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Featured researches published by Tobias Werron.


Cultural Studies <=> Critical Methodologies | 2014

On Public Forms of Competition

Tobias Werron

Competition is among the few social-scientific concepts clearly associated with the transparency discourse—obvious today when a myriad of public “ratings” and “rankings” evaluate states, universities, and other actors while often claiming to advance the transparency of those actors and their performances. This article deals with this association from a historical-sociological perspective. It argues that public rankings and similar discursive devices not only symbolize competition but also create and reproduce it, creating what is called here, “artificial zero-sum games.” On this basis, it also makes the case that a more sophisticated conceptualization of public forms of competition draws attention to a long-term historical trend, the beginnings of which can be traced to the 19th century. The argument is presented in two steps: In the first part, a sociological model of public forms of competition is proposed that combines classical sociologist Georg Simmel’s concept of “indirect” and “pure” competition (= competition as a struggle for the favor of a third party) with insights from communication theory, market sociology, media, and globalization research. This model implies that public communication processes create competition by imagining an anonymous audience that enables this kind of competition through its very indefiniteness and anonymity. Thus “publicity” or “publicness,” rather than “transparency,” seem to be the more adequate terms to conceptualize these forms of competition. The second part discusses historical-sociological implications of this model, analyzing competition between nation-states (and national collective identities) in the light of recent globalization research, claiming and describing three trends—toward competition for modernity prestige, specific cultural achievement prestige, and attention/legitimacy—since the late-19th century.


Soziale Systeme | 2007

Publika. Zur Globalisierungsdynamik von Funktionssystemen

Tobias Werron

Zusammenfassung Der Artikel ist ein heuristischer Beitrag zur Weltgesellschaftsforschung. Er vermutet, dass die Schließung der Lücken, die das historische Forschungsprogramm der systemtheoretischen Weltgesellschaftstheorie aufweist, neben der Ausweitung des Phänomeninteresses auch einer Neugewichtung des analytischen Instrumentariums bedarf. Er verfolgt zwei Thesen: 1. Die Erklärung von Globalisierungsdynamiken insbesondere seit dem »Weltverkehr« des mittleren bzw. späten 19. Jahrhunderts setzt zusätzliche Sensibilität für spezifische Dynamiken öffentlicher Kommunikation voraus. 2. Diese Sensibilität lässt sich über eine Vergleichskategorie »Publika« gewinnen, die das Publikum operativ auffasst und in eine Heuristik öffentlicher Vergleichszusammenhänge integriert. Der Beitrag entfaltet diese Thesen, indem er eine zentrale Problemintuition der neo-institutionalistischen World Polity-Forschung zu Effekten »bloßer Beobachtung« aufgreift und in die Heuristik »öffentlicher Vergleichszusammenhänge« überführt. Er schließt mit der Skizze dreier globalisierungstheoretischer Problembereiche, die sich aus dieser Heuristik gewinnen bzw. mit ihrer Hilfe analysieren lassen.


Distinktion: Scandinavian Journal of Social Theory | 2015

Why do we believe in competition? A historical-sociological view of competition as an institutionalized modern imaginary

Tobias Werron

The article attempts to identify the particular type of competition that is at the heart of the modern faith in competition and develops a sociological research perspective on this type of competition. The first section builds on Georg Simmels formal sociology to suggest a basic understanding of competition as a social form. The second section offers a sociological review of the modern discourse on competition since the mid-to-late eighteenth century that leads to two major insights: it shows how competition has developed into an institutionalized modern imaginary, i.e. a taken-for-granted part of our modern world-view; and it highlights that this imaginary is concerned with a particular type of competition, where suppliers are supposed to be disciplined and motivated by competition for an audience. The third section develops a sociological concept of, and an empirical research perspective on, this particular type of competition. Combining a Simmelian understanding of ‘pure’ competition (i.e. competition as a struggle for the favor of third parties) with recent constructivist insights on publics/audiences and comparisons as social practices, it defines modern forms of competition as competitions for the favor of an audience that are (re-)produced by public comparisons of performances. It then uses this concept to distinguish and explain a number of research questions that may guide empirical studies on prerequisites and effects of the expansion of this type of competition in different societal fields. The article concludes that, rather than believing in competition or criticizing it as a recent product of neo-liberal ideology, we should study the long-term institutionalization of modern forms of competition in various societal fields in more detail.


Soziale Systeme | 2012

Wie ist globale Konkurrenz möglich? Zur sozialen Konstruktion globaler Konkurrenz am Beispiel des Human Development Index

Tobias Werron

Zusammenfassung Angesichts zahlreicher internationaler ›Rankings‹ und ›Ratings‹ intensiviert sich der Streit um die Vor- und Nachteile globaler Konkurrenzen aller Art. Der Aufsatz geht von der Diagnose aus, dass die Soziologie auf diese Debatte nicht gut vorbereitet ist, weil Standardbegriffe der Konkurrenz zu alltagsnah gebaut sind und daher den spezifischen Entstehungsvoraussetzungen globaler Konkurrenzen nicht gerecht werden. Um diese Lücke zu schließen, entwickelt er (1) ein an Georg Simmel angelehntes kommunikationstheoretisches Modell globaler Konkurrenz, welches die Globalität von Konkurrenzen nicht primär an die globale Inklusion der Konkurrenten, sondern an die Vorstellung globaler Publika und entsprechender ›weicher‹ globaler Güter wie Aufmerksamkeit, Legitimität und Prestige knüpft. Dieses Modell impliziert die These, dass öffentliche Vergleichsschemata wie Rankings globale Konkurrenz nicht nur symbolisieren, sondern ermöglichen und produzieren, indem sie solche ›weichen‹ globalen Güter konstruieren und verknappen (›artifizielle Nullsummenspiele‹). Diese These wird (2) an einer spezifischen Form globaler Konkurrenz, der Konkurrenz zwischen Nationalstaaten um Modernitätsprestige, illustriert sowie an Internetdarstellungen eines Rankings, des ›Human Development Index‹ (HDI) der Entwicklungsorganisation der Vereinten Nationen, überprüft. Die Analyse des HDI zeigt exemplarisch, wie Rankings zur Konstruktion globaler Konkurrenz um Modernitätsprestige beitragen: Indem sie unbeschränkte Erweiterbarkeit der Zahl der Vergleichsobjekte, unbeschränkte quantitative Differenzierung von Leistungsniveaus und visuelle Vergleichssuggestionen (Tabellen, Karten, andere Graphiken) miteinander kombinieren, können sie Prestigegewinne eines Ranglistenteilnehmers immer zugleich als Verlust eines anderen erscheinen lassen - also als knappes Gut, um das konkurriert werden kann.


Soziale Systeme | 2005

‚Quantifizierung’ in der Welt des Sports. Gesellschaftstheoretische Überlegungen

Tobias Werron

Zusammenfassung »Quantifizierung« wird von Sportsoziologen und -historikern zu den charakteristischen Merkmalen des modernen Sports gezählt. Der Umgang mit Zahlen im Sport ist in seinen Funktionen, Formen und Folgen jedoch bislang kaum näher untersucht worden. Der Beitrag will einen Anfang machen und einige Ausgangsthesen für die nähere, auch gesellschaftstheoretische Auseinandersetzung mit dem Thema formulieren. Er wählt einen abstrakten differenzierungstheoretischen Ausgangspunkt und versteht den modernen Wettkampfsport als autonome Sinnsphäre, als »Eigenwelt«, die auf den Vergleich von Leistungen spezialisiert ist. In diesem Rahmen richtet sich das Interesse auf Tabellen, »assists per game«, Rekorde und andere Zahlenformate, die auf ihre Beiträge zur Darstellung und Evaluation von Leistungen untersucht werden. In dieser Analyse werden Zahlen primär als Beitrag zum Gedächtnis des Sports erkennbar, und es zeigt sich eine Doppelfunktion von Zahlen, die sich aus ihrer Eignung ergibt, Sinnreduktion auf Leistung (Reduktionsfunktion) mit Wahrscheinlichkeitsdenken (Projektionsfunktion) zu kombinieren. Damit treten sie in ein vielschichtiges Ergänzungs-, aber auch Spannungsverhältnis zu anderen Gedächtniselementen, insbesondere narrativen Elementen, und erweisen sich als ebenso unentbehrlich wie bisweilen ungeliebt. Insgesamt zeigt sich ein temporalisierter Gebrauch statistischer Semantiken, der in die Selbstbeobachtung eines standardisierten und kontinuierlichen Wettkampfbetriebs eingespannt ist und dessen interne Spannungen die für den modernen Sport konstitutive Differenz zwischen »Präsenz« (Lokalität, Ereignishaftigkeit, Spannung etc.) einzelner Wettkämpfe und Verweisungsreichtum (Globalität, Komplexität, Kontingenz etc.) ganzer Sportarten reflektieren. Der - hier nur angedeutete - Vergleich mit »Ratings« und »Rankings« in anderen Funktionssystemen legt nahe, dass die hier entwickelten Thesen auch zu einer allgemeinen gesellschaftstheoretischen Erklärung von »Quantifizierung« anregen könnten.


Finanzmarktpublika | 2014

Zur sozialen Konstruktion globaler Märkte

Martin Bühler; Tobias Werron

Das Interesse an globalen Markten kann auf eine lange Geschichte zuruckblicken. Fur manche Beobachter bestand schon vor uber 150 Jahren kein Zweifel, dass es sie gibt und dass sie fur die Beschreibung des modernen Wirtschaftslebens von grundlegender Bedeutung sind. „Die Bourgeoisie“, hies es im kommunistischen Manifest, „hat durch ihre Exploitation des Weltmarkts die Produktion und Konsumption aller Lander kosmopolitisch umgestaltet“ (Marx & Engels 1999 [1848], S. 23). Die Rhetorik des Weltmarkts im mittleren 19. Jahrhundert darf als Vorbote der heutigen Globalisierungsdebatte gelten, in der ebenfalls haufig, aber viel selbstverstandlicher von globalen Marktkraften die Rede ist (vgl. Stiglitz 2002). Wer heute in okonomische Lehr- und Worterbucher oder in Abhandlungen politischer Okonomen hineinschaut, wird jedenfalls wenig Anlass finden, an der Existenz globaler Markte und globalen Wettbewerbs auf jenen Markten zu zweifeln. Die Welt, heist es passend hierzu in der popularen Globalisierungsliteratur, sei endgultig ‚flach‘ geworden und zwinge Marktteilnehmer uberall auf der Welt erbarmungsloser als je zuvor in einen beschleunigten globalen Wettbewerb hinein (Friedman 2008 [2005]).


Netzwerke in der funktional differenzierten Gesellschaft | 2011

Versteckte Netze. Netzwerke im Licht der Unterscheidung öffentlich/geheim

Tobias Werron

Was zeichnet Netzwerke als soziale Strukturform eigener Art aus, worin besteht ihre spezifische Leistungsfahigkeit, was ist ihre typische Operationsweise ? Veronika Tacke und Michael Bommes haben vorgeschlagen, die Suche nach einem soziologisch fruchtbaren Netzwerkbegriff mit einer Analyse der Beziehung von Netzwerken zum Prinzip funktionaler Differenzierung zu beginnen (Tacke 2000; Bommes/Tacke 2006). Mein Beitrag macht sich diesen Vorschlag zu eigen, erweitert ihn aber um die Frage, inwiefern die fur diese Art Netzwerke charakteristischen Leistungserwartungen von den zwischen Funktionssystemen und Netzwerken herrschenden Beobachtungsverhaltnissenabhangen. Auf diese Frage antwortet er mit zwei Thesen: (1) Die Differenzierungs-, Universalisierungs- und Globalisierungsdynamik von Funktionssystemen ist entschiedener und spezifischer als in der Literatur ublich auch als Produkt der offentlichenSelbstbeobachtung dieser Systeme zu erklaren. (2) Netzwerke sind demgegenuber auf Diskretionund Geheimhaltungangewiesen – nicht, weil es sich bei ihnen um Privatangelegenheiten handelte, und auch nicht allein, weil die illegalen oder illegitimen unter ihnen sich gegen externe Beobachtung abschirmen mussten, sondern weil sich ihre spezifische Leistungsfahigkeit auch aus der Differenz zur offentlichen Operativitat von Funktionssystemen definiert. Dem Transparenzimperativ, der fur Funktionssysteme typisch ist, tritt so eine Art Intransparenzgebot gegenuber, das fur Netzwerke typisch scheint, soweit sie sich aus der Differenz zu Funktionssystemen definieren. Diese Erganzung, so die erweiterte Forschungsperspektive dieses Textes, soll dazu beitragen, die Analyse der Beziehung beider Strukturtypen fur historische Vergleiche und regionale Varietat zu sensibilisieren sowie in empirische Studien zu uberfuhren.


European Football and Collective Memory | 2015

How are Football Games Remembered? Idioms of Memory in Modern Football

Tobias Werron

A single football game, it can be argued, means almost nothing. As a spectator, we experience football games as meaningful events only because we are able to draw from past experiences with thousands of games and are skilled in interpreting each game in the light of past and future games. Taking this insight seriously, the question ‘How are football games remembered?’ moves right at the centre of the puzzle of what has made modern football such a fascinating experience for millions and millions of people. Arguing from the point of view of a historical sociologist, the following chapter takes this question as an opportunity to make characteristics of modern football explicit that are often taken for granted in the empirical literature. In the parlance of the phenomenological tradition, my goal is to make seemingly natural characteristics of modern football questionable, observable and intelligible. To achieve this goal, the chapter presents a historical-sociological research perspective that draws attention to the constitutive role of memory in modern competitive sport and, on this basis, identifies idioms of memory that determine the range of our imagination about competitive football today.


Das Lexikon der offenen Fragen | 2015

Empörung: Zu welchen ungewollten Effekten kann die öffentliche Erregung über Normverstöße führen?

Tobias Werron

Missbilligung erzeugt und lenkt Aufmerksamkeit. Wer gegen Normen verstost — Banken uberfallt, Minderheiten beschimpft, Gewalt ausubt, Angriffskriege fuhrt — hat, je starker institutionalisiert die Norm und je offensichtlicher der Normverstos, umso grosere Chancen, in den Genuss offentlicher Aufmerksamkeit zu kommen, weil Emporung aufkommt, ein Skandal ausbricht, ein »Shitstorm« losgeht. An sich ist Aufmerksamkeit ein elementares soziales »Glucksgut«, das viele weitere Vorteile — von sozialem Prestige bis zu okonomischem Profit — einbringen kann. Verdankt sich die Aufmerksamkeit aber einem Normverstos, scheinen die Missbilligungskosten in der Regel die Aufmerksamkeitsgewinne zu uberwiegen: Wer ein spektakulares Verbrechen begeht, wird vielleicht beruhmt, landet aber auch im Gefangnis; Politiker oder Unternehmen, die skandalisiert werden, gewinnen vorubergehend an Aufmerksamkeit, bezahlen dies aber mit dem Verlust von gutem Ruf, Amtern oder Umsatzen. Es gibt aber auch Konstellationen, in denen die Bilanz der Verrechnung von Aufmerksamkeitsgewinnen und Missbilligungskosten weniger eindeutig ausfallt, so dass Raum entsteht fur Verhaltensweisen und taktische Manover, die sich eben diese Ambivalenz zunutze zu machen versuchen.


Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie | 2011

Wie ist Globalisierung möglich? Zur Entstehung globaler Vergleichshorizonte am Beispiel von Wissenschaft und Sport

Bettina Heintz; Tobias Werron

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Teresa Koloma Beck

Bundeswehr University Munich

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Jan Haut

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