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Dive into the research topics where Ingo Schulz-Schaeffer is active.

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Featured researches published by Ingo Schulz-Schaeffer.


Zeitschrift Fur Soziologie | 1999

Technik und Dualität von Ressourcen und Routinen

Ingo Schulz-Schaeffer

Zusammenfassung Das zentrale Theorieproblem der Soziologie mit der Technik ist die Frage der sozialen Bedeutung gegenständlicher Technik. Der vorliegende Beitrag schlägt einen Antwortversuch vor, der Sachtechnik als eine Ausprägung eines Zusammenhanges begreift, der als Dualität von Ressourcen und Routinen bezeichnet wird. Das Konzept der Dualität von Ressourcen und Routinen besagt, dass Ressourcen verändernden Handelns auf zwei Strukturaspekten beruhen: auf der Einrichtung gesicherter Ereigniszusammenhänge, die sich als Mittel der Erreichung zukünftiger Handlungsziele eignen, weil man sich auf Regeln verlassen kann, die ihr Verhalten beschreiben; und auf der Etablierung gemeinsamer Regelpraktiken des Umgangs mit ihnen. Nutzbare Ressourcen entstehen, wenn diese beiden Strukturaspekte in einem wechselseitigen Bedingungs- und Ermöglichungsverhältnis aufeinander bezogen sind, also eine Dualität bilden. Analysiert man Sachtechnik innerhalb dieses Theorierahmens, so lässt sich eine Kontroverse überwinden, die die techniksoziologische Theoriediskussion gleichsam als roter Faden durchzieht: Die Frage, ob die soziale Bedeutung gegenständlicher Technik primär in den Praktiken des Umgangs mit den Artefakten zu suchen ist oder aber ob die Artefakte selbst verfestigte Formen des Sozialen darstellen, muss nun nicht mehr kontrovers diskutiert werden. Beide Positionen können vielmehr als einander ergänzende Sichtweisen reformuliert werden.


Archive | 2004

Einleitung: Heterogene Kooperation

Jochen Gläser; Martin Meister; Ingo Schulz-Schaeffer; Jörg Strübing

Heterogene Kooperationen beinhalten eine spezifische Spannung. ‚Heterogen‘ steht fur das Zusammenfugen von Beitragen aus unterschiedlichen Quellen, derentwegen die gemeinsame Aktivitat ‚Kooperation‘ meist unternommen wird. Wir beobachten heterogene Kooperationen dort, wo Akteure auf Leistungen angewiesen sind, die in ihrem eigenen sozialen Kontext nicht erbracht werden konnen. Der heterogene Handlungszusammenhang, auf den sich die Akteure damit einlassen, ist aber auch eine Belastung. Die Verankerung der Akteure in unterschiedlichen Kontexten impliziert Differenzen auf allen fur Kooperation wichtigen Handlungsebenen. Die Akteure wissen Unterschiedliches, sprechen verschiedene Sprachen, haben unterschiedliche Praferenzen und Interessen, sind in je spezifische Institutionensysteme und Praxisgemeinschaften eingebunden usw. Diese vielfaltigen Heterogenitaten erschweren Kooperation und konnen sie im Extremfall scheitern lassen.


Bourdieus Theorie der Praxis : Erklärungskraft - Anwendung - Perspektiven | 2004

Technik als altes Haus und als geschichtsloses Appartement Vom Nutzen und Nachteil der Praxistheorie Bourdieus für die Techniksoziologie

Ingo Schulz-Schaeffer

Bourdieu hat kein eigenstandiges Interesse an der Beschaftigung mit Technik. Die wenigen Auserungen, in denen er auf Technik ausdrucklich Bezug nimmt, lassen sich in zwei Aussagen zusammenfassen: Erstens: Technik ist Bestandteil der objektivierten Geschichte einer gegebenen Gesellschaft (vgl. Bourdieu 1981: 309). Und zweitens: Als objektivierte Geschichte dient Technik — wie andere Kulturguter auch — als Distinktionsmittel zur Positionierung der Akteure im sozialen Raum (vgl. Bourdieu 1998: 17ff.). Analytisch muss man diese beiden Aussagen auseinander halten. Es ist zunachst ja nicht gesagt, dass die einzige Weise, in der Technik als objektivierte Geschichte gesellschaftlich wirksam wird, darin besteht, als Distinktionsmittel zu dienen. Praktisch fallen die beiden Aussagen bei Bourdieu aber zusammen: Bourdieu selbst thematisiert Technik ausschlieslich als objektivierte Form der Markierung sozialer Unterschiede.


Journal of Responsible Innovation | 2017

Laboratory settings as built anticipations – prototype scenarios as negotiation arenas between the present and imagined futures

Ingo Schulz-Schaeffer; Martin Meister

ABSTRACTAs opposed to the recent tendency in Responsible Research and Innovation and in some approaches of Technology Assessment (like Vision Assessment) to reduce the role of socio-technical visions and scenarios to their impact on present debates, our contribution argues that a specific type of future concepts – situational scenarios, and especially their manifestation as prototype scenarios – should be conceptualised as hybrid realities and as negotiation arenas between the present and imagined futures. Based on empirical evidence from the field of ubiquitous computing we apply this concept for analysing three major functions and uses of situational scenarios in the process of technology development: specification, evaluation, and demonstration. We argue that recalibrating the relation between the present and imagined futures is an important aspect of all these functions and uses of situational scenarios, especially when they occur as prototype scenarios.


Science, Technology & Innovation Studies | 2006

Three Forms of Interpretative Flexibility

Uli Meyer; Ingo Schulz-Schaeffer

Interpretative flexibility is a central concept of social constructivism in science and technology studies. We think this concept, as it exists, can and should be elaborated. In this paper, we argue that interpretative flexibility can be traced back to three different forms of infinite regress: the regress of truth, the regress of usefulness, and the regress of relevance. Resulting from this analysis, we observe three different forms of interpretative flexibility. We will show that in controversies or debates concerning the meaning of certain scientific facts, technological artefacts or research approaches, concurrently or consecutively more than one of these different forms of interpretative flexibility may play a part. With this reconceptualisation of interpretative flexibility, we hope to contribute to a more elaborate understanding of the dynamics of the social construction of scientific facts and technological artefacts.


Archive | 2010

Eigengesetzlichkeit, Spannungsverhältnis, Wahlverwandtschaft und Kausalität. Zum Verhältnis von Religion und Wirtschaft bei Max Weber

Ingo Schulz-Schaeffer

In der bis in die Gegenwart anhaltenden Debatte um die ‚Weber-These‘ des Verhaltnisses zwischen asketischem Protestantismus und modernem Kapitalismus werden vor allem zwei Fragekomplexe kontrovers diskutiert. Der eine Fragekomplex betrifft die empirische Gultigkeit der Aussagen Webers. Hier wird zum einen gefragt, ob Webers Pramisse zutrifft, dass das entstehende moderne Unternehmertum und die Arbeiterschaft in den entstehenden rationalen Betrieben sich tatsachlich markant uberdurchschnittlich aus Anhangern der Richtungen des asketischen Protestantismus rekrutierten. Zum anderen wird gefragt, ob der Pradestinationsglaube tatsachlich den enormen handlungsbestimmenden Einfluss auf die Anhanger des asketischen Protestantismus ausgeubt hat, den Weber ihm zumisst, oder ob nicht bereits in der zweiten Halfte des 17. Jahrhundert andere, etwa bundestheologische Auffassungen die religiose Praxis gepragt haben. Dieser Fragekomplex wird in dem vorliegenden Beitrag nicht behandelt. Der andere Fragekomplex ist durch ein grundlegendes gesellschaftliches Interesse an der Beschaftigung mit Max Weber motiviert und betrifft die Frage, welche Bedeutung Weber den ideellen Faktoren der Weltbilder einerseits und welche Bedeutung er den Gegebenheiten der Sozialstruktur und den damit verbundenen Interessen der Akteure andererseits fur die gesellschaftliche Entwicklung beimisst.


Archive | 2008

Das Verhältnis von Formalisierung und Informalität betrieblicher Arbeits- und Kommunikationsprozesse und die Rolle der Informationstechnik

Ingo Schulz-Schaeffer; Christiane Funken

Informations- und Kommunikationstechniken sind seit gut zwanzig Jahren das wirkmachtigste Mittel der Formalisierung betrieblicher Arbeits- und Kommunikationsprozesse. Nicht nur lassen sich mit ihrer Hilfe viele der bereits zuvor formal strukturierten Ablaufe umfassender formalisieren und durchgangiger verregeln. Sie ermoglichen daruber hinaus auch die formale Strukturierung von Prozessen, die den entsprechenden Bestrebungen bislang entzogen waren. Dies betrifft vor allem — aber nicht nur — bereichs-, abteilungs- und betriebsubergreifende Ablaufe.1 Gleichzeitig gilt, dass Informations- und Kommunikationstechniken — insbesondere die digitalen Kommunikationsmedien — neue Freiraume und neue Handlungsmoglichkeiten fur informellen Austausch und informelle Arbeitskoordination eroffnen.


Archive | 2008

Soziales Handeln, Fremdverstehen und Handlungszuschreibung

Ingo Schulz-Schaeffer

Eine der grundlegenden Bestimmungen der Handlungstheorie der phanomenologischen Soziologie besteht in der Aussage, der Handelnde sei »die letzte Instanz, die zu entscheiden hat, ob er in einem gegebenen Fall gehandelt hat oder nicht« (Schutz & Luckmann 1984: 18, vgl. ebd.: 15, 17, 113). Sie folgt aus der transzendental-phanomenologisch hergeleiteten Auffassung, dass Handeln der Vollzug zuvor entworfener Handlungen ist und deshalb nur der Handelnde die — durch seinen Entwurf konstituierte — Einheit seines Handelns mit Gewissheit kennen kann. Man musse, so fahren Schutz und Luckmann in den entsprechenden Textpassagen der Strukturen der Lebenswelt fort, »sich aber beeilen, hinzuzufugen, das dem Handelnden sein diesbezuglicher, letztinstanzlicher Charakter zwar grundsatzlich [...] zusteht« (ebd.: 15), nicht aber »dort, wo es praktisch darauf ankommt, namlich in der alltaglichen Wirklich-keit« (ebd.): »Als praktisch gultige Instanz entscheiden die anderen, ob etwas eine Handlung war oder nicht« (ebd.: 18). Dies folgt aus der naturlich-phanomenologischen Analyse unter Einbeziehung der Vorgegebenheit eines gesellschaftlichen Wissensvorrats: »(E)s sind aber die anderen, die Mitmenschen, die aufgrund gesellschaftlich objektivierter, im sozialen Wissensvorrat abgelagerter Regeln typischen, beobachtbaren Verhaltensablaufen auch das typische Vorhandensein oder Nicht-Vorhandensein eines Ziels, eines Handlungsentwurfs zuordnen« (ebd.).


Archive | 2008

Die ‘Rückwärtskonstitution‚ von Handlungen als Problem des Übergangs von der Logik der Selektion zur Logik der Aggregation

Ingo Schulz-Schaeffer

Der vorliegende Beitrag diskutiert zwei Fragen: (1) Stellt es fur das Ziel, soziale Phanomene soziologisch zu erklaren, ein Problem dar, dass die im Modell der soziologischen Erklarung verwendete Handlungstheorie—die Wert-Erwartungstheorie also—eine fur sich genommen soziologisch inhaltsleere Konzeption ist? (2) Sind die Handlungen, deren Konstitutionsprozess diese Handlungstheorie fur die Logik der Selektion erfasst, auch die Handlungen, aus denen in der Logik der Aggregation die kollektiven Phanomene resultieren? Beide Fragen werde ich behandeln, indem ich die ‚Passung‘ der wert-erwartungstheoretisch modellierten Handlungstheorie an den beiden Schnittstellen des Makro-Mikro-Makromodells untersuche, also zur Logik der Situation einerseits und zur Logik der Aggregation andererseits.


Zeitschrift für Rechtssoziologie | 2004

Rechtsdogmatik als Gegenstand der Rechtssoziologie

Ingo Schulz-Schaeffer

Zusammenfassung Bis heute bringt die Rechtssoziologie für die Rechtsdogmatik, also für die Tätigkeit und die Erzeugnisse der methodisch kontrollierten Auslegung des kodifizierten Rechts, wenig Interesse auf. Ihren Gegenstand sieht die Rechtssoziologie in der Erforschung der empirischen sozialen Rechtswirklichkeit. Die gültigen Regeln der Auslegung des geltenden Rechts sind, sofern sie in der Rechtspraxis Beachtung finden, Bestandteil der Konstitution dieser Rechtswirklichkeit. Dem rechtssoziologischen Desinteresse an der Rechtsdogmatik liegt mithin explizit oder implizit die Annahme zu Grunde, dass die Rechtsdogmatik keinen beachtenswerten Beitrag dieser Art zur Konstitution der Rechtswirklichkeit leistet. Der vorliegende Beitrag untersucht einige Entwicklungslinien der Rechtssoziologie, die dieser Annahme Vorschub geleistet haben. In der Auseinandersetzung mit ihnen wird argumentiert, dass Anlass zu einer veränderten Bewertung der soziologischen Relevanz der dogmatischen Jurisprudenz besteht. Summary To date, sociology of law is not very much interested in doctrinal law, i.e. in the methodically controlled activity of interpreting codified legal norms and its results. Sociology of law has as its subject matter the empirical social reality of law. Established rules of interpreting the codified law have their part in constituting the social reality of law - provided that they are observed by the courts. Thus, the sociologists’ lack of interest in doctrinal law is based on the assumption (implicitely or explicitely) that doctrinal law does not significantely contribute in such a way to the constitution of social reality. The paper examines paths of development in the sociology of law that have fostered this assumption. Discussing them, it is argued that there is reason to reevaluate the sociological relevance of doctrinal jurisprudence.

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Johannes Weyer

Technical University of Dortmund

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Thomas Malsch

Hamburg University of Technology

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Martin Meister

Technical University of Berlin

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Jochen Gläser

Technical University of Berlin

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Matthias Bottel

Technical University of Berlin

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Christiane Funken

Technical University of Berlin

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