Monika Schwarz-Friesel
Technical University of Berlin
Network
Latest external collaboration on country level. Dive into details by clicking on the dots.
Publication
Featured researches published by Monika Schwarz-Friesel.
Archive | 2007
Markus Steinbach; Ruth Albert; Heiko Girnth; Annette Hohenberger; Bettina Kümmerling-Meibauer; Jörg Meibauer; Monika Rothweiler; Monika Schwarz-Friesel
Mehrsprachigkeit und Multi- oder Interkulturalitat sind Begriffe, die aus aktuellen gesellschaftspolitischen Debatten nicht wegzudenken sind. Fast taglich gibt es neue Diskussionsbeitrage und Schlagzeilen dazu, die PISA-Ergebnisse schrecken Padagogen und Politiker auf: Kinder mit Migrationshintergrund haben besonders schlechte Bildungschancen und nicht ausreichende Sprachkenntnisse werden als eine Ursache des Ubels ausgemacht. Es ist kaum noch moglich, sich einen vollstandigen Uberblick uber Sprachforderprogramme, Sprachstandsverfahren und Fortbildungen fur Erzieher/innen und Lehrer/innen zu verschaffen, die in den letzten Jahren auf den padagogischen Markt geworfen wurden (vgl. Jampert et al. 2005). Den Verantwortlichen in Ministerien, Sozial- und Schulbehorden wird deutlich, dass Deutschland nicht (mehr?) einsprachig ist. Eine neue Sensibilitat fur Zweioder Mehrsprachigkeit, vor allem fur kindliche Mehrsprachigkeit, sit erwacht. (Die Begriffe ›Zweisprachigkeit‹ und ›Mehrsprachigkeit‹ werden in der Regel gleichbedeutend verwendet, denn der Erwerb einer dritten oder vierten Sprache erfolgt im Prinzip genauso wie der Erwerb einer zweiten Sprache.)
Archive | 2012
Monika Schwarz-Friesel; Jehuda Reinharz
11 / 12 Wie artikuliert sich im 21. Jahrhundert judenfeindliches Gedankengut? Und wann ist eine Äußerung antisemitisch? Mit diesen Fragen beschäftigen sich die Sprachund Kognitionswissenschaftlerin Monika Schwarz-Friesel und der Historiker Jehuda Reinharz anhand einer datenreichen Untersuchung des aktuellen judenfeindlichen Sprachgebrauchs. Die detaillierte Analyse der diversen Manifestationsformen von direktem und indirektem Verbal-Antisemitismus zeigt, welche geistigen Konzepte und emotionalen Ressentiments judeophoben Einstellungen zugrundeliegen. Diese äußern sich in uralten Klischees und Verschwörungstheorien ebenso wie in neuen, israelbezogenen Stereotypen. Die Studie zeigt, wie Juden als Juden verbal ausgegrenzt und beleidigt, belehrt, ermahnt und bedroht werden, und dass judenfeindliche Äußerungen von vielen Menschen artikuliert werden, als hätte es den Holocaust und seine intensive Aufarbeitung nie gegeben.
Archive | 2018
Konstanze Marx; Monika Schwarz-Friesel
Wir scheinen ein intuitives Verstandnis davon zu haben, was ein Text ist. So wird die Satzfolge Cristiano Ronaldo ist eitel. Aber er ist eben auch gut. Deshalb muss man ihn trotz aller Nervereien mogen. (http://www.faz.net/aktuell/sport/fussball/champions-league/cristiano-ronaldo-ist-eine-nette-nervensaege-14176753.html) sicherlich als Text wahrgenommen, wahrend die zufallig erstellte Satzfolge Cristiano Ronaldo ist eitel. Ist die Nordsee ein Meer? Universitaten sind ausreichend finanziert. eher nicht als Text akzeptiert wird.
Archive | 2015
Monika Schwarz-Friesel
Words are powerful: they can be used to offend, to hurt and to threaten people. Some words are like weapons, they wound like bullets, some are like poison, they slowly affect the mind and activate a lethal semantics. Using language as a tool in order to discriminate against and demonize human beings as members of a hostile group, can lead to radical political and social consequences in a society. This has been shown in the National Socialist (NS) regime, where Jewish citizens were first stigmatized and threatened verbally, then mistreated and murdered. However, the experience of the Holocaust and dealing with the past did not bring the strategies of verbally dehumanizing and demonizing Jews to an end. We still find them in modern discourse. Even further, verbal anti-Semitism is on the rise. In this chapter, the abuse of language as a communicative instrument is discussed on the basis of a longitudinal corpus study which examines the verbal manifestations of contemporary anti-Semitism in Germany. Focusing on aggressive speech acts which are used to delegitimize Jews and Judaism through pejorative lexemes and phrases, it is shown how verbal constructions can construct hostile conceptualizations of reality. The analysis of direct and indirect verbal threats reveals the power of language as a weapon with far-reaching emotional and cognitive consequences.
Archive | 2007
Markus Steinbach; Ruth Albert; Heiko Girnth; Annette Hohenberger; Bettina Kümmerling-Meibauer; Jörg Meibauer; Monika Rothweiler; Monika Schwarz-Friesel
Nicht alle Fragen, die man sich als Linguistin stellt, sind nur mit empirischer Forschung zu beantworten. Angenommen, Sie wurden wissen wollen, ob im Deutschen das pradikative Adjektiv — wie etwa in den romanischen Sprachen, vgl. die Beispiele in (1) — flektiert wird, so konnen Sie sich sicher auf Ihr eigenes Sprachvermogen als kompetenter Sprecher des Deutschen verlassen. Sie betrachten also ein paar Satze mit pradikativen Adjektiven wie in (2). (1) Ce lecteur est intelligent/Cette lectrice est intelligente/Nos lecteurs sont intelligents. (2) Dieser Leser ist klug/Diese Leserin ist klug (*kluge)/Unsere Leser sind klug (*kluge). Dabei konnen Sie feststellen, dass hier das Adjektiv nicht flektiert wird. Vorsichtshalber uberprufen Sie noch, ob klug denn uberhaupt flektierbar ist (manche Adjektive wie lila z. B. werden ja von vielen Sprechern des Deutschen nicht flektiert), aber da es fur Sie eindeutig die kluge Leserin und die klugen Leser heist und es keinerlei Anlass fur die Annahme gibt, dass sich das bei irgendeinem kompetenten Sprecher des Deutschen anders verhalt, ist die Frage beantwortet, ohne dass man eine reprasentative Auswahl von Sprechern des Deutschen hatte befragen oder endlose Textkorpora durchsuchen mussen.
Archive | 2007
Markus Steinbach; Ruth Albert; Heiko Girnth; Annette Hohenberger; Bettina Kümmerling-Meibauer; Jörg Meibauer; Monika Rothweiler; Monika Schwarz-Friesel
In diesem Kapitel geht es um die Frage, was die Linguistik zur Analyse der Literatur beitragen kann. Zunachst konnen wir feststellen, dass eine Voraussetzung dafur, dass es etwas wie Literatur uberhaupt gibt, die menschliche Sprache ist. Ohne Sprache kann es Literatur nicht geben. Literatur ist etwas, das Sprachbenutzer fur Sprachbenutzer herstellen. Da die Linguistik grundsatzlich alle Texte hinsichtlich ihrer sprachlichen Struktur und Verwendung untersucht, gehort auch die Literatur zu ihrem Untersuchungsgegenstand (Jakobson 1987). Ob sich umgekehrt die Literaturwissenschaft mit der Analyse der Sprache befasst oder befassen soll, ist umstritten. Naturlich gibt es Disziplinen wie die Rhetorik und die Stilistik, die gewisse Beruhrungspunkte mit der Linguistik haben und zugleich der Literaturwissenschaft nahestehen. Aber viele Literaturwissenschaftler sind doch der Meinung, dass ihr eigentlicher Gegenstand, die Deutung literarischer Kunstwerke im historischen und kulturellen Kontext, von der Linguistik nicht beruhrt werde. Dagegen lasst sich Folgendes einwenden: Wenn es zum Aufgabenbereich der Literaturwissenschaft gehort, sich mit dem Funktionieren der Sprache in der Literatur zu beschaftigen, dann muss sie sich auch mit dem sprachlichen System und seiner Verwendung, also dem Gegenstand der Linguistik, befassen.
Archive | 2007
Markus Steinbach; Ruth Albert; Heiko Girnth; Annette Hohenberger; Bettina Kümmerling-Meibauer; Jörg Meibauer; Monika Rothweiler; Monika Schwarz-Friesel
Die moderne Textlinguistik beschaftigt sich mit Texten und untersucht ihre sprachlichen Strukturen, ihre kommunikativen Funktionen und ihre kognitive Verarbeitung. Was aber sind Texte? Ist ein Kassenzettel ein Text? Ein Telefonbucheintrag? Eine Tabelle mit Daten? Und was haben diese Texte mit einem Gedicht, einem wissenschaftlichen Handbuchartikel, einem Roman oder einem Brief gemeinsam? Es gibt Texte in den unterschiedlichsten Formen und Variationen mit den verschiedensten Funktionen, und es ist ein Ziel der linguistischen Textanalyse, diese Vielfalt an textuellen Erscheinungsformen mittels einheitlicher linguistischer Kriterien zu beschreiben und als Textexemplare zu erklaren. Texte sind auch Untersuchungsgegenstand anderer philologischer Disziplinen wie Literaturwissenschaft, Geschichtswissenschaft, Theologie, Jurisprudenz, Padagogik und Psychologie. Jede dieser Disziplinen verfolgt jedoch die Analyse von ausgewahlten Texten unter verschiedenen Gesichtspunkten und mit unterschiedlichen Zielen, wobei vor allem Aspekte des Inhalts und der interpretativen (bzw. hermeneutischen) Auslegung im Vordergrund stehen. In der Linguistik werden dagegen erstens alle (moglichen) Texte berucksichtigt und zweitens Texte per se als sprachliche Gebilde mit ihren spezifischen Struktur- und Verknupfungsmerkmalen betrachtet.
Archive | 2007
Monika Schwarz-Friesel
Archive | 2007
Manfred Consten; Mareile Knees; Monika Schwarz-Friesel
Archive | 2007
Monika Schwarz-Friesel; Manfred Consten; Mareile Knees