Sigrid Schmitz
University of Freiburg
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Publication
Featured researches published by Sigrid Schmitz.
Archive | 2006
Sigrid Schmitz
„Frauen haben emotionale Gehirne und arbeiten immer mit beiden Hirnhalften gleichzeitig. Manner haben rationale Gehirne und arbeiten immer nur mit einer Gehirnhalfte. Frauen sind Sprachkunstlerinnen, eben weil ihre Gehirnhalften zusammen arbeiten. Manner haben spezielle Raumorientierungsareale.“ So oder ahnlich lauten heute ‘wissenschaftlich begrundete’ Aussagen, wie das Gehirn unser Denken und Verhalten, unsere Fahigkeiten und unser Handeln, ja selbst unsere sexuelle Orientierung, unsere Einstellungen und Vorstellungen von der Welt steuert.
Archive | 2007
Ruth Meßmer; Sigrid Schmitz
E-learning is an important way of learning in the universities and workplaces of today and tomorrow. It is an interesting field for feminist researchers as well: On the one hand we analyze, how the technology generates new or other gender effects than in traditional learning situations. On the other hand we discuss whether it can open new didactical and technological possibilities to de-construct gender-stereotypes and foster more diversity.
Archive | 2006
Smilla Ebeling; Jennifer Jäckel; Ruth Meßmer; Katrin Nikoleyczik; Sigrid Schmitz
In diesem Beitrag stellen wir eine Auswahl von Methoden und Herangehensweisen zusammen, mit denen die Naturwissenschaften aus einer Geschlechterperspektive analysiert werden konnen. Eine solche Analyse ist meist ein inter- und transdisziplinares Unterfangen.1 Daher kommen hier nicht nur Methoden zum Einsatz, die eng an die Naturwissenschaften gebunden sind. Vielmehr erstellen geschlechterperspektivische Analysen der Naturwissenschaften themenspezifische Methodenbundel, welche die Ansatze der Gesellschafts- und Kulturwissenschaften einbeziehen. Insbesondere die vorwiegend experimentell-quantitativen Methoden der Naturwissenschaften konnen dann um qualitative Methoden erweitert oder auch ersetzt werden, um auch die unter den scheinbar objektiven Daten liegenden Vorannahmen und Subtexte aufzudecken.
Archive | 2006
Sigrid Schmitz; Christian Schmieder
Popularwissenschaftliche Journale und Bucher, Wissensmagazine in Radio und Fernsehen und das Internet sind heute wirkmachtige Medieninstrumente, in denen wissenschaftliches Wissen sowohl vermittelt als auch verhandelt wird. Auch wenn die so genannte Popularkultur und die popularwissenschaftlichen Medien1 nicht als originarer Ort der Wissenschaft anzusehen sind, so ist die Analyse der Mechanismen einer Popularisierung wissenschaftlichen Wissens dennoch fur eine kritische Wissenschaftsforschung und gerade auch fur die Geschlechterforschung notwendig. Denn in den ‘Popularwissenschaften’ wird — ebenso wie in den Wissenschaften selber — wissenschaftliches Wissen vermittelt, rezitiert, reflektiert, funktionalisiert, erzeugt und verhandelt. Im Rahmen dieses Einfuhrungsbuches konnen nur einige Ansatze der Wissenschaftsforschung vorgestellt werden, die sich insbesondere mit dem Spannungsfeld zwischen Naturwissenschaften, Medien und Gesellschaft beschaftigen. Sie zeigen auf, dass es nicht nur um die Wissensvermittlung von Seiten der Naturwissenschaften in die Gesellschaft geht, sondern auch darum, wie umgekehrt gesellschaftliche Prozesse uber die popularwissenschaftlichen Medien wissenschaftliches Arbeiten beeinflussen. Nicht zuletzt wirken die popularwissenschaftlichen Medien aktiv auf die Verhandlungsprozesse um die Wirkmacht wissenschaftlichen Wissens ein.
Archive | 2006
Sigrid Schmitz
Eine solche Liste von Gegensatzpaaren liese sich beliebig fortsetzen. Es scheint fast so, als seien unsere Vorstellungen uber die Welt, sowohl gesellschaftliche als auch scheinbar ‘naturliche’ Phanomene betreffend, grundlegend von binaren Kategorien gepragt. In solchen Dualismen oder DICHOTOMIEN werden Korper, Individuen, Verhaltensweisen, Rollen bis hin zu Theorien in zwei Gruppen aufgeteilt, die sich jeweils gegenseitig ausschliesen. Phanomene werden entgegengesetzten Polen mit einer scheinbar undurchlassigen Grenzlinie zugeordnet. Fast ebenso undurchdringlich scheint immer noch die Grenzlinie zwischen den Natur- und den Kultur-/Gesellschaftswissenschaften zu verlaufen, wenn es um die Erklarung ebensolcher Dualismen geht (vgl. Grundy 2004, Schmitz & Wolfrum 2006).1
Archive | 2006
Smilla Ebeling; Sigrid Schmitz; Robin Bauer
Eine grundsatzliche Kritik der Geschlechterforschung quer uber alle Disziplinen hinweg richtet sich gegen die unreflektierte Festschreibung von Geschlechterzuschreibungen und Geschlechterbeziehungen in der menschlichen Gesellschaft als naturliche Ordnung. Diese Kritik bezieht sich u. a. auf NATURALISIERUNGEN soziokultureller Geschlechterstereotype und auf die Begrundung und Legitimierung der Geschlechterverhaltnisse und Sexualitaten des Menschen als ‚naturlich‘ und damit meist auch als unveranderlich. Die Struktur derartiger zirkularer Argumentationsfiguren soll in diesem Beitrag erlautert werden, wobei wir den Dualismus Tier-Mensch vertiefend behandeln.1 Sie wurde in Teil I in den Beitragen „Geschlechtergrenzen“, „Jagerinnen und Sammler“ von Sigrid Schmitz, „Amazonen, Jungfernzeugung, Pseudomannchen und ein feministisches Paradies“, „Wenn ich meine Hormone nehme, werde ich zum Tier“ und „Alles so schon bunt“ von Smilla Ebeling an Beispielen ausgefuhrt.
Archive | 2006
Sigrid Schmitz
Auf die Frage, wie viele Geschlechter es beim Menschen gibt, erhalten wir in unserem Kulturkreis meist die spontane Antwort: „naturlich zwei: mannlich und weiblich.“ Gehen wir allerdings auf die Suche, so finden wir eine Reihe weiterer Antworten. Die Biologin und feministische Wissenschaftsforscherin Anne Fausto-Sterling (1993, 2000c) spricht beispielsweise von funf Geschlechtern, den „five sexes“: male, female, herms (echte Hermaphroditen), ferms (weibliche Pseudohermaphroditen) und merms (mannliche Pseudohermaphroditen). Der Anthropologe Gilbert Herdt (1996) berichtet von einer Ethnie in Papua Neuguinea, den Sambia, die bis zur Pubertat drei Geschlechter definieren. Thomas Wesley, Ethnologe an der University of Washington, beschreibt multiple Geschlechtersysteme bei Native American Cultures, etwa die Berdache oder die vier Geschlechter bei den Navajos: mannlich, weiblich sowie mannliche und weibliche Nadleehes, welche jeweils die Rolle des anderen Geschlechts ubernehmen (Schroter 2002, Wesley & Jacobs 1999). Die Frage nach den Geschlechtern des Menschen erscheint also doch nicht so einfach, wie es den ersten Anschein hat.
querelles-net | 2001
Sigrid Schmitz
Anhand der Bucher von Hilde Neunhoffer und Natalie Angier wird die neue Forschungsrichtung des „Feminalismus“ kritisch beleuchtet. Die Aufwertung naturalisierter Weiblichkeitsprinzipien in der Evolutionsforschung und in neuen Korperkonzepten liegt dabei voll im Trend der Zeit, wie die positive Resonanz quer durch wissenschaftliche wie feministische Rezensionen zeigt. Genauere Analyse deckt jedoch die gleiche Zirkelschlusspraxis zur Naturalisierung von Geschlechterunterschieden in diesen Konzepten auf, die feministische Naturwissenschaftsforschung an der biologisch-medizinischen Forschung kritisiert. Die gleichzeitige Ignoranz, ja Verdammung feministischer Kritik durch die Autorinnen als subjektiv und damit unwissenschaftlich birgt die Gefahr, dass biologistischer Feminalismus in Zukunft als wissenschaftlich „akzeptierte“ Richtung die kritische feministische Forschung verdrangen soll.
querelles-net | 2017
Sigrid Schmitz
Mit seinen fundierten Einfuhrungen und besonders seinen fachspezifischen Ansatzen liefert Queering MINT eine Fulle von differenzierten Ansatzen und Praxen fur eine queer-feministisch inspirierte Padagogik in Mathematik, Naturwissenschaften, Informatik und Technik: eine sehr zu empfehlende und lesenswerte Sammlung fur alle, die sich mit (un-)moglichen Dialog- und Lehrversuchen in MINT befassen.
querelles-net | 2009
Sigrid Schmitz
In der Auseinandersetzung um geschlechtliche Normierungen spielt die moderne Hirnforschung eine wirkmachtige und inzwischen disziplinenubergreifende Rolle. Nicole Karafyllis und Gotlind Ulshofer stellen in diesem Sammelband mit Beitragen aus Neurowissenschaft, Psychologie, Soziologie, Kulturwissenschaft und Philosophie ein multiperspektivisches Diskursfeld zu der Frage vor, ob die Emotionale Intelligenz (EI) als erstrebenswerte Fahigkeit die klassische Kodierung in mannliche Rationalitat bzw. weibliche Emotionalitat dekonstruieren und ein emanzipatorisches Potential entgegen gesellschaftlichen Hierarchisierungen entfalten kann. Viele Aspekte, Verbindungen zwischen den Diskursstrangen und wechselseitige Beeinflussungen, aber auch disziplinare Eingrenzungen werden sichtbar, die eine kritische Fortfuhrung des hier angestosenen Dialogs notwendig machen.