael Festl
Abstract In recent years research on John Rawls has experienced a surge in interest in Rawls’s elaborations on the economic order of a just society. This research entails the treatment of the issue which societal role Rawls attaches to work. Somewhat dissatisfied with these treatments the article at hand develops an alternative account of the function Rawls has in mind for work. It will be argued that within Rawls’s idea of a just society the societal role of work consists of three components: an ‘efficiency component’, a ‘self-respect, component’, and a ‘sense of community component.’ Based on that, reconstruction of the Rawlsian position I will investigate whether such a position is reconcilable with the demand for an unconditional Basic Income. The article’s contribution is mostly exegetical albeit, in dealing with Basic Income it elucidates how an oft-proposed policy consideration with a bearing upon work can and cannot, be justified.
Archive | 2015
Michael Festl
Deutsche Zeitschrift für Philosophie | 2016
Michael Festl
Archive | 2015
Michael Festl
Zeitschrift für Praktische Philosophie | 2014
Michael Festl
Archive | 2012
Michael Festl