Paul Eisewicht
Technical University of Dortmund
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Publication
Featured researches published by Paul Eisewicht.
Archive | 2012
Paul Eisewicht; Tilo Grenz; Michaela Pfadenhauer
Technik und Kultur als Gegensatzlichkeiten zu verstehen gilt als uberholt. Erwartungen sind in Apparate ebenso eingeschrieben, wie Funktionsweisen in typische Handlungsstrukturen. Unser Vorschlag ist es, Techniken aus einer Perspektive erhandelter Zugehorigkeit zu verstehen. In diesem Band sind Arbeiten versammelt, die die sozialen Bedingungsverhaltnisse von Technik und Kultur als Verknupfungstechnik, Aneignungstechnik und Aushandlungstechnik diskutieren.
Archive | 2015
Michaela Pfadenhauer; Paul Eisewicht
‚Die Jugend‘ steht seit ihrer „Erfindung“ (Roth 1983; Savage 2008) im 19. Jahrhundert von jeher unter spezifischen gesellschaftlichen Anforderungen. Diese beziehen sich vor allem auf den erfolgreichen Ubergang des Menschen von der Jugendphase in das Erwachsenenalter. Dazu gehort die Ablosung von der Herkunftsfamilie und die Grundung einer eigenen Familie, der Ubergang von der Schule und Ausbildung in das Erwerbsleben, die Entwicklung eines eigenen Lebensstils im Ruckgriff auf die eigenen Ressourcen und die Herausbildung eines ethischen Bewusstseins (vgl. Hurrelmann 2007, S. 24f.; 33f.). Dies kennzeichnet die Ubergange in die prominenten Rollen des Menschen in der Moderne als Berufsmensch, Lebenspartner, Konsument und Burger und die damit verbundenen Entwicklungsaufgaben des Erwachsenenalters (ders. S. 37).
Archive | 2017
Heiko Kirschner; Paul Eisewicht
Was das menschliche Spiel vom tierischen Spiel unterscheidet, zeigt sich insbesondere daran, dass sich Menschen, vor allem mittels signifikanter Symbole wie Sprache, selbst zum Gegenstand ihrer Betrachtungen machen konnen. Damit ist der spielende Mensch potenziell sein eigenes Publikum. Aber auch uber Selbstbeobachtung hinaus, finden sich im Spiel nicht blos die einzeln oder gemeinsam Spielenden sondern auch Zuschauende – fur die das Spiel mitunter uberhaupt erst zur Auffuhrung kommt. Insofern ist die Darstellung des Spiels fur ZuschauerInnen ein typischer Modus menschlichen Spiels. Gegenwartige Formen dieser Darstellungen bieten Let’s Play- und Speedrun-Videos auf Onlineplattformen. In unserem Beitrag sollen typische Wissensformationen der jeweiligen Genres rekonstruiert werden, um aufzeigen, wie Beteiligte die Moglichkeit besitzen, anhand dieser ihre Zugehorigkeit zu anderen Beteiligten anzuzeigen bzw. zu managen.
Archive | 2017
Michaela Pfadenhauer; Paul Eisewicht; Tilo Grenz
Durch die Verbreitung und routinierte Nutzung vernetzter Computer in den Privathaushalten und die medientechnischen Funktionen der Verkaufsplattformen im Internet ist Online-Shoppen zu einer selbstverstandlichen Konsumpraxis des modernen Menschen geworden. Dessen Attraktivitat resultiert aus der Entgrenzung von Informationssuche, Auswahl, Entscheidung und Kauf nicht nur in raumlicher und zeitlicher, sondern auch in sozialer Hinsicht. In dieser Konsumsituation ist fur den Kunden eine soziale Beziehung zum Anbieter(personal) unerheblich und der Konsumvorgang ist im Unterschied zur Beratungs- und Kaufsituation an der Ladentheke nicht durch Interaktion gekennzeichnet (Kap. 1). Anders ist dies, wenn Probleme im Prozess des Konsumierens auftreten: Weil die Konsumsituation nun ausgehandelt werden muss, treten Anbieterpersonal und Kunde fruher oder spater in einen Austausch. Hierfur sind die fur Online-Shoppen symptomatischen Erwartungen zu differenzieren, deren Enttauschung eine Reklamation zur Folge haben kann. Reklamieren infolge von Online-Shopping bringt spezifische Handlungsprobleme mit sich, die sich in Probleme des Zugangs, der Problemdarstellung und der Kompensationsaushandlung differenzieren lassen (Kap. 2). In Bezug darauf entwickeln Kunden Handlungsstrategien, die wiederum als spezifisch fur Reklamieren infolge von Online-Shoppen anzusehen sind (Kap. 3). Anzunehmen ist, dass Kunden unter Mediatisierungsbedingungen ihre Voice-Option zunehmend in Anspruch nehmen. In dem Mase, in dem sich zugleich die unternehmerische Marketingpraxis einer individualisierten Kundenansprache annahert und Konsumenten sich zunehmend in Produktionsablaufe einbinden lassen und hierfur Mitspracherechte fordern, stehen der Anbieter-Kunden- Beziehung leidenschaftliche Zeiten ins Haus.
Archive | 2015
Paul Eisewicht
Wie bereits in Teil I, Kapitel 5 dieser Arbeit dargelegt, geht es um die Frage, wie unzufriedene Konsumenten reklamieren und auf welche Weise sie dabei Probleme bewaltigen, mit dem Fokus darauf, was passiert, wenn der Kauf online erfolgt ist. In einer kundenzentrierten Perspektive und aus Sicht der neuen Wissenssoziologie interessieren dabei vor allem die subjektiven Wissensbestande der Reklamierenden, auf deren Grundlage diese vorliegende Probleme als Anlasse zum Reklamieren definieren und dann – entsprechend ihres Wissens uber Reklamationsablaufe – eine Reklamation einleiten und durchfuhren. Aufbauend darauf sollen Reklamationsverlaufe und die dabei vom Reklamierenden angewandten Strategien zur Durchsetzung seiner Anliegen rekonstruiert werden.
Archive | 2015
Paul Eisewicht; David Emling; Tilo Grenz
Wahrend Anne Honer (1993a, S. 39ff .) noch Anfang der 1990er Jahre gewagt – weil innerwissenschaftlich einigermasen haretisch – dafur eingetreten war, die subjektiven Erfahrungen starker in die empirische Sozialforschung einzubeziehen und infolgedessen, in methodischer Hinsicht, fur ein praktisches (Mit-)Tun votierte, ist in den letzten zwanzig Jahren genau dieser Ruf, sich namlich mehr auf das und in das Feld einzulassen (zuletzt Hegner 2013; Schroer et al. 2012), zum mindestens bekannten und zunehmend akzeptierten Ansatz avanciert. Im englischsprachigen Raum hatte etwa der Kriminologe Jeff Ferrell (1998, S. 25) nahezu zeitgleich mit Honer eindrucklich „a research agenda of engagement with subjetcts of study, a methodology that moves beyond objectivity to immersion“ gefordert.
Archive | 2015
Paul Eisewicht
Es mag mittlerweile als triviale Feststellung erscheinen, dass die „virtuelle Alltagsokonomie“ (Lamla 2007) zu grosen Teilen bereits Realitat im Konsumhandeln unzahliger Menschen ist und sich dabei immer noch in einer Wachstumsphase befindet. Es gilt dabei zu berucksichtigen, in welch kurzer Zeit nicht nur das Wachstum der Internetnutzung, sondern auch das des Online-Shoppen fortgeschritten ist und welche sich daraus ergebenden Folgewirkungen bisher beobachtet werden konnten. Dabei erscheint bei eingehender Betrachtung der Literatur und der berichteten Daten diese Feststellung weit weniger trivial und auch weniger konsensuell, als es in der durch Technikeuphemismen und Medienhypes beeinflussten Alltagswahrnehmung scheinen mag.
Archive | 2015
Paul Eisewicht
Es gibt unzahlige Versuche, die Zeit, in der wir leben, zu verstehen und dieses Verstandnis pragnant auf einen Punkt zu bringen. Als Menschen, die wir in dieser Zeit leben, versuchen wir damit nicht nur die Welt um uns herum zuganglich zu machen, sondern auch unseren Alltag, seine Probleme und unser Erleben eben dieser Jetztzeit sinnhaft und gleichsam wie von ausen verstandlich werden zu lassen. Ganz grundlegend scheinen wir uns zu diesem Zweck darauf geeinigt zu haben, in der Moderne zu leben, deren aktuelle Facetten wir mit darauf aufbauenden Konzepten von der Risiko- (Beck 1986), der Erlebnisgesellschaft (Schulze 1997) und von der fluchtigen (Bauman 2003), zweiten, reflexiven (Beck/Giddens/Lash 1996) und radikalisierten Moderne bis hin zur Postmoderne (zusammenfassend Welsch 2002: 135ff.) zu fassen versuchen.
Archive | 2015
Paul Eisewicht
Dieser Teil der Arbeit umfasst nun die Ergebnisse der Auswertung. Dabei geht es zunachst um die Rahmenbedingungen, welche zu einer Reklamation fuhren konnen (Kap. 1). Anhand der Teilschritte – Problemauftreten, Informationsrecherche, Anlasskonstitution, Adressat, Forderung und Wegwahl – zur Reklamationsinitiation aus Perspektive des Reklamierenden (Kap. 1.1) werden die Elemente eines konsumsoziologischen Reklamationsbegriffs deutlich (Kap. 1.2). Entsprechend der konstitutiven Elemente – des Anlasses zur Reklamation, der Forderung entsprechend des Anlasses und der Verantwortlichkeit des Adressaten fur den Anlass – werden die zentralen Aushandlungsmomente deutlich, an welchen Reklamieren orientiert ist.
Archive | 2015
Paul Eisewicht; Michaela Pfadenhauer
(Jugend)Szenen erscheinen als Paradefall freizeitlicher Gesellungsgebilde, erfahren Menschen hier doch all das, was fur ‚Freizeit‘ charakteristisch zu sein scheint. Die sozialwissenschaftliche Befasstheit mit freizeitlichen Gesellungsgebilden erweist sich dabei als wendungsreich – von Beschreibungen als Subkulturen uber Jugendkulturen bis zu heutigen Szenen. Sie zeigt aber auch an, dass Szenen und die Aktivitaten, die Menschen hier entfalten, langst nicht mehr nur im Hinblick auf ‚blose‘ Regeneration und konsumtive (Selbst-)Entfaltung betrachtet wird. Dementsprechend wird in diesem Beitrag anhand der Betrachtung von freizeitlichen Gesellungsgebilden als Subkulturen, Teilkulturen und Szenen nachgezeichnet, welcher Fokus mit der jeweiligen Betrachtung einhergeht. Vor dem Hintergrund der Forschung zum Kompetenzerwerb in Szenen wird exemplarisch veranschaulicht, wie die Grenze zwischen Freizeit und Arbeit zunehmend verschwimmt, womit sich auch die Einordnung von Szenen als lediglich freizeitliches Gesellungsgebilde zunehmend als unzutreffend erweist.