Bardo Herzig
University of Paderborn
Network
Latest external collaboration on country level. Dive into details by clicking on the dots.
Publication
Featured researches published by Bardo Herzig.
Archive | 2012
Silke Grafe; Bardo Herzig; Gerhard Tulodziecki
Digitale Medien sind Teil der Alltagswelt von Schülerinnen und Schülern. Ihre Erfahrungen und Handlungspraktiken im Umgang mit den digitalen Medienwelten bedürfen einer Berücksichtigung in Schule und Unterricht; Schule muss eine aktive Rolle hinsichtlich der Entwicklung von Medienkompetenz bei Schülerinnen und Schülern übernehmen. Darüber hinaus bieten digitale Medien für die Gestaltung von Lehrund Lernprozessen vielfältige Potenziale. Medienbildung in der Schule ist aber mehr als nur ein „Lernen mit und über Medien“. Medienbildung ist eng mit Fragen der Schulentwicklung verbunden, nicht nur aufgrund des „Basiscurriculum Medienbildung“ als Teil des neuen Rahmenlehrplans.
Archive | 2010
Bardo Herzig; Silke Grafe
Maria, eine 13-jahrige Schulerin, greift am Montagmorgen zum MP3-Player, auf den sie uber Nacht verschiedene abonnierte Podcasts heruntergeladen hat. Von den 17 Programmen sucht sie drei aus und ladt sie auf ihren Organizer. Auf dem Weg zur Schule hort sie zunachst einen GZSZ-Podcast, dann einen Beitrag eines Mitschulers uber die globale Erwarmung und eine Zusammenfassung ihrer Deutschlehrerin uber die letzte Unterrichtseinheit. Anschliesend benutzt sie ihr Handy, um sich im Blog ihrer Klassenlehrerin, den sie per RSS-Feed abonniert hat, daruber zu informieren, was sie in dieser Woche an Unterrichtsinhalten erwartet.
Archive | 2010
Bardo Herzig; Silke Grafe
Im deutschsprachigen Raum haben die Ergebnisse internationaler Vergleichsstudien in Bezug auf Kompetenzen von Schulerinnen und Schuler dazu gefuhrt, dass fur zentrale Facher Bildungsstandards mit dem Ziel der Qualitatssicherung entwickelt und verankert worden sind. In Deutschland hat beispielsweise die Kultusministerkonferenz in den Jahren 2003 und 2004 bundesweit geltende Bildungsstandards vereinbart, die in den folgenden Jahren Eingang in die neu entwickelten Kernlehrplane und Rahmenplane der einzelnen Bundeslander fanden. In Osterreich wurde kurzlich der Beschluss uber Bildungsstandards im Schulunterrichtsgesetz verankert und eine Verordnung dazu verabschiedet (vgl. zur Ubersicht bifie 2009). In den USA hingegen hat die Entwicklung von Standards bereits eine deutlich langere Tradition, die – insbesondere unter Einbezug der damit verbundenen Leistungstests – von einer kontroversen Diskussion begleitet wird (vgl. zur Ubersicht Oelkers/Reusser 2008, S. 66 ff.).
Archive | 2007
Bardo Herzig
Medien stellen nicht nur einen integralen Bestandteil der Lebens- und Arbeitswelt dar, sondern nehmen auch in zunehmendem Mase Einfluss auf das anthropologische Grundverhaltnis des Menschen — die Beziehung zu sich selbst, seiner dinglichen und sozialen Umwelt. Vor diesem Hintergrund wirkt es nicht verwunderlich, dass auch der Schule eine wichtige Aufgabe bei der Vorbereitung auf eine solche medienbeeinflusste Welt zugewiesen wird. Entsprechende bildungspolitische Empfehlungen finden sich beispielsweise bei der (1995), Orientierungsrahmen fur die Medienerziehung), der (1995) oder bei den Empfehlungen zur informations- und kommunikationstechnologischen Grundbildung (BLK 1987). Auch in die Lehrplane hat die Medienfrage inzwischen explizit Eingang gefunden, so z.B. in die Kernlehrplane des Landes Nordrhein-Westfalen, in denen der Umgang mit Medien in vielfaltiger Weise als Kernkompetenz bzw. als curricularer und als Leistungsstandard im Sinne einer bedeutsamen Zielvorstellung beschrieben ist48.
Archive | 2011
Bardo Herzig; Silke Grafe
Lehr- und Lernprozesse lassen sich durch verschiedene konstitutive Faktoren beschreiben, etwa die damit verbundenen Zielvorstellungen, die Zielgruppe und deren Lernvoraussetzungen, die Lehrhandlungen und Lernaktivitaten, die Lernwirkungen, die Inhalte und Sozialformen und die Medien (vgl. Tulodziecki / Herzig / Blomeke 2009: 133 ff.). Dass auch die Medien als konstitutiver Bestandteil von Lehr-Lernprozessen gelten, ist in der Didaktik wenig strittig. Dabei wird normativ impliziert, dass der Einsatz von Medien moglichst zu einer Verbesserung von Lernprozessen beitragen soll, haufig gemessen am kognitiven Lernerfolg. Wie solche Medien zu gestalten und zu verwenden sind, um padagogische gerechtfertigte Zielvorstellungen zu erreichen, ist die Grundfrage der Mediendidaktik als wissenschaftlicher Disziplin (vgl. Tulodziecki / Herzig 2004; Tulodziecki / Herzig / Grafe 2010). Aufgabe der empirischen Lehr- Lernforschung und der Unterrichtsforschung ist es, die Lernwirksamkeit bestimmter didaktischer Masnahmen – insbesondere auch der Verwendung von Medien – zu prufen. Wahrend traditionelle Medien – z.B. Schulbucher – seit langer Zeit in hermeneutischer oder inhaltsanalytischer Weise untersucht werden (vgl. zur Ubersicht Olechowski 1995), richtet sich der Fokus bei den so genannten neuen, d.h. digitalen Medien weniger auf inhaltsanalytische Aspekte, sondern insbesondere auf deren generelle Wirksamkeit. Dies hangt vermutlich nicht zuletzt damit zusammen, dass die Investitionsmittel fur digitale Medien vergleichsweise hoch angesehen werden und die zur Nutzung solcher Medien erforderlichen Kompetenzen noch nicht als selbstverstandlich vorausgesetzt werden konnen.
Archive | 2017
Bardo Herzig
Kinder und Jugendliche wachsen heute in einer (Um-)Welt auf, die haufig als mediendurchdrungen, mediengepragt oder mediatisiert bezeichnet wird. Damit wird zum Ausdruck gebracht, dass Heranwachsende im Alltag faktisch in vielfacher Hinsicht von medialen Artefakten bzw. medialen Angeboten umgeben sind und mit diesen umgehen. Der Erwerb von (Welt-)Wissen, die Konstitution von Weltbildern und deren Reflexion finden heute insbesondere unter Nutzung von Medien statt, ebenso wie die Identitatskonstruktion oder der soziale Austausch.
Archive | 2010
Bardo Herzig; Silke Grafe
Digitale Medien als padagogisches Aufgabenfeld stellen inzwischen einen etablierten und anerkannten Bestandteil mediendidaktischer und medienerzieherischer Diskurse im Kontext von Schule dar. Die grundsatzliche Forderung nach einer schulischen Form der Auseinandersetzung mit und uber Medien ist – wenngleich die Vorstellungen daruber inhaltlich durchaus divergent sind – inzwischen unstrittig. In der deutschsprachigen Diskussion ist dabei eine Zentrierung um den Begriff der Medienkompetenz (als Zielkategorie im Hinblick auf Schulerinnen und Schuler) und um den Begriff der medienpadagogischen Kompetenz (im Hinblick auf die Lehrpersonen) zu konstatieren. Teilweise in synonymer, teilweise auch in begrifflich differenzierter Weise werden medienerzieherische, mediendidaktische und medienpadagogische Argumentationslinien skizziert, in jungerer Zeit erganzt durch Uberlegungen zur Medienbildung.
Archive | 2018
Bardo Herzig; Heidi Schelhowe; Bernard Robben; Tilman-Mathies Klar; Sandra Aßmann
Zentrales Anliegen dieses Beitrages ist es aufzuzeigen, welche Aspekte bei der Gestaltung Digitaler Medien berucksichtigt werden mussen, damit sie als interaktive Bildungsmedien einen Zugang zu den in der Software implementierten Modellen – und den damit verbundenen fachlichen Modellen – ermoglichen. Gleichzeitig sollen Einsichten in abstrakte Prinzipien wie Formalisierung, Algorithmisierung, oder automatische Prozessierbarkeit geschaffen werden konnen. Am Beispiel einer interaktiven Installation mit einem hohen Aufforderungscharakter zur korperlich-sinnlichen Erfahrung wird demonstriert, wie dieses Ziel uber die Reflexion der Erfahrungen im Interaktionsraum und uber den experimentellen Umgang mit Parametern verfolgt werden kann. Zusammenfassend werden erste Prinzipien fur ein Design fur reflexive Erfahrung formuliert.
Archive | 2018
Bardo Herzig; Alexander Martin
Mediatisierung und Digitalisierung kennzeichnen grundsatzliche Veranderungen im Sinne von gesellschaftlichen Transformationsprozessen, die nicht auf einzelne Lebensbereiche beschrankt sind, sondern Berufs-, Alltags- und Freizeitwelt gleichermasen tangieren. Die Allgegenwart von Medien, ihre Verwobenheit mit unserem Alltag, die zunehmende Selbstverstandlichkeit von medienvermittelter interpersonaler Kommunikation oder die Vermischung von Kommunikationsformen sind nur einzelne Merkmale eines Prozesses, der sich als Mediatisierung bezeichnen lasst (Krotz 2012, S. 45). Die Digitalisierung als zunachst technischer Prozess der Wandlung von analogen in digitale Signale mit dem Zweck der Speicherung und (Weiter-)Verarbeitung (z. B. Muller 2015) ist Ursache und Treiber dieser Veranderungen, die sich in der offentlichen Diskussion um mobile Technologien, soziale Medien, Analytics und Big Data, Cloud-Computing-Technologien, das Internet of Things oder die Industrie 4.0. widerspiegeln.
Archive | 2014
Gerhard Tulodziecki; Silke Grafe; Bardo Herzig
Viele medienpadagogische Forschungsarbeiten liefern zwar wichtige Erkenntnisse zu Bedingungen medienpadagogischen Handelns, bieten jedoch kaum explizite Einsichten zum Zusammenhang von Voraussetzungen, Vorgehensweisen und Zielen bzw. Effekten medienpadagogischer Aktivitaten. Einsichten dieser Art konnten – bei einer Anwendung auf medienpadagogische Forschungsfragen – z. B. von Ansatzen der Handlungsforschung, der Aktionsforschung, der Praxisforschung oder des Design-based-Research-Ansatzes erhofft werden. Allerdings ist der Stellenwert solcher Ansatze – im Hinblick auf die vorherrschend diskutierten Konzepte – relativ gering. Vor diesem Hintergrund stellen wir in unserem Beitrag die praxis- und theorieorientierte Entwicklung und Evaluation von Konzepten fur medienpadagogisches Handeln als ein Forschungsverfahren dar, das der Forderung nach Handlungsrelevanz in besonderer Weise entgegenkommt. Bei diesem Forschungsverfahren geht es darum, von praktisch und wissenschaftlich bedeutsamen Problemlagen auszugehen, Rahmenbedingungen fur mogliche Losungen zu klaren und erfolgversprechende theoretische Ansatze auszuwahlen, theoriebasierte Konzepte fur das praktische Handeln zu entwickeln, konzeptbezogene Beispiele zu entwerfen, empirische Untersuchungen zu den Beispielen zu planen und durchzufuhren sowie die ermittelten Ergebnisse einzuordnen und zu diskutieren. Am Beispiel der mediendidaktischen bzw. medienpadagogischen Frage nach dem Einsatz von Computersimulationen lasst sich zeigen, dass bei einem entsprechenden Verfahren sowohl die Forderungen nach Praxisrelevanz als auch nach Theorieentwicklung und empirischer Kontrolle zu ihrem Recht kommen. Insgesamt verstehen wir das Forschungsverfahren als eine Moglichkeit gestaltungsorientierter Bildungsforschung.