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Publication
Featured researches published by Winfried Krüger.
Archive | 2000
Martina Gille; Ulrike Heβ-Meining; Winfried Krüger; Hartmut Mittag; Monika Pupeter; Alois Weidacher
Die Lebensverhaltnisse und die Einstellungen von Jugendlichen aus turkischen, griechischen und italienischen Gastarbeiterfamilien zur deutschen Gesellschaft sind Thema der quantitativen Erhebung des DJI-Auslandersurveys, der im Winter 1996/97 durchgefuhrt wurde. Ein besonderer Schwerpunkt war fur uns die politische Partizipation der Jugendlichen und jungen Erwachsenen aus Migrantenfamilien in Deutschland. Wahrend bei deutschen Jugendlichen seit geraumer Zeit Entwicklungen von politischen Einstellungen, Interessen und Aktivitaten erforscht und diskutiert werden (vgl. Silbereisen et al. 1996; Jugendwerk der Deutschen Shell 1997, Fischer 1997, Hoffmann-Lange 1995, Schmidtchen 1997), liegen fur Jugendliche und junge Erwachsene aus Migrantenfamilien keine vergleichbaren Ergebnisse aus fruheren Untersuchungen vor.
Archive | 2000
Martina Gille; Winfried Krüger
In Deutschland leben 1997 insgesamt 7,4 Millionen Auslander. Damit ist etwa jeder neunte Burger der Bundesrepublik nicht-deutscher Nationalitat. Der Anteil der Jugendlichen und jungen Erwachsenen an der auslandischen Bevolkerung ist deutlich groser als der bei der deutschen. Er liegt fur die 16- bis 29jahrigen bei knapp 30%, wahrend die entsprechende Altersgruppe in der deutschen Bevolkerung einen Anteil von nur 16% aufweist. Jeder Siebte aller 16- bis 29jahrigen, die in der BRD wohnen, ist also nicht-deutscher Nationalitat.1
Archive | 2012
Wolfgang Gaiser; Martina Gille; Winfried Krüger; Johann de Rijke
Im Diskurs uber das Verhaltnis der Jugend zu Politik und Demokratie ist immer wieder die Rede von Politikverdrossenheit und Demokratiedistanz. Dies ausert sich etwa in der These bzw. wohl eher rhetorischen Behauptung vom „Niedergang demokratischer Tugenden“ bei Jugendlichen. Dieser sei an der zunehmenden Zahl von „Wahlverweigerern“ abzulesen. Charakteristisch ist an solchen Statements, dass sie meist in unklarer Weise auf Eigenschaften oder Einstellungsaspekte von Jugendlichen Bezug nehmen.
Archive | 2000
Juliane Achatz; Winfried Krüger; Manfred Rainer; Johann de Rijke
In den Lebensabschnitt von 16 Jahren bis zum Ende des dritten Lebensjahrzehnts fallen, biographisch gesehen, entscheidende Ereignisse: Hier werden Schullaufbahnen abgeschlossen, Berufsausbildungen aufgenommen und vielfach erfolgt auch schon ein Ubergang in den Arbeitsmarkt. Junge Menschen ziehen aus dem Elternhaus aus, gehen eine Partnerbeziehung ein oder grunden sogar eine eigene Familie. Mit all dem sind fur sie Weichenstellungen verbunden, die ihre Chancen und ihre soziale Plazierung im spateren Leben masgeblich beeinflussen.
Archive | 2016
Wolfgang Gaiser; Winfried Krüger; Johann de Rijke; Franziska Wächter
Der empirisch orientierte Beitrag geht zunachst auf das politische Interesse von Jugendlichen und jungen Erwachsenen ein. Dann wird die breite Palette partizipatorischer politischer Verhaltensweisen von der Wahl bis zur Demonstrationsteilnahme und zum Konsumboykott betrachtet. Die Nutzung moderner Kommunikationstechnologien und sozialer Medien fur politische Partizipation wird erortert. Ein eigener Abschnitt widmet sich dem Thema Jugend und Politik in europaischer Perspektive. Abschliesend werden Uberlegungen formuliert, wie Politik und Praxis auf das besondere Verhaltnis Jugendlicher und junger Erwachsener zur Politik eingehen konnten. Als Basis werden Daten aus empirischen Studien zu Jugendlichen in Deutschland sowie EU-weite Erhebungen bei Jugendlichen genutzt.
Archive | 2003
Wolfgang Gaiser; Martina Gille; Winfried Krüger; Johann de Rijke
Seit gut einem Jahrzehnt ist die deutsche Vereinigung staatsrechtlich vollzogen. Das institutionelle System der alten BRD wurde im ehemaligen DDR-Gebiet ubernommen und damit begann jener Prozess der Transformation mit all seinen positiven und negativen Effekten, den die sogenannten neuen Bundeslander seitdem durchlaufen. Dieser Prozess wird je nach Beobachtungsstandpunkt unterschiedlich beurteilt, gilt aber generell noch nicht als abgeschlossen (vgl. z.B. Deutscher Bundestag 2001, Drucksache 14/6979). Auch die Jugendphase Ost hat sich im Verlauf des Transformationsprozesses deutlich verandert. Sie hat sich der Jugendphase West angenahert und ist damit hier wie dort durch lange Bildungsdauer und spate Familiengrundung gekennzeichnet. Einheitlich sind auch die neuen Herausforderungen beim Erwachsenwerden: Orientierung und Plazierung in einer flexibilisierten Arbeitswelt, Eigenverantwortung in der Wohlfahrtssicherung sowie Beteiligung in einer Gesellschaft, in der einerseits wesentliche Entscheidungen auf europaischer und globaler Ebene fallen und andererseits die jungen Burgerinnen und Burger vermehrt zu Partizipation aufgefordert werden. Trotz dieser An-gleichungen der Jugendphasen zeigen sich aber, was die politischen Kulturen in den alten und neuen Bundeslandern angeht, markante Unterschiede, sei es im Wahlverhalten, bei Einstellungen bezuglich aktueller politischer Fragen oder auch hinsichtlich der Einbindung in das intermediare System.
Archive | 2000
Juliane Achatz; Wolfgang Gaiser; Martina Gille; Corinna Kleinert; Winfried Krüger; Johann de Rijke
Dieser abschliesende Abschnitt resumiert noch einmal die vielfaltigen Einzelergebnisse der vorangegangenen Kapitel. Damit wird der Versuch unternommen, die Detailanalyse, die das Darstellungsprinzip der Einzelkapitel war, durch eine synoptische Interpretation zu erganzen. Unser Ziel ist dabei weniger, ein Gesamtbild der 16- bis 29jahrigen Deutschen am Ende der 90er Jahre zu entwerfen. Vielmehr werden entlang zentraler, in Kapitel 1 dargestellter gesellschaftlicher Differenzierungs- und Konfliktlinien die Lebenssituationen Jugendlicher und junger Erwachsener mit daraus resultierenden Orientierungen, Handlungsoptionen und Verhaltensweisen in der seit zehn Jahren vereinten Bundesrepublik beschrieben. Diese Differenzierungslinien entscheiden wesentlich mit uber die Chancen der Lebensgestaltung dieser Alterskohorten und markieren somit auch die gesellschaftlichen Schnittpunkte, an denen Interventionen staatlicher Politik ansetzen konnten.
Archive | 2000
Corinna Kleinert; Winfried Krüger
Die deutsche Wiedervereinigung kann unter dem Aspekt des Institutionentransfers im wesentlichen als abgeschlossen und im Ergebnis auch als weitgehend gelungen betrachtet werden (vgl. hierzu Zapf 1996). Trotzdem hat sie als „asymmetrischer Prozes“ (Meulemann 1998b), bei dem die westdeutsche Sozialverfassung und das westdeutsche ordnungspolitische System auf Ostdeutschland ubertragen wurde, auch nicht intendierte Folgen gehabt, die noch nachwirken. Dazu zahlt einmal die bei der ostdeutschen Bevolkerung fortwirkende „strukturelle Krankung“ (Kuchler 1998), die mit diesem asymmetrischen Prozes verbunden war, vor allem aber die langerfristig verfestigte Abhangigkeit des Ostens vom Westen. Die ostdeutsche Teilgesellschaft, die hierdurch konstituiert wird, tragt nach Brie (1999: 202) „die wesentlichen Merkmale einer durch anhaltenden Ressourcentransfer privilegierten Peripherie mit eigenstandigen wirtschaftlichen, sozialen, politischen und mentalen Strukturmustern“. In welchem Zeitraum und mit welchem Ausgang dieser Status des Peripheren der neuen Bundeslander aufgehoben wird, ist fur ihn offen. Die Gegenposition in der Beurteilung des bisherigen Vereinigungsverlaufs findet sich allerdings ebenso. Danach ist, wie Veen (1997) als ein Reprasentant dieser Position konstatiert, die Vereinigung auf allen notwendigen, d.h. von der Verfassung gebotenen objektiven Ebenen bereits vollzogen. Auch die innere Einheit sei in der Form gesteigerter Vielfalt in Deutschland erreicht.
Archive | 2000
Juliane Achatz; Wolfgang Gaiser; Martina Gille; Corinna Kleinert; Winfried Krüger; Johann de Rijke
Das Verhaltnis der Jugendlichen zur Politik hat die Offentlichkeit in den letzten Jahren immer wieder beschaftigt. Prominente Themen waren hierbei die allseits beklagte Politikverdrossenheit der Heranwachsenden, aber auch Fragen danach, wie es mit der jungen „Wiedervereinigungsgeneration“ bestellt sei, ob sich hier problematische Entwicklungen abzeichneten, die sich beispielsweise in fremdenfeindlicher Gewalt Ausdruck verschafften. Der DJI-Jugendsurvey greift auch solche offentlichen Debatten auf und versucht, hierauf wissenschaftlich fundierte und empirisch abgestutzte Antworten zu geben. Er hat nunmehr zum zweiten Mal die gesellschaftlichen und politischen Orientierungen, die politische Kultur sowie die Lebensverhaltnisse von deutschen Jugendlichen und jungen Erwachsenen in den alten und neuen Bundeslandern empirisch untersucht. Das spezifische Verhaltnis auslandischer Jugendlicher zu den politischen Institutionen und Verfahrensweisen in Deutschland wurde in einer gesonderten Untersuchung mit jungen Migranten verschiedener Nationalitat analysiert. Auf der Grundlage der gewonnenen Daten des Jugendsurveys aus den Jahren 1992 und 1997 lassen sich Veranderungen in der ersten Dekade nach dem Mauerfall bei den 16- bis 29jahrigen im vereinten Deutschland beschreiben. In den folgenden Abschnitten werden neben Anlage und Konzeption des Surveys die zentralen Perspektiven vorgestellt, die den Analysen dieses Buches zugrunde liegen.
Archive | 1996
Ursula Hoffmann-Lange; Martina Gille; Winfried Krüger
In der Zeit seit dem Zweiten Weltkrieg vollzog sich in allen hochindustrialisierten Demokratien ein fundamentaler sozialer Wandel, dessen Hauptmerkmale eine historisch beispiellose Zunahme des Wohlstandes breiter Bevolkerungskreise sowie eine Individualisierung der Lebensbedingungen sind. Dieser soziale Wandel wiederum hatte betrachtliche Auswirkungen auf das Verhaltnis der Burger zur Politik. Die Auflosung traditioneller soziopolitischer Milieus (vgl. Alber, 1991; Pappi, 1973) fuhrte dazu, das Jugendliche heute weit weniger als fruher in sozialstrukturell vorgegebene politische Loyalitaten hineinwachsen. Wahrend politische Loyalitaten und Wahlverhalten traditionell hauptsachlich durch die Konfessions- und die Klassenzugehorigkeit bestimmt waren, haben diese inzwischen stark an verhaltenspragender Kraft verloren. Dadurch ist der Erwerb politischer Orientierungen sehr viel starker durch individuelle Erfahrungen und das personliche soziale Umfeld bestimmt, zu dem neben Familie und Schule nicht zuletzt auch Gleichaltrigengruppen gehoren.