Susanne Pickel
Leipzig University
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Publication
Featured researches published by Susanne Pickel.
Journal of Public Health | 2010
Kati Kuitto; Susanne Pickel; Henning Neumann; Detlef Jahn; Hans-Robert Metelmann
AimThe introduction of the human papillomavirus (HPV) vaccine enables for the first time in the history of cancer prevention the possibility of combating the major cause of a cancer even before its onset. The secondary prevention measure of cervical cancer screening has thus been complemented by a primary prevention measure. The aim of this study is to analyse the determinants of uptake of preventive measures against cervical cancer as a basis for comparing the determinants of screening attendance with those of HPV vaccination attendance.Subject and methodsA population-based representative survey comprising 760 randomly selected women aged 14 to 65 was performed in the German federal state of Mecklenburg-Western Pomerania. Prevention behaviour, attitudes towards cervical cancer screening and HPV vaccination, and knowledge about cervical cancer and HPV were investigated by means of a structured questionnaire. Descriptive analyses and multivariate logistic regression analyses were conducted to identify the determinants of screening and HPV vaccine uptake.ResultsAttendance both at screening and at HPV vaccination was best predicted by attitudinal factors. Positive connotations of cancer prevention measures and utility expectations, fear of cancer and high subjective risk perception were conducive to attendance at screening and HPV vaccination. Screening attendance was less regular among women of lower socioeconomic status. In contrast, HPV vaccination uptake was higher for young women with lower educational attainment and lower social class. Knowledge did not impact prevention behaviour significantly. There is no trade-off between screening and vaccination attendance; the vast majority of respondents was aware of the necessity of regular screening attendance even when vaccinated against HPV.ConclusionsUptake rates for existing primary and secondary prevention measures against cervical cancer can be enhanced by fostering perceptions of utility and positive connotations of regular screening and becoming vaccinated against HPV. Elderly women in particular should be encouraged to attend screening by means of a recall system. Given the low overall level of knowledge about cervical cancer and its risk factors, there is a need for education about the necessity and utility of prevention to reach women of all social classes.
Archive | 2009
Gert Pickel; Susanne Pickel
Betrachtet man die Lehrbucher der vergleichenden Politikwissenschaft, so bleiben qualitative Methoden zumeist ausgespart, werden sie nicht mit Fallstudien oder makroqualitativen Vorgehen (QCA, Fuzzy Set Analysis) gleichgesetzt. Auch eine methodische Auseinandersetzung mit entsprechenden Verfahren jenseits von Lehrbuchern, ist in der Politikwissenschaft eher geringen Umfangs. So finden sich derzeit nur wenige Beitrage in der Fachliteratur, die sich explizit mit Experteninterviews beschaftigen (Meuser/Nagel 1994, 2002 und in diesem Band; Bogner u.a. 2002; Glaser/Laudel 2004). Dabei erfreut sich gerade dieses nichtstandardisierte Interviewverfahren in der politikwissenschaftlichen Praxis einer recht grosen Beliebtheit, wird doch in nicht wenigen vergleichenden Studien dezidiert auf Experteninterviews als Grundlage der Datenerhebung zuruckgegriffen. Vor diesem Hintergrund erscheint es umso erstaunlicher, dass die — vor allem in der Soziologie und Psychologie — ausdifferenzierten Verfahren der Datenerhebung und Datenauswertung der qualitativen Sozialforschung in politikwissenschaftlichen Kreisen nur rudimentar Berucksichtigung finden. Experteninterviews werden grostenteils eher ad hoc zum Zwecke der Datenerhebung, unter der Pramisse eines nicht notwendigen tieferen Methodenverstandnisses durchgefuhrt und in der Folge pragmatisch — teilweise leider sogar unmethodisch — ausgewertet. Entschuldigt wird dies mit der Unpraktikabilitat und Umstandlichkeit eines stringenten Vorgehens oder der informativen Orientierung der Befragung, wenn uberhaupt eine Begrundung vorliegt — was angesichts der manchmal aufzufindenden Unkenntnis uber qualitative Erhebungs- und Auswertungsverfahren wenig verwundert.
Archive | 2009
Susanne Pickel; Gert Pickel; Hans-Joachim Lauth; Detlef Jahn
Der Vergleich als Methode des Erkenntnisgewinns gehort zu den altesten Formen systematischer Uberprufung von Wirklichkeit. Durch die systematische Gegenuberstellung von Tatbestanden konnen Unterschiede und Gemeinsamkeiten erkannt, Hypothesen gepruft, Theorien entwickelt und das Wissen uber die singulare Situation hinaus erweitert werden. Anders als noch in fruheren Zeiten, wo manch einer sich Goethes Aussage „nur Dummkopfe vergleichen“ anschloss, hat sich mittlerweile die Erkenntnis eingeburgert, dass Vergleiche das Lernen ermoglichen und das Wissen uber die Welt erhohen. Fur wissenschaftliche Zwecke ist es notwendig, den Vergleich in eine gewisse Systematik zu uberfuhren, um den Grundkriterien der Wissenschaft — wie Reproduzierbarkeit der Ergebnisse, Transparenz der Produktion und Interpretation von Daten, Nachvollziehbarkeit des Vorgehens, Intersubjektivitat der Ergebnisinterpretation Genuge zu leisten. Methoden des Vergleichens haben in der Politikwissenschaft eine langere Tradition: Es konnte sogar eine eigene Disziplin die vergleichende Politikwissenschaft — etabliert werden. Auch wenn nicht immer unumstritten (vgl. Mayer 1989), hat sich damit eine Fachrichtung etabliert, die sich in grosen Teilen aus ihrer Methode heraus bestimmt (Jahn 2006). Mittlerweile haben sich neben den etablierten Sachgebieten viele Themenbereiche herausgebildet, in denen die vergleichende Perspektive eine hohe Bedeutung besitzt und eine eigenstandige Auspragung des Umgangs mit den Forschungsgegenstanden mit sich gebracht hat; zu nennen seien beispielsweise die vergleichende Policy-Analyse (vgl. Schmidt 1997), die vergleichende politische Kulturforschung (vgl. Pickel/Pickel 2006) oder die vergleichende Institutionenanalyse (vgl. Siaroff 2005).
Archive | 2003
Gert Pickel; Susanne Pickel
Geradezu ein Paradebeispiel fur eine gewisse „Unsichtbarkeit“ relevanter Analysemethoden in der Disziplin Vergleichende Politikwissenschaft ist die Verwendung von Techniken der qualitativen Sozialforschung. Nichtstandardisierte Interviews erfreuen sich nichtsdestoweniger in der vergleichenden methodischen Debatte nur einer geringen Beliebtheit. Dies ist insoweit bemerkenswert, als dass auf der Gegenseite eine grose Zahl vergleichend angelegter Projekte und Studien ganz dezidiert auf solche Verfahren zuruckgreift. In der Politikwissenschaft werden insbesondere Experteninterviews zum Einsatz gebracht, eine Untersuchungsform, die einen nicht geringen Anteil an der Datengewinnung innerhalb der vergleichenden politikwissenschaftlichen Forschung ausmacht. Manche Forschungszweige, z.B. die Policy-Analyse oder die Internationale Politik, setzen sogar in noch starkerem Umfang auf „Daten“1, die auf diese Art und Weise erhoben werden.
Archive | 2003
Susanne Pickel
Angesichts der wachsenden Menge von Struktur- und Umfragedaten, die in jungster Zeit im Bereich der Sozialforschung verarbeitet werden (vgl. Gert Pickel in diesem Band) und der Missverstandnisse, die bei der Analyse dieser Daten zwischen den wissenschaftlichen und nichtwissenschaftlichen Rezipienten bestehen (vgl. Christian Welzel in diesem Band), soll in diesem Beitrag auf eine Vorgehensweise bei der Bearbeitung sozialwissenschaftlicher Fragestellungen, die beide Analyseebenen verbindet, eingegangen werden. Es handelt sich dabei um die Triangulation. Zwar wird bereits seit 1970 uber diese Praxis der Verknupfung von verschiedenen Untersuchungsmethoden diskutiert, verbreitetere Anwendung findet sie jedoch erst in jungerer Zeit.1
Archive | 2006
Susanne Pickel; Thomas Müller
Seit Beginn des 20. Jahrhunderts hat sich die Anzahl der Demokratien weltweit trotz einiger Ruckfallwellen (Huntington 1991) im Zeitverlauf stetig erhoht. Gerade der Wandel von politischen Systemen, das Wechselspiel zwischen Autokratie und Demokratie, verlangt nach einer Bestimmung der Eigenschaften von politischen Gemeinwesen, die einen Vergleich der Veranderung, Gestaltung und Funktionsfahigkeit von politischen Ordnungen uber viele Staaten hinweg moglich macht. Die Demokratieforschung hat seit den spaten 1960er Jahren Verfahren zur Messung von Demokratie entwickelt (neben anderen Lipset 1959), die diesen Vergleich herstellen und in wissenschaftlich transparenter Weise ermoglichen konnen.
Archive | 2013
Susanne Pickel
Wann fuhlt sich der Burger gut regiert und welche Gegenleistung ist er bereit dafur zu erbringen? Folgt man den Autoren der neueren Literatur der Governance-Forschung, so finden sich dort wesentliche Einstellungsaspekte der politischen Kulturforschung als Charakteristika fur „gutes Regieren“.
Archive | 2003
Susanne Pickel; Hans-Joachim Lauth; Detlef Jahn; Gert Pickel
Der Vergleich als Methode gehort zu den altesten Formen des Gewinnens von Erkenntnis. Durch die systematische Gegenuberstellung von Tatbestanden konnen Unterschiede und Gemeinsamkeiten erkannt, Hypothesen gepruft, Theorien entwickelt und das Wissen uber die singulare Situation hinaus erweitert werden. Anders als noch in fruheren Zeiten, wo manch einer sich Goethes Aussage „nur Dummkopfe vergleichen“ anschloss, hat sich mittlerweile die Erkenntnis eingeburgert, dass Vergleiche das Lernen ermoglichen und das Wissen uber die Welt erhohen. Fur wissenschaftliche Zwecke ist es notwendig, den Vergleich in eine gewisse Systematik zu uberfuhren, um den Grundkriterien der Wissenschaft — wie Reproduzierbarkeit der Ergebnisse, Transparenz der Produktion und Interpretation von Daten, Nachvollziehbarkeit des Vorgehens, Intersubjektivitat der Ergebnisinterpretation — Genuge zu leisten. Methoden des Vergleichens haben in der Politikwissenschaft eine langere Tradition: Es konnte sogar eine eigene Disziplin — die vergleichende Politikwissenschaft — etabliert werden. Auch wenn nicht immer unumstritten (Mayer 1989), hat sich damit eine Fachrichtung etabliert, die sich in grosen Teilen aus ihrer Methode heraus bestimmt. Mittlerweile haben sich neben den etablierten Sachgebieten viele Themenbereiche herausgebildet, in denen die vergleichende Perspektive eine hohe Bedeutung besitzt und eine eigenstandige Auspragung des Umgangs mit den Forschungsgegenstanden mit sich gebracht hat; zu nennen seien beispielsweise die vergleichende Policy-Analyse (Schmidt 1997), die vergleichende politische Kulturforschung (Pickel/Pickel 2003) oder die vergleichende Umweltforschung.1
Archive | 2000
Gert Pickel; Susanne Pickel
Ausgelost durch die in den 80er Jahren aufkommenden Uberlegungen zum Legitimitatsverlust der Demokratie in westeuropaischen Staaten wurden eine sinkende Wahlbeteiligung und das Entstehen von Parteien, die am linken oder rechten Ende des politischen Spektrums stehen, als Hinweise auf eine mogliche Gefahrdung der Demokratie angesehen. Diese Vermutungen schienen durch den Ruckgang des Vertrauens in politische Kerninstitutionen, in die Problemlosungsfahigkeit der Parteien und Politiker und in demokratische Prozesse ihre Bestatigung zu finden. So konnte fur die Bundesrepublik, wie fur viele andere westeuropaischen Staaten, eine immer starkere Distanz der Burger zur Politik oder ihren Tragern festgestellt werden. In der Bundesrepublik wurde dieser Befund gerade in den letzten Jahren unter dem Schlagwort “Politikverdrossenheit” diskutiert (vgl. Deinert 1998; Ehrhart/Sandschneider 1994; Pickel/Walz 1997; Rattinger 1993; Rattinger/Kramer 1995). Dieser “westeuropaische” Entwicklungstrend kollidierte in Deutschland mit der friedlichen Revolution in der DDR und der anschliesenden deutsch-deutschen Vereinigung zum 3. Oktober 1990. Nun stellte sich fur die Bundesrepublik die Frage, ob der “Euphoriesprung” der Wiedervereinigung, wenn nicht eine Trendwende, so doch ein Abstoppen der Entwicklung zur Folge haben oder ob sich der Vertrauensverlust fortsetzen wurde. Letzteres war der Fall. Nach einem kurzen Hoch war nicht nur wieder eine steigende Skepsis gegenuber politischen Objekten festzustellen — der Anstieg verscharfte sich im Umfeld der Transformation und ihrer Folgen fur beide Gebiete Deutschlands sogar noch. Die Entwicklung der politischen Uberzeugungen in Ostdeutschland schwenkte somit bei einem noch geringeren Vertrauensniveau als die im Westen auf eine gleiche Entwicklungslinie ein.. Dies trug masgeblich zum Sprachgebrauch einer “Mauer in den Kopfen” bei und zeichnete ein eher pessimistisches Bild der politisch-kulturellen Einheit Deutschlands in den letzten Jahren (vgl. Fuchs 1996; Meulemann 1998; Pollack 1997; Pollack/Pickel 1998).
Archive | 2017
Susanne Pickel
Dass Demokratie der politischen Partizipation ihrer Burger/innen bedarf, wird besonders deutlich, wenn man den Menschen mit Aristoteles als Zoon Politikon begreift. Der vorliegende Beitrag geht der Frage nach, was eine solche Burgerbeteiligung fordert und schlagt dabei eine Brucke zwischen politischer Kulturforschung und politischer Bildung. Untersucht werden anhand von Allbus-Daten (1980 bis 2012) sowie der German Longitudinal Election Study (GLES 2013) zum einen die politische Involviertheit der Burgerinnen und Burger im Zeitverlauf, zum anderen der Einfluss zahlreicher potenzieller Pradiktoren der primaren und sekundaren Sozialisation auf politisches Interesse, politisches Wissen und politische Aktivitat. Dabei zeigt sich, dass der „sozialisatorische Dreiklang“ aus Eltern, Schule und Medien politisches Interesse und Wissen generieren, welche wiederum zu einer hoheren Beteiligungsbereitschaft beitragen. Um diese weiter zu fordern, ist allerdings eine Steigerung des Anteils an hoher formaler Bildung allein wenig aussichtsreich, vielmehr bedarf es einer qualitatsvollen politischen Bildung an Schulen.