René John
Leibniz University of Hanover
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Publication
Featured researches published by René John.
Archive | 2012
René John; Jens Aderhold; Inka Bormann
Bei aller Unsicherheit und Vorlaufigkeit, die Gesellschaftsdiagnosen eigen ist, kann man ungeschutzt behaupten: Jeder gesellschaftliche Bereich ist unbedingt auf die Produktion (und Inszenierung) von Innovationen angewiesen. Die jeweils angefertigten Selbstauskunfte und Selbstvergewisserungen konnen auf das Pradikat der Innovativitat nicht verzichten. Die Gesellschaft kennt keinen Status quo, sondern ist dauernd in Veranderung begriffen – und diese Veranderung wird nicht mehr sich selbst uberlassen.
Archive | 2010
Holger Braun-Thürmann; René John
Die hier vorgelegte soziologische Rekonstruktion unternimmt den Versuch, einige Elemente fur einen genuin soziologischen Begriff von Innovation zu entwickeln. Zu diesem Zweck betten wir diesen in ein Konzept von gesellschaftlicher Strukturbildung und -wandlung ein. Im Rahmen unserer Argumentation legen wir dar, inwieweit es sich um eine Erkenntnisblockade handelt, wenn an der alltagstheoretischen wie oftmals auch forschungsleitenden Unterscheidung zwischen technologischen und sozialen Innovationen festgehalten wird. Als Alternative mochten wir ein dezidiert soziologisches Verstandnis von Innovation entwickeln, um damit Distanz zu gewinnen gegenuber all denjenigen ‚Innovationen‘, die von den Massenmedien, den Wirtschaftswissenschaften und den Ingenieurgemeinschaften als solche bezeichnet werden. Ein soziologisch grundiertes Verstandnis schliest Innovation in Gestalt von Sachtechnik durchaus ein. Im Ruckgriff auf Theorien der Technisierung ist es moglich, das was alltagspraktisch, massenmedial, betriebswirtschaftlich etc. als technische Innovation wahrgenommen wird, als soziale zu rekonstruieren und zu beobachten.
Archive | 2011
Jana Rückert-John; René John; Jan Niessen
In westlichen Industrielandern ist nicht nur die ausreichende mengenmasige Verfugbarkeit an Nahrungsmitteln fur die uberwiegende Mehrheit der Bevolkerung als Problem gelost. Ebenso ist es heute Normalitat, dass raumliche und zeitliche Restriktionen des Essens auser Kraft gesetzt sind. Dazu gehort auch, dass in urbanen Zentren der westlichen Welt nahezu rund um die Uhr auser Haus gegessen werden kann. Diese Entwicklung wurde schon vor geraumer Zeit als Trend vom „Konsum im Haus“ zum „Konsum auser Haus“ beschrieben (Hermanowski/Roehl 1996). In den Einrichtungen und Betrieben der Auser-Haus-Verpflegung (AHV) geht es heute nicht nur um die reine Verkostigung der Klientel und der Gaste. Es ist davon auszugehen, dass die AHV ihre zukunftigen Aufgaben nur noch unter der Perspektive der Nachhaltigkeit erfullen kann. Diese Orientierung wurde einerseits angeregt durch politische Vorgaben, andererseits durch neue Praferenzen der Gaste. Vor allem aber mussen Betriebe und Einrichtungen der AHV in ganz eigener Weise den Sinn von Nachhaltigkeit fur ihren Erfolg bestimmen, um daraufhin umfassendere Ziele in ihren Ernahrungsprogrammen zu formulieren. Diese reichen von einer gesunden und umweltvertraglichen Ernahrung bis hin zu einer ernahrungssozialisatorischen Sensibilisierung.
Forschungsjournal Soziale Bewegungen | 2015
Jana Rückert-John; René John; Melanie Jaeger-Erben
Ekman, Joakim/Amna, Erik 2012: Political participation and civic engagement: Towards a new typology. Human Affairs, 22(3), 283-300. Evans, Sara M/Boyte, Harry C. 1986: Free spaces: The sources of democratic change in America. New York: Harper and Row. Graham, Todd (in press). Everyday political talk in the internet-based public sphere. In: Stephen Coleman/Deen Freelon (Eds). Handbook of digital politics. Cheltenham: Edward Elgar. Graham, Todd/Jackson, Dan/Wright, Scott (Druckerzeugnis). From everyday conversation to political action: Talking austerity in online ,third spaces‘, European Journal of Communication. Graham, Todd/Wright, Scott 2014: Discursive equality and everyday talk online: The impact of „super-participants“. Journal of Computer-Mediated Communication, 19(3), 625–642. Harris, Anita/Wyn, Johanna 2009: Young people’s politics and the micro-territories of the local. Australian Journal of Political Science, 44(2), 327-344. Hay, Colin 2002: Political analysis: A critical introduction. Basingstoke: Palgrave Macmillan. McAfee, Noelle 2000: Habermas, Kristeva, and citizenship. Ithaca, NY: Cornell University Press. Papacharissi, Zizi 2010. A private sphere: Democracy in a digital age. Cambridge: Polity Press. Stolle, Dietlinde/Micheletti, Michele 2013: Political consumerism: Global responsibility in action. Cambridge: Cambridge University Press. Sunstein, Cass R. 2001: Republic.com. Princeton: Princeton University Press. Sunstein, Cass R./Thaler, Richard H. 2003: Libertarian Paternalism is Not an Oxymoron, The University of Chicago Law Review, 70(4), 1159-1202. Wojcieszak, Magdalena/Mutz, Diana 2009: Online Groups and Political Discourse: Do Online Discussion Spaces Facilitate Exposure to Political Disagreement?‘. Journal of Communication 59 (1), 40–56. Wright, S. (2012a). Politics as usual? Revolution, normalization and a new agenda for online deliberation. New Media & Society, 14(2), 244-261. Wright, S. (2012b). From ,third place‘ to ,Third Space‘: everyday political talk in non-political online spaces. In: Javnost: The Public, 19(3), 5-20.
Archive | 2014
René John; Antonia Langhof
Angesichts der Vielzahl und Vielfalt sozialer Phanomene, die gesellschaftlich als Scheitern beobachtet werden, befassen sich die Sozialwissenschaften uberraschend wenig mit der empirischen Erforschung sowie der theoretischen Aufarbeitung und Prazisierung des Scheiterns. Fur die Soziologie, die wie jede andere moderne Wissenschaft auf Erfolg fokussiert ist, fuhren Malpas und Wickham (Journal of Sociology (ANZJS), 31: 37–50, 1995) den Mangel an Aufmerksamkeit auf ihre konstituierende Fragestellung zuruck. Diese einseitige Orientierung korrespondiere mit der bevorzugt am Erfolg ihrer Handlungen ausgerichteten Selbstdefinition der Akteure. Junge (Scheitern. Aspekte eines sozialen Phanomens, S. 15–32, 2004) sieht darin allerdings eine Abkehr der Soziologie von ihrem krisenhaften Grundungsanlass, denn schlieslich sei sie ursprunglich als Reaktion auf das Versagen von Gesellschaft entstanden. Unter dem Eindruck der Franzosischen Revolution und ihrer Folgen bestand ihre Intention zu Zeiten Comtes darin, in der Gesellschaft Gesetzmasigkeiten zu entdecken, um sie besser zu machen. Seit Marx und Engels ist bis heute dieser Willen zur Verbesserung erhalten geblieben. Die Soziologie und mit ihr alle anderen Sozialwissenschaften sind daher schon um ihrer selbst willen am Erfolg orientiert. Somit scheint ihnen die Vernachlassigung des Scheiterns geradezu inharent.
Archive | 2010
René John; Anna Henkel; Jana Rückert-John
Nur die Sozialwissenschaften konnen mit ihren langfristigen Darstellungen auf unterschiedlichen Abstraktionsniveaus jenseits der themengenerierenden Nachrichten der Massenmedien Auskunft uber den Zustand der Gesellschaft geben, was diese zur Selbststeuerung befahigt. Sozialwissenschaftliche Darstellungen reichen von allgemeinen theoriegenerierenden Beschreibungen bis zu konkreten Beratungen in den verschiedenen Funktionsfeldern der Gesellschaft, vor allem von Politik und Wirtschaft. Sie bewegen sich also im traditionellen Feld zwischen Theorie und Praxis: Die Theorie der Gesellschaft als konsistente Wahrheitsaussage nimmt immer die Form der Abstraktion an. Hingegen scheint in der Praxis der Gesellschaft in ihren jeweiligen Zusammenhangen immer wieder konkrete Wahrheit anzufallen. Dabei ist grundsatzlich keine Vorrangstellung zwischen den Polen der Reflexion und Performanz zu begrunden, denn beide hangen mittelbar zusammen. Insofern ist jede Theorie praktisch und jede Praxis theoretisch. Fur eine produktive Sozialwissenschaft aber wird dieses alltagstauglich zu einer Seite hin aufgeloste Paradox zum Problem methodologischer Vermittlung. Aus dem paradoxen und gleichrangigen Verhaltnis von Theorie und Praxis wird ein hierarchisches von praxisbestimmter Theorie oder theoriebestimmter Praxis.
Archive | 2018
Jana Rückert-John; René John
Unter der Annahme, Frauen essen anders als Manner, wird festgestellt: Manner ernahren sich ungesunder, verzehren ubermasig Fleisch und trinken zu viel Alkohol. Sie verfugen uber eine geringere Ernahrungskompetenz als Frauen und kochen auch seltener (z. B. MRI 2008a; BMEL 2016; DGE 2016). Die Ausgangsthese verfuhrt zu dem Kurzschluss, Frauen verhielten sich in all diesen Hinsichten gegenteilig.
Archive | 2014
René John; Antonia Langhof
Die Opposition von Scheitern und Erfolg erscheint im Licht historischer Reflexionen als moderne Konstellation. Erfolg wurde jedoch in vormoderner Zeit nicht einfach bestritten. Es war auch hier ohne Zweifel geboten, erfolgreich zu sein. Das hies aber vor allem, glucklich zu leben. Doch dieser Erfolg war immer eng begrenzt durch eine gegenwartige Welt der Verganglichkeit, die eingespannt in den Horizonten bekannter Vergangenheit und Zukunft gedacht war. Bildung und Streben richteten sich erst mit der christlichen Hoffnung auf dauerhafte, wenn auch jenseitige Erfullung. Insofern waren Scheitern und Erfolg keine Oppositionsbegriffe, sondern beide erschienen als Modi des Glucks, das teils von Fortunas Fugung, vor allem aber von der Selbstfugung in die Welt abhing.
Archive | 2012
René John
Emotionen und Gemeinschaften sind zwei Phanomene, die haufig zusammen zu beobachten sind. Gemeinschaften erscheinen hochgradig emotional, weil Emotionen ihre Entfaltung erst im gemeinsamen Miteinander finden. Dieser Zusammenhang bildete schon bei Durkheim (1994) ein Steigerungsverhaltnis, das ein Gefuhl der Zugehorigkeit produziert. Das Individuum kann im Moment der Efferveszenz uber sich hinaus- und in die Gemeinschaft aufgehen. Dieser Ubergang bildete bei Durkheim die Grundlage fur gesellschaftliche Solidaritat und Moral. Gemeinschaft erscheint damit als Reproduktionsort des Zusammenhalts der Gesellschaft, als deren sozialer Kitt. Dem steht die Angst vor Gemeinschaft als diskriminierendes Phanomen gegenuber. Statt einer individuelle Differenzen uberbruckenden Wirkung wird die mit ihr betriebene und unvermeidliche Distanzierung gegenuber anderen betont: Dem Wir steht immer auch ein Ihr gegenuber – eine Differenz, die nur noch idealerweise und darum kaum praktisch in einem universalen Wir eingebettet vorgestellt werden kann (dazu Tietz 2002).
Archive | 2013
René John; Jana Rückert-John; Elena Esposito