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Featured researches published by Gert Pickel.


Zeitschrift Fur Soziologie | 1999

Individualisierung und religiöser Wandel in der Bundesrepublik Deutschland

Detlef Pollack; Gert Pickel

Zusammenfassung Religionssoziologen gehen zunehmend davon aus, daß der religiöse Wandel in der Bundesrepublik und anderen westeuropäischen Staaten besser mit dem Begriff der Individualisierung als mit dem der Säkularisierung beschrieben werden kann. Dieser Aufsatz nimmt sich vor, diese Hypothese zu prüfen. Er kommt zu dem Ergebnis, daß Prozesse der Individualisierung, die für die Gesamtgesellschaft nicht zu bestreiten sind, auf dem religiösen Feld zu einer stärkeren Distanzierung sowohl von traditionell christlichen als auch von außerchristlichen und synkretistischen Religionsformen führen. Diejenigen, die Individualisierungsitems am stärksten bejahen, stehen zugleich in einer charakteristischen Distanz zu Religion und Kirche in allen ihren Formen, während diejenigen, die zu synkretistischen und außerkirchlichen Religionsformen neigen, eine geringere Akzeptanz von Individualisierungsitems aufweisen. Das heißt, zwischen Prozessen der Individualisierung und religiös-kirchlicher Nähe besteht ein negativer Zusammenhang. Insofern ist es unangebracht, den Begriff der Säkularisierung durch den der Individualisierung zu ersetzen. Vielmehr scheint der Datenbefund dafür zu sprechen, beide Begriffe weitgehend gleichsinnig zu gebrauchen.


Archive | 2009

Church-State Relations and the Vitality of Religion in European Comparison

Detlef Pollack; Gert Pickel

If, thirty or forty years ago, a social scientist had tried to determine the social position and development prospects of religion and the churches in modern societies, he would probably have relied on the secularization theory. This theory assumes that the modern age and religion are in a strained relationship to each other, and that the more modern a society becomes, the less socially relevant are religion and the churches turn out to be. Industrialization, tertiarization – the growth of the service industry – urbanization, increasing prosperity, higher education levels, higher mobility, rationalization, cultural pluralism, individualization – all these factors and whatever other processes are normally viewed as being typical of modernity have, so say the secularists, a negative effect on the continued existence of religion.


Archive | 2009

Qualitative Interviews als Verfahren des Ländervergleichs

Gert Pickel; Susanne Pickel

Betrachtet man die Lehrbucher der vergleichenden Politikwissenschaft, so bleiben qualitative Methoden zumeist ausgespart, werden sie nicht mit Fallstudien oder makroqualitativen Vorgehen (QCA, Fuzzy Set Analysis) gleichgesetzt. Auch eine methodische Auseinandersetzung mit entsprechenden Verfahren jenseits von Lehrbuchern, ist in der Politikwissenschaft eher geringen Umfangs. So finden sich derzeit nur wenige Beitrage in der Fachliteratur, die sich explizit mit Experteninterviews beschaftigen (Meuser/Nagel 1994, 2002 und in diesem Band; Bogner u.a. 2002; Glaser/Laudel 2004). Dabei erfreut sich gerade dieses nichtstandardisierte Interviewverfahren in der politikwissenschaftlichen Praxis einer recht grosen Beliebtheit, wird doch in nicht wenigen vergleichenden Studien dezidiert auf Experteninterviews als Grundlage der Datenerhebung zuruckgegriffen. Vor diesem Hintergrund erscheint es umso erstaunlicher, dass die — vor allem in der Soziologie und Psychologie — ausdifferenzierten Verfahren der Datenerhebung und Datenauswertung der qualitativen Sozialforschung in politikwissenschaftlichen Kreisen nur rudimentar Berucksichtigung finden. Experteninterviews werden grostenteils eher ad hoc zum Zwecke der Datenerhebung, unter der Pramisse eines nicht notwendigen tieferen Methodenverstandnisses durchgefuhrt und in der Folge pragmatisch — teilweise leider sogar unmethodisch — ausgewertet. Entschuldigt wird dies mit der Unpraktikabilitat und Umstandlichkeit eines stringenten Vorgehens oder der informativen Orientierung der Befragung, wenn uberhaupt eine Begrundung vorliegt — was angesichts der manchmal aufzufindenden Unkenntnis uber qualitative Erhebungs- und Auswertungsverfahren wenig verwundert.


Archive | 2000

Grundfragen, Probleme und Perspektiven der Demokratiemessung

Hans-Joachim Lauth; Gert Pickel; Christian Welzel

In den letzten beiden Dekaden des 20. Jahrhunderts hat das globale Staatensystem einen bislang einmaligen Demokratisierungsschub erlebt, der unter dem Etikett der „Dritten Welle“ (Huntington 1991) grose Aufmerksamkeit auf sich gezogen hat. So bezeichnete Huntington (1997: 4) diesen Vorgang als „eine der spektakularsten und wichtigsten politischen Veranderungen in der menschlichen Geschichte.“Dieses Urteil besteht zu Recht. Es grundet sich auf die Beobachtung, dass Demokratien in der Vergangenheit weniger kriegslustern waren und auch im innern mit ihren Menschen ziviler umgegangen sind als diktatorische bzw. autokratische Regime. Zahlreiche empirische Studien belegen dies (Ember/Ember/Russett 1992; Maoz/Russett 1993; Mintz/Geva 1993; Moaddel 1994; Creszenzi/Enterline 1999; Oneal/Russett 1999). Die Ausbreitung der Demokratie kann sich deshalb als ein wichtiger Meilenstein in der weiteren Zivilisierung unserer Welt erweisen.


Archive | 2009

Differenzierung und Vielfalt der vergleichenden Methoden in den Sozialwissenschaften

Susanne Pickel; Gert Pickel; Hans-Joachim Lauth; Detlef Jahn

Der Vergleich als Methode des Erkenntnisgewinns gehort zu den altesten Formen systematischer Uberprufung von Wirklichkeit. Durch die systematische Gegenuberstellung von Tatbestanden konnen Unterschiede und Gemeinsamkeiten erkannt, Hypothesen gepruft, Theorien entwickelt und das Wissen uber die singulare Situation hinaus erweitert werden. Anders als noch in fruheren Zeiten, wo manch einer sich Goethes Aussage „nur Dummkopfe vergleichen“ anschloss, hat sich mittlerweile die Erkenntnis eingeburgert, dass Vergleiche das Lernen ermoglichen und das Wissen uber die Welt erhohen. Fur wissenschaftliche Zwecke ist es notwendig, den Vergleich in eine gewisse Systematik zu uberfuhren, um den Grundkriterien der Wissenschaft — wie Reproduzierbarkeit der Ergebnisse, Transparenz der Produktion und Interpretation von Daten, Nachvollziehbarkeit des Vorgehens, Intersubjektivitat der Ergebnisinterpretation Genuge zu leisten. Methoden des Vergleichens haben in der Politikwissenschaft eine langere Tradition: Es konnte sogar eine eigene Disziplin die vergleichende Politikwissenschaft — etabliert werden. Auch wenn nicht immer unumstritten (vgl. Mayer 1989), hat sich damit eine Fachrichtung etabliert, die sich in grosen Teilen aus ihrer Methode heraus bestimmt (Jahn 2006). Mittlerweile haben sich neben den etablierten Sachgebieten viele Themenbereiche herausgebildet, in denen die vergleichende Perspektive eine hohe Bedeutung besitzt und eine eigenstandige Auspragung des Umgangs mit den Forschungsgegenstanden mit sich gebracht hat; zu nennen seien beispielsweise die vergleichende Policy-Analyse (vgl. Schmidt 1997), die vergleichende politische Kulturforschung (vgl. Pickel/Pickel 2006) oder die vergleichende Institutionenanalyse (vgl. Siaroff 2005).


Archive | 2003

Einige Notizen zu qualitativen Interviews als Verfahren der vergleichenden Methode der Politikwissenschaft

Gert Pickel; Susanne Pickel

Geradezu ein Paradebeispiel fur eine gewisse „Unsichtbarkeit“ relevanter Analysemethoden in der Disziplin Vergleichende Politikwissenschaft ist die Verwendung von Techniken der qualitativen Sozialforschung. Nichtstandardisierte Interviews erfreuen sich nichtsdestoweniger in der vergleichenden methodischen Debatte nur einer geringen Beliebtheit. Dies ist insoweit bemerkenswert, als dass auf der Gegenseite eine grose Zahl vergleichend angelegter Projekte und Studien ganz dezidiert auf solche Verfahren zuruckgreift. In der Politikwissenschaft werden insbesondere Experteninterviews zum Einsatz gebracht, eine Untersuchungsform, die einen nicht geringen Anteil an der Datengewinnung innerhalb der vergleichenden politikwissenschaftlichen Forschung ausmacht. Manche Forschungszweige, z.B. die Policy-Analyse oder die Internationale Politik, setzen sogar in noch starkerem Umfang auf „Daten“1, die auf diese Art und Weise erhoben werden.


Archive | 2016

Religiöse Pluralität als Bedrohung oder kulturelle Bereicherung

Gert Pickel; Alexander Yendell; Yvonne Jaeckel

Ausgelost durch die Terroranschlage in Paris auf die Redaktion der Satirezeitschrift Charlie Hebdo, aber auch durch zunehmende Demonstrationen gegen eine angebliche „Islamisierung des Abendlandes“ (zum Beispiel Pegida, Legida, Wugida usw.) wurde der Blick der Offentlichkeit – nicht zum ersten Mal – auf ein mittlerweile scheinbar explodierendes Problem fur moderne Gesellschaften gelenkt: die Konfliktbehaftetheit von Religion und die Konfliktbereitschaft ihrer Mitglieder.


Archive | 2009

Der Einbezug des Individuums in die Länderanalyse — Umfrageforschung und vergleichende Politikwissenschaft

Gert Pickel

Nach Jahrzehnten einer eher stiefmutterlichen Behandlung, haben sich Umfragen als Instrument der Erforschung von gesellschaftlichen Prozessen in der vergleichenden Politikwissenschaft fest etabliert. Nahm man anfangs Umfrageergebnisse als auf Individuen und innergesellschaftliche Ereignisse reduziert wahr, so war es mit Beginn der politischen Kulturforschung (Almond/Verba 1963) nicht mehr so einfach moglich, an der „uberindividuellen“ Bedeutung dieses Instruments vorubergehen. Mit einer zunehmenden Ausbreitung primar komparativ angelegter Mehrlanderumfragen in den letzten Jahrzehnten und deren Bereitstellung fur Sekundaranalysen kann eine deutliche Expansion der Arbeit mit Daten der vergleichenden Surveyforschung beobachtet werden (vgl. Pickel 2003: 151-157).


Archive | 2013

Religiöse Pluralisierung als Konfliktfaktor? Wirkungen religiösen Sozialkapitals auf die Integrationsbereitschaft in Deutschland

Claudia Götze; Yvonne Jaeckel; Gert Pickel

Seit einigen Jahren ist eine kontrovers gefuhrte Debatte uber den stetig steigenden Multikulturalismus und dessen mogliche Untergrabung der gesellschaft lichen Integration in Deutschland entbrannt. Jungstes Beispiel bildet die hitzige Auseinandersetzung, die Bundesinnenminister Friedrichs entfachte, als er gezielt Ausschnitte aus der von der Bundesregierung in Auft rag gegebenen Studie „Lebenswelten junger Muslime“ (Bundesministerium des Innern 2011) vorstellte.


Zeitschrift Fur Soziologie | 2000

Religiöse Individualisierung statt Säkularisierung? Eine falsche Alternative

Detlef Pollack; Gert Pickel

drich. Pollack, Detlef: Individualisierung statt Säkularisierung? Zur Diskussion eines neueren Paradigmas in der Religionssoziologie, in: Gabriel, Karl (Hg.): Biographie und Gruppe als Bezugspunkte moderner Religiosität, Gütersloh 1996, 57–85: Gütersloher Verlagshaus. Pollack, Detlef: Der Zusammenhang zwischen kirchlicher und außerkirchlicher Religiosität in Ostdeutschland im Vergleich zu Westdeutschland, in: Pollack, Detlef / Pickel, Gert (Hg.): Religiöser und kirchlicher Wandel in Ostdeutschland 1989–1999, Opladen 2000, 294–309: Leske+Budrich. Pollack, Detlef / Pickel, Gert: Individualisierung auf dem religiösen Feld, in: Honneger, Claudia / Hradil, Stefan / Traxler, Franz (Hg.): Grenzenlose Gesellschaft? Verhandlungen des 29. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie, Teil 1, Opladen, 623–642: Leske+Budrich. Voll, Peter: Vom Beten in der Mördergrube: Religion in einer Dienstleistungsgesellschaft, in: Dubach, Alfred / Campiche, Roland J. (Hg.): Jede(r) ein Sonderfall? Religion in der Schweiz. Zürich 1993, 213–252: NZN Buchverlag. Wohlrab-Sahr, Monika: Individualisierung: Differenzierungsprozess und Zurechnungsmodus, in: Beck, Ulrich / Sopp, Peter (Hg.): Individualisierung und Integration. Neue Konfliktlinien und neuer Integrationsmodus?, Opladen, 23–36: Leske+Budrich.

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Detlef Pollack

European University Viadrina

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Detlef Jahn

University of Greifswald

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