Cornelia Behnke
Dresden University of Technology
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Publication
Featured researches published by Cornelia Behnke.
Archive | 1998
Cornelia Behnke; Peter Loos; Michael Meuser
Modernisierungstheoretischen Annahmen zufolge last die zunehmende Individualisierung nicht nur traditionelle Mechanismen der Verortung im sozialen Raum, wie Klassen- oder Schichtzugehorigkeit, obsolet oder zumindest sekundar werden, sondern bewirkt auch eine „Freisetzung“ aus den traditionalen Frauen- und Mannerrollen (vgl. Beck/Beck-Gernsheim 1990, 43ff). Hatte die Zuweisung von Geschlechtsrollen fruher zu einer fraglosen Gegebenheit von geschlechtsspezifischen Verhaltenserwartungen gefuhrt, so sei dieser Konnex zunehmend lockerer geworden: Geschlechtsrollen konnen einer reflexiven Bearbeitung zugefuhrt werden.
Archive | 2015
Cornelia Behnke; Sylka Scholz
Das Thema Vaterschaft ist seit einem Jahrzehnt in den Medien auserst prasent, die Anfange einer solchen Diskursivierung lassen sich bis in die 1980er Jahre zuruckverfolgen. Die ‚neuen Vater‘ waren seinerzeit jedoch, wie Marlene Stein-Hilbers konstatierte, mehr ein Medienkonstrukt als eine verbreitete soziale Praxis. Hinter dieser seitdem nicht mehr verstummenden Rede uber die ‚neuen Vater‘ stecken tiefgreifende Veranderungen in den Geschlechterverhaltnissen, die auch die bisherige Organisation der gesellschaftlichen Reproduktion(sarbeit) grundlegend betreffen. In der offentlichen, aber oftmals auch in der wissenschaftlichen Diskussion richtet sich der Blick dabei vorrangig – bewusst oder unbewusst – auf die westdeutschen Mittelschichten, die als Trager eines Wandels der Geschlechterverhaltnisse hin zu mehr Geschlechtergerechtigkeit wahrgenommen werden, wahrend andere soziale Milieus nicht in den Fokus der Aufmerksamkeit rucken oder gar als ruckstandig angesehen werden.
Archive | 1999
Cornelia Behnke; Michael Meuser
Wenn wir in diesem Kapitel nach der Bedeutung von Frauen- und Geschlechterforschung fragen bzw. nach den Impulsen, welche die Soziologie von dieser Forschung erhalten hat, dann gilt unsere Aufmerksamkeit allein den qualitativen Forschungsmethoden. Die vielfaltigen Beitrage, welche die Frauen- und Geschlechterforschung zur Modifikation und Erweiterung des Gegenstandsverstandnisses einer Reihe spezieller Soziologien sowie zur soziologischen Theoriediskussion geleistet hat und immer noch leistet, lassen wir hier auser acht37.
Archive | 1999
Cornelia Behnke; Michael Meuser
In kaum einem anderen sozialwissenschaftlichen Forschungsfeld werden qualitative Methoden derart haufig eingesetzt wie in der Geschlechterforschung. Die Frauenforschung hat sich, so Ursula Muller (1984: 33) „schnell fur die Verwendung ‚offener‘ Forschungsmethoden entschieden“. Unter Feministinnen ist Margrit Eichler (1997: 11) zufolge die Annahme, qualitative Verfahren seien fur feministische Forschung geeigneter als quantitative, weit verbreitet. Auch wenn es fraglich ist, ob in der sozialwissenschaftlichen Frauenforschung, wie haufig angenommen, qualitative Verfahren dominieren1 , so last sich doch konstatieren, das es eine hohere Affinitat zu qualitativer Forschung gibt als generell in den Sozialwissenschaften und das eine intensive Diskussion daruber gefuhrt wird, in welcher Hinsicht qualitative Verfahren fur die Zwecke und Erkenntnisinteressen von Frauenforschung in besonderem Mase geeignet sind. Diese Diskussion ist Teil der feministischen Kritik am (sozial-)wissenschaftlichen mainstream, dem eine androzentrische Vernachlassigung der Lebenslagen und Perspektiven von Frauen vorgehalten wird.
Archive | 1999
Cornelia Behnke; Michael Meuser
In einer Kultur, in welcher der Kategorie Geschlecht eine hohe Relevanz fur die Verteilung sozialer Chancen sowie fur die Bildung fundamentaler Identitaten zukommt, mus in jedem Handlungsfeld damit gerechnet werden, das Frauen und Manner unterschiedliche Perspektiven auf die soziale Welt entwickeln. Sozialwissenschaftliche Forschung hat auf diesen Umstand nicht nur in der Hinsicht zu reflektieren, das sie die geschlechtliche Dimension sozialen Handelns zum Gegenstand macht, sie mus auch die methodische Frage stellen, welchen Einflus das Geschlecht der Forschenden auf den Forschungsprozes in all seinen Phasen haben konnte: auf Feldzugang, Datenerhebung und -interpretation. In der Literatur zur standardisierten Umfrageforschung werden schon seit langerem die Effekte diskutiert, die vom Geschlecht der interviewenden Person auf das Antwortverhalten der Befragten ausgehen (Erbsloh 1972; Scheuch 1973). Mit Blick auf die Kriterien der Validitat und der Rehabilitât wird das Geschlecht der interviewenden Person (neben deren Alter, Hautfarbe und anderen Merkmalen) als ein moglicher Verzerrungsfaktor gesehen, da „der Befragte nicht nur auf die ihm gestellten Fragen, sondern nach den bei ihm eingeubten Reaktionsweisen auch auf Trager sozialer Rollen“reagiert (Scheuch 1973: 104).
Archive | 1999
Cornelia Behnke; Michael Meuser
Im folgenden werden wir versuchen aufzuzeigen, wie einige der im dritten Kapitel dargestellten Probleme forschungspraktisch angegangen werden konnen. Wir beziehen uns dabei auf ein Forschungsprojekt uber „Kollektive Orientierungen von Mannern im Wandel des Geschlechterverhaltnisses“, das wir im Institut fur Empirische und Angewandte Soziologie (EMPAS) der Universitat Bremen durchgefuhrt haben42. Ziel des Projekts war es, geschlechtliche Orientierungsmuster von Mannern zu erfassen. Hintergrund des Projektes bildete die Uberlegung, das die im Zuge von Frauenbewegung und Feminismus vorangetriebenen Veranderungen im Geschlechterverhaltnis auch fur die mannliche Seite der Relation Konsequenzen haben musten. Charakteristischerweise aber ist das mannliche Selbstverstandnis kaum je Gegenstand empirischer Forschung geworden. So gibt es in der Literatur zwar Vermutungen uber die aktuelle Befindlichkeit von Mannern, beispielsweise ist von der „erlittenen Emanzipation“ der Manner die Rede (Beck/Beck-Gernsheim 1990: 199ff.), an empirischen Befunden jedoch mangelt es.
Archive | 1999
Cornelia Behnke; Michael Meuser
1978 veroffentlichte Maria Mies im ersten Heft der neu gegrundeten Zeitschrift „Beitrage zur feministischen Theorie und Praxis“ einen programmatischen Aufsatz, der die methodologische und die Methodendiskussion in der Frauenforschung fur die nachfolgenden zehn Jahre bestimmen sollte. Auch wenn Mies betont, ihr Entwurf mit dem Titel „Methodische Postulate zur Frauenforschung“ stelle „noch kein neues methodisches Paradigma fur Frau-enfoschung dar“ (Mies 1978: 44), so kann man in der Retrospektive doch konstatieren, das ihm zumindest fur die Anfangsphase der Frauenforschung in Deutschland von vielen Forscherinnen genau diese Funktion zugeschrieben wurde12 und das er vielfaltige und andauernde Diskussionen uber die Maximen empirischer Frauenforschung ausgelost hat (Diezinger u.a. 1994b: 13). Wegen dieser hohen Bedeutung fur die Formierung der Frauenforschung sollen die methodischen Postulate und ihre Begrundung ausfuhrlich dargestellt werden13.
Archive | 1999
Cornelia Behnke; Michael Meuser
Handbuch Interdisziplinäre Geschlechterforschung | 2017
Diana Lengersdorf; Cornelia Behnke; Michael Meuser
Archive | 2014
Cornelia Behnke; Diana Lengersdorf; Michael Meuser