Michaela Pfadenhauer
University of Vienna
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Publication
Featured researches published by Michaela Pfadenhauer.
Archive | 1998
Ronald Hitzler; Michaela Pfadenhauer
Wieder einmal: Ein Gespenst geht um — nicht nur in Europa, und naturlich nicht nur, aber doch vor allem in Deutschland: das Gespenst diesmal einer juvenilen Spas-Kultur. Sein Name sei ‘Techno’. Dieses ‘Gespenst’ verdient unsere professionelle Aufmerksamkeit allein schon wegen seiner ‘Massenhaftigkeit’: Die Zahl der Techno-Enthusiasten wuchs in den vergangenen Jahren nicht nur exponentiell, sondern explodierte formlich. Die kaum ein Jahrzehnt zuruckreichende Geschichte von Techno ist eine Geschichte der Superlative. Techno mobilisiert (hierzulande und weltweit) eine Generation derart massenhaft wie kaum eine andere Musikbewegung zuvor. Wesentlich schwerer als das quantitative Argument fur ein soziologisches Interesse am Phanomen ‘Techno’ wiegt u.E. jedoch seine ‘Symptomatik’ fur eine postmoderne Lebensweise und eine posttraditionale Form der Vergemeinschaftung.
Archive | 2010
Michaela Pfadenhauer
Von ‚Kompetenz‘ ist derzeit gerade in wissenschaftlichen Kontexten viel die Rede. Gerade auch in der Bildungspolitik sowohl auf nationaler als auch auf ubernationaler Ebene wurde die von Rolf Arnold (1997) so bezeichnete „kompetenzorientierte Wende“ in einem Ausmas (mit-)vollzogen, dass kaum noch vorstellbar ist, wie hier bislang ohne diese Vokabel auszukommen war. Die vielerorts bereits thematisierte Konjunktur des Kompetenzbegriffs geht mit einer massiven Verdrangung herkommlicher Begrifflichkeiten einher: Wo bislang von „Qualifikation“, von „Lernziel“, ja: von „Bildung“ die Rede war, scheint „Kompetenz“, wo bislang von Wissenserwerb die Rede war, scheint – bis hin zu Lehrstuhldenominationen – „Kompetenzerwerb“, wo bisher von „Lernen“ die Rede war, scheint „Kompetenzentwicklung“, und wo bis anhin von Aus-, Fort und Weiterbildung die Rede war, scheint „Kompetenzvermittlung“ der treffendere, ausdrucksstarkere oder schlicht der modischere Terminus zu sein. Substanzlosigkeit bzw.
International Journal of Social Robotics | 2015
Michaela Pfadenhauer; Christoph Dukat
Much has been written—not least in this journal—about the potential, the benefits, and the risks of social robotics. Our paper is based on the social constructivist perspective that what a technology actually is can be decided only when it is applied. Using as an exemplar the robot baby seal PARO, which is deployed in Germany mainly as activation therapy for elderly people with dementia, we begin by briefly explaining why it is by no means clear at the beginning of the development phase what a technology is actually going to be. Rather, this is established in the light of, and in coordination with, the context of application. We then present some preliminary results from our ongoing study of the way in which this social robot is applied by professional care workers in a nursing home for the elderly. The underlying theoretical assumption on which our study is based is that the appearance and the performative deployment of a technical artifact are interdependent. Only in combination with experiences—the experiences of others, imparted in diverse forms as knowledge, and first-hand experience of using the technology—are the design and the technical functionality of the device of relevance to its appearance, that is, to what it is regarded as being. Our video-assisted ethnographic study of persons with dementia shows that, on the one hand, PARO is deployed performatively as an occasion for communication and as an interlocutor, and, on the other, it is applied as an observation instrument.
international conference on cloud and green computing | 2012
Simon Caton; Christoph Dukat; Tilo Grenz; Christian Haas; Michaela Pfadenhauer; Christof Weinhardt
In this paper, we lay the foundations for a contextualisation of trust, the role it plays, and its different layers within the context of a novel paradigm: Social Cloud Computing. In a Social Cloud, trust plays a vital role as a collaboration enabler. However, trust is not trivial to define, observe, represent and analyse as precursors to understand exactly what role it plays in the enablement of collaboration. We do this through the definition of structure of a Social Cloud as a sequence of social and cognitive processes. We then survey research from the domains of computer science, economics and sociology that consider trust in online communities and exchange scenarios to illustrate the complexity of modelling trust in our scenario. Finally, we define trust within the context of a Social Cloud and identify the core components of trust to facilitate its understanding.
Archive | 2011
Gregor J. Betz; Ronald Hitzler; Michaela Pfadenhauer
Musikfestivals, Gartenschauen, Olympische Spiele, Stadtfeste, ‚Diners en Blanc‘, Opernfestspiele, internationale Bauausstellungen, katholische Weltjugendtage, Massenkonzerte, Sportgrosereignisse, Kulturhauptstadte, … Events nehmen standig zu – an Zahl, an Bedeutung und an Grose. Neue Veranstaltungsideen wie ‚Flashmobs‘ oder ein Massen-Picknick auf 60 Kilometern gesperrter Autobahn1 ebenso wie traditionelle und ‚klassisch burgerliche‘ Fe ste und Feiern unterliegen einer akzelerierenden Eventisierung (vgl. Gebhardt 2000; Hitzler 2011). Selbst der Kindergeburtstag ist kaum noch denkbar ohne Zauberer und Indoor-Abenteuerspielplatz. Und immer mehr Menschen gehen da hin, wo sie vermuten beziehungsweise darauf hoffen konnen, es sei etwas los (vgl. Goffman 1967), woran mit vielen Anderen zusammen teil zu haben ihnen Spas machen konnte. Zum einen werden tradierte kulturelle Vermittlungsformen mit (zusatzlichen) Unterhaltungsund Erlebnisversprechen verbunden und dergestalt transformiert; zum anderen vervielfaltigen sich solche ‚kunstlichen‘ Ereignisse, die bereits genuin als „Events“ deklariert sind. Dergestalt ist Eventisierung langst ein ebenso selbstverstandliches wie verselbstandigtes Element des modernen Lebens wie Pluralisierung (vgl. Berger/Luckmann 1995), Individualisierung (vgl. Beck/Beck-Gernsheim 2002), Optionalisierung (vgl. Gross 1994), Kommerzialisierung (vgl. Prisching 2006), Globalisierung (vgl. Beck 2007) und Mediatisierung (vgl. Krotz 2007).
Archive | 1999
Ronald Hitzler; Michaela Pfadenhauer
Einem besonders unter ‚kritischen Intellektuellen‘ und (von diesen) uber die Publikumsmedien verbreiteten Vorurteil zufolge ist ‚Techno‘ — was immer das sein mag — ein zutiefst unpolitisches Phanomen. Behauptet wird damit, das den jugendlichen Techno-Enthusiasten, bzw. den Technoiden1 jene die Jugend(phase) ‚eigentlich‘ auszeichnende politische Haltung der Auflehnung gegen das Uberkommene, der Rebellion und des Weltverbesserungsengagements einer (‚Nicht‘-)Einstellung des konsumorientierten Hedonismus und somit der Anpassung und Politikverdrossenheit gewichen, kurz: das dieser „Generation XTC“ (Bopple/Knufer 1996) jegliches politische Bewustsein abhanden gekommen sei (vgl. dazu auch Ahrens 1996, Busser 1997, Lau 1995 und 1996).
Mediatisierte Welten: Forschungsfelder und Beschreibungsansätze. Hrsg.: F. Krotz | 2012
Michaela Pfadenhauer; Tilo Grenz
„Fitness ist ein gewaltiger Markt“, war unlangst in der Suddeutschen Zeitung zu lesen (Zips 2011: 11). Dieser Markt, der ein Segment des sogenannten „Zweiten Gesundheitsmarkts“ (Krimmel 2005: 189) bildet, umfasst u. a. Personal Trainer, das heist Fachkrafte fur Bewegung und Fitness, Trainingsgerateentwickler und -hersteller, Anbieter von Nahrungserganzungs- und Proteinpraparaten, popularwissenschaftliche Trainingsliteratur und eine grose Bandbreite von Sport- und Fitnessmagazinen. Der fur Konsumenten vermutlich prasenteste Teil dieses Marktes aber sind Fitnessstudios. Im Fokus dieses Beitrags steht die nicht nur in Deutschland, sondern europaweit groste und zumindest hierzulande vermutlich auch bekannteste Studiokette. Wen es heute in eines der 140 Studios dieses kommerziellen Fitnessanbieters treibt, findet sich in einem High-Tech-Maschinenpark wieder, der von uberwiegend jungen Menschen in moderner (Marken-)Funktionskleidung bevolkert wird, die an Dutzenden von Kraft- und Ausdauergeraten das tun, was man gemeinhin ‚Trainieren‘ nennt.
Archive | 2014
Michaela Pfadenhauer; Christoph Dukat
In Anbetracht der „Social Robotics“ drangt sich die Frage nach dem sozialweltlichen Status des technischen Artefakts nachgerade unabweisbar auf. Ausgangspunkt sind deren Ankundigungen, dass Roboter an die Stelle des menschlichen Gegenubers bzw. mit diesem in Kommunikation und Interaktion treten konnen. In der Entwicklung von „artificial companions“ werden langfristige Bindungen zu Robotern in Aussicht gestellt. Aus wissenssoziologischer Perspektive erweist sich das, was avancierte (Medien-)Technik ‚ist’ und ‚kann’, als Interaktionsprodukt – dies allerdings nicht nur im Prozess der Technikgenese, sondern im Zuge des kommunikativen Handelns, in dem diese Technik be-handelt wird und Sozialbeziehungen stabilisiert. Mediatisierungsrelevant erweist sich die Frage, wie die (medien-)technischen Entwicklungen der Robotik das Medientableau erganzen, wie diese in Kernaktivitaten sozialer Welten eingeflochten werden und sich dort als Institution etablieren.
Archive | 2012
Paul Eisewicht; Tilo Grenz; Michaela Pfadenhauer
Technik und Kultur als Gegensatzlichkeiten zu verstehen gilt als uberholt. Erwartungen sind in Apparate ebenso eingeschrieben, wie Funktionsweisen in typische Handlungsstrukturen. Unser Vorschlag ist es, Techniken aus einer Perspektive erhandelter Zugehorigkeit zu verstehen. In diesem Band sind Arbeiten versammelt, die die sozialen Bedingungsverhaltnisse von Technik und Kultur als Verknupfungstechnik, Aneignungstechnik und Aushandlungstechnik diskutieren.
Archive | 2002
Michaela Pfadenhauer
Abweichend vom ‚common sense‘ (auch) innerhalb der empirischen Sozialforschung wird in diesem Beitrag die Auffassung vertreten, die Besonderheit des Experteninterviews bestehe nicht vorrangig darin, dass hier Personen befragt werden, die — nach welchen Kriterien auch immer — als Experten gelten.1 Verfahrenstechnisch gesehen bildet das Experteninterview vielmehr, wie im Folgenden dargelegt wird, zum einen aufgrund des ihm zugrunde liegenden Erkenntnisinteresses (1), zum anderen und vor allem aber aufgrund der besonderen Art der Gesprachsfuhrung (2) eine — selbst in der einschlagigen Literatur bislang vernachlassigte — eigenstandige Methode im Kanon der sogenannten „qualitativen Interviews“ (Hopf 2000). Aus der Spezifik der Gesprachsform resultiert (zumindest) fur das Interviewen bestimmter (Typen von) Experten die Notwendigkeit, dieses Verfahren in ein ethnographisches Forschungsdesign einzubetten (3).