Antje Daniel
University of Bayreuth
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Publication
Featured researches published by Antje Daniel.
Archive | 2016
Antje Daniel; Patricia Graf
Antje Daniel and Patricia Graf investigate the field of gender policy in Brazil. Indeed, under the Lula and Rousseff administrations, the situation of women has improved in some respects; in other areas, however, gender inequality remains present. Current gender relations are not only a result of present transformation processes but instead are determined by historical experiences. Although certain roles and gender patterns persist, the women’s movement initiated important processes of change when becoming stronger in the 1970s and 1980s. The Brazilian experience may serve as an example of successful use of political leeway by women’s movements, which exert political pressure on different political levels when the opportunities to influence seems actually limited in institutional terms.
Feministische Studien | 2015
Antje Daniel
Mit Protestslogans wie »Unser Körper, ist unser Territorium!«1 oder mit Leitsätzen wie »Mehr als den Körper, trifft die Gewalt die Seele, zerstört Träume und setzt der Würde von Frauen ein Ende. Gewalt gegen Frauen zu bekämpfen sollte der erste Schritt sein, um Frauen zu stärken!«2 solidarisieren sich brasilianische Aktivist*innen unabhängig von ihrer sozialen Schicht, ihrem Alter oder ihrer Herkunft. Forderungen nach der Umsetzung des Rechts auf körperliche Unversehrtheit und nach dem Verfügungsrecht über den eigenen Körper, insbesondere nach der Reduzierung geschlechtsbasierter Gewalt und einer weiteren Liberalisierung des Abtreibungsrechts3 sind unter brasilianischen Aktivist*innen wenig umstritten und gehören zur Bewegungsagenda. Infolgedessen wird bei Protesten zur Legalisierung der Abtreibung oder gegen geschlechtsbasierte Gewalt − wie etwa im Vorfeld der brasilianischen Präsidentschaftswahlen 2010 und 2014 − solidarisches Handeln unter den Aktivist*innen der verschiedenen Frauenbewegungen deutlich (Daniel / Graf 2011; Rede Brasil Atual 2014). Jenseits solcher weitgehend geteilten Bewegungsforderungen existieren jedoch Divergenzen zwischen den unterschiedlichen Frauenbewegungen: Beispielsweise beziehen sich die Frauenbewegungen Articulação de Mulheres Brasileiras – AMB (Zusammenschluss Brasilianischer Frauen) und der Marcha Mundial das Mulheres – MMM (Weltfrauenmarsch) auf unterschiedliche transnational zirkulierende Normen. Brasilianische Frauenbewegungen argumentieren mit transnationalen Normen, um Bewegungsforderungen zu formulieren, öffentliche Aufmerksamkeit zu erhalten oder staatliche Rechenschaftspf licht einzufordern. Damit sind transnationale Normen für Aktivist*innen der Frauenbewegungen einerseits ein handlungsleitender normativer Deutungsrahmen, andererseits werden sie stra-
FEMINA POLITICA – Zeitschrift für feministische Politikwissenschaft | 2014
Antje Daniel; Patricia Graf
Zusammenfassung Das Engagement von Frauenbewegungen reicht vielerorts historisch weit zuruck und ist zugleich transnational. Die Einleitung zu diesem Schwerpunkt nimmt diese Aspekte als auch derzeitige Debatten in den Blick und fokussiert dabei drei Themenkomplexe. Erstens werden die Vielfalt der Frauenbewegungen und ihre Charakteristika aufgezeigt: Frauenbewegungen unterscheiden sich aufgrund ihrer Struktur, Strategie oder ihrer geschlechtsbasierten Selbstzuschreibung. Diese Pluralitat vertieft sich in den verschiedenen zum Teil ambivalenten Positionen, die AktivistInnen in Frauenbewegungen einnehmen. Zweitens wird betrachtet, in welchem Zusammenhang diese Vielfalt der Frauenbewegungen wiederum mit den gesellschaftlichen und politischen Kontexten und ihren transnationalen Erweiterungen steht. Politische Handlungsraume konnen Frauenbewegungen in ihrem Engagement fordern, oder eher hinderlich wirken. Drittens werden Vernetzungen zwischen nationalen und transnationalen Handlungsraumen und Normen beleuchtet. Dabei konnen transnationale Normen das Selbstverstandnis von Frauen beeinflussen und ihrem Handeln Legitimitat verleihen. Gleichzeitig bleibt der nationale und lokale Rahmen bedeutend, da lokaler Widerstand oft die einzige Moglichkeit ist, um auf die Verletzung von Frauen- und Menschenrechte aufmerksam zu machen. Nicht zuletzt verweist der Beitrag auch auf variierende analytische Perspektiven. Vor dem Hintergrund der Beitrage des Schwerpunktheftes werden innovative und interdisziplinare Blickwinkel auf Frauenbewegungen prasentiert. ----- Womens movements revisited: Challenges in national and transnational spaces Abstract The commitment of womens movements has a long history and is, at the same time, transnational. The introduction examines contemporary debates and focuses on three issues. At first, the article shows the variety of womens movements and their characteristics: womens movements differ in their structures, strategies or their gender-based self-attribution. This plurality deepens in the different, partly ambivalent positions of activists within the movement. Second, the connections between the plurality of women’s movements and their national social and political contexts and their transnational extensions are examined. The political opportunities can either support and push women’s movements, or interfere with them. Third, the focus is on transnational networks and norms. Transnational norms may influence women’s selfconception and legitimize their activities. At the same time the national and local spaces remain important, since local resistance is often the only possibility to point to violations of women’s and human rights. At least, the introduction also refers to varying analytical perspectives. Considering the articles presented in this volume we point to innovative and interdisciplinary perspectives on womens movements. ----- Bibliographie: Daniel, Antje/Grad, Patricia: Frauenbewegungen revisited: Herausforderungen in nationalen und transnationalen Raumen - Einleitung, Femina Politica, 1-2014, S. 9-21. https://doi.org/10.3224/feminapolitica.v23i1.16014
Archive | 2012
Antje Daniel; Patricia Graf
Mit dem Amtsantritt der Regierung von Inacio Lula da Silva im Jahr 2003 verbanden viele Frauenorganisationen die Hoffnung, dass sich bestehende Geschlechterdisparitaten in Brasilien verandern wurden. Bestand doch schon seit den 1960er Jahren eine lang geteilte ideologische Nahe zwischen Intellektuellen, linken Parteien und feministischen Aktivistinnen. Tatsachlich hat sich unter der Regierung Lula (2003-2010) die Situation von Frauen in einigen Aspekten verbessert, in anderen Bereichen jedoch tradieren sich Geschlechterungleichheiten. Vorwegzunehmen ist, dass die heutigen Geschlechterverhaltnisse in Brasilien sicher nicht allein ein Ergebnis derzeitiger Wandlungsprozesse und Versaumnisse der Regierung Lula sind, sondern auch durch historische Erfahrungen bedingt sind. Diesem Verstandnis liegt die Annahme der Frauen- und Genderforschung zugrunde, dass Geschlechterverhaltnisse sozial konstruiert sind. Unterschiede zwischen den Geschlechtern sind demnach auf soziale Praktiken in dem jeweiligen kulturellen, gesellschaftlichen und politischen Bereich zuruckzufuhren und erscheinen weniger als eine biologische Tatsache (Schulz 2008: 2). Diese Auffassung verdeutlicht, dass Geschlechterrollen und das Verhaltnis zwischen den Geschlechtern grundsatzlich veranderbar sind und damit einem Wandlungsprozess unterliegen konnen. Inwieweit sich die Situation von Frauen in Brasilien verandert hat, zeigt ein Blick in die Geschichte. Dieser erklart gleichzeitig unter welchen geschlechtsspezifischen Bedingungen die Regierung Lula im Jahr 2003 ihr Amt antrat: Einerseits bestehen seit der Kolonialzeit bestimmte Rollen und Geschlechtersituationen fort (s.u.), anderseits hat die seit den 1970/80er Jahren erstarkte Frauenbewegung wichtige Wandlungsprozesse angestosen.
FEMINA POLITICA – Zeitschrift für feministische Politikwissenschaft | 2010
Patricia Graf; Antje Daniel
„Mit viel Respekt erkennen wir die Realitäten an“ – mit diesen Worten gratulierte der sozialistische Präsidentschaftskandidat Ottón Solís im Mai dieses Jahres der frischgebackenen Präsidentin Costa Ricas, Laura Chinchilla. Chinchilla war für die sozialdemokratisch-liberale Regierungspartei Partido Liberación Nacional (PLN) angetreten und hatte die Wahl mit 47% der Stimmen gewonnen. Realität ist dabei nicht nur die Niederlage von Solís Partei, der Mitte-Links-Partei der Bürgeraktion (PAC), sondern auch der Erfolg von Politikerinnen in Costa Rica. Seit der Jahrtausendwende wächst deren Zahl kontinuierlich. Nach einer langen Periode, in der Costa Ricas politisches Geschehen vornehmlich von Männern gelenkt wurde, sind inzwischen 47% der politischen Ämter auf Gemeindeebene und 37% der Parlamentssitze mit Frauen besetzt. Nur in Argentinien (40% Parlamentarierinnen) und Cuba (43% Parlamentarierinnen) ist die Repräsentation von Frauen im Parlament höher (Cepal 2009, 73). Chinchilla ist übrigens gerade noch rechtzeitig ins PräsidentInnenamt gewählt worden: 1992 trat in Costa Rica das erste Mal eine Kandidatin für dieses Amt an, Margarita Penon. Sie erhielt von sechs BewerberInnen die drittmeisten Stimmen. Penon sah vor allem in dem anhaltenden „Machismo“ den Grund für ihre Niederlage, sagte aber voraus, dass innerhalb der nächsten 20 Jahre eine Frau das PräsidentInnenamt erringen werde. „Just in time“ also für Laura Chinchilla! Die Wahl von Chinchilla ist nicht nur ein wichtiger Sieg für Politikerinnen und Aktivistinnen in Costa Rica, sondern setzt auch den lateinamerikanischen Trend fort: Mit Michelle Bachelet (2006-2010) trat erstmals eine Präsidentin das höchste Staatsamt Chiles an. Kurz darauf, im Jahr 2007, wurde in Argentinien Cristina Fernández de Kirchner (als zweite Frau nach Eva Perón) ins PräsidentInnenamt gewählt. In Brasilien gilt die derzeitige Innenministerin Dilma Rousseff als aussichtsreiche Präsidentschaftskandidatin für die Wahlen 2010. Auch in Lateinamerikas Kabinetten besetzen Politikerinnen zunehmend traditionelle Männerdomänen: In Mexiko z.B. nimmt seit 2006 Georgina Yamilet Kessel Martinez das Amt der Energieministerin wahr; Patricia Flores Elizondo ist Chefin des Präsidialbüros; Mercedes Aráoz Fernández versieht in Peru seit 2009 das Amt der Wirtschaftsund Finanzministerin und in Ecuador lösten sich im Jahr 2007 gleich zwei Frauen, María Isabel Salvador und María Fernanda Espinosa, als Außenministerinnen ab. Verschiedene Faktoren bereiteten den Weg für diesen Vormarsch der Spitzenpolitikerinnen. Frauenbewegungen spielten schon früh eine wichtige Rolle in der lateinamerikanischen Politik. Beispielsweise waren während der Militärdiktaturen im Cono Sur Frauenbewegungen wichtige Akteurinnen des Protestes gegen die autori-
Archive | 2014
Antje Daniel; Dieter Neubert
Archive | 2011
Antje Daniel
Africa Spectrum | 2018
Antje Daniel; Florian Stoll
Archive | 2016
Antje Daniel; Sebastian Müller; Rainer Öhlschläger; Florian Stoll
Archive | 2016
Antje Daniel; Sebastian Müller; Florian Stoll