Bernt Schnettler
University of Bayreuth
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Publication
Featured researches published by Bernt Schnettler.
Qualitative Research | 2012
Hubert Knoblauch; Bernt Schnettler
Visual research methods are becoming increasingly important for qualitative studies. Within this dynamically expanding field, methods for analysing ‘natural’ video recordings have developed considerably over the past decades. In this article we discuss methodological aspects of general importance for any analysis of this type of video data. Being a fundamentally interpretive method, our first argument is that sequential analysis is always a hermeneutic endeavour, which requires methodical understanding. The second refers to data collection. We stress that, in addition to sequential analysis, the ethnographic dimension of video analysis should be taken into account methodologically. Video analysis requires, thirdly, a systematic account of the subjectivity, both of the actors analysed as well as of the analysts. Our arguments are grounded in extensive data from several studies, including the communicative genre of powerpoint presentations, commemoration rituals and public events. Selected data fragments are presented here to support our claims. Building upon this expertise, we propose further improvement of video analysis methodology by reflecting on our own practice of analysing video in data sessions (i.e. the ‘video analysis of video analysis’).
Journal of Near-Death Studies | 2001
Hubert Knoblauch; Ina Schmied; Bernt Schnettler
This article provides a short summary of a representative survey on near-death experiences (NDEs) in Germany, which is the first of its kind in Europe. We tested several assumptions derived from previous research on NDEs, including the assumptions of a unified pattern of experience, the universality of the pattern, and the necessary link between NDEs and clinical death. We received replies from more than 2,000 persons, 4 percent of whom reported NDEs. The patterns of the NDEs did not seem to correspond to earlier findings: aside from being much more diverse, they also differed with respect to cultural variables, particularly the difference between religious interpretations and the differences between post-socialist East Germany and West Germany.
Archive | 2005
Hubert Knoblauch; Bernt Schnettler
In seinem beruhmten „Teiresias“-Aufsatz aus den 1940er Jahren geht Alfred Schutz der Frage nach, wie und in welcher Form wir Wissen von der Zukunft haben konnen (Schutz 1972). Dieses Problem behandelt Schutz am Beispiel des Teiresias bzw. Tiresias — jenes Sehers aus der griechischen Mythologie, der zwar die Zukunft sehen, in den Lauf der Ereignisse jedoch nicht eingreifen kann. Schutz nimmt in diesem Aufsatz eine dezidiert mundanphanomenologische Perspektive ein: Seine Hauptabsicht sei nicht, das hypothetische Bewusstsein eines mit der Gabe der Zukunftsschau befahigten, ausergewohnlichen Individuums zu analysieren. Vielmehr zielt er auf die Analyse des „Alltagsdenken des gewohnlichen Menschen (…), der sein alltagliches Leben unter seinen Mitmenschen lebt und dabei Dinge, die passieren konnen, antizipiert“(Schutz 1972: 264). Schutz recht ernuchternde Folgerung lautet, dass Wissen uber die Zukunft bei Menschen, die keine charismatischen Seher sind, wesentlich eine Form nach vorne projizierter Vergangenheit darstellt. Voraussicht ist antizipierter Ruckblick: „Was wir aber wirklich im Entwurf unserer Handlung prakonzipieren, ist ein antizipierter Sachverhalt, den wir uns so denken, wie wenn er in der Vergangenheit sich ereignet hatte“(Schutz 1972: 276f.).
Archive | 2008
Jürgen Raab; Michaela Pfadenhauer; Peter Stegmaier; Jochen Dreher; Bernt Schnettler
Der Band erortert die Bedeutung der Phanomenologie fur die Soziologie. Die 35 Autorinnen und Autoren erkunden und diskutieren die Anregungen, Chancen und Ertrage phanomenologischen Denkens fur die Sozialtheorie ebenso wie fur die empirische Sozialforschung. Hierzu werden in dem Band Beitrage zu soziologischen Begriffs- und Theorieproblemen, zu methodisch-methodologischen Aspekten und zu aktuellen Gegenwartsfragen versammelt. Diese vermitteln nicht nur einen umfassenden Uberblick uber den augenblicklichen Stand einer in der Soziologie in jungster Zeit wieder verstarkt gefuhrten Auseinandersetzung mit der Phanomenologie, sondern sie beziehen auch pointiert Stellung innerhalb dieser Debatte. Denn bei aller Unterschiedlichkeit der Fragestellungen und Herangehensweisen eint die Autorinnen und Autoren die Einsicht in die konstitutive Bedeutung der Subjektivitat fur aktuelle soziologische Frage- und Problemstellungen
Archive | 2015
Hubert Knoblauch; René Tuma; Bernt Schnettler; Kathleen Luft
Contents: Video Analyses in Interpretive Social Research - Development and History of Visual Analyses - Specific Features and Types of Audiovisual Data - Overview of Methodological Approaches and Fields of Video Analysis - Videography - Video Interaction Analysis.
Journal of Contemporary Ethnography | 2015
Hubert Knoblauch; Bernt Schnettler
In this article, we sketch the field of qualitative video-analysis and locate videography within this. Instead of presenting the methods of videography formally, we illustrate the application of this method in a particular field: Marian apparitions occurring in a German town in 1999, captured live on video. The presentation of the method in this paper follows a general methodological structure. (1) We first outline the ethnographic context of the setting in which the video-recordings were made. This context includes actors, religious associations, and locations as well as some aspects of the apparitional events’ historical genesis. (2) We then turn to look at the performance of the Marian vision as recorded in the video. By applying sequential analysis, we roughly identify a temporal order to the event, which exhibits an interesting deviation from earlier forms of apparitions due to the way it takes a subjectively “spiritual” form. This finding leads us to finally (3) address the role of the subjective perspective that, as we argue, is a further essential dimension of videography. It is on this level that we are made aware of the relevance of the life-world as a methodological background for the kind of interpretive social science that takes the actor’s perspective into account.
Archive | 2013
René Tuma; Bernt Schnettler; Hubert Knoblauch
In diesem Kapitel wird ein Uberblick uber diverse gegenwartig verwendete Verfahren der Videoanalyse gegeben. Diskutiert werden ihre spezifischen methodologischen Besonderheiten sowie ihre Eignung fur die Analyse verschiedener Datensorten. Diese Darstellung bildet den Hintergrund zur Skizzierung der methodologischen Prinzipien der Videoanalyse, mit der wir in den folgenden Kapiteln weiter verfahren werden.
Archive | 2012
Alejandro Baer; Bernt Schnettler
Die Frage nach einer ‚gemeinsamen‘ transnationalen europaischen oder sogar globalen Erinnerungskultur ist derzeit ein bevorzugter Gegenstand breiter Forschungen in den Kultur- und Sozialwissenschaften. Wahrend zuvor uber Jahrzehnte hinweg primar nationalstaatsgebundene Erinnerungspraxen und Vergangenheitsdiskurse dominierten, die jeweils spezifische nationale Deutungen und Identitatsbegrundungen in den Vordergrund ruckten, initiierte der weltpolitische Umbruch 1989/91 die Voraussetzungen fur einen Prozess, der vielfach als ‚Europaisierung des Erinnerns‘ oder als ‚Entstehung eines europaischen Gedachtnisses‘ beschrieben wird. Das nationalsozialistische Vernichtungsprojekt des Holocausts bildet darin einen zentralen, wenngleich ‚negativen‘ Bezugspunkt fur ‚gemeinsame‘, von Nation und unmittelbaren Opfergruppen abgeloste Erinnerungskonstruktionen.
Archive | 2011
Bernt Schnettler
In der Religionsforschung kommt der Analyse von Texten ein besonderes Gewicht zu, weil es wohl zumindest fur Schriftreligionen nahe zu liegen scheint, sich mit einiger Anstrengung der Analyse von Aufzeichnungen zuzuwenden. Das gilt besonders dann, wenn wir von einer nicht mehr ausgeubten, aber historisch bedeutsamen und vielleicht anhaltend pragenden religiosen Praxis ansonsten nicht mehr viel wissen. Sobald allerdings die lebendige Praxis gegenwartig ausgeubter Religion in den Mittelpunkt des Interesses ruckt, werden die Beschrankungen von Textanalysen offenkundig.
Archive | 2014
Bernt Schnettler
Ein bedeutsames Merkmal des religiosen Wandels in Deutschland ist die sichtbare Zunahme und Bedeutungsaufwertung auseralltaglicher Erfahrungen. Dabei variiert die Spannweite dieser Erfahrungen enorm und erstreckt sich weit uber den Bereich der Religion hinaus. Aus diesem Grund ist es zutreffender, an Stelle von „religiosen Erfahrungen“ den Begriff „Transzendenzerfahrungen“ zu verwenden. Analytisch wird damit ermoglicht, das Erleben (bzw. genauer: die Rekonstruktionen solcher Erlebnisse) und die Deutung dieses Erlebens voneinander zu unterscheiden. Das ist sinnvoll, weil der Popularisierung von Transzendenzerfahrungen nicht notwendigerweise zugleich ein Erstarken der Religion folgt, denn dieser Erfahrungsaufschwung tritt gleichermasen innerhalb existierender Glaubensgemeinschaften und religioser Organisationen wie auch auserhalb dieser auf. Die verfassten Religionen konnen davon im Sinne einer Vitalisierung also nur eingeschrankt profitieren. Zugleich diffundiert „Religoides“ in die Kultur.