Matthias Lemke
Helmut Schmidt University
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Publication
Featured researches published by Matthias Lemke.
Archive | 2014
Matthias Lemke; Gary S. Schaal
Der politiktheoretische Beitrag nimmt Bezug auf die aktuelle Postdemokratiedebatte und verortet die Prozesse der Okonomisierung im Bezugssystem des Neoliberalismus. Neoliberalismus wird als eine politische Ideologie rekonstruiert, die als Prozess permanent sprachvermittelt individuelle wie kollektive Sinndeutungen unterbreitet. Insofern Politik gegenuber den Burgern immer argumentativ begrundungspflichtig ist, bedeutet Okonomisierung nicht nur, dass die konkreten Politiken (das heist die Policy-Outputs) okonomischer werden. Auch ihre Begrundungen selbst konnen okonomischer werden.
Archive | 2016
Annette Förster; Matthias Lemke
Ausnahmezustande als kriseninduzierte Expansionen von Exekutivkompetenzen sind in reprasentativen Demokratien gegenuber der politischen Offentlichkeit in besonderem Mase begrundungspflichtig. Der Beitrag untersucht anhand verschiedener Ausnahmesituationen in der Geschichte der Vereinigten Staaten von Amerika vom 19. bis ins 21. Jahrhundert, welcher Plausibilisierungsstrategien sich die Exekutivorgane jeweils bedient haben. So entsteht eine den jeweiligen historischen Kontext einer Krise transzendierende Matrix von Plausibilisierungen. Diese sind demokratietheoretisch relevant, weil sie als wiederkehrende Muster die Verschiebung der Grenze demokratischer Freiheit zu Ungunsten der Burgerinnen und Burger markieren.
Datenbank-spektrum | 2015
Matthias Lemke; Andreas Niekler; Gary S. Schaal; Gregor Wiedemann
Social science research using Text Mining tools requires—due to the lack of a canonical heuristics in the digital humanities—a blended reading approach. Integrating quantitative and qualitative analyses of complex textual data progressively, blended reading brings up various requirements for the implementation of Text Mining infrastructures. The article presents the Leipzig Corpus Miner (LCM), developed in the joint research project ePol—Post-Democracy and Neoliberalism and responding to social science research requirements. The functionalities offered by the LCM may serve as best practice of processing data in accordance with blended reading.
Archive | 2014
Matthias Lemke
Reprasentative Demokratien, in denen – dem normativen Ideal der Demokratietheorie folgend – Regierungshandeln gegenuber dem Souveran begrundungspflichtig ist, bedienen sich des Ausnahmezustandes, um in Krisensituationen Gefahren nachhaltig abwehren zu konnen – etwa durch die Einschrankung von Grundrechten. Da der Ausnahmezustand fundamentale Habeas-Corpus-Rechte einschrankt, mussen die hierfur erforderlichen Plausibilisierungsstrategien entsprechend leistungsfahig sein, um bei den Burgern Akzeptanz zu entfalten. Der Beitrag identifiziert auf Grundlage der argumentationstheoretischen Uberlegungen Stephen E. Toulmins drei unterschiedliche Elemente plausibilisierend wirkender Erzahlungen – Situation der Auserlichkeit, explizite Freund-Feind-Unterscheidung und Effizienzgebot – die sich unabhangig vom Typus des politischen Systems uber die gesamte Historie der reprasentativen Demokratie nachverfolgen lassen. Zusammengenommen konnen sie als Elemente einer – mit Toulmin gesprochen – Schlussregel fur Ausnahmezustande, also als Elemente einer strategischen Erzahlung zur Plausibilisierung der Suspendierung fundamentaler Grund- und Freiheitsrechte in der reprasentativen Demokratie gelesen werden.
Archive | 2014
Matthias Lemke; Gary S. Schaal
Die deutsche Politikwissenschaft ist ein noch relativ junges Fach. Nach dem Zweiten Weltkrieg auf Betreiben der Westalliierten im Zuge des Re-Education-Programms eingefuhrt, war sie ihrem Selbstverstandnis nach – und ist es in wesentlich differenzierterer Form auch heute noch – zuallererst Demokratiewissenschaft.
Archive | 2017
Matthias Lemke; Annette Förster
Der Beitrag stellt einleitend die zentrale Fragestellung der Tagung vor: Unter welchen Umstanden kann eine Demokratie noch als demokratisch bezeichnet werden? In den Blick rucken somit konkrete Praktiken etablierter Demokratien, die moglicherweise eine Erosion ihrer Demokratiequalitat anzeigen. Demokratien, die auf solche Praktiken – wie etwa Ausnahmezustande oder Folter – verstarkt zuruckgreifen, stehen, so die These, moglicherweise an der Grenze zu einer anderen, eben nicht mehr demokratischen Institutionen- und Verfahrensqualitat. Neben einer kurzen Reflexion uber den Begriff der Grenze werden die Beitrage des Bandes vorgestellt.
Archive | 2016
Matthias Lemke; Toralf Stark
Was also ist Legitimitat? Dass diese Frage nicht allzu leicht und noch dazu in einer generellen Perspektive zu beantworten ist, haben die Beitrage dieses Bandes mit all ihren verschiedenen Facetten nachdrucklich gezeigt. Der Eindruck, der sich uber Legitimitat retrospektiv einstellt, ist so vielschichtig, dass die Bezeichnung „sozialwissenschaftlicher Forschungsgegenstand“ gewissermasen unpassend wirkt. Viel zu heterogen, fluide und amorph ist Legitimitat, wenn sie auf ihre konkreten, sozial wie politisch beobachtbaren Erscheinungsformen heruntergebrochen wird.
Archive | 2016
Matthias Lemke; Gregor Wiedemann
Qualitative Methoden, die durch die Analyse von Texten Aussagen uber die soziale Wirklichkeit ermoglichen sollen, gehoren zweifelsohne zum zeitgenossischen Kanon sozialwissenschaftlicher Forschung (vgl. dazu Stulpe / Lemke in diesem Band). Wissenssoziologie und Hermeneutik sind ebenso einschlagige Konzepte, wie Grounded Theory, Diskursanalyse oder Qualitative Inhaltsanalyse, die als konkrete Auswertungsmethoden weite Verbreitung gefunden haben. Seit den 1980er Jahren unterstutzen Computerprogramme wie MAXQDA oder ATLAS.ti SozialwissenschaftlerInnen beim Datenmanagement in der Anwendung dieser Methoden – zunachst noch mit groserer Skepsis ob ihres Einflusses auf den Forschungsprozess verwendet, sind sie heutzutage jedoch fest etabliert (vgl. Kelle 2008).
Archive | 2016
Gregor Wiedemann; Matthias Lemke
Der Beitrag fasst die Ergebnisse der Fallstudien aus Teil II des Bandes zusammen. Dabei wird deutlich, dass der Einsatz von Text Mining in der qualitativen Sozialforschung die Chance bietet, die Opposition von Qualitat und Quantitat in Fallen der Verfugbarkeit groser Datenmengen in produktiver Weise aufzulosen. Sollen jenseits rein datengetriebener Auswertungen komplexe, theoriegeleitete Fragestellungen bearbeitet werden, konnen Text Mining-gestutzte Analysen Antworten nicht einfach ‚auf Knopfdruck‘ liefern. Stattdessen gilt es, in Analyseworkflows von unterschiedlicher Komplexitat manuelle und automatische Auswertungsschritte miteinander zu kombinieren und in methodisch kontrollierte und evaluierbare Ablaufe einzubetten. Zur Integration von Text Mining-Verfahren mit etablierten Methoden der qualitativen Datenanalyse skizziert der Beitrag mogliche Ablaufe in einem Metaframework. Dabei werden notwendige Schritte zur Einigung auf methodische Standards zur Etablierung einer Best Practice in der empirischen Sozialforschung identifizierbar.
Archive | 2014
Matthias Lemke; Claudia Ritzi; Gary S. Schaal
Vor dem Hintergrund der Analysen des zweiten Teils enthalt dieser Beitrag eine Bestandsaufnahme der Okonomisierungsforschung und skizziert einen Ansatz fur ein Okonomisierungskonzept, das die substanzielle Policy-Forschung mit der ideativ-sprachlichen Ebene von Okonomisierung verbindet. Mit diesem Ansatz bliebe die methodische und empirische Heterogenitat der Policy-Forschung gewahrt. Gleichzeitig liese sich durch die systematische Erschliesung der Okonomisierungsdiskurse eine tragfahige Einschatzung formulieren, inwieweit okonomische Logiken auf gesamtgesellschaftlicher Ebene hegemonial geworden sind.