Carsten G. Ullrich
University of Mannheim
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Publication
Featured researches published by Carsten G. Ullrich.
Zeitschrift Fur Soziologie | 1999
Carsten G. Ullrich
Zusammenfassung Der Beitrag befaßt sich mit dem diskursiven Interview, einer Forschungsmethode, die für die Erhebung und Rekonstruktion sozialer Deutungsmuster entwickelt wurde. Es wird gezeigt, wie individuelle Derivationen sozialer Deutungsmuster mittels einer spezifischen Form des Leitfadeninterviews erfaßt werden können und wie auf dieser Basis die sozialen Deutungsmuster durch systematische Fallkontrastierungen und Typisierungen rekonstruiert werden können. Das diskursive Interview umfaßt also sowohl Befragungs- als auch Auswahl- und Interpretationsverfahren. Dieser Beitrag konzentriert sich jedoch auf die Befragungsform des diskursiven Interviews. Im Mittelpunkt steht dabei die Konstruktion von Leitfäden. Hier werden allgemeine Fragen der Leitfadenkonstruktion und der Interviewführung ebenso diskutiert wie die Einsatzmöglichkeiten unterschiedlicher Frageformen und -techniken. Von zentraler Bedeutung sind dabei Aufforderungen zu Stellungnahmen und Begründungen, zwei Frageformen, die in qualitativen Interviewverfahren sonst nur selten akzeptiert werden.
Soziale Welt-zeitschrift Fur Sozialwissenschaftliche Forschung Und Praxis | 2004
Carsten G. Ullrich
Concepts of activating social policy enjoy increasing popularity in public and sociological discourses. The underlying assumption of all concepts of activation is that recipients as well as employees in the public service sector should participate more actively in the processes of defining and accomplishing social policy outcomes. One of the supposed advantages of activation programmes is seen in the enhancement of the individual autonomy of welfare recipients. The article critically examines how activation policies in the area of social policy will probably affect the chances of welfare recipients to enlarge their level of autonomy. It is suggested that the effects of activating social policies will be contradictory and that we thus should be careful in advocating activation concepts in the name of individual autonomy.
Zeitschrift Fur Soziologie | 1996
Carsten G. Ullrich
Zusammenfassung Es ist eine der verbreitetsten Annahmen soziologischer Modernisierungstheorien, daß die vielfach beschriebenen Prozesse zunehmender sozialer Differenzierung und Individualisierung auf der kulturellen Ebene mit einer Entmoralisierung und Entsolidarisierung moderner Gesellschaften einhergehen. Von der These einer abnehmenden Solidaritätsbereitschaft ausgehend wird in dem hier vorliegenden Beitrag am Beispiel der (solidarisch finanzierten) Gesetzlichen Krankenversicherung untersucht, (1) inwiefern bei Versicherten ‘moderne’, nicht an traditionelle Gemeinschaften gebundene Solidaritätsbereitschaften festgestellt werden können und (2) auf welchen individuellen Interessendefinitionen und Wertüberzeugungen diese beruhen. Auf der Basis qualitativen Datenmaterials werden hierzu die den Handlungsorientierungen der Versicherten zugrundeliegenden Deutungsmuster rekonstruiert. Diese typisierenden Rekonstruktionen lassen grundsätzlich auf eine relativ große Solidaritätsbereitschaft der Versicherten und auf ein hohes Reflexionsvermögen hinsichtlich kontextuell relevanter Normen schließen. Hieraus lassen sich noch keine Trendaussagen (im Sinne der ‘Entsolidarisierungsthese’) ableiten; die vorliegenden Ergebnisse sind vielmehr als Beitrag zu einer (gegenstandsbezogenen) Bestandsaufnahme der ‘Solidaritätskultur’ zu verstehen.
Journal of Public Health | 1995
Heike Walter; Carsten G. Ullrich; Ingrid Wemken
An indirect fluorescent antibody test was performed on sera collected from dogs housed in the municipal kennel of Setúbal to assess the prevalence of antibodies to Ehrlichia canis, the causative agent of canine ehrlichiosis and to Rickettsia conorii, agent of boutonneuse fever in humans. Two other members of the family Rickettsiaceae, Coxiella burnetii and Rickettsia typhi, were included in the serosurvey. Of the 104 dogs tested, 85.6% had antibodies to R. conorii, 50% to E. canis, 26.9% to R. typhi, and 4.8% to C. burnetii. These high seroprevalence rates of dogs with antibodies all year around against Rickettsiaceae suggest that physicians, public health officers and veterinarians should more frequently consider the diagnosis of these infections in Portugal.ZusammenfassungAnhand qualitativen Datenmaterials wird der Frage nachgegangen, wie und mit welchen Argumenten Versicherte der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) zu einer Einführung von Malus- und Bonus-Regelungen stehen. Unter der Hypothese, daßim Zuge zunehmender Differenzierungs- und Individualisierungsprozesse die Solidaritätsbereitschaft der Versicherten nicht mehr als fraglos gegeben vorausgesetzt werden kann, ware eine Zustimmung zu einer stärkeren Orientierung am Aquivalenzprinzip (risikoäquivalente Beiträge) zu vermuten. So müßte es im Interesse der sich selbstals gesund bzw. gesund lebend bezeichnenden Versicherten liegen, ihren Beitrag zur Krankenversicherung durch eine Angleichung von Beiträgen und Leistungen so gering wie möglich zu halten. Es läßt sich jedoch feststellen, daß die Versicherten sich trotz Anerkennung der Eigenverantwortungfür Gesundheit nicht für risikoäquivalente Beiträge im Sinne von “Gerechtigkeit” aussprechen, sondern unter Rekurs aufden Wert “Freiheit” diesem Vorschlag eher ablehnend gegenüberstehen.AbstractBased on qualitative data from interviews with persons insured in public schemes we explore the following questions: What are the attitudes of the insured towards the introduction of malus- and bonus-regulations? What are the arguments they use for or against these proposed rules? If we accept the hypothesis that the progressive individualization and differentiation of society undermines the willingness of the insured to behave in a solidaristic way, we would be led to assume that they increasingly favor the principle of actuarial fairness. According to this hypothesis it would be in the interest of those who consider themselves to live a healthy life to minimize their insurance contributions. We find, however, that even though the insured accept responsibility for their own state of health, they do not support an interpretation of the principle of actuarial fairness, that is based on the argument of “justice”. Instead, the insured are against the introduction of malus- and bonus-regulations. In order to support their positions, the interviewees ground their argument in the principle of “freedom”.
Zeitschrift Fur Soziologie | 1998
Astrid Karl; Carsten G. Ullrich; Ulrike Wössner
Zusammenfassung Die Frage nach den Ursachen und Bestimmungsfaktoren einer sozialen Akzeptanz wohlfahrtsstaatlicher Leistungssysteme stellt sich in Zeiten des Ab- bzw. Umbaus dieser Systeme besonders dringlich. Im vorliegenden Beitrag soll die These untermauert werden, daß die soziale Akzeptanz von Sicherungssystemen nicht nur von den individuellen Prädispositionen der Adressaten, sondern in einem erheblichen Maße auch von den Strukturmerkmalen der Sicherungssysteme selbst beeinflußt wird. Eine solche analytische Trennung in systeminduzierte und systemunabhängige Akzeptanzaspekte ermöglicht eine systematische Annäherung an das Phänomen der sozialen Akzeptanz. Gegenstand der nachstehenden Ausführungen sind diejenigen Merkmale von Leistungssystemen, die deren soziale Akzeptanz auf der Mikroebene der Versicherten und Steuerzahler beeinflussen. Die durch diese Merkmale bestimmte Qualität der Systeme wird im folgenden als Akzeptabilität bezeichnet. Eine vergleichende Analyse der drei wichtigsten sozialpolitischen Programme zur Absicherung Arbeitsloser, des Arbeitslosengeldes, der Arbeitslosenhilfe und der Hilfe zum Lebensunterhalt nach dem Bundessozialhilfegesetz (BSHG), verspricht in besonderem Maße Aufschluß über die Bedeutung der Akzeptabilitätskriterien.
Journal of health and social policy | 2002
Carsten G. Ullrich
Abstract In the course of the conflicts over the reform of statutory health insurance in Germany complaints about moral hazard-behavior on the part of the insured were repeatedly raised and linked to the demand for expanding managerial incentives aimed at reducing the consumption of health care benefits (copayments). However, critics and supporters of managerial incentives mostly neglect the perceptions and dispositions of the insured. In contrast, the article examines how members of the statutory health insurance scheme assess managerial intervention, namely cost-sharing and risk premiums.
Qualitative Research | 2017
Daniela Schiek; Carsten G. Ullrich
Qualitative online inquiries are being used more and more but their use has been little methodologically refined so far. This is already true for a systematic differentiation between asynchronous/synchronous and oral/written varieties of communication and their specific benefits when we use them as qualitative research instruments. In this note, we focus on the methodological benefits of asynchronous online communication between absent communication partners with a time lag. Before doing so, we discriminate between synchrony and asynchrony in (human) social interaction and arrange them on a continuum of decreasing action cues and conceptual speech elements.
Archive | 2015
Carsten G. Ullrich; Daniela Schiek
Der folgende Beitrag befasst sich mit den Moglichkeiten und Schwierigkeiten, Forumsdiskussionen im Internet als Instrumente der Datenerhebung zu nutzen. Es wird gezeigt, dass und wie asynchrone Forumsdiskussionen der qualitativen Sozialforschung eine interessante Erweiterung ihres Methodenspektrums bieten konnen. Gleichzeitig werden Grenzen dieser neuen Form der Datenerhebung aufgezeigt und auf noch ungeklarte methodische Fragen hingewiesen.
Qualitative Online-Erhebungen: Voraussetzungen, Möglichkeiten, Grenzen. | 2016
Daniela Schiek; Carsten G. Ullrich
Der Beitrag fuhrt in das Thema des Bandes ein. Hierzu werden die Potentiale und Herausforderungen qualitativer Online-Erhebungen auf dem derzeitigen Stand der Forschung diskutiert. Es wird erortert, welche Moglichkeiten sich speziell aus asynchronen Kommunikationen, die zeitversetzt unter Abwesenheit der Kommunikationspartner_innen stattfinden und im Fokus des Buches stehen, fur die qualitative Sozialforschung ergeben. In dieser Einfuhrung werden aber auch die Schwierigkeiten diskutiert, die sich derzeit noch fur eine Anwendung von Online-Verfahren ergeben. Dabei wird auch auf Fragen aufmerksam gemacht, die sich nicht unbedingt erst beim Umgang mit Online-Daten ergeben, sondern seit jeher „knifflige“ Punkte der qualitativen Sozialforschung darstellen und nun im virtuellen Forschungsfeld erneut virulent werden. Abschliesend stellen wir den Aufbau des Bandes und die einzelnen Beitrage vor.
Journal of European Social Policy | 2002
Carsten G. Ullrich