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Featured researches published by Gerd Sebald.


Zeitschrift Fur Soziologie | 2011

Zur Formierung sozialer Gedächtnisse / On the Formation of Social Memory

Gerd Sebald; Jan Weyand

Zusammenfassung Gegenwärtige soziologische Theorien zu sozialen Gedächtnissen schließen typischerweise entweder an die Überlegungen von Halbwachs an und gehen von der Fundierung des sozialen Gedächtnisses in kollektiver Interaktion aus. Oder sie gehen vom Theorem funktionaler Differenzierung aus und binden die Formierung sozialer Gedächtnisse an Leitmedien und eine vorherrschende Differenzierungsform. Diskussion und Kritik der beiden Varianten des soziologischen Verständnisses sozialer Gedächtnisse münden in eine Untersuchung variierender und selektiver Mechanismen der Formierung sozialer Gedächtnisse. Neben den variierenden Faktoren funktionale, kulturelle und generationelle Differenzierung, Medialität, Authentizität und den kommunikativen Gattungen der Narration und des Diskurses wird als selektiver Mechanismus die Relevanz identifiziert. Beide werden zu einer wissenssoziologisch fundierten Theorie der Formierung sozialer Gedächtnisse verbunden. Summary Contemporary sociological theoretizing about social memory affords two alternatives: either theories follow the suggestions of Halbwachs and ground social memory in collective interactions, or they start from processes of functional differentiation and connect the formation of social memory to key media and dominant forms. In discussing both variants of the sociological understanding of social memory, we identify factors of variation and selection in its formation. As factors of variation we identify functional, cultural, and generational differentiation, mediality, authenticity, and the communicative genres of narrativity and discursivity. These factors are combined with relevance as a mechanism of selection within a theory of the formation of social memory based on the sociology of knowledge.


Archive | 2014

Crossing the Finite Provinces of Meaning: Experience and Metaphorizing of Literature and Arts

Gerd Sebald

Schutz’s references to literature and arts in his theoretical works are manifold. But literature and the arts are both a certain kind of a finite province of meaning, that means they are not easily accessible from the paramount reality of everyday life. Now there is another kind of referring to literature: metaphorizing it. Metaphorizing in this view is then a specific kind of border-crossing between different provinces of meaning. That poses a question: What means finiteness of those provinces of meaning, what kind of border crossings are possible? What is the ground for metaphorizing meaning? These question will be answered with one example in view: Schutz’ report to Kaufmann of his first visit of Husserl describing his experience as feeling like Wilhelm Meister at the Society of the Tower. In a first step this metaphor is presented together with some crumbs of metaphor theory. In a second step these crumbs will be connected to Husserl’s concept of experience. After developing a short overview over Schutz’ “finite provinces of meaning,” the relation of experience, metaphors to the intersubjectivity of these provinces in their dependence from writing and printing is discussed.


Archive | 2013

Zur Gedächtnisvergessenheit der Soziologie. Eine Einleitung

Gerd Sebald; René Lehmann; Florian Öchsner

In seinem Nachwort zu Elena Espositos Soziales Vergessen. Formen und Medien des Gedachtnisses der Gesellschaft konstatiert Jan Assmann ein neues »Paradigma kulturwissenschaftlicher Forschung« um »die Begriffe Gedachtnis, Vergessen und Erinnern« und stellt fest: »Die Sozialwissenschaften dagegen haben sich diesem Trend bislang weitgehend verweigert. Der Prasentismus soziologischer Forschung schien mit der Vergangenheit nichts anfangen zu konnen. […] Die bisherige Zuruckhaltung der Soziologie gegenuber dem Gedachtnisthema ist umso paradoxer, als der ursprungliche Anstos von einem Soziologen ausging.« (Assmann 2002: 400)


Archive | 2019

Migration und Gedächtnis

Gerd Sebald

Der vorliegende Text versucht, den gedachtnissoziologischen Ansatz fur Forschungen auf dem Feld der Migration fruchtbar zu machen und aus den unterschiedlichen Vergangenheitsbezugen eine theoriebasierte Heuristik fur diese sozialen Phanomene zu entwickeln. Dazu werden in einem ersten Schritt anhand einer intensiven Lekture des Textes Der Fremde. Ein sozialpsychologischer Versuch von Alfred Schutz grundlegende Mechanismen und Formen von Vergangenheitsbezugen im Ablauf der Migration herausgearbeitet und einige der an diesen Text herangetragenen Kritikpunkte dargelegt. In einem zweiten Schritt wird diese Kritik aufgegriffen und anhand von Studien aus diesem Bereich kurz in ihren Gedachtnisaspekten weiterentwickelt.


Archive | 2018

(Digitale) Medien und Gedächtnis – aus der Perspektive einer Gedächtnissoziologie

Gerd Sebald

Der Beitrag entwickelt einen gedachtnissoziologischen Zugang und versucht, das neue Forschungsfeld der digitalen Medien aus den inharenten Vergangenheitsbezugen, also aus der Veranderung der unterschiedlichen Gedachtnisse heraus zu erschliesen. Nach der Skizzierung der gedachtnissoziologischen Perspektive werden die Kennzeichen der digitalen Technologie und der digitalen Medien herausgearbeitet, bevor abschliesend einige wichtige Aspekte des Forschungsfeldes digitale Medien und Gedachtnis gelistet werden.


Archive | 2018

Schütz-Rezeption in der deutschsprachigen Soziologie

Gerd Sebald

Der Artikel schildert nach einer knappen Darstellung von Schutzʼ Biografie und Werk sowohl die Rezeption zu seinen Lebzeiten als auch die posthume Veroffentlichungsgeschichte. Mit Habermas‘ Logik der Sozialwissenschaften, der Entwicklung einer qualitativen Methodologie und Berger/Luckmanns Gesellschaftlicher Konstruktion der Wirklichkeit werden entscheidende Faktoren zu Beginn der deutschsprachigen Schutzrezeption benannt und anschliesend einige wichtige Personen, Werke und Ansatze aufgezahlt. Den Abschluss bildet ein Uberblick uber wichtige institutionelle Arenen und thematische Anschlusse der heutigen Schutzrezeption.


Archive | 2017

„Da war plötzlich alles nicht mehr gut, was mal gut war.“ Die DDR und ostdeutscher Rechtsradikalismus zwischen Diskurs und Familiengedächtnis

Gerd Sebald; René Lehmann

Der Beitrag untersucht das komplexe Verhaltnis von familialen Gedachtnissen zu offentlichen Diskursen in Bezug auf die Thematisierung der DDR und fragt, welche Formen der Ubersetzung, des Einbaus oder auch der Ablehnung der diskursiven Inhalte beziehungsweise der expliziten Gegenpositionen sich im empirischen Material aus den von uns untersuchten Familien finden. Das geschieht anhand von Ausschnitten aus narrativen Interviews und Gruppendiskussionen in ostdeutschen Familien, die im Rahmen des Forschungsprojektes „Soziale Erinnerungen in differenzierten Gesellschaften“ zwischen 2006 und 2010 gefuhrt und ausgewertet wurden. Als thematische Sonde fur das Verhaltnis Diskurs und Familiengedachtnis nehmen wir die Thematisierung des gegenwartigen Rechtsradikalismus in Ostdeutschland. Insgesamt tritt eine deutliche Diskrepanz auf zwischen den diskursiv verhandelten Ursachenzuschreibungen und den von den ostdeutschen Interviewpartner(inne)n vollzogenen Bestandsaufnahmen hinsichtlich Rechtsextremismus und Fremdenfeindlichkeit in der Gegenwartsgesellschaft. Durchgangig zeigt sich eine intensive Auseinandersetzungen mit den generell als abwertend empfundenen Diskursen zur DDR.


Archive | 2016

Einleitung:Gedächtnisse der Organisationen unddie Organisation der Gedächtnisse

Oliver Dimbath; Hanna Haag; Nina Leonhard; Gerd Sebald

In der kultur- wie sozialwissenschaft lichen Gedachtnisforschung besteht Einigkeit daruber, dass Phanomene von Erinnern und Vergessen auf unterschiedlichen Ordnungsebenen des Sozialen stattfi nden und dort auch beobachtet werden konnen. So fi nden wir Fragen des Gedachtnisses beziehungsweise von Gedachtnissen bei politischen Kollektiven wie zum Beispiel bei Nationalstaaten und damit auf der sozialen Makro- oder bei Familien auf der sozialen Mikroebene. Auch auf der Meso-Ebene sozialer Gruppen und dabei insbesondere der Organisationen gibt es inzwischen zahlreiche Arbeiten, die darauf abheben, den Einfl uss von Vergangenem auf gegenwartige Prozesse von Planung und Steuerung zu beziehen. Gedachtnisoperationen in Organisationen sind jedoch komplex und vielfaltig, etwa wenn erfolgreiche Verfahren auf Dauer gestellt werden, erfahrenes Personal als Seismograph fur Storungen genutzt wird, Mythen und Narrative generiert und als Praxisorientierungen weiter perpetuiert werden, die Organisationsmitglieder auf Erzahlungen von Gruppenidentitat eingeschworen werden oder wenn es sich Organisationen gar zur Aufgabe machen, den Zugang zu gesellschaft licher Vergangenheit als spezifi sch perspektivierte Form des Erinnerns zu gestalten. Ahnlich wie die Einheit einer Organisation immer problematisch bleibt, lasst sich deshalb auch nicht von einem Organisationsgedachtnis sprechen, sondern besser


Archive | 2011

Ethische Implikationen in familialen Erinnerungen an die Zeit des Nationalsozialismus – eine Fallrekonstruktion

Gerd Sebald; René Lehmann

Dass Erinnerungen, wie alle personalen und sozialen Akte und Operationen, prinzipiell normativen Regelungen unterworfen werden können und in vielen Fällen auch werden, steht außer Zweifel. Dabei stellt sich aus wissenssoziologischer Sicht das Problem der Wahrheit einer Erinnerung vor allem als Frage der gegenwärtigen Geltung des Wissens von der Vergangenheit. Die Geltung dieses Wissens und die normativ geleitete Selegierung von gültigem Wissen, hängt in pluralisierten und multipel differenzierten Gesellschaften dann unter anderem ab von seiner Beziehung zu differenzierten normativen Regelsystemen, die mehr oder weniger kohärent sind. Erinnerungen müssen, um als gültige anerkannt und selegiert zu werden, unterschiedlichen und gelegentlich widersprüchlichen Bewertungen genügen.


Archive | 2010

Gedächtnis und Transformation

Gerd Sebald; Jan Weyand

Die Soziologie hat sich in den letzten beiden Jahrzehnten ausgiebig mit Fragen der Transformation von Gesellschaften beschaftigt. Dabei ist unter anderem deutlich geworden, dass gesellschaftliche Transformationen keine homogenen Ereignisse sind, sondern in eine Vielzahl von Prozessen mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten ausfasern.

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Jan Weyand

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Frank Adloff

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