Arne Niederbacher
Technical University of Dortmund
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Publication
Featured researches published by Arne Niederbacher.
Archive | 2011
Arne Niederbacher; Peter Zimmermann
Keinem anderen Merkmal wird eine so grundlegende (Aus-)Wirkung auf den Sozialisationsprozess attestiert wie dem Merkmal ‚Geschlecht‘. In allen Kulturen werden Sauglinge nach der Geburt aufgrund ihrer auseren Geschlechtsmerkmale dem einen oder dem anderen Geschlecht zugeordnet. Grundlegend ist die Geschlechtszugehorigkeit auch deshalb, weil sie in der Regel – ahnlich wie die Hautfarbe – lebenslang festgelegt ist. Gleichwohl sind beispielsweise Fragen danach, wie wird ein Madchen zum Madchen und ein Junge zum Jungen, was sind weibliche und was sind mannliche Verhaltensweisen oder was macht ein ‚richtiges‘ Madchen und einen ‚richtigen‘ Jungen aus, nicht so einfach zu beantworten.
Archive | 2011
Arne Niederbacher; Peter Zimmermann
Der in diesem Kapitel zu erorternde Zusammenhang von Sozialisation und Gesundheit ergibt sich wesentlich aus der Wechselbeziehung zwischen den sozialen, okonomischen und okologischen Lebensbedingungen eines Individuums und seiner physischen und psychischen Gesundheitsentwicklung. Die Frage der Gesundheit von Heranwachsenden gewann erst seit Mitte der 1990er Jahre zunehmend an Bedeutung. Insbesondere deshalb, da sich die Anzeichen mehren, dass die Risiken fur Erkrankungen in dieser Altersgruppe im Vergleich zu allen anderen Altersgruppen in den letzten Jahren gestiegen sind. Das mittlerweile registrierte Ansteigen von gesundheitlichen Belastungen bei Heranwachsenden (vgl. Hurrelmann 1990, Engel und Hurrelmann 1993, Kolip et al. 1995) wird in der sozialwissenschaftlichen Gesundheitsforschung als Indiz fur gestiegene Risiken des Aufwachsens in der Gegenwartsgesellschaft – d. h. unter Modernisierungsbedingungen im Sinne von Pluralisierungs- und Individualisierungsprozessen – gesehen (vgl. Hofer 1998: 341f.).
Archive | 2011
Gregor J. Betz; Arne Niederbacher
Betrachtet man (nur) einige organisatorische Fakten der am 18.12.2010 zu Ende gegangenen Kulturhauptstadt Europas RUHR.2010, dann treten die Dimensionen dieses Mega-Event-Projekts deutlich zu Tage: In der 53 Kommunen zahlenden Metropole Ruhr wurde unter Einbindung kommunaler wie internationaler Akteure ein Mega-Event mit 300 Projekten und 4 000 Einzelveranstaltungen realisiert. Die im Kulturhauptstadtjahr bis zu 150 Mitarbeiter zahlende RUHR.2010 GmbH stand dabei im Zentrum einer hochst komplexen Akteurskonstellation. Die zu bewaltigenden Aufgaben waren ausgesprochen vielfaltig: Zunachst musste die Organisation selber aufgebaut werden. Parallel dazu musste von Beginn an der ausgesprochen abstrakt formulierte Auftrag, eine Kulturhauptstadt zu organisieren, konkretisiert und operationalisiert werden. Welche Organisationsstruktur ist erforderlich ? Wie werden Projekte ausgewahlt ? Wie geht man bei der Programmgestaltung vor und welche inhaltliche Programmatik wird verfolgt ? Innerhalb weniger Monate wuchs die Zahl der Projektvorschlage von Akteuren aus der Region auf mehr als 2 200 Antrage an. Neben der Sichtung und Auswahl einzelner Projekte bestand die zentrale Aufgabe jedoch zunachst einmal darin, die Energie einer gesamten, 53 Kommunen umfassenden Region auf ein gemeinsames, ubergeordnetes Projekt zu bundeln und danach auszurichten.
Archive | 2010
Ronald Hitzler; Arne Niederbacher
Die oberste ‘Direktive’ fur alle Forscherinnen und Forscher, die sich auf das berufen, was vor einigen Jahren von ‘dritter Seite’ als Dortmunder Szenen-Ethnografie (DoSE) bezeichnet worden ist, besagt vor allem, dass wir zwar Szenen erkunden und ihren jeweiligen Sinngehalt auch nicht daran beteiligten Menschen vermitteln wollen, dass wir dabei aber dezidiert keinerlei Jugendarbeit oder Jugendhilfe betreiben oder mit und bei unseren Studien ein sonst wie geartetes padagogisches bzw. sozialpadagogisches Ziel verfolgen. Wenn das, was wir tun, fur die Menschen, die in den Szenen leben, einen Nutzen hat, dann allenfalls den, dass wir das, was sie tun, anderen Menschen, die das nicht tun bzw. die nichts damit zu tun haben, ein wenig verstandlicher machen. Dabei liegt der Schwerpunkt in theoretischer Hinsicht einerseits auf der Beschreibung und Erklarung von Vergemeinschaftungsprozessen unter Individualisierungsbedingungen, andererseits auf der Scharfung des Begriffes ‘Szene’ – durchaus auch mit Verallgemeinerungsabsichten.
Archive | 2010
Ronald Hitzler; Arne Niederbacher
In der sozialwissenschaftlichen Debatte zur Individualisierungsthese besteht weitgehend Konsens daruber, dass dem Prinzip der autonomen Entscheidung des Einzelnen mit Blick auf immer mehr Lebensbereiche eine immer groser werdende Bedeutung zukommt. Die so verstandene Subjektivierung wird nicht – wie gemeinhin immer wieder unterstellt – von einem generellen Verlust, sondern von einer Veranderung sozialer Integrationsmodi begleitet. Gesellungsgebilde gewinnen ihre vergemeinschaftende Kraft immer weniger im Rekurs auf die Lebenslagen ihrer ‚Mitglieder‘, sondern durch ‚verfuhrerische‘ Angebote und gemeinsame Interessen, Leidenschaften und Neigungen. Uberkommene Formen von Gemeinschaften und sozialmoralischen Milieus verlieren in dem Mase an Bedeutung, wie neue bzw. neuartige Gesellungsgebilde gewichtiger werden.
Archive | 2007
Ivonne Bemerburg; Arne Niederbacher
Im Winter 1999 demonstrierten anlasslich einer Ministerkonferenz der Welthandelsorganisation (WTO) rund 50.000 Menschen im Nord-Westen der USA gegen die in ihren Augen negativen Auswirkungen der ‚neoliberalen Globalisierung’. Die Proteste hatten zur Folge, dass die WTO-Konferenz am 3. Dezember 1999 ohne Ergebnis abgebrochen wurde. Unabhangig davon, dass das Scheitern der Ministerkonferenz in den Augen kritischer Beobachter nicht in erster Linie auf die Proteste, sondern vielmehr auf eine verfehlte Konferenzdiplomatie seitens der Clinton-Administration zuruckzufuhren ist, und auch unabhangig davon, dass erste globalisierungskritische Proteste bereits zu Beginn der 1980er Jahre stattgefunden haben1, gilt diese als ‚Battle of Seattle’ in die Geschichte eingegangene Demonstration seither als Geburtsstunde der Globalisierungskritikerschaft und wurde zu deren Grundungsmythos.
Archive | 2017
Gregor J. Betz; Ronald Hitzler; Arne Niederbacher; Lisa Schäfer
Religiose Feste mit Elementen popularkultureller Events; durch kommerzielle Interessen uberlagerte jugendkulturelle Events; von Medienlogik dominierte Vor-Ort-Ereignisse; aus verschiedenen religiosen oder Kulturtraditionen heraus ‚zusammengebastelte‘ Feste; als Protest und als Vergnugen gleichermasen konzipierte kollektive Ereignisse; die zu Bildungs- oder Vermarktungszwecken vollzogene Anreicherung hochkultureller Inhalte mit popularkulturellen Elementen: Die Liste an Beispielen fur inszenierte Veranstaltungen, die sich durch graduelle Zugehorigkeiten, geplante Kombinationen, das Changieren in einem offenen Feld und die Verbindung beziehungsweise Verschrankung von Elementen unterschiedlicher Provenienz auszeichnen, liese sich weiter fortfuhren.
Archive | 2009
Matthias Euteneuer; Arne Niederbacher; Carsten Ritterskamp
Um innovative Dienstleistungen in einem dynamischen Marktumfeld in Kooperation mit Kunden bzw. Unternehmenspartnern zu entwickeln und zu etablieren, werden flexible Methoden des (Projekt-)Managements benotigt. Am empirischen Beispiel der Firmen Partysan Central GmbH und adesso AG wird gezeigt, wie Prinzipien agiler Methoden branchenubergreifend zur Gestaltung der Innovationsarbeit an den Unternehmensschnittstellen bzw. in unternehmensubergreifenden Netzwerken genutzt werden konnen.
Archive | 2009
Matthias Euteneuer; Arne Niederbacher
Im Rahmen der Interaktion mit Kunden an der Dienstleister-Kundenschnittstelle bietet sich insbesondere fur kleine und mittlere Unternehmen die Chance, Kunden durch die gezielte Nutzung alltaglicher kommunikativer Kompetenzen der Mitarbeiter in den Prozess der Dienstleistungserbringung und -entwicklung zu integrieren. Der Beitrag zeigt am empirischen Beispiel der Event-Produktion, wie (insbesondere) Frontline-Employees die Ausbildung innovativer Milieus an der Dienstleister-Kundenschnittstelle befordern konnen, wie im Rahmen dieser innovativen Milieus Kundenintegration realisiert werden kann und welche unternehmenskulturellen Voraussetzungen ein solches Vorgehen erfordert.
Archive | 2017
Gregor J. Betz; Ronald Hitzler; Arne Niederbacher; Lisa Schäfer
Als inszeniert bezeichnen wir Ereignisse, die stattfinden, weil jemand (ein Individuum, eine Gruppe, eine Organisation) mit Gestaltungsabsichten dafur Sorge tragt, dass sie stattfinden.