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Featured researches published by Jochen Roose.


Politik in der Mediendemokratie | 2009

Wer ist verantwortlich? Die Europäische Union, ihre Nationalstaaten und die massenmediale Attribution von Verantwortung für Erfolge und Misserfolge

Jürgen Gerhards; Anke Offerhaus; Jochen Roose

Die Verantwortung fur gesellschaftliche Problemlagen, fur Erfolge und Misserfolge ist nicht naturgegeben und ergibt sich auch nicht allein aus der Realitat selbst. Dies gilt fur europaische Themen ebenso wie fur globale oder nationale Themen. Ist die Kostenexplosion im Gesundheitswesen den Patienten ursachlich zuzuschreiben, die immer haufiger gesundheitliche Leistungen in Anspruch nehmen, oder den Arzten und Apothekern, die uberdurchschnittliche Gewinne erwirtschaften, oder der monopolistischen Stellung der kassenarztlichen Vereinigungen, oder der politischen Unteroder auch Uberregulierung des Gesundheitssektors? Hat die SPD die Bundestagswahl im Herbst 2005 eigentlich gewonnen oder verloren? Bundeskanzler Schroder erklarte sich noch in der Wahlnacht als Gewinner der Wahl und interpretierte das erreichte Wahlergebnis in Bezug auf die Umfrageergebnisse, die der SPD noch vier Wochen vor der Wahl prognostiziert worden waren, als klaren Erfolg. Dafur, dass die SPD nicht noch besser abgeschnitten hatte, machte er die Massenmedien verantwortlich, die im Wahlkampf die CDU/CSU und die FDP bevorzugt hatten. Der Prozess der Zuschreibung bzw. der Attribution von Verantwortung findet in modernen Gesellschaften vor allem in der massenmedialen Offentlichkeit statt. In der Medienarena als der aus demokratietheoretischer Sicht wichtigsten institutionalisierten Form von Offentlichkeit werden durch die Berichterstattung uber politische Vorgange und deren Folgen gesellschaftliche und politische Entwicklungen nicht nur beobachtet, sondern auch sinnhaft konstruiert. Die wechselseitige Aushandlung von Verantwortlichkeiten der politischen Akteure in den Medien ist Teil dieses Konstruktionsprozesses. Das Ergebnis des Prozesses hat wiederum Einfluss auf die Burger, die diese Debatten beobachten.1 Deren Einschatzungen und Bewertungen von politischen Akteuren und Themen speist sich in einem nur sehr begrenzten Ausmas aus unmittelbarer Erfahrung, sie resultiert in erster Linie aus der Beobachtung der massenmedialen Offentlichkeit.2


Environmental Politics | 1999

The German environmental movement at a crossroads

Dieter Rucht; Jochen Roose

To outsiders, the environmental movement in Germany is relatively strong and successful. Measured in terms of its organisational strength and protest activities, the movement is not in decline. Professionalisation and institutionalisation have allowed it to become a respectable player in established politics. Nowadays, environmentalism seems to be embraced by all social forces. Yet the movement is confronted with a number of crucial questions about its future. Although some improvements can be identified, environmental degradation continues. The institutionalisation of major parts of the movement, and few signs of further progress, give rise to problems within the movement.


West European Politics | 2001

Neither decline nor sclerosis: The organisational structure of the German environmental movement

Dieter Rucht; Jochen Roose

The conventional view of the life‐course of social movements is that they institutionalise, develop hierarchical structures and, as a consequence, de‐radicalise. This article assesses this image by examining the recent history of the German environmental movement, using two surveys of national and Berlin‐based environmental groups. The analysis suggests that there are no indications of a decline or sclerosis in the movement. Contrary to what some observers have claimed, we find at least a stable number of groups, an increase in the size of their membership and other resources, as well as the maintenance of a decentralised movement structure. Moreover, empirical evidence does not lend support to the idea that the movement, at the aggregate level, has been pacified in terms of its protest.


Archive | 2010

Der endlose Streit um die Atomenergie. Konfliktsoziologische Untersuchung einer dauerhaften Auseinandersetzung

Jochen Roose

Wenn heute in Deutschland von Umweltbewegung die Rede ist, dann sind die ersten Assoziationen die prominenteste Organisation der Bewegung, Greenpeace, und das wichtigste Thema der Bewegung, der Widerstand gegen die Atomenergie. In keinem anderen Land wird die Umweltbewegung so durch den Konflikt um die zivile Nutzung der Kernenergie gepragt wie in Deutschland. Andere Themen der Umweltbewegung kamen und gingen: Wasserschutz, Tempolimit, Waldsterben, Biodiversitat, Klimaschutz. Die Atomenergie war dagegen in der Vergangenheit ein Thema, das immer wieder zu grosen, oft auch vergleichsweise radikalen Protesten Anlass gab. Die Ausdauer, mit der um die Atomenergie intensiv gestritten wurde und wird, ist erstaunlich – also erklarungsbedurftig. Es gibt wenige Themen, zu denen ahnlich anhaltend mobilisiert wurde, und es gibt kein anderes Land, in dem sich der Streit um die Atomenergie uber so lange Zeit hinzog.


Archive | 2001

Zur Institutionalisierung von Bewegungen: Umweltverbände und Umweltprotest in der Bundesrepublik

Dieter Rucht; Jochen Roose

Die Existenz von Assoziationen — soziale Bewegungen, Verbande und Parteien — bedeutet Organisation, und Organisation bedeutet Oligarchie. So konnte man wohl in einem Satz die im fruhen 20. Jahrhundert formulierte These von Robert Michels (Michels 1987; 1989) zusammenfassen. Wahrend Michels von einem ‘ehernen Gesetz’1 ausging, sprechen die modernen Sozialwissenschaften allenfalls von Wahrscheinlichkeiten und Tendenzen, die sich empirisch mehr oder weniger stark durchsetzen. In den Debatten zu sozialen Bewegungen hat die Oligarchisierungsthese uberwiegend Unterstutzung erfahren. Die meisten Autoren behaupten, dass Bewegungen fruher oder spater als institutionalisierte Interessenvertretungen, namentlich als burokratisch kontrollierte Verbande und Parteien, enden. Die Geschichte der Arbeiterbewegung und der sozialen Reformbewegungen scheint dies zu bestatigen. Nur wenige Beobachter haben Zweifel bzw. entschiedenen Widerspruch an der Unausweichlichkeit von Institutionalisierung angemeldet (Lipset et al. 1956; Breines 1989; Nullmeier 1989; Rucht 1983; 1999). Andere haben Bewegung und Institution als einen falschen Gegensatz kritisiert (Brand 1983). Roths Argumentation geht in die gleiche Richtung, wenn er von einem Paradox der Institutionalisierung, namlich einer Institutionalisierung der Bewegung als Bewegung spricht (Roth 1988; 1994).


Journal of Common Market Studies | 2013

How European is European Identification? Comparing Continental Identification in Europe and Beyond

Jochen Roose

European identification has previously been explained by the selective gains brought by the European integration process, by personal transnational experiences and by the influence of political programmes aiming at increasing levels of identification. All these explanations imply that identification with ones continent would be specific in extent and distribution across the social structure in Europe compared to other continents. These assumptions are tested using International Social Survey Programme (ISSP) and a longitudinal analysis using Eurobarometer. Results show that, first, the extent of continental identification in Europe is not higher than in other continents. Second, they reveal that there has been no increase in European identification in recent decades. And third, the socio‐structural distribution of continental identification is similar on all continents. Accordingly, explaining European identification with respect to policy output of the European Union is questioned by the findings. The results rather hint at the possibility that European identification is independent of political integration.


Archive | 2010

Fans als Gegenstand soziologischer Forschung

Jochen Roose; Mike S. Schäfer; Thomas Schmidt-Lux

Sich fur eine Musikgruppe, einen Sportverein, einen Film oder eine Fernsehserie intensiv zu begeistern, ist ein ist verbreitetes Phanomen. Viele Menschen sind Fans, und die unterschiedlichsten Dinge ziehen Fans an. Dennoch hat das Thema bisher recht wenig sozialwissenschaftliche Aufmerksamkeit erhalten. Die Einleitung zum Band „Fans. Soziologische Perspektiven“ definiert Fans als Menschen, die langerfristig eine leidenschaftliche Beziehung zu einem fur sie externen, offentlichen, entweder personalen, kollektiven, gegenstandlichen oder abstrakten Fanobjekt haben und in die emotionale Beziehung zu diesem Objekt Zeit und/oder Geld investieren. In einer quantitativen Exploration durch eine Online-Befragung zeigt sich zudem, dass Fans diese leidenschaftliche Beziehung unterschiedlich intensiv eingehen und Verschiedenes damit verbinden. Verbreitet ist beispielsweise die Informationssuche, Anderen begeistert vom Fanobjekt zu erzahlen und Gegenstande mit Bezug zum Fanobjekt zu sammeln. Ein Literaturuberblick zur Fanforschung zeigt Starken, Schwachen und Lucken des Forschungsfeldes auf.


Archive | 2009

Unterstützungslogik und Informationslogik. Zu zwei Formen der Interessenvertretung im Umweltbereich

Jochen Roose

An der Umweltpolitik lasst sich die eindrucksvolle Karriere eines neuen politischen Themas beobachten. Innerhalb von rund vier Jahrzehnten hat das Umweltthema Karriere gemacht von einer weitgehend belachelten Nischenexistenz uber ein wichtiges Mobilisierungsthema bis hin zum anerkannten Politikfeld (Feindt 2002; Janicke et al. 1999; Roose 2002: 63ff; Weidner 1995). Im Zusammenhang mit der Etablierung der Umweltpolitik entstand ein Feld der Umweltinteressenvertretung, das hier aus zwei Perspektiven naher betrachtet werden soll. Zum einen geht es um die Entwicklung des Feldes, zum anderen abstrakter um die Formen der Interessenvertretung, die hier zu beobachten sind. Wahrend die erste Perspektive historisch zuruckblickt (2.) und Herausforderungen der Zukunft beschreibt (5.), geht die zweite Perspektive der Frage von Einflusslogiken nach und nimmt damit einen allgemeineren Standpunkt ein, der potenziell uber das Feld der Umweltpolitik hinausweist. Dabei gilt ein besonderes Augenmerk einem bislang vernachlassigten, aber fur politische Interessenvermittlung hoch aufschlussreichen Phanomen: den Umweltforschungsinstituten mit ihrer Kombination von wissenschaftlicher Beratung und Interessenvertretung. Um das Phanomen theoretisch fassen zu konnen, werden zunachst idealtypisch (in Max Webers Sinne) zwei Logiken der Interessenvertretung unterschieden (3.) und dann auf Verbande und Forschungsinstitute angewendet (4.).


Archive | 2003

UmWeltorganisationen zwischen Mitgliedschaftslogik und Einflusslogik in der europäischen Politik

Jochen Roose

Die Diskussion um das Demokratiedefizit der Europaischen Union (EU) hat den Blick nicht nur auf die etablierten Institutionen gelenkt, sondern auch auf die Frage nach einer europaischen Zivilgesellschaft (Schuppert 2001) und, in engem Zusammenhang damit, einer europaischen Offentlichkeit (Eder et al. 1998; Gerhards 2000).1 Neben formalen demokratischeren Verfahren gilt die Einbindung von zivilgesellschaftlichen Akteuren als eine Moglichkeit, die EU demokratischer zu gestalten (etwa Europaische Kommission 2000; Goodman 1998; Schmalz-Bruns 1997). Dies wird zum Teil in Erganzung, zum Teil als funktionales Aquivalent direkter Partizipationsmoglichkeiten gesehen.2 Die Argumentation beruht auf der Annahme, dass Verbande und Nicht-Regierungsorganisationen durch ihre Offenheit fur die Meinung ihrer Unterstutzer zu einer Demokratisierung beitragen konnen (Habermas 1992, 1998; Rucht 2000a). Eine Moglichkeit zur Demokratisierung der EU ergibt sich allerdings nur unter der Voraussetzung, dass Organisationen der Interessenvertretung uberhaupt in der Lage sind, eine solche Aufgabe angemessen zu ubernehmen.


Forschungsjournal Soziale Bewegungen | 2002

Unterstützung der Umweltbewegung

Jochen Roose; Dieter Rucht

Soziale Bewegungen sind schwer fassbare Gebilde. Sie dehnen sich aus und ziehen sich zusammen, können Phasen der Latenz und der hochgradigen Sichtbarkeit durchlaufen. Sie sind notorisch bedroht von Auszehrung und Erschöpfung, von Spaltungen, aber auch von der Anziehungskraft anderer Bewegungen, die sich gerade im Aufwind befinden. Entsprechend gehört es geradezu zum Normalbild sozialer Bewegungen, dass sie sich gelegentlich in der Krise wähnen oder ihnen von Außenstehenden ein Bedeutungsverlust diagnostiziert wird. Die Umweltbewegung bildet hiervon keine Ausnahme.

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Moritz Sommer

Free University of Berlin

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Peter Ullrich

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