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Featured researches published by Jörg Strübing.


Zeitschrift Fur Soziologie | 1997

Symbolischer Interaktionismus revisited: Konzepte für die Wissenschafts- und Technikforschung

Jörg Strübing

Zusammenfassung Ausgehend von der Beobachtung, daß die empirischen und theoretischen Beiträge des Symbolischen Interaktionismus in der neueren deutschen Wissenschafts- und Techniksoziologie kaum Beachtung finden, stellt der Aufsatz die zentralen Konzepte insbesondere des neueren Symbolischen Interaktionismus in Form einer theoriegeschichtlichen Entwicklungslinie dar und arbeitet die spezifische Perspektive dieses Ansatzes heraus. Der Akzent liegt dabei weniger auf einer umfassenden Darstellung Wissenschafts- und techniksoziologischer Studien als vielmehr auf der Verdeutlichung der Entwicklung von frühen, vor allem arbeits- und berufssoziologischen Konzepten zu den aktuellen Studien interaktionistischer Wissenschafts- und Technikforschung, die ohne diesen Rückgriff unverstanden blieben. Einige der in den neueren Studien entwickelten empirisch-theoretischen Konzepte werden dabei exemplarisch vorgestellt. Anschließend wird die Leistungsfähigkeit des interaktionistischen Ansatzes auch in vergleichender Perspektive zu einigen anderen konstruktivistisch argumentierenden Theorierichtungen diskutiert und ein provisorischer Versuch zur Erklärung der deutschen Defizite bei der Rezeption des Symbolischen Interaktionismus unternommen.


Archive | 2004

Einleitung: Heterogene Kooperation

Jochen Gläser; Martin Meister; Ingo Schulz-Schaeffer; Jörg Strübing

Heterogene Kooperationen beinhalten eine spezifische Spannung. ‚Heterogen‘ steht fur das Zusammenfugen von Beitragen aus unterschiedlichen Quellen, derentwegen die gemeinsame Aktivitat ‚Kooperation‘ meist unternommen wird. Wir beobachten heterogene Kooperationen dort, wo Akteure auf Leistungen angewiesen sind, die in ihrem eigenen sozialen Kontext nicht erbracht werden konnen. Der heterogene Handlungszusammenhang, auf den sich die Akteure damit einlassen, ist aber auch eine Belastung. Die Verankerung der Akteure in unterschiedlichen Kontexten impliziert Differenzen auf allen fur Kooperation wichtigen Handlungsebenen. Die Akteure wissen Unterschiedliches, sprechen verschiedene Sprachen, haben unterschiedliche Praferenzen und Interessen, sind in je spezifische Institutionensysteme und Praxisgemeinschaften eingebunden usw. Diese vielfaltigen Heterogenitaten erschweren Kooperation und konnen sie im Extremfall scheitern lassen.


Archive | 2011

Zwei Varianten von Grounded Theory? Zu den methodologischen und methodischen Differenzen zwischen Barney Glaser und Anselm Strauss

Jörg Strübing

Im Jahre 1992 veroffentlichte Barney G. Glaser im Eigenverlag ein kleines Buch mit dem Titel „Emergence vs Forcing. Basics of Grounded Theory Analysis“. Dieses Buch dokumentiert offentlich den massiven Bruch, zu dem es 1990 – zum Zeitpunkt der Erstveroffentlichung von Strauss und Corbins „Basics of Qualitative Research“ -zwischen Strauss und Glaser gekommen ist. In der Einleitung zu „Emergence vs. Forcing“ geht Glaser sogar so weit, dass er zwei seiner Briefe an Strauss abdruckt, in denen er diesen in rudem Ton beschuldigt, sich einseitig die Konzeption des gemeinsam entwickelten Forschungsstils der Grounded Theory angeeignet und sie zugleich in unzulassiger Weise verfalscht zu haben. Mit Blick auf das Buch von Strauss und Corbin gipfeln Glasers Vorwurfe in einer bemerkenswerten Forderung: „I request that you pull the book [Basics of Qualitative Research]. It distorts and misconceives grounded theory, while engaging in a gross neglect of 90 % of its important ideas“ (Glaser 1992, S.2). Fur die Einleitung eines wissenschaftlichen Buches ist das furwahr starker Tobak, und auch was Glaser an anderer Stelle in diesem Buch (z. B. S.125f.) uber Juliet Corbin schreibt, ist schwer nachvollziehbar und entspricht nicht immer akademischen Gepflogenheiten.


Zeitschrift Fur Soziologie | 2018

Gütekriterien qualitativer Sozialforschung. Ein Diskussionsanstoß

Jörg Strübing; Stefan Hirschauer; Ruth Ayaß; Uwe Krähnke; Thomas Scheffer

Zusammenfassung Der Beitrag expliziert Gütekriterien der qualitativen Sozialforschung. Er geht von der Prämisse aus, dass Qualitätsmerkmale in diesem Segment empirischer Sozialforschung nur unter konsequentem Rekurs auf die spezifischen Funktionsbedingungen interpretativer und rekonstruktiver Verfahren zu bestimmen sind. Fünf Kriterien werden vorgeschlagen: Gegenstandsangemessen ist eine Weise der Herstellung des Forschungsgegenstandes, die das empirische Feld ernst nimmt und Methoden, Fragestellungen und Datentypen einer fortlaufenden Justierungsanforderung unterwirft. Empirische Sättigung reflektiert die Güte der Verankerung von Interpretationen im Datenmaterial. Theoretische Durchdringung markiert die Qualität der Theoriebezüge, in die das Forschen eingespannt ist, und arbeitet an deren Irritationspotential. Textuelle Performanz bezeichnet die Leistung, die Texte als Güte konstituierende Kommunikation gegenüber Rezipientinnen der Forschung zu erbringen haben. Originalität schließlich ist das Kriterium, an dem die Einlösung des Neuigkeitsanspruchs wissenschaftlichen Wissens zu prüfen ist.


Archive | 2014

Was ist Grounded Theory

Jörg Strübing

Der Versuch, den Begriff grounded theory ins Deutsche zu ubertragen, hat zu einigen Problemen gefuhrt. Die naheliegende Ubersetzung als »begrundete Theorie« (so in Gerdes 1978) ist zwar nicht falsch, verfehlt aber das Spezifische: Letztlich sollte jede Theorie in irgend einer Weise ›begrundet‹ sein. Korrekt musste es zumindest ›in empirischen Daten gegrundete Theorie‹ heisen — als label aber ist das schwer verdaulich.5 Eine andere Ubersetzung versucht es mit »gegenstandsbezogene Theorie« (vgl. Hopf & Weingarten 1979). Doch obwohl zu Recht die Fokussierung auf den empirischen Gegenstand der Forschungsarbeit betont wird, bleibt mit Hildenbrandt (1991) immer noch einzuwenden, dass auch dies — zumindest idealtypisch — fur eine jede sozialwissenschaftliche Theorie gelten musste. Uberdies beansprucht die grounded theory gerade uber gegenstandsbezogene Theorien hinaus auch Elemente einer formalen oder allgemeinen Sozialtheorie hervorbringen zu konnen. Auch die Rede von der »Entdeckung« gegenstandsbezogener Theorie, die den Titel der Grundungsschrift von 1967 pragt, ist missverstandlich. Zwar betont Strauss, dass was er unter grounded theory versteht, namlich »eine konzeptuell dichte Theorie (...), die sehr viele Aspekte der untersuchten Phanomene erklart« (Strauss 1991b: 25), als Ergebnis eines induktiv angelegten Forschungsprozesses entsteht. Doch darf ›entstehen‹ hier nicht mit ›entdecken‹ verwechselt werden: Auch wenn Glaser und Strauss 1967 von »discovery of grounded theory« sprechen: Gemeint ist die Entdeckung des Verfahrens selbst und nicht die der jeweiligen theoretischen Ertrage grounded theory-basierten Forschens. In diesem Punkt teilt Strauss (und bis zu einem gewissen Grad auch Glaser) die pragmatistische Vorstellung einer aktivistischen, durch Handeln, d.h. Arbeiten, hervorgebrachten Bedeutung von Objekten (s. Kap. 2).


Archive | 2014

Grounded Theory und Theoretical Sampling

Jörg Strübing

Der Forschungsstil der Grounded Theory (im folgenden: GT) wurde in den 1960er Jahren von Barney Glaser und Anselm Strauss entwickelt und 1967 in „The Discovery of Grounded Theory“ (1967/1998) erstmals publiziert. Veroffentlicht in einer Zeit des intellektuellen und politischen Aufbruchs und gezielt an die junge Generation revoltierender, nach neuen Wegen suchender Sozialforscher adressiert, wurde das Buch zu einem Klassiker der empirischen Sozialforschung. Obwohl es bis heute gerne als Lehrbuch fur die Methode der Grounded Theory verstanden und genutzt, wird, handelt es sich tatsachlich eher um ein Skizzenbuch, in dem zentrale Verfahren der GT grob umrissen und in ihrer Funktion bestimmt, nicht aber systematisch und in sich konsistent dargelegt werden.


Archive | 1994

Designing the Working Process — What Programmers Do Beside Programming

Jörg Strübing

This discussion presents, as a result of my own empirical studies, a description of software development as a social process with special problems and risks: vagueness of requirements, hierarchical and other organizational barriers, the necessity of negotiation and informal communication, heterogeneous tasks and so forth. This description is based on a model of cooperative creative work which understands programmers activities as subjective assimilation of constraints resulting from the materiality of the subject, given organizational structures, and the cultural differences between various groups as participating actors. Finally I discuss the problem of supplying this working process with adequate methods and tools.


Archive | 2016

»Wir nennen es flexible Selbstkontrolle.« Self-Tracking als Selbsttechnologie des kybernetischen Kapitalismus

Simon Schaupp; Stefanie Duttweiler; Robert Gugutzer; Jan-Hendrik Passoth; Jörg Strübing

Die Subjektivierungsanforderungen des postfordistischen Kapitalismus manifestieren sich zunehmend in kybernetischen Selbsttechnologien. Das Self-Tracking ist mit seiner automatischen Vermessung und präventiven Kontrolle eine kybernetische Selbsttechnologie par excellence. Michel Foucault (1986) versteht unter dem Begriff der Selbsttechnologien Techniken des Selbstbezuges, die es den Subjekten ermöglichen, sich selbst zu transformieren und zu regieren. Er analysiert diese Techniken am Beispiel der Beichte und der antiken Diätetik. Diese Form der Selbstkontrolle, der es wesentlich um die nachträgliche Evaluation des eigenen Verhaltens geht, wird gegenwärtig abgelöst von einer neuen Form der Selbstkontrolle, der kybernetischen Kontrolle. Dabei geht es darum, Rückkopplungskreisläufe zu etablieren, die dazu führen, dass das Subjekt sich präventiv und automatisch selbst optimiert. Self-Tracking, das möchte ich im Folgenden zeigen, ist ein Paradebeispiel solcher kybernetischen Selbsttechnologien. Die Interpretation digitaler Selbstevaluationstechnologien als Ausdruck eines sich permanent optimierenden unternehmerischen Selbst liegt nahe und auch auf den kybernetischen Charakter dieser Technologien wurde bereits hingewiesen (z.B. Duttweiler 2007: 218; Reichert 2008: 129; Traue 2010a). Diese Erkenntnisse dienen hier als Grundlage, sollen jedoch um eine gesellschaftstheoretische Dimension ergänzt werden. Das Argument, das hier entwickelt werden soll, ist, dass die Technologien und Praxen des Self-Trackings verstanden werden müssen als (1) Antworten auf die Leistungsansprüche der postfordistischen Ökonomie und (2) als Ausdruck eines spezifisch kybernetischen Modus der Kapitalakkumulation und Kontrolle, der mit dem Begriff des kybernetischen Kapitalismus erfasst


Archive | 2018

Grounded Theory: Methodische und methodologische Grundlagen

Jörg Strübing

Der Forschungsstil der Grounded Theory wird zunachst in seinem methodenhistorischen Kontext verortet, bevor Fragen der Anwendung und der Qualitatssicherung sowie aktuellere Weiterentwicklungen der Strauss’schen Grounded Theory kurz angerissen werden. Nach diesem eher groben Orientierungsrahmen geht es im dritten Abschnitt um die wissenschafts-, erkenntnis- und sozialtheoretischen Grundlagen des Ansatzes, wobei ich mich auf die pragmatistische Variante von Anselm Strauss beschranken werde. Der vierte Abschnitt geht dann genauer auf Grundprinzipien und einzelne Verfahrensschritte der Grounded Theory ein. Behandelt werden insbesondere das Theoretische Sampling und die zentralen Vergleichsheuristiken, das Prinzip des offenen Kodierens und der Entwicklung theoretischer Konzepte sowie die weiteren Kodiermodi, also das axiale und das selektive Kodieren. Das prozessuale Theorieverstandnis der Grounded Theory bildet den Abschluss dieses Abschnitts, dem eine kurze Zusammenfassung folgt.


Archive | 2017

Anselm L. Strauss

Jörg Strübing

The chapter sheds light on the theoretical works of Anselm L. Strauss. This American sociologist (1916–1996), already well-known as one of the founding fathers of Grounded Theory, is revealed to at the same time has been the key figure in re-aligning interactionist theory with pragmatist philosophy. His late theoretical writings, thoroughly grounded in decades of empirical studies on illness and healthcare, are structured by two core categories: process and perspective. Both are approached through focusing on action and work. Strauss shifted the Blumerian emphasis on symbolic interaction toward a more material view of sociality as situated activity, thereby blurring what he viewed as the artificial separation of action from structure. Strauss both established a strictly anti-dualistic view of the social and demonstrated how the dynamic tension between doubt and belief is the prime moving force of human activity. The conceptual groundwork laid by Strauss allows pragmatist interactionism to adequately engage poststructural challenges such as the participation of nonhuman entities in social activity and the importance of discourse as shaping situated action while also being shaped in these situations. In concluding, the article points to traces of his empirical and theoretical work in areas such as science and technology studies, gender studies and the sociology of health and illness.

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Ingo Schulz-Schaeffer

Technical University of Berlin

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Martin Meister

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Jochen Gläser

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Cornelius Schubert

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