Oliver Dimbath
Augsburg College
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Publication
Featured researches published by Oliver Dimbath.
Archive | 2013
Oliver Dimbath
In seinem Spielfilm Das Lied in mir erzahlt der Regisseur Florian Cossen die Geschichte einer jungen deutschen Frau, die auf einem Zwischenstopp in Argentinien ein Kinderlied hort, das sie mitsingen kann, ohne es je bewusst gehort zu haben. Nach einem Anruf zuhause erfahrt sie von ihrem Vater, dass sie adoptiert und ihre leiblichen Eltern zur Zeit der Militardiktatur verschleppt worden seien.
Archive | 2018
Oliver Dimbath; Michael Ernst-Heidenreich; Matthias Roche
Wie entwickelt sich die Identifikation mit einem Sozialraum bzw. gibt es Identitatsaspekte, die sich auf ein stadtisches Quartier beziehen und aus raumlichen Orientierungen gewonnen werden? Der folgende Beitrag geht diesen Fragen nach, indem er mithilfe des qualitativ-interpretativen Verfahrens der Grounded Theory (GT) zeigt, wie Individuen bestimmten Bereichen ihres Lebensraums Sinn zumessen. Ein Hauptbefund, der hier kurz vorgestellt wird, ist das sensibilisierende Konzept einer identitatswirksamen subjektzentrierten Partitionierung des Sozialraums. Der Beitrag enthalt zudem Hinweise auf die Arbeit mit dem Kodierparadigma der GT ebenso wie mit der spezifischen Strategie einer sukzessiven Fallauswahl, also des sogenannten theoretical sampling.
Archive | 2014
Oliver Dimbath; Michael Heinlein
Die Einleitung in den Band ‚Die Sozialitat des Erinnerns‘ bietet einen kurzen Uberblick uber den Stand der soziologischen Diskussion zum sozialen Gedachtnis, Erinnern und Vergessen mit besonderer Berucksichtigung sozialphanomenologischer und systemtheoretischer Perspektiven. Anschliesend werden die im Band versammelten Beitrage kurz vorgestellt.
Archive | 2017
Oliver Dimbath
»Photographie ist nicht Kunst« (Freund 1993: 70f.).1 Dieser provokante Ausspruch Gisele Freunds soll dabei helfen, das intellektuelle Schaffen dieser hochdekorierten Fotografin, Bildjournalistin und Grenzgangerin zwischen Soziologie und Fotografie zu verstehen. Anhand der von dieser Feststellung ausgehenden Irritation lassen sich Facetten einer Personlichkeit erschliesen, die sich ihrem spateren Erwerbsberuf uber das Studium der Soziologie angenahert und sich zeitlebens die Distanz der Beobachterin – nicht nur zur Welt durch das Kameraobjektiv, sondern auch zur Kamera beziehungsweise zum Foto als Kommunikationsmedium – erhalten hat.
Archive | 2017
Oliver Dimbath
Zeit- und gegenwartsdiagnostische Beschreibungen sozialer Prozesse proklamieren generalisierende, hoch abstrakte sowie bisweilen pauschalisierende gesellschaftliche Entwicklungen. Aufgrund ihres Verallgemeinerungsgrades einerseits und ihrer uber fachwissenschaftliche Grenzen hinausgehenden Zielgruppe geraten sie schnell in Verruf, eher feuilletonistische Soziologisierungen anstelle fundierter Analysen zu bieten. Gleichwohl ist ihre Wirkung infolge hoher massenmedialer Aufmerksamkeit gros. Da die Interaktion zwischen Wissenschaft und Gesellschaft im Fall der Zeit- und Gegenwartsdiagnostik selbst Aufschluss uber die Entwicklung gesellschaftlichen Wissens bietet, lohnt es sich, diese weit ausgreifenden Prozessdiagnosen im Hinblick auf die ihnen zuteilwerdende Kritik zu untersuchen. Wenn man sich mit der Antithetik soziologischer Prozessdiagnosen befasst, sind nicht nur Einsichten bezuglich der Konstruktion publikumswirksamer Argumente zu erwarten, sondern vor allem auch unerwartete Einsichten uber die Prozesstheorie selbst.
Soziologische Revue | 2016
Oliver Dimbath
Günter Endruweit / Gisela Trommsdorff / Nicole Burzan (Hrsg.), Wörterbuch der Soziologie. 3. Auflage. Konstanz: Universitätsverlag Konstanz (UTB) 2014, 669 S., gb., 49,99€ Sina Farzin / Stefan Jordan (Hrsg.), Lexikon Soziologie und Sozialtheorie. Hundert Grundbegriffe. Stuttgart: Reclam 2015, 359 S., kt., 11,00 € Werner Fuchs-Heinritz / Daniela Klimke / Rüdiger Lautmann / Otthein Rammstedt / Urs Stäheli / Christopher Weischer / Hanns Wienold (Hrsg.), Lexikon zur Soziologie. 5., überarbeitete Auflage. Wiesbaden: Springer VS 2011, 776 S., gb., 49,99 € Johannes Kopp /Bernhard Schäfers (Hrsg.),Grundbegriffe der Soziologie. 10. Auflage.Wiesbaden:Springer VS2010, 376S., br., 22,99€
Archive | 2016
Oliver Dimbath
Nicht nur die Reklame gebraucht nackte Haut als Blickfang; die Schwelle des traditionell reglementierten Zugangs zu fotografischen sowie filmischen Darstellungen des Geschlechtsakts ist in Zeiten des Internet niedrig wie nie. Auserdem findet sich im Alltagssprachgebrauch der Jugendlichen eine Menge sexuell konnotierter Ausdrucke. Der Befund einer pornografisierten Gesellschaft scheint vor allem dort zum Problem zu werden, wo junge Menschen unter Zugzwang geraten und, durch einschlagiges Filmmaterial inspiriert, ihre ersten sexuellen Erfahrungen gleich im Modus fur Fortgeschrittene, also mit Fesselspielen, Sexspielzeug oder in der Gruppe machen mussen. Die These von der Generation Porno geht von einer fur eine ganze Alterskohorte pragenden und dadurch kollektiven Primarerfahrung aus, welche sich von vorangegangenen Generationen signifikant unterscheidet.
Archive | 2016
Oliver Dimbath; Hanna Haag; Nina Leonhard; Gerd Sebald
In der kultur- wie sozialwissenschaft lichen Gedachtnisforschung besteht Einigkeit daruber, dass Phanomene von Erinnern und Vergessen auf unterschiedlichen Ordnungsebenen des Sozialen stattfi nden und dort auch beobachtet werden konnen. So fi nden wir Fragen des Gedachtnisses beziehungsweise von Gedachtnissen bei politischen Kollektiven wie zum Beispiel bei Nationalstaaten und damit auf der sozialen Makro- oder bei Familien auf der sozialen Mikroebene. Auch auf der Meso-Ebene sozialer Gruppen und dabei insbesondere der Organisationen gibt es inzwischen zahlreiche Arbeiten, die darauf abheben, den Einfl uss von Vergangenem auf gegenwartige Prozesse von Planung und Steuerung zu beziehen. Gedachtnisoperationen in Organisationen sind jedoch komplex und vielfaltig, etwa wenn erfolgreiche Verfahren auf Dauer gestellt werden, erfahrenes Personal als Seismograph fur Storungen genutzt wird, Mythen und Narrative generiert und als Praxisorientierungen weiter perpetuiert werden, die Organisationsmitglieder auf Erzahlungen von Gruppenidentitat eingeschworen werden oder wenn es sich Organisationen gar zur Aufgabe machen, den Zugang zu gesellschaft licher Vergangenheit als spezifi sch perspektivierte Form des Erinnerns zu gestalten. Ahnlich wie die Einheit einer Organisation immer problematisch bleibt, lasst sich deshalb auch nicht von einem Organisationsgedachtnis sprechen, sondern besser
Archive | 2016
Oliver Dimbath; Michael Heinlein; Larissa Schindler
Der Beitrag systematisiert gedachtnistheoretische Uberlegungen zum Korper mit Hilfe zweier Unterscheidungen. Unterschieden werden erstens die sichtbaren und unsichtbaren Merkmale des Korpers (raumlich) sowie seine Bewegungen (raum-zeitlich). Daruber hinaus wird zweitens nach der Herkunft oder Entstehung von Vergangenheitseindrucken gefragt, wobei zwischen der sozial nicht intendierten Pragung des Korpers und seiner intendierten Zeichnung differenziert wird.
Archive | 2016
Oliver Dimbath
Aus unterschiedlichen Perspektiven werden sowohl die moderne Gesellschaft als auch ihre charakteristische Sozialform, die Organisation, als Orte kulturellen Vergessens bezeichnet. Der Beitrag bringt diese beiden, bislang kaum miteinander assoziierten Diskussionen der Kulturwissenschaft auf der einen und der Organisations- und Managementforschung auf der anderen Seite zusammen. Daraus entstehen erste zeitdiagnostische Orientierungen im Hinblick auf einen wissenssoziologischen Vergleich der Makro- und Meso-Ebene moderner Gesellschaft en unter den Vorzeichen einer Soziologie des sozialen Gedachtnisses und Vergessens.