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Dive into the research topics where Hans-Peter Krüger is active.

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Featured researches published by Hans-Peter Krüger.


Deutsche Zeitschrift für Philosophie | 2016

Lebens-philosophische Anthropologie als das fehlende Dritte

Hans-Peter Krüger

In diesem Kampf zweier angeblicher „Titanen“, eben Ernst Cassirer und Martin Heidegger, die vermeintlich auch für zwei Epochen ganz Europas stehen sollen (214)1, fehlt das Dritte. Gordon hat kein tertium comparationis, darin besteht sein Dilemma. Wir Leser werden einer Fehlalternative ausgesetzt, und innerhalb dieser Fehlalternative erscheint dann Heideggers Philosophie größer, als sie war. Sie erscheint dem lesenden Individuum existentiell gesehen einfach lebensnäher als dieser anspruchsvolle Idealismus von Cassirer, der immer an die Menschheit als Ganze und an die Geschichte im Großen denkt. Ich gebe zu, dass Gordons Dilemma nicht allein sein persönliches Dilemma ist. Soweit ich die amerikanische und französische Heidegger-Diskussion kenne, leiden sie an demselben Defizit. Angeblich gab es im Deutschland der 1920erund 1930er-Jahre keine andere Alternative zu Heideggers Philosophie als eben Cassirers Idealismus (57, 80). Aber dies ist weder historisch-faktisch noch philosophisch-systematisch gesehen wahr. Es gab, außer den in die Emigration gezwungenen logischen Positivisten, die in den USA bestens bekannt sind und häufig für die einzige Alternative gehalten werden, dritte Richtungen in der deutschen Philosophie, die als tertium comparationis dienen können. Damit meine ich nicht den weiten Umkreis der Frankfurter Kritischen Theorie, den Gordon nur am Rande streift und der auf andere Weise in den USA bekannt ist. Ich meine auch nicht die Unsitte, die deutsch-jüdischen Philosophen, die bei Heidegger studiert haben, für seine Ehrenrettung einzuspannen, im Sinne des perfiden Mythos von Heidegger’s Children2, als ob sie sich nie ernsthaft und aus


Deutsche Zeitschrift für Philosophie | 2012

Glaube und Vernunft. Ironie in der conditio humana

Charles Taylor; Hans-Peter Krüger

Abstract Charles Taylor explains a broader understanding of faith as well as of reason in his philosophical anthropology. In leading one’s own life, faith contains more than having certain beliefs, and reason grasps more than having scientific methods. Taylor answers questions regarding the relation of his great narrative to the approaches of M. Heidegger, M. Merleau-Ponty, M. Foucault, K. Jaspers, and S. Eisenstadt (axial cultures and multiple modernities). Insofar as the secularization of Christianity involves ironic reversals, all main directions in Western modernity (forms of religion, secular humanism, and anti-humanism) are faced with dilemmas. Instead of looking for scapegoats in the others, all directions are called upon to cooperate. The open questionability of the Human condition has no last answer.


Deutsche Zeitschrift für Philosophie | 2011

Schwerpunkt: Leiblichkeit und Reflexion

Hans-Peter Krüger; Richard Shusterman

Der folgende Schwerpunkt ist aus der Überarbeitung der Beiträge zu der gleichnamigen Konferenz am Institut für Philosophie der Universität Potsdam im November 2009 hervorgegangen. Die Idee der Konferenz bestand darin, nach dem Zusammenhang zwischen Leiblichkeit und Reflexion – statt nach dem Dualismus zwischen beiden – zu fragen und in die Beantwortung dieser Frage sowohl die Phänomenologie als auch den Pragmatismus und die Philosophische Anthropologie einzubeziehen, also auch ein interdisziplinäres Forum für die exemplarische Zusammenarbeit der Philosophie mit der Psychiatrie und der Soziologie einzurichten. Diese Artikelsammlung ist für eine bessere deutsch-amerikanische Zusammenarbeit zunächst auf Englisch in dem Sonderheft Soma and Psyche (Journal of Speculative Philosophy, Heft 3/2010) erschienen. Die Konferenz war wiederum Bestandteil eines größeren TransCoop-Projektes der Alexander von Humboldt-Stiftung zu einem Vergleich zwischen neopragmatischen und deutschen philosophischen Zugangsweisen zum Körper, worauf Richard Shusterman in seinem einleitenden Beitrag eingeht. Wir bedanken uns sehr herzlich bei allen AutorInnen, der genannten Zeitschrift und Stiftung für ihre Unterstützungen des Projekts.


Deutsche Zeitschrift für Philosophie | 2003

Deutschsprachiges Philosophieren - wahrend der Teilung und in der Zukunft

Dieter Henrich; Gerd Irrlitz; Hans-Peter Krüger

Krüger: Auf welcher philosophischen Tagung man sich auch befindet, ob in Lateinamerika, auf der kalifornischen oder japanischen Seite des Pazifiks, in Neuengland oder in Europa ohnehin, die Sprachen von Kant und Hegel sind noch immer präsent. Auch die Spannung zwischen diesen beiden Philosophien bricht immer wieder durch. Im engeren Sinne gibt es wohl keine Kantianer oder Hegelianer mehr, obgleich auch diese frage zwischen Geist und Buchstaben der jeweiligen Philosophie von Anfang an umstritten war. Aber die Begriffssprachen von Kant und Hegel sind noch immer in Gebrauch, um moderne philosophische Probleme übersetzen und transformieren oder neu stellen und sich von diesen Traditionen absetzen zu können. Auch wenn man an die französische Philosophie seit Foucault oder Derrida denkt, es gibt quasitranszendentale Zugänge und Radikalisierungen des Vermittlungsgedankens. Selbst im radikalen Gestus der Verabschiedung von Vernunft, die alles andere ausgeschlossen haben soll, kommt sie die nun selber Ausgeschlossene wieder zum Vorschein, als ginge das Philosophieren doch nicht ohne zumindest ein funktionales Äquivalent für sie. Sie haben sich aus guten Gründen seit Jahrzehnten mit Kant und Hegel auseinander gesetzt, sehr verehrter Herr Henrich und lieber Gerd Irrlitz. Welche internationale problemgeschichtliche Lage hat Kant und Hegel dieses Problematisierungsniveau ermöglicht? Und wodurch haben diese beiden die Chance ihrer problemgeschichtlichen Konstellation auch in ihre wirkliche Leistung verwandeln können? Geschichte der Philosophie zu machen, eben auch springen zu können Hic Rhodus, hic saltai , ist nicht selbstverständlich.


Deutsche Zeitschrift für Philosophie | 1996

Angst vor der Selbstentsicherung

Hans-Peter Krüger

Plessner war lange Zeit ein heißes Eisen, das man besser nicht anfaßt, bis auf die wenigen Ausnahmen eher in der Soziologie als in der Philosophie. Inzwischen kommen jedes Jahr mehr aus ihren Nischen hervor und fangen an, kräftig zu pusten. Was kühlen soll, erhitzet die Gemüter doch sehr, als bekäme nun Plessner um Generationen verspätet doch noch sein Eisen im Feuer gegenwärtigen Philosophierens. Es ist wohl kein Zufall, daß in Deutschland während der letzten Jahre ein Streit um die Wiederbelebung der philosophischen Anthropologie Helmuth Plessners (1892-1985) in Gang gekommen ist. Plessners Werk und seine Lebensgeschichte liegen quer zu den Stereotypen, die sich in der öffentlichen Meinung über die geschichtlichen Zusammenhänge vom Wilhelminischen Kaiserreich über die Weimarer Republik und Nazi-Deutschland bis zur west-östlichen Teilungsgeschichte der deutschen Nachkriegswirklichkeit und der historischen Wende in Europa und Deutschland seit 1989/90 herausgebildet haben. Was können schon äußerlich betrachtet den Nachgeborenen die erzwungenen und gleichwohl gestalteten Wechselläufe dieses Lebens sagen: die eines assimilierten, von der Kölner Universität über Istanbul nach Holland emigrierten, 1951 von Groningen nach Göttingen zurückgekehrten, nach seinem New Yorker Jahr 1962/63 an der New School in die Schweiz verzogenen, weil in Zürich lehrenden und schließlich zum Sterben erneut nach Göttingen zurückgekommenen Juden, der sich selbst in der Tradition Kants als Weltbürger verstanden und für die Gesellschaftsfähigkeit eines europäisch zivilisierten Deutschlands seit den 20er Jahren öffentlich gekämpft hat, aber doch auch eine Sinndimension des jüdischen Bilderverbots in seiner Art der Aufklärung über die Grenzen der Aufklärung verwandt haben könnte.


Deutsche Zeitschrift für Philosophie | 1992

Wissenschaftsspezifische Geltungsansprüche kommunikationsorientiert betrachtet

Hans-Peter Krüger

Ich möchte aus zwei Gründen mit einem wissenschaftshistorischen Beispiel beginnen. Es ist vielen sei es aus institutionalgeschichtlicher, paradigmengeschichtlicher oder biographischer Sicht als ein Exempel vertraut, das für unser grundlagenkritisches Jahrhundert wohl charakteristisch geworden ist. Daher ermöglicht es eine Einführung in das Thema, wie denn unter hochspezialisierten und damit zugleich auch hochvernetzten Bedingungen die Spezifik wissenschaftlicher Geltungsansprüche im Forschungsprozeß allererst herausproduziert wird. Und: Wissenschaftstheoretiker können bei aller philosophischen Ambition nicht ohne Reflexion auf wenigstens die neuere Wissenschaftsgeschichte einsetzen. Sie sollten insbesondere nach der Wirkungsgeschichte postempiristischer Wissenschaftsgeschichtsschreibung und Wissenschaftsforschung während der drei letzten Jahrzehnte an das kritische Selbstverständnis hervorragender Naturwissenschaftler mindestens anschließen, statt noch hinter dasselbe zurückzufallen.


Deutsche Zeitschrift für Philosophie | 1999

Prozesse der öffentlichen Untersuchung

Hans-Peter Krüger


Archive | 1999

Zwischen Lachen und Weinen

Hans-Peter Krüger


Deutsche Zeitschrift für Philosophie | 2004

Das Hirn im Kontext exzentrischer Positionierungen: Zur philosophischen Herausforderung der neurobiologischen Hirnforschung

Hans-Peter Krüger


Archive | 2006

Philosophische Anthropologie im 21. Jahrhundert

Hans-Peter Krüger; Gesa Lindemann

Collaboration


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Richard Shusterman

Florida Atlantic University

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