Thomas Schmidt-Lux
Leipzig University
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Publication
Featured researches published by Thomas Schmidt-Lux.
Archive | 2010
Jochen Roose; Mike S. Schäfer; Thomas Schmidt-Lux
Sich fur eine Musikgruppe, einen Sportverein, einen Film oder eine Fernsehserie intensiv zu begeistern, ist ein ist verbreitetes Phanomen. Viele Menschen sind Fans, und die unterschiedlichsten Dinge ziehen Fans an. Dennoch hat das Thema bisher recht wenig sozialwissenschaftliche Aufmerksamkeit erhalten. Die Einleitung zum Band „Fans. Soziologische Perspektiven“ definiert Fans als Menschen, die langerfristig eine leidenschaftliche Beziehung zu einem fur sie externen, offentlichen, entweder personalen, kollektiven, gegenstandlichen oder abstrakten Fanobjekt haben und in die emotionale Beziehung zu diesem Objekt Zeit und/oder Geld investieren. In einer quantitativen Exploration durch eine Online-Befragung zeigt sich zudem, dass Fans diese leidenschaftliche Beziehung unterschiedlich intensiv eingehen und Verschiedenes damit verbinden. Verbreitet ist beispielsweise die Informationssuche, Anderen begeistert vom Fanobjekt zu erzahlen und Gegenstande mit Bezug zum Fanobjekt zu sammeln. Ein Literaturuberblick zur Fanforschung zeigt Starken, Schwachen und Lucken des Forschungsfeldes auf.
Archive | 2010
Thomas Schmidt-Lux
Wann, wo und wie lasst man eine Geschichte der Fans beginnen? Sofern sich Arbeiten aus dem Bereich der Fanforschung uberhaupt dieser Frage widmeten, brachte dies bislang Uneinigkeit hervor; systematisch fand das Problem bisher keine Beachtung. Als eher impliziter starting point der derzeitigen Fangeschichtsschreibung kann das spate 19. Jahrhundert angesehen werden, die meisten Fanstudien befassen sich erst mit Beispielen aus noch jungerer Geschichte.
Archive | 2010
Jochen Roose; Mike S. Schäfer; Thomas Schmidt-Lux
Fans waren bislang kaum Gegenstand systematischer Theoriebildung. Der Beitrag unternimmt eine exemplarische Theoretisierung von Fans, indem er sich auf drei Fragen konzentriert und sich diesen drei theoretischen Richtungen nahert. Erstens werden die Grunde, Fan zu werden, mit der Rational Choice-Theorie als Strategie der Erlebnissteigerung interpretiert. Durch die langfristige Fanbeziehung mit ihren Ritualen und der Vorbereitung in der Fan-Gemeinschaft wird das Erlebnis intensiver und gleichzeitig erwartbarer. Zweitens wird das Agieren von Fans aus einer Goffman’schen Sicht als spezifische Interaktionsordnung betrachtet. Die Fan-Rolle bietet Moglichkeiten und Regeln einer Inszenierung. Drittens wird die soziale Ordnung innerhalb von Fan-Gemeinschaften mit Bourdieus Ansatz gefasst. Fan-Gemeinschaften folgen eigenen Ordnungen der Zuschreibung von Anerkennung nach Fan-spezifischen Kapitalien. Distinktionsgewinne lassen sich sowohl innerhalb der Fangemeinschaft als auch extern erzielen. In einer Freizeitgesellschaft konnten solche Kapitalien wichtiger werden. Insgesamt wird deutlich, dass verschiedene Theorierichtungen eine instruktive Basis fur die Theoretisierung und damit das Verstandnis des Gesellschaftsphanomens Fans bieten.
Archive | 2017
Thomas Schmidt-Lux
Der Neubau des Leipziger „Paulinum“ sorgte nicht nur aufgrund seiner baulichen Gestalt fur Aufsehen. Intensive Debatten entfachten sich vor allem an seiner Doppelfunktion als Aula und Kirchenraum der Universitat. Nach der Fertigstellung des Paulinums entwickelt der Aufsatz nun eine Interpretation des Gebaudes und seiner baulichen Gestalt und geht der Frage nach, wie in diesem Gebaude Religioses und Sakulares vermittelt werden. Im Ergebnis erscheint der Bau nicht als ein ausbalancierter Hybrid, vielmehr uberwiegen deutlich die religiosen Elemente und eine uberkommene religiose Formensprache. Dies hat – so wird interpretiert - einerseits mit der Geschichte der Bauten an diesem Standort, aber auch mit nur vagen Angeboten einer sich als dezidiert sakular verstehenden Architektur zu tun.
Archive | 2017
Uta Karstein; Thomas Schmidt-Lux
In der Soziologie und im Feld der Kulturwissenschaften generell ist seit langerer Zeit ein starkes Interesse an Architektur und Artefakten beobachtbar. Die deutschsprachige Religionssoziologie scheint davon aber noch relativ unberuhrt. Vor diesem Hintergrund diskutiert der einleitende Aufsatz des Sammelbandes theoretische Anknupfungspunkte und gegenwartige Forschungsarbeiten und skizziert drei systematische Verbindungslinien von Religion und Materialitat, die in den Beitragen des Sammelbandes erkennbar werde, aber auch daruber hinaus von Relevanz sind.
Culture and Religion | 2016
Tom Kaden; Thomas Schmidt-Lux
Abstract We examine how the authors who represent ‘New Atheism’ refer to science, and we compare these references to how science was viewed in earlier Continental forms of atheism, namely in Ernst Haeckel’s writings and his Monist movement. We analyse and compare these references in five key areas: the general reference to science, the use of science as an argument against religion, reference to a scientific mode of knowledge, scientific theories about religion and science as a means of giving meaning to life. While there are many similarities that clearly position New Atheism within the history of scientism, we find that the form of scientism the New Atheists employ owes at least as much to the current state of religious field as to their scientistic predecessors.
Archive | 2015
Thomas Schmidt-Lux
Uber die begriffsgeschichtliche Betrachtung und damit enge Fandefinition hinaus lasst sich die Perspektive auf Personen erweitern, die bereits vor dem Auftauchen des entsprechenden Terminus in unserem Sinne als Fans gelten konnen – also dauerhaft und leidenschaftlich einen Gegenstand, eine Person oder Idee verehrten und hierfur Ressourcen wie Zeit oder Geld aufwandten.
Archive | 2015
Thomas Schmidt-Lux
Fantum als frei gewahlte, intensive Beziehung zu einem spezifischen Gegenstand oder einer Person ist also, soviel sollte nach diesen Beispielen sicher sein, keine genuin moderne Erscheinung. Zugleich jedoch hat sich dieses kulturelle Feld in seiner Geschichte merklich verandert. Da Analysen spezifischer Aspekte dieser Entwicklung noch in den verschiedenen Beitragen des vorliegenden Bandes unternommen werden, sollen hier lediglich einige wenige, grundlegende Entwicklungslinien nachgezeichnet werden. Diese diskutieren im Kern drei Thesen: 1) die Geschichte des Fantums als Mediengeschichte, 2) die Entwicklung des Fantums als Ergebnis von Modernisierungs- und Individualisierungsprozessen und schlieslich 3) die Geschichte des Fantums als Zivilisationsprozess.
Archive | 2015
Thomas Schmidt-Lux
Der Begriff Fan taucht erstmalig in einem Artikel der US-amerikanischen Tageszeitung „Kansas Times and Star“ auf. Dort berichtete am 26. Marz 1889 der Reporter vom lokalen Baseball-Club und von dessen Anhangern – den „Kansas City baseball fans“. Schon wenige Jahre spater ist der Begriff unter Sportreportern ein gelaufiger Ausdruck. Die haufige Assoziation von Fans mit Sportfans ist wortgeschichtlich somit keineswegs verwunderlich. Bemerkenswert ist allerdings, dass die Ausbreitung der Bezeichnung Fans von einer Sportart ausging, die lange Zeit auf Nordamerika beschrankt war, dort jedoch vergleichsweise fruh professionelle Strukturen ausbildete. Professionalisierung bedeutete hier nicht nur Kommerzialisierung, sondern auch die zunehmende Differenzierung der Rollen der Teilnehmenden (Spieler, Zuschauer, Schiedsrichter) und damit einhergehend auch entsprechende Terminologien – eben auch die der engagierten Zuschauer als Fans.
Social Compass | 2008
Monika Wohlrab-Sahr; Thomas Schmidt-Lux; Uta Karstein