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Featured researches published by Ulrich H. J. Körtner.


Monatsschrift Kinderheilkunde | 2005

Leidens- und Krankheitsverhalten im Spannungsfeld zwischen Religion und Ethik

Ulrich H. J. Körtner; F. Aksu; Peter Scheer

Zusammenfassung„Im besten Interesse des Kindes“ heißt der zentrale Grundsatz der Ethik in der Kinder- und Jugendheilkunde. Die fundamentalen Rechte des Kindes sind in den 54 Artikeln der UNO-Deklaration von 1989 festgehalten. Sie beinhalten das Recht jedes Kindes auf Leben und Identität, optimale Betreuung im Allgemeinen und besonders bei Bedarf medizinischer Hilfe sowie Priorität in der Wahrnehmung seiner Interessen unabhängig von Herkunft und Gesundheitszustand. Die Religionen vermitteln der Medizin keine fest stehenden materialethischen Handlungsanweisungen, allerdings eine ethische Grundorientierung, die die Denkart von Ärzten und Patienten beeinflusst. Das Leidens- und Krankheitsverhalten vieler Patienten ist religiös geprägt. Der vorliegende Artikel versucht, eine Einsicht in die Denkart der 3 monotheistischen Religionen und deren Auffassungen bezüglich Krankheit und Leiden sowie Leben und Sterben zu geben. Basis dieser Annäherung ist die Unterscheidung von Ethik und Moral bzw. Ethos, die unserer modernen pluralistischen Gesellschaft nach der Aufklärung zu eigen wurde.AbstractThat all actions taken should be “in the best interests of the child” is the basic principle of ethics in paediatric medicine. The fundamental rights of the child are laid down in the 54 articles of the UNO Declaration of 1989. They include the fundamental right of every child to life and to his/her identity, to optimum care in general and to medical assistance when needed in particular, and to priority in observation of the child’s interests regardless of his/her origin and state of health. Religions do not provide medicine with fixed material-ethical instructions for action, but do offer a basic ethical orientation that moulds the thinking of both doctors and patients. The individual suffering and disease behaviour of many patients is determined by their religion. The present article attempts to provide an insight into the thinking underlying the three monotheistic religions and their views on disease and suffering and on living and dying. This approach is based on the distinction between ethics and morality or ethos, which has been an integral part of our modern pluralistic society since the Age of Enlightenment.


Archive | 2010

Leib und Leben : Bioethische Erkundungen zur Leiblichkeit des Menschen

Ulrich H. J. Körtner

English summary: Several philosophical as well as theological concepts of bioethics argue that the human body as such is the basic norm of medical ethics. However the privileged position of the human body is never considered as an issue for ethics. Within the phenomenological tradition, it remains forever unclear how any specifically moral obligations could be derived from the emphatic encounter with ones own and the others body. Ulrich Kortner has argued that the constitutive significance of our being embodied becomes ethically relevant only insofar as that significance is integrated into a moral philosophical or theological ethical framework theory, which might be the concept of responsibility. From a theological perspective Kortner analyses the fundamental ethical issues concerning the embodiment of human beings and their natality, the concept of illness / disease and health, the role of the body in pastoral care, the concept of person in the case of persistent vegetative state, the experience with our own body in old age, and bioethical issues in dealing with the human corpse. German description: Leiblichkeit ist die Signatur unserer menschlichen Existenz. Wir haben nicht nur einen Leib, sondern wir sind auch Leib. Der Leib verkorpert die Einheit und die Geschichte unseres Lebens. Es hinterlasst an und in unserem Korper seine Spuren, und das Gesicht eines Menschen enthalt in Kurzschrift seine ganze Biographie. Leib und Leben, Leibgeschichte und Lebensgeschichte bilden eine innere Einheit. Sorge um Leib und Leben - so nennen wir bezeichnenderweise unsere Sorge um uns selbst, unsere physische Existenz und unsere Person. Die Sorge um Leib und Leben ist in besonderer Weise die Aufgabe der Medizin und der Pflege. Leiblichkeit gehort zu den Schlusselbegriffen heutiger medizin- und pflegeethischer Debatten. Eine Bioethik, die sich an den Einsichten einer Phanomenologie der Leiblichkeit orientiert, steht allerdings vor nicht geringen Begrundungsproblemen, haben doch die klassischen Vertreter einer Leibphanomenologie die besondere Stellung des menschlichen Leibes als erkenntnistheoretisches und ontologisches Problem betrachtet, nicht aber als eine Frage der Ethik. Mit den angesprochenen Begrundungsproblemen setzt sich Ulrich Kortner auseinander. Seine bioethischen Erkundungen zur Leiblichkeit des Menschen befassen sich mit der Geburtlichkeit des Menschen, mit Krankheit, Alter und Tod. Kortner geht es weniger um materialethische Einzelfragen als um fundamentalethische und anthropologische Grundfragen heutiger Bioethik, die hier aus einem theologischen Blickwinkel diskutiert werden. Bio- und medizinethische Themen sind heute eine wichtige Schnittstelle zwischen Systematischer und Praktischer Theologie. Generell wird das interdisziplinare Gesprach zwischen Seelsorge und Ethik seit einiger Zeit wieder intensiver als in der Vergangenheit gefuhrt. Auch die bioethischen Erkundungen zur Leiblichkeit des Menschen verstehen sich als Beitrag zu diesem Dialog.


Zeitschrift Fur Evangelische Ethik | 2006

Das Österreichische Patientenverfügungsgesetz

Ulrich H. J. Körtner

Im März 2006 hat der Österreichische Nationalrat das Bundesgesetz über Patientenverfügungen, kurz Patientenverfügungsgesetz (PatVG) genannt, verabschiedet, das mit 1. Juni 2006 in Kraft getreten ist. 1 Das Gesetz führt nicht zu einer substantiellen Änderung der geltenden Rechtslage, sondern soll für mehr Rechtssicherheit und Transparenz auf dem Gebiet von Vorausverfügungen sorgen. Zwar ist das Recht des Patienten, seinen Willen zu bestimmten Behandlungen im Voraus und für den Fall seiner akuten Zustimmungsunfähigkeit zu erklären, unbestritten. Wie in anderen Ländern herrschte bislang aber Unsicherheit, unter welchen Voraussetzungen Patientenverfügungen für den Arzt und andere Beteiligte verbindlich sind. Umstritten ist auch die Reichweite derartiger Erklärungen. Sollen sie nur für die sogenannte Terminalbzw. Finalphase einer unaufhaltsam zum Tode führenden Krankheit gelten, oder dürfen Menschen generell bestimmte medizinische Behandlungen verweigern, ganz unabhängig von Diagnose und Krankheitsverlauf? Rechtlich und ethisch ist außerdem zu klären, wie sich das Selbstbestimmungsrecht des Patienten zur Fürsorgepflicht des Arztes verhält und wie im Konfliktfall beide Prinzipien gegeneinander abzuwägen sind. Die Regelungen des neuen Patientenverfügungsgesetzes sollen sowohl für den Patienten als auch für den Arzt Rechtssicherheit schaffen. Einerseits soll die Autonomie des Patienten gegenüber dem Arzt gestärkt werden, andererseits sollen der behandelnde Arzt und andere an der Behandlung Beteiligte klar und leicht erkennen können, welche Bindungskraft und welche Folgen eine Patientenverfügung für sie hat. Das in Österreich geltende Verbot der Sterbehilfe aufVerlangen (§ 77 StGB) wie auch das Verbot der Suizidbeihilfe (§ 78 StGB) bleiben von dem neuen Gesetz unberührt. Entsprechende Verfügungen bleiben auch in Zukunft unwirksam. Ziel des Gesetzes ist es aber, das Selbstbestimmungsrecht des Patienten im Rahmen des strafrechtlich Zulässigen zu stärken. Das gilt insbesondere für die Sondenernährung. Gegenstand von Patientenverfügungen können nach dem Österreichischen Gesetz zwar ausschließlich medizinische, keine pflegerischen Maßnahmen sein. Die Sondenernährung gehört aber, wie sich aus dem geltenden Recht klar ergibtl, zu den medizinischen und nicht zu den pflegerischen Maßnahmen. In der Frage der Reichweitenbegrenzung nimmt das Österreichische Patientenverfügungsgesetz eine relativ liberale Position ein. Im Gegenzug werden an die Verbindlichkeit von Patientenverfügungen hohe und für den Patienten auch kostspielige Anforderungen gestellt. Auf diese Weise sollen Missbrauchsmöglichkeiten, z.B. ökonomischer oder sozialer Druck auf Patienten, durch Errichtung einer Patientenverfügung auf lebenserhaltende Maßnahmen zu verzichten, unterbunden werden. Der Österreichische Gesetzgeber ist also darum besorgt, in jedem Fall das staatlich garantierte Recht aufLeben zu schützen. Dabei soll der Grundsatz »in dubio pro vita« aber auch nicht so ausgelegt werden, dass aus dem Lebensrecht eine Lebenspflicht gemacht wird, welche zur paternalistischen Bevormundung des Patienten durch den Arzt oder seine Umgebung führt.


Zeitschrift Fur Evangelische Ethik | 2003

Religion und Gewalt

Ulrich H. J. Körtner

Abstract In the wake of massive structural changes within the world trade the WTO faces important challenges. Like an invisible world govemment the WTO uses its agreement as a sort of basic law. This basic law demands equal chances for every human being in the world. Therefore it is important to strengthen the WTO in order to pave the way for fair conditions within the world trade. This essay asks which circumstances are necessary to achieve this goal.


Wiener Medizinische Wochenschrift | 2007

Krankheit, Kultur und Religion Fragestellungen interkultureller Medizin- und Pflegeethik

Ulrich H. J. Körtner

SummaryShould modern medicine be allowed to do what it is capable of? And what role are religious norms and attitudes to play in both the medical course of life and the bioethical discourse of modern societies? Questions like these are subject of current intercultural medical and nursing ethics. Religious attitudes not only influence the cultural and political surroundings of medical research but also exert a practical influence on the health and illness attitudes of the individual. Coming before moral judgement should be the endeavour to understand ones counterpart, namely the patient, and his/her socio-cultural background. The question to be answered is how therapy and nursing can best be applied within the given socio-cultural framework without those responsible denying their own medical premises or their own concepts of nursing. Intercultural medical and nursing ethics provide an important contribution to the current debate on integration.ZusammenfassungDarf die moderne Medizin, was sie kann? Und welche Rolle spielen religiöse Normen und Werthaltungen im medizinischen Alltag wie im bioethischen Diskurs moderner Gesellschaften? Um solche Fragen geht es heute einer interkulturellen Medizin- und Pflegeethik. Religiöse Einstellungen beeinflussen nicht nur das kulturelle und politische Umfeld medizinischer Forschung, sondern üben auch auf das individuelle Gesundheits- und Krankheitsverhalten einen praktischen Einfluss aus. Vor dem moralischen Urteil hat das Bemühen um das Verstehen des Anderen, konkret des Patienten und seiner soziokulturellen Prägung zu stehen. Es ist die Frage, wie für ihn im Rahmen seiner Vorstellungswelt eine optimale Therapie und Pflege möglich ist, ohne dabei die Prämissen der eigenen Medizin und des eigenen Pflegekonzepts verleugnen zu wollen. Eine interkulturelle Medizin- und Pflegeethik leistet einen wichtigen Beitrag zur aktuellen Integrationsdebatte.


Wiener Medizinische Wochenschrift | 2013

Ethik und ärztliches Ethos im Medizinstudium und im Gesundheitswesen

Ulrich H. J. Körtner; Angelika Hofhansl; Stefan Dinges

In German speaking areas, in the scientific establishment which is occupied with medical ethics in the narrower and wider senses, a vehement discussion has developed as to whether or not medical practitioners must ultimately advocate that which is understood to be modern medical ethics. Against the background of this discussion, this article takes up a position on these questions, not only theoretically, but also with reference to the fields of practice of medical studies, hospitals, and the health system. The article presents the proposals of the Institute for Ethics and Law in Medicine (University of Vienna) for the evaluation and further development of the theme of ethics within the framework of the Medical Curriculum of Vienna (MCW). Among other things, this requires an integrated model of levels of ethical competence.


Archive | 2009

Spiritualität, Religion und Kultur am Krankenbett

Ulrich H. J. Körtner; Sigrid Müller; Maria Kletečka-Pulker; Julia Inthorn

Die Kulturgeschichte von Krankheit und Gesundheit ist vor allem Religionsgeschichte. Erst die moderne Medizin hat zur Trennung von Medizin und Religion gef hrt. Neuerdings beginnt sich die Medizin wieder f r die religi se Dimension zu interessieren. Die Autoren entwickeln Perspektiven f r eine interkulturelle Medizin- und Pflegeethik und f r die interreligi se Zusammenarbeit in der Seelsorge. Dabei kommt die Patientensicht ebenso zur Sprache wie die Bedeutung von Religion und Spiritualit t f r die unterschiedlichen Akteure am Krankenbett.


Wiener Medizinische Wochenschrift | 2007

[Illness, culture and religion--issues of intercultural medical ethics and nursing ethics].

Ulrich H. J. Körtner

SummaryShould modern medicine be allowed to do what it is capable of? And what role are religious norms and attitudes to play in both the medical course of life and the bioethical discourse of modern societies? Questions like these are subject of current intercultural medical and nursing ethics. Religious attitudes not only influence the cultural and political surroundings of medical research but also exert a practical influence on the health and illness attitudes of the individual. Coming before moral judgement should be the endeavour to understand ones counterpart, namely the patient, and his/her socio-cultural background. The question to be answered is how therapy and nursing can best be applied within the given socio-cultural framework without those responsible denying their own medical premises or their own concepts of nursing. Intercultural medical and nursing ethics provide an important contribution to the current debate on integration.ZusammenfassungDarf die moderne Medizin, was sie kann? Und welche Rolle spielen religiöse Normen und Werthaltungen im medizinischen Alltag wie im bioethischen Diskurs moderner Gesellschaften? Um solche Fragen geht es heute einer interkulturellen Medizin- und Pflegeethik. Religiöse Einstellungen beeinflussen nicht nur das kulturelle und politische Umfeld medizinischer Forschung, sondern üben auch auf das individuelle Gesundheits- und Krankheitsverhalten einen praktischen Einfluss aus. Vor dem moralischen Urteil hat das Bemühen um das Verstehen des Anderen, konkret des Patienten und seiner soziokulturellen Prägung zu stehen. Es ist die Frage, wie für ihn im Rahmen seiner Vorstellungswelt eine optimale Therapie und Pflege möglich ist, ohne dabei die Prämissen der eigenen Medizin und des eigenen Pflegekonzepts verleugnen zu wollen. Eine interkulturelle Medizin- und Pflegeethik leistet einen wichtigen Beitrag zur aktuellen Integrationsdebatte.


Archive | 2007

Patientenverfügungen in der theologischen Diskussion

Ulrich H. J. Körtner

In der Debatte um ethische Probleme am Lebensende spielt die Frage von Patientenverfugungen eine wichtige Rolle. Sie gelten als ein Instrument, um die Autonomie von Patienten zu starken, insbesondere das Selbstbestimmungsrecht von Todkranken und Sterbenden.1 Auch die Kirchen unterstutzen dieses Anliegen. Die Evangelische Kirche in Deutschland und die Deutsche Bischofskonferenz haben gemeinsam eine Handreichung und ein Formular fur eine christliche Patientenverfugung herausgegeben.2 Nach ihrer Ansicht findet das Selbstbestimmungsrecht des Patienten seine Grenze allerdings dort, wo die Forderung nach Totung auf Verlangen erhoben wird. Nicht nur in Deutschland, sondern auch in anderen Landern ist uberdies umstritten, wie verbindlich Patientenverfugungen fur die behandelnden Arzte und das Pflegepersonal aus rechtlicher Sicht sind, oder anders gefragt, welche Kriterien solche Verfugungen erfullen mussen, um als rechtverbindlicher Ausdruck des Patientenwillens fur den Fall zu gelten, dass der Patient aktuell nicht mehr zustimmungsfahig ist. Im Ringen um klare gesetzliche Regelungen wird einerseits auf das Prinzip der Patientenautonomie verwiesen, andererseits aber auf das Prinzip der Fursorge und der Verpflichtung zum Lebensschutz, der aus dem Recht auf Leben abgeleitet wird. Beide Prinzipien werden aus der Menschenwurde abgeleitet, konnen aber zueinander in Spannung geraten. Umstritten ist auch, ob die Reichweite von Patientenverfugungen auf todlich verlaufende Krankheiten oder die unmittelbare Sterbephase (Terminal- und Finalphase) begrenzt werden soll, oder ob Patientenverfugungen auch fur Krankheitslagen gelten sollen, die nicht zum Tode fuhren. Daruber wird auch in den Kirchen weiter intensiv diskutiert.


Zeitschrift Fur Evangelische Ethik | 2004

Sterben in der modernen Stadt

Ulrich H. J. Körtner

Abstract The nationwide supply with the afferings of Palliative Care is a generally acknowledged aim. But it is disputed whether it is a sufficient alternative to death on demand or assisted suicide. This is being discussed on a European level. But what the current discussion is Jacking of, are empirical studies regarding the culture of dying. The case study at hand Iooks into the basic social and cultural conditions in a large city. It also discusses the consequences of religious change and the inter-religious situation on the palliativemovement and their relation to the churches

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Julia Inthorn

University of Göttingen

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Johannes G. Meran

Massachusetts Institute of Technology

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Christiane Druml

Medical University of Vienna

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