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Dive into the research topics where Monika Schmitz-Emans is active.

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Featured researches published by Monika Schmitz-Emans.


arcadia - International Journal for Literary Studies | 1991

Schrift als Aufhebung der Zeit. Zu Formen der Temporalreflexion in visueller Poesie und ihren spekulativen Voraussetzungen

Monika Schmitz-Emans

Spätestens mit Horaz und Ovid, die mit ihren Dichtungen den Anspruch erhoben, ein von der zerstörerischen Zeit unbesiegbares Werk geschaffen zu haben, hat die Literatur die explizite Auseinandersetzung mit der Temporalität aufgenommen und interpretiert sich selbst als Widersacherin der Zeit. Diese ist damit nicht nur Thema der literarischen Werke, sondern zugleich ihr Motiv. Die motivierende Funktion der Idee, schreibend der Vergänglichkeit entgegenzuarbeiten (der eigenen und der der Darstellungsgegenstände), bleibt aktuell; Ernst Jandl noch bekennt sich zu dieser Idee, die er hintersinnig unzeitgemäß nennt. Die Beziehungen zwischen Literatur und Temporalität sind nicht nur höchst komplex, sie sind auch auf unterschiedliche, teils widersprüchliche Weisen ausgelegt worden. Ließe sich zum einen, etwa auf der Basis des Konzepts vom literarischen Widerstand gegen die Zeit, die Zeiterfahrung als Bedingungsgrund literarischer Produktivität bezeichnen, so tritt aus anderem Blickwinkel das Medium Literatur in ein Begründungsverhältnis zur Temporalität, beispielsweise dort, wo sich das Schreiben als Suche nach der verlorenen Zeit inszeniert, wo es die Zeit als Lebensund Erinnerungszeit erst zu finden ermöglicht. Die eigentliche Zeiterfahrung scheint hier erst durch literarische Vermittlung stattzufinden, denn im


Monatshefte | 2015

Literatur und Wissen: Neuere Beiträge zu einem Forschungsfeld

Monika Schmitz-Emans

(Borgards, Roland, Harald Neumeyer, Nicolas Pethes und Yvonne Wübben, Hrsg., Literatur und Wissen. Ein interdisziplinäres Handbuch, 2013.—Bies, Michael und Michael Gamper, Hrsg., Literatur und Nicht-Wissen. Historische Konstellationen 1730–1930, 2012.—Frank, Gustav und Madleen Podewski, Hrsg., Wissenskulturen des Vormärz, 2012.—Lü, Yixu, Anthony Stephens, Alison Lewis und Wilhelm Voßkamp, Hrsg., Wissensfiguren im Werk Heinrich von Kleists, 2012.—Renneke, Petra, Im Schatten des Verstehens. Denken und Nicht-Wissen. Die Prosa Barbara Honigmanns, 2012.)


Archive | 2006

Optische Künste und Simulacren

Monika Schmitz-Emans

Leitend ist im folgenden der Gedanke einer wechselseitigen Erfindung (im Sinne von: Modellierung) der Kunste. Der Akzent liegt auf dem gemeinsamen Interesse am Projekt der Menschendarstellung. Literarische Texte—so die Ausgangsbeobachtung — reflektieren seit dem 19. Jahrhundert unter Orientierung an Formen der visuellen Darstellung und der optischen Simulation die Frage nach dem Wesen des Menschen. Anlass dafur ist insbesondere die Infragestellung des einheitlichen Subjekts, also das diskursspezifische Interesse an Identitatswandlungen, Spaltungen und Verdopplungen. Auch fur die Literatur wird zuden, unabhangig von jedem konkreten Gegenstand, das Wissen um die Geschichtlichkeit des Sehens diskurspragend. Dies wiederum fuhrt zur Akzentuierung der Spannung zwischen Sichtbarem und Unsichtbarem auch gerade in literarischen Texten.


Arcadia | 1992

Lesen und Schreiben nach Babel: Über das Modell der labyrinthischen Bibliothek bei Jorges Luis Borges und Umberto Eco

Monika Schmitz-Emans

Etude comparative du motif des bibliotheques universelles chez J. L. Borges (La Biblioteca de Babel) et U. Eco (Il Nome della rosa)


Archive | 2018

Dinge als Zeichen – Sammlungen als Syntagmen. Strukturalistische Impulse und ästhetische Praktiken einer Poetik des Sammelns

Monika Schmitz-Emans

Unter verschiedenen diskursiven Voraussetzungen sind gesammelte Dinge als Zeichen einer ›Sprache‹ im Sinne respektive unter dem Einfluss strukturalistischer Theorieansatze aufgefasst worden – als Zeichen, die im Zusammenhang eines Zeichensystems betrachtet werden mussen und innerhalb dieses Systems, relational zu anderen Ding-›Zeichen‹, ihre Bedeutung gewinnen. Wo, so ware genauer zu fragen, werden Dinge aus der doppelten Perspektive ihrer Zugehorigkeit zu einem Paradigma und ihrer Integrierbarkeit in Syntagmen reflektiert? Und inwiefern kann und soll das Zusammentragen einer Ding-Kollektion dazu beitragen, solchen Zeichencharakter sinnfallig zu machen? Wo verstehen sich und wo agieren Sammler als ›Lexikographen‹, die Ding-Vokabularien kompilieren? Und wo geht es darum, durch Sammlungspraktiken auf der Basis bestehender Ding-Sprachen spezifische Codierungen vorzunehmen? Von entsprechenden Hinweisen ausgehend soll exemplarisch illustriert werden, welchen Einfluss die Idee einer Ding-›Sprache‹ auf die literarische Imagination und das literarische Schreiben genommen hat.


Archive | 2018

Blicke in ein Bilderalbum. Zu Metaphern der Erinnerung und des Erzählens in Marcel Beyers Roman Spione

Monika Schmitz-Emans

Geschichten uber Medien und mediale Arrangements spielen in Beyers Œuvre eine Schlusselrolle. Gerade sie prasentieren sich uber unseren Bezug zur Welt, zur Gegenwart, zur Geschichte und zu uns selbst – einen Bezug, der durchaus kontrovers modelliert und interpretiert werden kann.


Monatshefte | 2017

Sprachen des Sammelns. Literatur als Medium und Reflexionsform des Sammelns Herausgegeben von Sarah Schmidt (review)

Monika Schmitz-Emans

Präzision, in einer bislang weitgehend übersehenen Marginalie einen wichtigen Baustein der Topographie transnationalen Weltinteresses in der Goethezeit zu entdecken. Der erste Teil des vorliegenden Bandes zeigt die enge Verknüpfung zwischen dem deutschsprachigen und dem englischen Kulturraum zu Beginn des 19. Jahrhunderts, die weit über die Begeisterung für Ossian und Shakespeare hinausgeht und auch nicht auf einzelne Protagonisten wie Thomas Carlyle und dessen direkten Kontakt zu Goethe zu reduzieren ist. Die darauf folgenden fünf kurzen Beiträge, die in diesen Band aufgenommen wurden, greifen nochmals auf wiederkehrende Forschungsinteressen Guthkes zurück: Neben einem Beitrag zum Selbstmorddiskurs bei Lessing und Mendelsohn finden sich Essays zu einem der wichtigen Mentoren der österreichischen Nachkriegsliteratur, Ernst Schönwiese, zum Thema der Unsterblichkeit in der Literatur, zu B. Traven, über den Guthke 1987 eine der ersten Biographien geschrieben hat, sowie zu einem Gedichtband von Michael Krüger im Kontext der deutschjüdischen Kultur. Den Abschluss des Bandes bildet Guthkes sehr persönlicher Erinnerungstext über seinen Weg aus der ostfriesischen Heimat an die Universität Harvard: In ,,Von Heidelberg nach Harvard. Erinnerung an die ,Goldenen Jahre‘ der akademischen Migration“ berichtet er vom ,brain drain‘ der Nachkriegszeit. Nach den Jahren der Zwangsemigration deutschsprachiger Wissenschaftler in den Jahren des Zivilisationsbruchs von 1933 bis 1945 konnten nun junge Studierende wie eben Guthke aus Deutschland in die USA gehen und dort ihre beeindruckende akademische Karriere machen. Die Erinnerungen Guthkes lesen sich nicht nur ausgesprochen unterhaltsam, sie zeigen auch, wie mit der zunehmenden Akkulturation im ,,Niemandsland“ (47) USA eine ,,Entfremdung“ (252) von der ,Heimat‘ einherging. Für Guthke, das ist sein abschließendes Fazit, ,,erwies und erweist sich [Amerika] fast täglich aufs neue als eine der sicherlich wenigen Weltgegenden, in denen man, ob man nun selbst Einwanderer ist oder Nachfahre von Einwanderern, den Fremden nicht lange fremd bleiben läßt, ihm vertrauensvoll und hilfsbereit die Chance gibt, in eigener Initiative seinen Weg zu finden, seinen Beruf und sein Leben nach seinen Vorstellungen zu gestalten.“ (276f.) Er selbst ist dabei – das zeigt der vorliegende Band mehr als deutlich – ein hervorragendes Beispiel für das bereichernde Potential des ,,geistigen Handelsverkehrs“, das sich aus der transnationalen Perspektive des Cambridger Weltbewohners entwickeln kann.


Book - Material - Text | 2017

Books as material, virtual, and metaphorical entities

Monika Schmitz-Emans

To talk about books can be a metaphoric operation. Because books have always been conceptualized as metaphors for the texts they carry, it is easy to see them as both ‘real’ and ‘symbolic’ objects of a complex semiotic nature. This article shows several ways in which the book is exposed as a material object used for the production of manifold semantic layers. Apart from metaphors, the codex itself can be worked on like in Queneau’s Cent mille milliards de poemes or altered like in Tom Phillips’ A Humument. The effects of alteration and destruction on books can be shown on the book’s body or in artwork or comment surrounding the (invisible) book as in Gerard Wajcman’s L’interdit or Keri Smith’s This is not a Book .


Angermion | 2014

Formen und Funktionen fremder Sprachelemente in den Artusromanen T. H. Whites

Monika Schmitz-Emans

Die Integration fremdsprachlicher Vokabeln und Passagen in literarische Texte hat eine bis in die Antike zurückverfolgbare Tradition. Sie kann innerhalb der fraglichen Texte eher punktuell erfolgen oder (etwa in maccaronischen Texten) auch durchgängig prägend sein. Die Motive für das Mischen verschiedener Sprachen sind im Einzelfall jeweils von verschiedenen Parametern abhängig – unter anderem von dem jeweiligen historisch-kulturellen und sprachlichen Umfeld, dem der jeweilige Text entstammt, aber nicht allein von diesem.1 Auch in der mittelalterlichen Artusliteratur finden sich Beispiele für den Gebrauch fremder Sprachelemente, die dabei eine programmatische Funktion übernehmen. So etwa verweisen in mittelhochdeutschen Artusromanen wie Gottfrieds Tristan und Wolframs Parzival französische Wörter und Wendungen auf die leitkulturelle Dominanz des Französischen für die höfische Welt und ihre Dichtung, wobei solche Verweise ihrerseits unterschiedlich motiviert sein können.2 Um eine sprachreflexive Auseinandersetzung mit der Spannung zwischen differenten kulturellen Welten geht es ferner auch dort, wo sich lateinische Sprachelemente in nichtlateinische Texte eingefügt finden, wie es seit der Ausbildung der volkssprachlichen Literaturen Europas immer wieder geschieht. Wiederum können solchen Inszenierungen des Kontrastes zwischen der Gelehrtenund Bildungssprache Latein hier, der Sprache des Volkes dort aus unterschiedlichen Gründen erfolgen – je nach der Perspektive oder den Perspektiven, die der Text auf die Gelehrtenkultur eröffnet. Maccaronistische Texte, wie sie in der italienischen Renaissance zuerst entstehen, treiben die bereits in mittelalterlichen Studentenliedern entfaltete Spielerei mit differenten Sprachen noch


Monatshefte | 2013

Sonett-Künste. Mediale Transformationen einer klassischen Gattung ed. by Erika Greber und Evi Zemanek (review)

Monika Schmitz-Emans

rend das Stilgefühl des Interpreten (un-)grammatische Schlüsselstellen ausfindig macht und deren Triebkraft für das “Herbstgefühl”—für die innige Verschränkung von IchGefühl und Herbst-Frucht—freilegt, ist sein inneres Gehör gleichzeitig Resonanzraum der melodischen, assonierenden und alliterierenden Laute, die zum Bedeutungsträger des Wechselspiels zwischen Ich und Natur avancieren. So wird der “rote Faden” kenntlich, der in den “kammermusikalischen” Spielraum des Gedichts führt—in Kontrast zum “orchestralen” kosmischen Raum Klopstocks, des großen Anregers, von dem Goethe sich hier abgrenzt, wie Klotz einleuchtend darlegt. Um dem musikalischen Wortgebrauch noch eine kleine Ehre zu erweisen: Seinen beiden Hauptteilen hat der Autor einen dritten, einen Nachgesang beigesellt: “Lyrisches Singen und motorisches Tun.” Er nimmt hier vor allem “Trinklieder” ins Visier, die er vor der üblichen (literaturwissenschaftlichen) Geringschätzung in Schutz nimmt. Besteht doch ihre lyrische Prägekraft darin, dass das Ich eine Schwungkraft motorischer Art entwickelt, die ein zuhörendes und auch mitsingendes Kollektiv zum Gläserschwenken und Trinken, zum Tanzen und Feiern verlockt. Geselligkeit verbindet man üblicherweise nicht mit dem Begriff des Lyrischen. Der Autor schlägt hier eine bemerkenswerte Bresche in eine hergebrachte, seit Emil Staigers Poetik vorherrschende Auffassung (Grundbegriffe der Poetik, Zürich 1946). Gleichwohl benennt er einen “neuralgischen Punkt” des lyrisch-kollektiven Trinklieds, wie es sein bedeutendster Repräsentant im deutschen Sprachraum, Johann Christian Günther, hervorgebracht hat. Der Punkt betrifft “das ungewisse Verhältnis zwischen dem pokulierenden Solo-Ich und dem allumfassenden pokulierenden Chor” in Günthers berühmtem ersten “Studentenlied” (277). Das ästhetische Niveau des Trinklieds ist der komplexen Formkraft der in Teil II analysierten Gedichte nur sporadisch ebenbürtig. Doch Volker Klotz erweitert mit den Trinkliedern unsere Vorstellung über das Lyrische, ganz im Geist seiner innovativen Poetik und seiner erkenntnisreichen Textanalysen.

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