Arbogast Schmitt
Free University of Berlin
Network
Latest external collaboration on country level. Dive into details by clicking on the dots.
Publication
Featured researches published by Arbogast Schmitt.
Archive | 2012
Arbogast Schmitt
Snells Plan, ein Lexikon zu Homer in Angriff zu nehmen, hatte neben dem philologisch lexikalischen Interesse zwei weitere, für ihn sehr wichtige Gründe: Die Situation nach 1945 schien ihm eine Rückbesinnung auf die kulturellen Grundlagen Europas notwendig zu machen, wenn denn nach der Barbarei der vorausgegangenen Jahre Europa wieder zu sich selbst finden können sollte. Diese Rückbesinnung aber konnte für ihn nicht irgendwo einsetzen, sondern musste bis auf Homer zurückgehen. Denn bei ihm fand er die Anfänge derjenigen Entwicklung, die die Besonderheit der europäischen Kultur überhaupt erst hervorgebracht hatte. Ohne diese Besonderheit zu kennen und dadurch lebendig zu halten, konnte Europa nicht seinen Platz unter den Kulturnationen der Welt wiederfinden und sich unter ihnen behaupten. Das Anliegen, das das Lexikon für Snell erfüllen sollte, war deshalb zuerst die Erschließung der Semantik des homerischen Wortschatzes. Geprägt von der Überzeugung Wilhelm von Humboldts, dass die Sprache Ausdruck der Weltanschauung einer Gesellschaft ist, sollte das Lexikon genau diesen Dienst leisten: Es sollte dem heutigen Menschen die Welt Homers erschließen. Die außergewöhnliche Eignung der homerischen Sprache für diesen Dienst gründete für Snell darin, dass die Entwicklung einer natürlichen Sprache zu einer Sprache, die zu wissenschaftlicher Begriffsbildung fähig ist, überhaupt nur an Homer studiert werden konnte. Nur aus dieser – homerischen – Sprache hat sich das moderne ‚theoretische
Archive | 2011
Arbogast Schmitt
Es gibt sicher kein Thema, uber das in der Philosophie und Literatur der Antike mehr und differenzierter nachgedacht wurde als uber die Fragen, warum menschliches Handeln gelingt oder scheitert, und wie der Mensch sein mogliches Gluck erreicht oder verfehlt.
Anglia-zeitschrift Fur Englische Philologie | 2004
Arbogast Schmitt
Abstract The interpretation given to Aristotles Poetics between 1550 and 1600 in Italy (Robortello and others) created a theoretical framework which proved to be very influential. The new Renaissance notion of fiction is based on an understanding of reality which is not compatible with Aristotles view. For Aristotle, the purpose of mimesis is not the presentation of events which might conform to actual reality and its contingencies. Its purpose is to present a possible action, which is possible because it conforms to the general nature of a character. Thus, it might be said that a productive transformation of the relation between possibility and reality in Aristotle is at the heart of the Renaissance concept of the poetry of imitation.
Archive | 1993
Arbogast Schmitt
Seit einigen Jahren gibt es ein erstaunlich groses neues Interesse an Begriff und historischen Erscheinungsformen des Klassischen. Wenn man die Kongres- und Symposienakten, die systematischen und historischen Untersuchungen durchgeht, kann man allerdings feststellen, das sich auch die neueste Forschung noch schwertut mit den in den sechziger und siebziger Jahren besonders heftig kritisierten traditionellen Begriffsbestimmungen des Klassischen.
Archive | 1992
Arbogast Schmitt
Seit Gadamers neuer und eindringlicher Kritik am Historismus und an dessen Glauben, man konne die Geschichte objektiv aus ihr selbst verstehen, und insbesondere durch Gadamers Nachweis, das der Interpret seinen geschichtlichen Gegenstand nie unvermittelt zum Objekt seiner Untersuchung machen kann, sondern immer nur in einem wirkungsgeschichtlichen Horizont, in dem Gegenwart und Vergangenheit bereits miteinander verbunden sind, gibt es auch in den Philologien ein groses Interesse an der Wirkung literarischer Werke und ihrer Rezeption durch gleichzeitige oder spatere Leser und Autoren. Erstaunlicherweise hat Gadamer aber gerade mit seinem zentralen kritischen Anliegen kaum Nachfolger unter den Philologen gefunden. Denn Gadamer wollte mit seinem Nachweis, das alles Verstehen Applikation des Eigenen auf das Fremde ist, die die Bedingung ihrer Moglichkeit in der wirkungsgeschichtlichen Verbundenheit des Interpreten mit seinem geschichtlichen Gegenstand hat, vor allem den Glauben an die historische Methode erschuttern, als ob es moglich sei, einen geschichtlichen Gegenstand unter Absehen von den eigenen Begriffen allein aus sich selbst und seinen geschichtlichen Voraussetzungen zu rekonstruieren. Dieser in seinen Augen naiven Uberzeugung setzt Gadamer entgegen, das ein solches Absehen von den eigenen Begriffen allein wegen der sprachlichen Verfastheit des Verstehens nicht moglich ist.
Antike Und Abendland | 1988
Arbogast Schmitt
Obwohl der zur Deutung tragischen Handelns verbreitete Begriff einer schuldlosen Schuld die Annahme einer Inkommensurabilität von Charakter und Schicksal beinahe notwendig nach sich zieht, kann es doch kaum fraglich sein, daß auch in einer griechischen Tragödie zwischen dem Charakter und der Eigenart der dramatischen Personen und dem tragischen Geschehen, an dem sie beteiligt und von dem sie betroffen sind, ein bestimmter realer Zusammenhang besteht, der zumindest so eng ist, daß das Handeln und Leiden dieser Personen nicht als ein willkürliches und beliebiges Nebeneinander erscheint. Zu einer für die Interpretation einer Sophokleischen Tragödie begründeten Annahme wird diese Maxime durch Äußerungen von Sophokles selbst und von Aristoteles. Durch Plutarch ist uns ein offenbar authentisches Urteil des Sophokles über sich selbst überliefert, in dem er das εΐδος seines Darstellungsstils als ήθικώτατον bezeichnet. Den präzisen Sinn dieses ήθικώτατον hat Bowra herausgearbeitet: es meint: «dem Charakter am prägnantesten Ausdruck verleihend». Sophokles selbst hat also (nach seinen eigenen Worten?) größten Wert darauf gelegt, daß seine Personen immer nur in einer Weise sprechen und handeln, die gerade für sie charakteristisch und eigentümlich ist. Bestätigt wird uns diese Selbsteinschätzung des Sophokles durch Zeugnisse über ihn, etwa durch eine Bemerkung der Vita, er habe Zeit und Umstände (καιρός και πράγματα) so genau zu kalkulieren gewußt (συμμετρήσαι), daß er mit einem kurzen Halbvers oder einem einzigen Ausdruck eine ganze Gestalt habe charakterisieren können.
Archive | 2003
Arbogast Schmitt
Archive | 2004
Anton Bierl; Arbogast Schmitt; Andreas Willi
Archive | 1994
Joachim Latacz; Fritz Graf; Jürgen von Ungern-Sternberg; Arbogast Schmitt
Archive | 1990
Arbogast Schmitt