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Featured researches published by Tilmann Sutter.


Medienwandel als Wandel von Interaktionsformen | 2010

Der Wandel von der Massenkommunikation zur Interaktivität neuer Medien

Tilmann Sutter

Vor einigen Jahren, als die rasanten Entwicklungen neuer Medien Anlass zu den kuhnsten Erwartungen und Hoffnungen gaben, konnte sich auch die Soziologie kaum dieser Faszination entziehen. Im Prozess eines tiefgreifenden Medienwandels traten neue, „interaktive“ Medien in Konkurrenz zu den lange Zeit dominierenden Massenmedien. Die geradezu euphorische Haltung gegenuber den neuen Medien resultierte nicht zuletzt aus dem Umstand, dass die Vorzuge neuer Medien die allseits beklagten Defizite der Massenmedien zu uberwinden versprachen. Fur dieses Versprechen gibt es triftige Grunde. Vor allem bedingt der Wandel der medialen Form von einseitiger Massenkommunikation zu vernetzter Kommunikation im Internet einen Wandel des Publikums: vom passiven, auf Distanz gehaltenen Rezipienten zum aktiven Nutzer, der nicht nur empfangen und rezipieren, sondern auch senden und gestalten kann. Unter dem Einfluss dieses Medienwandels stellt sich die Frage, ob man bei der Analyse neuer Formen der Medienkommunikation im Bereich des Internet das hergebrachte Begriffsinstrumentarium uberdenken und neu sortieren muss. Zur Diskussion steht, ob man die neuen Moglichkeiten der Kommunikation im Netz mit traditionellen Begriffen von Kommunikation und Interaktion, aber auch von Massenkommunikation noch angemessen beschreiben kann.


Mediatisierte Welten: Beschreibungsansätze und Forschungsfelder | 2012

Gesellschaft im Spiegel der Zahlen – Die Rolle der Medien

Josef Wehner; Jan-Hendrik Passoth; Tilmann Sutter

Der vorliegende Beitrag versteht sich als Pladoyer fur eine thematische und perspektivische Erweiterung der Debatte zur Mediatisierung der Gesellschaft (vgl. Krotz 2007). Es geht um die nicht zu ubersehende Einmischung der elektronischen Medien in die immer tiefer reichenden wie auch stetig expandierenden Prozesse und Strukturen einer „Quantifizierung der Gesellschaft“. Mit diesem Begriff sind zunachst einmal vergleichsweise unspektakulare Beobachtungen verbunden: Ob nun die Laborbefunde einer medizinischen Untersuchung uber die gesundheitliche Verfassung von Personen, Bilanzen und Borsenwerte uber die Wettbewerbsfahigkeit von Unternehmen, oder Umfrageergebnisse uber die Stimmenanteile der politischen Parteien informieren sollen – wir haben uns langst daran gewohnt, in immer mehr Bereichen des taglichen Lebens uber relevante Ereignisse und Entwicklungen mit Hilfe zahlenformiger Darstellungen informiert zu werden.


Publizistik | 2010

Medienkommunikation als Interaktion? Über den Aufklärungsbedarf eines spannungsreichen Problemfeldes

Tilmann Sutter

Reflexionen uber die Beziehungen zwischen Menschen und Computern stehen vor einem offenen Horizont sich immer mehr beschleunigender technischer Entwicklungen. Da diese Entwicklungen kaum absehbar sind, geben sie Raum fur vielfaltige Spekulationen. Auf der einen Seite finden wir faszinierende und faszinierte Verheisungen neuer Moglichkeiten, die uns die Computertechnologie aktuell oder in Zukunft bieten soll: Die mit dem Buchdruck entstandene Gutenberg-Galaxis wird durch die Turing-Galaxis abgelost, in der das digitale Universal-Medium Computer die ganze Welt simuliert (vgl. Grassmuck 1995). Auf der anderen Seite verweisen Skeptiker sowohl auf Grenzen, die technologisch auf absehbare Zeit nicht uberwunden werden konnen, als auch auf bedrohliche Auswirkungen, welche der sich ausbreitende Umgang mit Computern mit sich bringen kann. Schlaglichter dieser Auseinandersetzungen finden haufig Eingang in die tagliche Berichterstattung. Dabei geht es neben dem Vergleich der Leistungen, die Menschen und Computer zu erbringen vermogen, um konkurrierende Deutungen der Mensch-Computer-Beziehungen bzw. der zwischenmenschlichen Kommunikation mittels Computern. Zwar hat der Schachcomputer „Deep Blue“ den Schachweltmeister Kasparow besiegt, aber was bedeutet die Uberlegenheit der Maschine in solch einem sehr speziellen Feld? Der Test, den Alan Turing vor einigen Jahrzehnten kreiert hat, soll es ans Licht bringen: Konnen Computer menschliches Sprachverstandnis und Dialogfahigkeiten simulieren? Bis heute sind sie noch weit davon entfernt, so auch im letzten der zur Klarung dieser Frage veranstalteten „Loebner-Wettbewerbe“ (vgl. Spiegel 19/1997). Allen Hoffnungen der Theorien kunstlicher Intelligenz zum Trotz bleibt die Einzigartigkeit des menschlichen Bewustseins gesichert.


Medienkompetenz. Voraussetzungen, Dimensionen, Funktionen | 2010

Medienkompetenz – einige Anmerkungen zum Kompetenzbegriff

Tilmann Sutter

Der Begriff Medienkompetenz ist weltweit zum Schlagwort fur das Leben und Lernen in der Informationsgesellschaft geworden. Trotz mancher Kritik ist dieser Terminus aus der offentlichen Debatte nicht mehr wegzudenken, und er durchzieht auf vielfaltigste Weise eine Fulle von Diskursen: nicht nur in der Wissenschaft (hier etwa in Biologie, Linguistik, Soziologie, Psychologie und Padagogik), sondern auch in Politik, Recht oder Wirtschaft (zu einem aktuellen Uberblick vgl. Gapski 2001). Wenn ein Begriff in vielen unterschiedlichen Zusammenhangen auftaucht, wird er unscharf und mehrdeutig. Man wird ihn deshalb fur die eigenen Zwecke perspektivieren mussen, auch wenn man sich, wie wir im folgenden, auf entwicklungs- und sozialisationstheoretische Problemstellungen konzentriert.


Jahrbuch Medienpädagogik 8: Medienkompetenz und Web 2.0 | 2010

Medienkompetenz und Selbstsozialisation im Kontext Web 2.0

Tilmann Sutter

Wie in vielen anderen Bereichen der sozialwissenschaftlichen Medienforschung haben auch die Untersuchungen und Theorien Neuer Medien und der Internetkommunikation mit Problemen der Vereinseitigung und Verkurzung zu kampfen gehabt: Auf der einen Seite findet eine rasante Entwicklung immer neuer Moglichkeiten der computervermittelten Kommunikation statt, die eng mit neuen technologischen Errungenschaften und neuen medialen Formen verbunden sind. Fur diese Dimension Neuer Medien stand und steht in letzter Zeit das Schlagwort Web 2.0, das eine neue Qualitat der Partizipation an und der Gestaltung von Internetangeboten fur die Nutzer bezeichnet. Auf der anderen Seite wachst in vielen sozialwissenschaftlichen Arbeiten zur Internetkommunikation das Bewusstsein, dass mediale Partizipations- und Gestaltungsmoglichkeiten keineswegs schon mit deren Realisierung und Ausschopfung durch die Nutzer gleichzusetzen sind, sondern dass hier eine mehr oder weniger grose Lucke klafft. Fur die Dimension der Fahigkeit und Bereitschaft zur tatsachlichen Nutzung neuer medial eroffneter Moglichkeiten steht der zentrale Begriff der Medienkompetenz, der wiederum als Grundlage fur Prozesse des mobilen Lernens im Rahmen Neuer Medien anzusehen ist. Wenn man sich Fragen der Medienkompetenzen und des sogenannten „E-Learnings“ im Rahmen Neuer Medien nahert, wird man zunachst allgemein den Zusammenhang von Medienkompetenzen und Neuen Medien und hier vor allem das Verhaltnis von den durch Neue Medien prinzipiell eroffneten Moglichkeiten und den im praktischen Umgang mit Neuen Medien dann auch realisierten Potentialen beleuchten mussen.


Mediatized Worlds | 2014

The Quantified Listener: Reshaping Providers and Audiences with Calculated Measurements

Jan-Hendrik Passoth; Tilmann Sutter; Josef Wehner

Various relationships between providers, audiences and other participants of cultural production are changing today. In the case of platforms that offer their users recommendations for pieces of music, formerly unknown artists are providing a fan base detached from the traditional mainstream of the music industry. While these artists were previously only able to establish a niche as an alternative to mainstream distribution, today they are being culturally re-evaluated. We argue that this is due to changing practices when calculating user activities of online services, which we understand as an important, but quite often overlooked, aspect of the complex meta-process of mediatization (Krotz, 2001; 2009). Similarly to the traditional mass-media approach of constructing a dependable audience through statistical measurements, online services rely on complex computer-assisted techniques and methods to construct their specific audiences. But today every single activity on the net is also a quantifiable and measurable piece of data: whoever uses the net inevitably leaves traces, a huge and harvestable amount of data. When services use this, it is really in only the rarest cases for profiling single and individual users. Mostly they form comparisons by looking for similarities and differences between user collectives. These new forms of quantifying the listener do not try to establish an average taste to recommend a compatible range of average mass culture.


Archive | 2008

„Interaktivität“ neuer Medien – Illusion und Wirklichkeit aus der Sicht einer soziologischen Kommunikationsanalyse

Tilmann Sutter

„Willkommen in der Wirklichkeit“, so konnte man eine Entwicklung der letzten Jahre charakterisieren, die schrittweise zur Normalisierung der uberaus hochgesteckten Erwartungen an das Neue Medium Internet gefuhrt hat. Eine besonders interessante Linie dieser Erwartungen schliest an die vielfaltigen Kritiken des Leitmediums Fernsehen an, das aufgrund seiner einseitigen Form das Publikum zur passiven Beobachtung verurteilen und zur blosen Zerstreuung, zur Isolation sowie Realitatsflucht der Rezipienten beitragen soll. In der Mediensoziologie hat vor allem die Theorie der Kulturindustrie diese ganz auf die mediale Formproblematik konzentrierte Kritik etabliert und nachhaltig in der Diskussion medialer Entwicklungen gehalten. Wenn es gelange, diese einseitige Form der massenmedialen Verbreitung von Kommunikation zu durchbrechen, diese „Rede ohne Antwort“ (Baudrillard 1978, S. 91), wenn dem Publikum Stimme und Eingriffsmoglichkeiten eingeraumt werden konnten, dann musten auch die oftmals beklagten Defizite und Fehlentwicklungen des Fernsehens uberwunden werden konnen. Genau dies verspricht eine neue Form der Medienkommunikation: die computervermittelte Kommunikation. Und das zentrale Stichwort dieses Versprechens ist die „Interaktivitat“: Damit werden jene Ruckmelde- und Eingriffsmoglichkeiten bezeichnet, die das Internet im Gegensatz zur einseitigen Form der Massenkommunikation eroffnet. Der passive Rezipient wird zum aktiven Nutzer. Das Medium, so die Erwartung, bedingt keine Verarmung des sozialen Lebens, sondern bietet neue Moglichkeiten sozialer Beziehungen uber grosere Raume hinweg. Kommunikationssoziologisch sticht der Begriff der Interaktivitat deshalb hervor, weil er der interaktionsfreien Form der massenmedialen Verbreitung von Kommunikation entgegengesetzt werden kann. Das Leitmedium Fernsehen als hervorragender Vertreter interaktionsfreier Massenmedien wird von einem neuen Medium abgelost, das im Gegensatz dazu als ein „interaktives“ Medium gilt.


Soziologische Revue | 2011

Die Suche nach Neuem. Herausforderungen der soziologischen Internetforschung

Tilmann Sutter

Zusammenfassung Essay zu: THEO RÖHLE, Der Google-Komplex. Über Macht im Zeitalter des Internets. Bielefeld: transcpript 2010. JAN SCHMIDT: Das neue Netz. Merkmale, Praktiken und Folgen des Web 2.0. Konstanz UVK 2009. CHRISTIAN STEGBAUER, Wikipedia. Das Rätsel der Kooperation. Wiesbaden: VS 2009.


Publizistik | 2010

Zwischen medialer Überwältigung und kritischer Rezeption

Tilmann Sutter

Uberblickt man die neueren Versuche, die Medien selbst und den menschlichen Umgang mit Medien zu verstehen, so fallt eine grundlegende und unaufgeloste Ambivalenz ins Auge, die sich zunehmend zu stabilisieren scheint: Auf der einen Seite wird die Theorie der neuen Medien nicht mude, uns daruber zu belehren, das wir den Simulationen, den Inszenierungsstrategien und den dadurch erzeugten virtuellen Realitaten der Medien hilflos ausgeliefert sind. Der Rezipient wird zum medial uberwaltigten Konsumenten, der sich in den elektronischen Kommunikationsflus einschaltet. Auf der anderen Seite steht eine handlungstheoretisch orientierte Rezeptionsforschung, die vom aktiven Umgang handlungsfahiger Subjekte mit Medien als Teil der gesellschaftlichen Kultur ausgeht. Medien stellen hier Sinnangebote bereit, die von den Rezipienten im Rahmen ihrer kognitiven Strukturen deutend verarbeitet werden. Dem Postulat einer medialen Uberwaltigung wird die Moglichkeit einer kritischen Rezeption von Medien entgegengehalten.


Selbstsozialisation, Kinderkultur und Mediennutzung | 1999

Bausteine einer konstruktivistischen Theorie der Mediensozialisation

Tilmann Sutter

Die Vorstellung, das die Sozialisationsforschung von Fremd- auf Selbstsozialisation umgestellt werden mus, ist zwar nicht neu, wird aber nur selten konsequent umgesetzt. Der Begriff der Selbstsozialisation kann in unterschiedliche theoretische Kontexte eingestellt werden: So kann er im Sinne eines Konstruktivismus entwickelt werden, der von der aktiven, eigenstandigen Rolle der Nachwachsenden im Prozes der Sozialisation ausgeht. Diese Vorstellung wird, z.B. in den Subjekttheorien des genetischen Strukturalismus, mit der Annahme verbunden, das es sich dabei um einen Prozes der interaktiven Auseinandersetzung zwischen aktiven Subjekten und einer widerstandigen Ausenwelt handelt (Seiler 1991; Sutter 1994). Dieser Begriff der Selbstsozialisation widerspricht nicht der traditionellen Vorstellung, das Menschen innerhalb des gesellschaftlichen Gefuges stehen, in das sie sich einsozialisieren. Dieser Prozes wurde auf der Linie des symbolischen Interaktionismus als soziale Perspektivenkoordination beschrieben ( Selman 1984): Kinder wachsen in die Sozialwelt, indem sie eigene und fremde Handlungsperspektiven differenzieren und koordinieren. Dabei wurde die Moglichkeit unterstellt, das eine Ubereinstimmung zwischen eigenen und fremden Perspektiven erreicht werden kann.

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