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Featured researches published by Reiner Keller.


Archive | 2012

Das interpretative Paradigma

Reiner Keller

Der erste Band der vorliegenden Reihe zur Entwicklung soziologischer Positionen endete mit dem systemtheoretischen Theoriemodell, das Talcott Parsons in den 1950er Jahren entwarf. Die als Zusammenfuhrung soziologischer Klassikerpositionen entwickelte „strukturfunktionalistische Systemtheorie“ dominierte die soziologische Theoriediskussion in den USA und in Europa bis weit in die zweite Halfte der 1960er Jahre. Sie lieferte auch die Bezugskonzepte — etwa Definitionen von Rolle, sozialer Schichtung, Ungleichheit usw. — fur die empirische Sozialforschung, sofern letztere Anschluss an theoretische Ausgangsuberlegungen suchte. Die Landkarte der Soziologie in dieser Zeit lasst sich so weitgehend zwischen zwei Polen aufzeichnen: der Parsonschen Theorie und daran orientierter Analysen auf der einen Seite, der mehr oder weniger ‚theorielosen’ positivistischen, empirisch-quantitativen Sozialforschung auf der anderen Seite. Weitere ‚grostheoretische’ Schulen — etwa marxistischer Ausrichtung oder die Kritische Theorie der Frankfurter Schule (vgl. S. 138ff. im vorliegenden Band) — existierten zunachst in verbleibenden Nischen und wurden dann in den 1960er Jahren zu Referenztheorien der Studentenbewegungen. In dieser Zeit brach die ubersichtliche theoretische und empirische Landschaft der Soziologie auf. Der US-amerikanische Soziologe Alvin Gouldner sprach deswegen gar von der „kommenden Krise der westlichen Soziologie“ (Gouldner 1974). Vor dem Hintergrund gesellschaftlicher Veranderungen — beispielsweise der Schwarzen-, Studenten-, Frauenbewegungen — und aufkommender Hoffnungen auf eine demokratisch-ausgleichende Gesellschaftsgestaltung erweise sich, so seine Einschatzung, insbesondere das Theoriemodell von Parsons nunmehr in zweifacher Weise als ungeeignet, das gesellschaftliche Geschehen angemessen zu analysieren: Einerseits fehlten ihm Konzepte fur die Analyse von Konflikten und gesellschaftlichem Wandel. Andererseits konne es, da es von gesellschaftlichen Selbstregulierungsprozessen ausgehe, keine Hilfen fur die neuen gesellschaftsbezogenen Planungs- und Gestaltungserwartungen anbieten.


Archive | 2012

Der menschliche Faktor

Reiner Keller

Der Titel des vorliegenden Bandes – „Diskurs Macht Subjekt“ – greift Kernthemen bzw. Kernbegriffe aus dem Werk von Michel Foucault auf. Er kann mit unterschiedlichen Assoziationen gelesen werden. Aus deren Spektrum mochte ich drei Lesarten wahlen, die fur die Auseinandersetzungen um die Anregungen Foucaults fur die Sozial- und Geisteswissenschaften zentral gewesen sind, und damit den Gegenstandsbereich dieses Artikels umreisen. Die erste davon, „Diskurs macht Subjekt“, klingt in orthodoxen und poststrukturalistischen Foucault-Rezeptionen bisweilen an: „Sagt man, das das Subjekt konstituiert ist, so bedeutet dies einfach, das das Subjekt eine Folgeerscheinung bestimmter regelgeleiteter Diskurse ist, die die intelligible Anrufung der Identitat anleiten.“ (Butler 1991: 213) Doch eine solche Formulierung erweist sich angesichts der Komplexitat des Sozialen, des Menschlichen, der Welt als uberzogen. Gewiss wirken Diskurse an der Subjektkonstitution mit, bieten „Subjektpositionen“ an, tragen sie an menschliche Akteure heran.


Archive | 2003

Der Müll der Gesellschaft. Eine wissenssoziologische Diskursanalyse

Reiner Keller

Der Begriff der Wissenssoziologischen Diskursanalyse bezeichnet einen spezifischen Ansatz innerhalb der sozialwissenschaftlichen Diskursforschung.1 Von anderen Formen der Diskursanalyse unterscheidet sich die Wissenssoziologische Diskursanalyse in theoretisch-programmatischer und in methodischer Hinsicht. Auf der Ebene der theoretischen Grundlegung zielt diese Perspektive auf eine Zusammenfuhrung von Annahmen der handlungstheoretischen Wissenssoziologie von Peter L. Berger und Thomas Luckmann sowie des Symbolischen Interaktionismus mit der eher strukturtheoretisch angelegten Wissenssoziologie respektive Diskurstheorie von Michel Foucault. In methodischer Hinsicht verknupft er die Diskursanalyse mit der Methodenentwicklung innerhalb des interpretativen Paradigmas der Soziologie, d.h. mit der neueren qualitativen Sozialforschung, wie sie bspw. unter dem Dach einer Sozialwissenschaftlichen Hermeneutik versammelt ist.2 Die Wissenssoziologische Diskursanalyse geht davon aus, dass der menschliche Zugang zur Welt durch sehr unterschiedliche Prozesse der Sinnzuschreibung vermittelt ist. Sie untersucht die ‚gesellschaftliche Konstruktion der Wirklichkeit‘ vor allem auf der Ebene von kollektiven Akteuren, Organisationen bzw. institutionellen Feldern der Gesellschaft. Sie fragt nach Strukturen und Strukturierungsprozessen symbolischer Ordnungen, nach institutionell stabilisierten Regeln der Deutungspraxis, nach der Definitionsrolle beteiligter Akteure und nach den materialen Objektivierungen und Konsequenzen von Diskursen auf der Ebene von Gegenstanden, nicht-diskursiven Praktiken, Kommunikationsprozessen und Subjektpositionen. Damit ist ein breites Spektrum moglicher Forschungsfragen umeissen, das in spezifischen Untersuchungen je gegenstandsbezogen akzentuiert und methodisch umgesetzt werden kann.


Archive | 2001

Zur Aktualität sozialwissenschaftlicher Diskursanalyse — Eine Einführung

Reiner Keller; Andreas Hirseland; Werner Schneider; Willy Viehöver

Seit einiger Zeit ist in der gesellschaftlichen und politischen Offentlichkeit von ‚Diskursen‘ die Rede. Damit werden meist (mehr oder weniger) offentliche, geplante und organisierte Diskussionsprozesse bezeichnet, die sich auf je spezifische Themen von allgemeinem gesellschaftlichen Belang beziehen. In der Verwendung dieses Begriffs kommt eine gesteigerte Aufmerksamkeit fur die gesellschaftliche Bedeutung von Kommunikations- und Argumentationsprozessen sowie der sprachvermittelten Wahrnehmung bzw. Konstruktion von Wirklichkeit zum Ausdruck. Auch in den Sozial- und Geisteswissenschaften nimmt der Begriff des Diskurses seit einigen Jahren einen prominenten Platz ein, womoglich speist sich sein popularisierter offentlicher Gebrauch sogar von daher. Interdisziplinar ausgerichtete wissenschaftliche Zeitschriften wie ‚Discourse & Society‘ und Buchreihen wie die seit Mitte der 90er Jahre erscheinenden ‚SAGE Studies in Discourse‘, die von Teun van Dijk herausgegeben werden, oder die von Norman Fairclough bei der Edinburgh University Press editierte Critical Discourse Analysis Series, mehrere Einfuhrungsbucher, aber auch eine Vielzahl eigenstandiger Monographien mit diskurstheoretischem und diskursanalytischem Hintergrund u.a.m. sind in diesem Zusammenhang deutliche Indikatoren.


Archive | 1998

Der Müll der Gesellschaft

Reiner Keller

Abfall ist Gegenstand unmittelbarer lebensweltlicher Erfahrungen. Er entsteht jeden Tag aufs neue, ist sichtbar, mus gelagert werden, er stinkt, er ist schmutzig, er mus weggebracht werden. Der Abfall, dessen Entsorgung in der Moderne technisch gesichert schien, wird seit Anfang der 70er Jahre in vielen westlichen Industriegesellschaften zum neuen, kontroversen offentlichen Problem. Im vorliegenden Kapitel wird zunachst der gesellschaftliche Stellenwert des Abfalls untersucht. Dabei werden die strukturellen Ursachen der Abfallentstehung in den modernen kapitalistischen Industriegesellschaften erortert. Soziale Verwendungs- und Definitionsketten von Objekten und Ideen lassen sich in eine Vielzahl von konkreten, dingbezogenen Entscheidungssituationen und Handlungen aufschlusseln, die Entwertungsprozeduren implizieren: Wie lange wird etwas aufgehoben? Wer hebt was auf? Was kommt als Wertloses in den Mull? Eine Diskussion uber die Veranderung sozialer Verwendungsketten ist ein Konflikt uber Abfalldefinitionen, uber Grenzverschiebungen im Bereich dessen, was als Abfall zu gelten hat, und auch uber den (Un)Wert der Abfallentstehung ‚an sich‘.


Journal of Environmental Policy & Planning | 2000

Habermas fightin’ waste. Problems of alternative dispute resolution in the risk society

Reiner Keller; Angelika Poferl

Since the early 1990s, German environmental policies have been characterized by a broad range of alternative dispute resolution procedures, such as, for instance, ‘mediation’ and ‘risk dialogue’. Based on the ethics of discourse, developed by German social theorist Habermas, they are designed to solve problems in risk management caused by citizen protest. However, alternative dispute resolution (ADR) failed rather often in environmental issues. Based on a ‘risk society’ perspective, this paper presents a systematic argument for the empirical problems of discursive dispute regulation. End-of-pipe practical discourse is not suitable for dealing with questioned expert knowledge claims, problems of unawareness and manufactured uncertainties, central to regulation conflicts in risk society. This calls for an earlier public engagement via discourse, focusing on scientific and technological research and development agendas, as well as replacing traditional risk management with management of uncertainties and una...


Archive | 2012

Theorie und Empirie der Subjektivierung in der Diskursforschung

Reiner Keller; Werner Schneider; Willy Viehöver

Der vorliegende Band greift Diskussionen auf, die 2007 im Rahmen einer von den Herausgebern organisierten Tagung in Augsburg angeregt wurden. Er enthalt neben Beitragen, die auf Vortrage der damaligen Konferenz zuruckgehen, auch einige zusatzliche Texte, zu denen wir weitere Kolleginnen und Kollegen eingeladen haben. Den versammelten Autorinnen und Autoren wurde die nicht leichte Aufgabe gestellt, die Begriffstriade Diskurs – Macht – Subjektin diskursanalytischer Perspektive auszuleuchten sowie das Verhaltnis der drei Begriffe naher zu bestimmen. Alle drei Termini zeichnen sich durch eine hohe Polyvalenz bezuglich ihres jeweiligen Sinn- und Bedeutungsgehaltes aus. Hinzu kommt, dass bereits die hier im Titel vorgenommene Reihung Diskurs – Macht – Subjekt keinesfalls zwingend ist, wenn auch Diskursen in der Regel eine sinn- und bedeutungskonstituierende Rolle zugesprochen wird (vgl. den Beitrag von Reiner Keller in diesem Band). Wir haben uns schon deshalb entschieden, den Autoren grosraumige Freiheiten bei der konzeptionellen Fassung der drei thematischen Leitbegriffe des Bandes wie auch deren Relationierung zu lassen, in der Hoffnung, dem kreativen Potential geringstmogliche Widerstande oder Hemmnisse entgegenzusetzen. In diesem Sinne beschrankt sich dieses Vorwort darauf, einige der Grunde darzulegen, die es aus Sicht der Herausgeber sinnvoll und geboten erscheinen lassen, die Frage nach dem Subjektzu einem thematischen Schwerpunkt diskursanalytischer Forschungsprogramme und Debatten zu machen. Gleichwohl wird damit keineswegs der Anspruch erhoben, einen koharenten theoretischen Bezugsrahmen quer durch unterschiedliche diskurstheoretische und diskursanalytische Programmatiken hindurch entwerfen zu wollen – das ware der Lebendigkeit und Produktivitat von Kontroversen sicherlich abtraglich. Die Unterschiedlichkeit und teilweise auch bestehende Gegensatzlichkeit der enthaltenen Beitrage zeigt exemplarisch an, was wir damit meinen. Allerdings mochten wir auch nicht den Eindruck nahelegen, Diskursforschung musse immer und ausschlieslich die Frage des Subjekts – und eben nur diese ! – fokussieren. Zwar war dies das ungebrochen aktuelle und aus, wie wir meinen, guten Grunden gewahlte Anliegen Michel Foucaults. Aber die gegenwartige sozialwissenschaftliche Diskursforschung, und vielleicht auch die sonstigen Diskurstheorien und diskursanalytischen Programme, wurden einen hohen Teil ihrer Erkenntnismoglichkeiten verschenken, wenn sie sich ausschlieslich auf die Frage des Subjekts konzentrierten. Dafur haben nicht zuletzt die zahlreichen Analysen umwelt- und risikopolitischer Diskurse, Wissensformierungen und -kontroversen in den letzten Jahrzehnten eindrucksvolle Beispiele geliefert.


Archive | 2013

Zur Praxis der Wissenssoziologischen Diskursanalyse

Reiner Keller

„Wissenssoziologische Diskursanalyse“ (WDA) bezeichnet ein sozialwissenschaftliches Forschungsprogramm zur Analyse gesellschaftlicher Wissensverhaltnisse und Wissenspolitiken (Keller 1998; 2001; 2003a; 2005a). In und vermittels von Diskursen wird von gesellschaftlichen Akteuren im Sprach- bzw. Symbolgebrauch die soziokulturelle Bedeutung und Faktizitat physikalischer und sozialer Realitaten konstituiert. Der Wissenssoziologischen Diskursanalyse geht es um die Erforschung dieser Prozesse der sozialen Konstruktion von Deutungsund Handlungsstrukturen (Wissens-Regimen, Wissenspolitiken) auf der Ebene von Institutionen, Organisationen bzw. kollektiven Akteuren und um die Untersuchung der gesellschaftlichen Wirkungen dieser Prozesse. Diskurse lassen sich als strukturierte und strukturierende Anstrengungen verstehen, Bedeutungen bzw. allgemeiner: mehr oder weniger weit ausgreifende symbolische Ordnungen zu erzeugen, zu stabilisieren und dadurch einen verbindlichen Sinnzusammenhang, eine Wissensordnung fur spezifische Praxisfelder in sozialen Kollektiven zu institutionalisieren. Diese diskursive Konstruktion von Wirklichkeit bildet einen (eminent wichtigen) Ausschnitt aus dem, was Peter Berger und Thomas Luckmann (1980 [1966]) die „gesellschaftliche Konstruktion der Wirklichkeit“ genannt haben.1 Die von der WDA vorgenommene Verankerung der Diskursanalyse in der Wissenssoziologie von Berger/Luckmann, in der Tradition des Symbolischen Interaktionismus und der Foucaultschen Fokussierung von Macht/Wissen-Regimen zielt darauf, Diskurse nicht als abgehoben semiotisch prozessierendes System zu analysieren, sondern als soziale Praxis.


Archive | 2011

Wissen des Körpers – Wissen vom Körper

Reiner Keller; Michael Meuser

Die seit einigen Jahrzehnten beobachtbare Renaissance des Korperlichen in den Gegenwartsgesellschaften lasst sich in mehrfacher Hinsicht mit dem Begriff des Korperwissens fassen. Aus ihrer unmittelbaren biographischen Erfahrung des gelebten Lebens gewinnen Individuen ein privates und intimes Wissen uber ihren eigenen Korper, seine inneren oder auseren Zustande und Prozesse, Veranderungen im Lebenslauf, Leistungsfahigkeiten und -grenzen, seine Verletzungen und potenziellen Stigmata, seine Schmerz- und Lustempfi ndungen, ihren situier ten und situativen Umgang mit Tabus und Anforderungen der menschlichen Korperlichkeit, den korperlichen ‚Neigungen zur Eigensinnigkeit‘ und den mehr oder weniger erfolgreichen Strategien zur Uberlistung der eigenen Korperlichkeit. Dieses gelebt-erfahrene Korperwissen greift zuruck auf bzw. ist eingebettet in das in Sozialisationsprozessen und in der Lebenswelt des Alltags tradierte Wissen uber Korperlichkeit und ihre Performanz einschlieslich der darin verwickelten normativen Folien und Normalisierungen (kulturelles Korperwissen z. B. uber den Geschlechtskorper; Disziplinierungen des Korperlichen ‚in Gesellschaft‘ u. a. m.). Immer schon verfugen auch spezialisierte Personen und Institutionen uber ein besonderes, verallgemeinertes, objektiviertes Korperwissen. Dies gilt fur traditionale oder moderne Heilerinnen und Medizinmanner ebenso wie fur diejenigen gesellschaftlichen Institutionen, die, wie etwa Militar, Schule und Ballett, in spezifi scher Weise auf Korper zugreifen. In modernen Gesellschaften konstruieren die wissenschaftliche Medizin bzw. die verschiedenen Naturwissenschaften, aber auch unterschiedlich interessierte Organisationen, ein umfangreiches, permanent in Veranderung begriffenes Wissen uber menschliche Korperlichkeit, zu unterschiedlichsten Zwecken: Erkenntnis, Fursorge, Heilung, Therapie, Enhance ment (weit uber Sport-Doping hinaus) oder einfach nur: Gewinn. Im letzten Jahrzehnt ist vor allem das sich diskursiv und dispositiv entfaltende Wissen uber ‚wunschbare‘ Korperzustande und methodische Korperfuhrungen (allseitige Fitness, ‚gesunde‘ Lebensweise, lebenslange Korpersorge) einschlieslich des naturwissenschaftlich- medizinischen Wissens uber Korper und ihre technische Gestaltbarkeit in der Offentlichkeit in Erscheinung getreten. Hier hat gerade in jungerer Zeit eine kleine Revolution durch die ‚Selbstermachtigung‘ der Laien stattgefunden, die sich von den klassischen Expertenhierarchien abkoppeln und uber das Web neue Erzeugungs- und Zirkulationsweisen von Korperwissen geschaffen haben. Eine vergleichsweise geringere Rolle spielt wohl das geistes-, kultur- und sozialwissenschaftliche Wissen uber die sozialen Differenzierungen und Transformationen menschlicher Korperlichkeit (z. B. unterschiedliche Lebenserwartungen, sozialstrukturell verteilte Krankheitsmuster, alternde Gesellschaft).


Archive | 2013

Kommunikative Konstruktion und diskursive Konstruktion

Reiner Keller

Ende der 1960er Jahre bestimmte Michel Foucault in ungemein einflussreicher Weise, was er mit dem Begriff „Diskurs“ verband. Die „Archaologie des Wissens“ ist demzufolge „eine Aufgabe, die darin besteht, nicht – nicht mehr – die Diskurse als Gesamtheiten von Zeichen (von bedeutungstragenden Elementen, die auf Inhalte oder Reprasentationen verweisen), sondern als Praktiken zu behandeln, die systematisch die Gegenstande bilden, von denen sie sprechen.“ (Foucault 1988: 74). Dass Foucault hier von „sprechen“, also von kommunikativem Handeln oder kommunikativen Handlungen sprach, ist in der anschliesenden Rezeption weitgehend unbeachtet geblieben. Dies mag damit zusammenhangen, dass ihn das einzelne kommunikative – oder wie er es nannte: diskursive Ereignis bzw. die Auserung – in ihrer konkreten Singularitat wenig interessierte.

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Angelika Poferl

Fulda University of Applied Sciences

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Michael Meuser

Technical University of Dortmund

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Peter Ullrich

Technical University of Berlin

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