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Featured researches published by Dirk Baecker.


Zeitschrift Fur Soziologie | 1994

Soziale Hilfe als Funktionssystem der Gesellschaft

Dirk Baecker

Zusammenfassung Soziale Arbeit und soziale Hilfe unterliegen in der modernen Gesellschaft einem Motiv-, einem Stigmatisierungs- und einem Effizienzverdacht. Solange sich die theoretische Reflexion von Sozialarbeit und Sozialhilfe an der Leitdifferenz von Konformität und Devianz orientiert, kann diesen Verdachtsmomenten weder theoretisch noch praktisch begegnet werden. Der Beitrag macht daher den Vorschlag, die bisher nur als „tragic choice“ mitgeführte, also ausgeblendete Option der Nichthilfe mit der Möglichkeit der Hilfe zusammenzusehen und beide Möglichkeiten als die beiden Seiten einer Differenz zu betrachten, die von einem Teilsystem der Gesellschaft eingeführt, durchgesetzt und betreut wird. Anhand der Begriffe Funktion, operationale Geschlossenheit und Codierung wird die Hypothese geprüft, daß sich in der modernen Gesellschaft ein Funktionssystem der Sozialhilfe ausdifferenziert hat, das mittels des Codes von Helfen versus Nichthelfen Defizite kompensiert und in der Gesellschaft und stellvertretend für die Gesellschaft Inklusionsprobleme der Bevölkerung betreut. Wenn sich diese Hypothese aufrechterhalten läßt, gewinnt man daraus Vorteile einer Differenzierung zwischen dem Funktionssystem auf der einen Seite, das die beiden Werte des Codes gleichwertig, also als unentscheidbar, behandelt, und Organisationen auf der anderen Seite, die auf der Ebene der Einführung dritter und vierter Werte Programme testen und anwenden, die entscheidbar machen, wann geholfen und wann nichtgeholfen wird. Die Einführung der Funktionssystemperspektive führt ferner dazu, für alle Arten helfender Intervention eine Systemreferenz anzugeben, die diejenige des intervenierenden Systems selber ist. Der Erfolg der Intervention ist Zufall, und nur deswegen ist das System freigestellt, seine eigenen Operationen autonom zu konditionieren.


Organization | 2006

The Form of the Firm

Dirk Baecker

This paper presents a sociological and constructivist model of the organization of a firm. It presents five suggestions, and one problem, on which the theory of the firm may be based. These are history, business, culture, management, systems references and context respectively. It goes on to introduce George Spencer Brown’s notion of form as an appropriate device with which to handle the problem. Niklas Luhmann’s theory of social systems is considered to be an important step in developing a theory of differentiation that combines closure with structure, or self-referentiality with coupling, in showing how dependent communication emerges from independent contingency. The model then focuses on the idea of a contingent co-variation of the variables product, technology, organization, economy, society and individuals. It is developed with respect to five levels of re-entry: work, business, corporate culture, communication and philosophy. The idea of the paper is that models of this kind may be able to contribute to an analytical understanding of the synthesis of a firm by enabling an observer, who may be an employee, a manager, an investor, a client, a partner, an analyst or a consultant, to interact selectively with that firm and thereby take part in its reproduction and variation.


Contemporary Sociology | 2001

Problems of Form

Dirk Baecker; Michael Irmscher; Leah Edwards

CONTENTS BAECKER DIRK LUHMANN NIKLAS ROBERTS DAVID LUHMANN NIKLAS SCHORR KARL EBERHARD ESPOSITO ELENA BAECKER DIRK HUTTER MICHAEL STICHWEH RUDOLF WILLKE HELMUT JAPP KLAUS P. CORSI GIANCARLO SIMON FRITZ B.


Soziale Systeme | 2007

Communication with Computers, or How Next Society Calls for an Understanding of Temporal Form

Dirk Baecker

Zusammenfassung Kommunikation mithilfe elektronischer Medien, so vermutet Niklas Luhmann in seinem Buch Die Gesellschaft der Gesellschaft (Kap. 2.VII.), unterscheidet sich in wesentlichen Hinsichten von der Kommunikation in den Medien der Sprache, der Schrift und des Buchdrucks. Der Computer trennt die Eingabe von Daten von ihrem Abruf und damit die Mitteilung vom Verstehen: »Wer etwas eingibt, weiß nicht (und wenn er es wüsste, brauchte er den Computer nicht), was auf der anderen Seite entnommen wird« (309) .Vermittelt über den Bildschirm und damit ein neues Verhältnis von Oberfläche und Tiefe, wie es bisher nur aus Religion und Kunst bekannt war (304), wird die Kommunikation abhängig von strukturellen Kopplungen mit der »unsichtbaren Maschine« des Computers, die neben die in den traditionellen Gesellschaften dominierenden strukturellen Kopplungen mit Geistern und Göttern und in der modernen Gesellschaft dominierenden strukturellen Kopplungen mit Bewusstseinssystemen treten (117f.). Luhmann vermutet, dass die Folgen der Umstellung der Gesellschaft auf Kommunikation im Verbreitungsmedium des Computers ähnlich weitreichend sind wie die erst allmählich verstandenen Umstellungen auf die Kommunikation in den Medien der Schrift (antike Hochkultur) und des Buchdrucks (moderne Gesellschaft) (Kap. 2. XIV.). Dieser Beitrag überprüft Luhmanns Vermutung eines Unterschieds der Bildschirmkommunikation und stellt seine beiden Argumente vor, die diese Vermutung stützen.


Soziale Systeme | 2009

Systems, Network, and Culture

Dirk Baecker

Zusammenfassung Der Aufsatz vergleicht die Theorien sozialer Systeme und sozialer Netzwerke im Hinblick auf ihre jeweilige Problemstellung. Die Systemtheorie konzentriert sich auf Probleme der Differenz und Reproduktion, während sich die Netzwerktheorie mit Problemen der Identität und Kontrolle beschäftigt. Erstere hat es mit Fragen der Kommunikation, letztere mit Fragen der Handlung zu tun. Um diese unterschiedlichen Akzentsetzungen zu verstehen, mag es sinnvoll sein, sich daran zu erinnern, dass die Systemtheorie ein Zeitgenosse der Erfindung des Computers ist, während die Netzwerktheorie trotz älterer Wurzeln ihren Erfolg der Einführung des Internets und damit einhergehender Phänomene verdankt. Der Aufsatz vergleicht die beiden Ansätze im Hinblick auf Fragen der mathematischen Modellierung, der Kultur und der Selbstreferenz, die interessanterweise eng miteinander zusammenhängen. Der Beitrag schließt mit einer Erinnerung an Bronislaw Malinowskis »wissenschaftliche Theorie der Kultur« und macht einen Versuch, diese mithilfe einer Spencer-Brown-Gleichung mathematisch zu modellieren. Man erhält die Form der Unterscheidung von Kommunikation, Bewusstsein und Leben und damit das Netzwerk drei reproduktionsfähiger Systeme.


Soziale Systeme | 2001

Kapital als strukturelle Kopplung

Dirk Baecker

Zusammenfassung Der Begriff des Kapitals beschreibt ein Kalkül wirtschaftlicher und unternehmerischer Beobachtungen und Bemessungen von Handlungen im sachlich, zeitlich und sozial bestimmten Blick auf andere Handlungen. Der Beitrag nutzt das Konzept der strukturellen Kopplung, um diese Eigenschaft des Kapitals zu beschreiben, denn die Beobachtung und Bemessung von Handlungen findet typischerweise sowohl im Hinblick auf die Selbstreferenz wie die Fremdreferenz der Handlung statt, übergreift also die System/Umwelt-Differenz. Der Beitrag diskutiert zunächst den aus der allgemeinen Systemtheorie stammenden Begriff der strukturellen Kopplung und orientiert sich dann an verschiedenen soziologischen Versionen, die Niklas Luhmann für diesen Begriff entwickelt hat. Das Kapital erscheint als eine strukturelle Kopplung von Wirtschaft und Unternehmen, die beide, und beide in ihrer Systemdifferenz, an die gesellschaftliche, psychische und natürliche Umwelt von Wirtschaft und Unternehmen koppelt.


Soziale Systeme | 2004

Einleitung: Wozu Gefühle?

Dirk Baecker

Zusammenfassung Obwohl Talcott Persons die Vermutung formuliert hat, dass Gefühle zusammen mit Intelligenz und Einfluss Austauschmedien im Handlungssystem sind, die in ihrer Bedeutung für die Motivation und Selektion von Handlung in der modernen Gesellschaft an die Stelle, immerhin, der sozialen Schichtung getreten sind, gibt es keine soziologisch prominente Theorie der Gefühle. Erst in jüngerer Zeit wird der Gegenstand wieder entdeckt und etwa unter dem Gesichtspunkt des »emotion work«, der Kompetenz des sozial dosierten Umgangs mit Gefühlen, des Näheren erforscht. In dieser Einleitung in das Themenschwerpunktheft »Soziologie der Emotion« werden einige Aspekte einer Soziologie der Gefühle vorgestellt. Im Zentrum steht die Frage, welche Perspektiven die Theorie sozialer Systeme in der Fassung, die Niklas Luhmann erarbeitet hat, für eine Soziologie der Gefühle bereithält. Dabei stellt sich heraus, dass die Soziologie der Gefühle bei Luhmann ebenfalls keinen prominenten Stellenwert hat, mit der Theorie ihrer Funktion bei der normativen Amplifikation von Erwartungen zu Ansprüchen und als Immunsystems des Bewusstseins jedoch weiterführende Hinweise vorgelegt hat. Die Einleitung stellt die verschiedenen Beiträge des Heftes vor und konzentriert sich dabei auf eine Theorie der Attributionsambivalenz der Gefühle.


Thesis Eleven | 1997

The Meaning of Culture

Dirk Baecker

The article inquires into the uneasiness of sociological systems theory about culture. Culture alternatively is called the solution to the problem of double contingency (Parsons) and removed from this solution (Luhmann). It is shown that meaning is the more basic term whose description reveals a form rule of social systems which is only patterned, yet not understood by culture. Culture is a memory and control device of society. It may be conceived of as providing the distinction of correct versus incorrect behaviour. But who decides on the correctness or incorrectness of this distinction? Sociological thinking takes off where the cultural and the social are distinguished.


Systems Research | 1996

A note on composition

Dirk Baecker

It is characteristic of Heinz von Foersters approach to the cybernetics of cybernetics that it combines a sense of tight reasoning with the acknowledgment of fundamental ignorance. The article attempts to uncover an epistemological relationship between the reasoning and the ignorance. The relationship is provided for by a razor which reads: What can be described in relation to its composition, is described in vain in relation to its substance. The razor asks for second-order terms instead of first-order terms, or for ontogenetics instead of ontology.


Archive | 2010

Das Quantum Management

Dirk Baecker

Transparenz und Intransparenz sind in einer Organisation das Ergebnis der zureichenden oder unzureichenden Schnelligkeit, Genauigkeit und Verlasslichkeit, mit der die tatsachlichen und die moglichen Zustande der Organisation innerhalb und auserhalb der Organisation kommuniziert werden konnen. Sie definieren „optische“, das heist auf beobachtbare Zustande und Beobachterperspektiven bezogene Bedingungen des Erwerbs von Informationen im Bedarfsfalle. Eine transparente Organisation ist eine Organisation, in der sich bestimmte Beobachter innerhalb oder auserhalb der Organisation nach Bedarf uber fur sie interessante Zustande der Organisation informieren konnen. Eine intransparente Organisation ist eine Organisation, in der das nicht der Fall ist.

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Søren Brier

Copenhagen Business School

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Georg Stanitzek

Folkwang University of the Arts

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Giancarlo Corsi

University of Modena and Reggio Emilia

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Louis H. Kauffman

University of Illinois at Chicago

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