Roland Berbig

Faule Milz und erster Kalmus bei Wien Uwe Johnson — Günter Eich: Signaturen einer Dichterfreundschaft Mit einer Lektüre von Johnsons Gedenktext „Einatmen und hinterlegen“

ZusammenfassungIn zwei Schritten wird im folgenden ein Weg gesucht, die Eigenart des Gedenktextes von Uwe Johnson für Günter Eich zu erschließen. Der erste Schritt ermittelt, was den Verfasser von „Einatmen und hinterlegen“ verband mit dem Menschen, dem dieser Text zugeeignet ist. Bisher unbekannte Zeugnisse aus dem Briefwechsel der beiden Autoren werden hier erstmalig mitgeteilt. Sie sind die Brücke zum zweiten Schritt. Dieser widmet sich in einer intertextuell offenen Lektüre von „Einatmen und hinterlegen“ einem der dunkelsten Texte Johnsons, der sein Geheimnis verteidigt und zur Teilhabe verführt.AbstractThe following article offers an approach to deciphering the uniqueness of the memorial text that Uwe Johnson wrote for Günter Eich. The first section investigates the ways in which the author associated “Einatmen und hinterlegen” (“Inhaling und Leaving Behind”) with the person to whom this text is dedicated. Previously unpublished documents from the correspondence between Johnson and Eich support the analysis and serve as the transition to the second section. Part Two turns to an intertextual reading of “Einatmen und Hinterlegen”, one of Johnson’s darkest texts, and one that only reluctantly gives its secret und seduces the reader into participation.

“Having learned my lesson” Margret Boveris Autobiographie Verzweigungen und ihre Herausgeber Elisabeth und Uwe Johnson

ZusammenfassungZu den bislang wenig beachteten Arbeiten Uwe Johnsons gehört die Edition der Memoiren von Margret Boveri, die durch ihre Darstellung des Verrats im XX. Jahrhundert bekannt geworden war. Gemeinsam mit seiner Frau hatte Johnson eine Reihe kritischer Gespräche mit der Berliner Journalistin, aus denen nach Boveris Tod ein eigenwilliges und einzigartiges Erinnerungsbuch entstand.AbstractOne of the hitherto less known works of Uwe Johnson is his editing of the memoirs of Margret Boveri who had become famous for her account of the Betrayal in the 20th Century. Elisabeth and Uwe Johnson had a series of controversial talks with the Berlin journalist out of which, after her death, grew an individual and unique book.