Ullrich Bauer
Bielefeld University
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Publication
Featured researches published by Ullrich Bauer.
Archive | 2008
Ullrich Bauer; Andreas Büscher
Eine grose Anzahl an Publikationen verdeutlicht international das grose Interesse an der Diskussion um soziale bedingte gesundheitliche Ungleichheiten. Mittlerweile erlebt die Thematik auch in Deutschland eine rasant nachholende Entwicklung (Richter/Hurrelmann 2006; Tiesmeyer et al. 2007; Bauer/Bittling-mayer/Richter 2008a). Damit verdichten sich auch die Hinweise darauf, dass Fragen sozialer Ungleichheit Auswirkungen auf die Versorgungsgestaltung haben. Ressourcen- und Verteilungsungleichheiten treten demnach nicht nur als rahmende Bedingungen im Sinne des sozialen Gradienten gesellschaftlich ungleicher Inzidenz- und Pravalenzraten auf, wenn in der genuin epidemiologischen Tradition nach der Verteilung von Krankheits- und Todesrisiken gefragt wird. Soziale Ungleichheiten sind omniprasent. So offenbar auch dann, wenn die Diagnose und Therapie von Krankheiten in den Blick genommen wird. Die politische Diskussion bestatigt dies inzwischen. Das 2007 er Gutachten des Sachverstandigenrates zur Begutachtung der Entwicklung im Gesundheitswesen (SVR 2007) befasst sich mit den Folgen sozialer Ungleichheit fur die gesundheitliche Versorgung und verweist dabei durchgehend auf die Notwendigkeit, einer Zunahme von Versorgungsungleichheiten so schnell wie moglich gegenzusteuern. Der Sachverstandigenrat sieht hier also bereits erheblichen Handlungsbedarf. Wo aber steht heute die eigentliche Fachdiskussion zur Thematik? Wo lassen sich tatsachlich bereits so viele Kenntnisse verdichten, dass wir mit anwendungsorientierter Absicht auf die Kernproblematik soziale Ungleichheit in der Versorgung antworten konnen?
Archive | 2009
Uwe H. Bittlingmayer; Ullrich Bauer; Diana Sahrai
Die Vorstellung, dass soziale Akteure in industriellen Gegenwartsgesellschaften ihre Biografie ohne Ruckgriff auf zu Grunde liegende Kompetenzen erfolgreich gestalten und bewaltigen, ist kaum denkbar. War der Kompetenzbegriff einst angetreten, um in der theoretischen Konzeptionalisierung von Bildungsprozessen die Handlungsperspektive der sozialen Akteure starker ins Bewusstsein zu rucken (Bauer 2002a), so ist er mittlerweile im erziehungswissenschaftlichen, padagogischen und bildungssoziologischen Diskurs zu einem unspezifischen catch all- Terminus umfunktioniert worden (Bittlingmayer/Bauer 2005). Der individuelle Erfolg beim Erwerb begehrter Bildungspatente, die Fahigkeit, eine reziproke Beziehung zu fuhren, ein masvoller Umgang mit psychoaktiven Substanzen oder die Souveranitat bei der Erziehung eigener Kinder — all das scheint eine Frage zur Verfugung stehender geeigneter Handlungskompetenzen zu sein. Insofern ist die Diagnose eines kompetenztheoretischen Paradigmenwechsels seit der Mitte der neunziger Jahre des 20. Jahrhunderts durchaus plausibel (etwa Hurrelmann 1995; 2005).
International Journal of Sociology and Social Policy | 2016
Netta Sagie; Miri Yemini; Ullrich Bauer
Purpose – The purpose of this paper is to examine the interaction between schools and non-governmental organizations (NGOs) in the Israeli and German education systems from the perspective of the stakeholders involved: school principals, the NGOs’ leadership, and regulatory authorities in each country. Design/methodology/approach – The study documents the process by which the interactions between schools and NGOs emerge, the motivations of each of the involved stakeholders, how stakeholders perceive the interaction and the power relations between the involved stakeholders. The study was conducted using the qualitative “grounded theory” methodology, which the authors applied to develop a concept that is anchored in data collected through the research and systematically analyzed. Findings – Using case studies, the authors examine how the relationships between the formal education system and the external entity are formed, reveal the motivations and strategies of the stakeholders involved in the interaction, and investigate the partnerships’ development process in the two different educational systems studied. Findings from the study leading to the conclusion that school-NGO interaction is based on entrepreneurial activities on the part of the school principals and the NGOs, which is gradually becoming institutionalized. Originality/value – Through this study, the authors have developed a new empirical based theory on the interaction between schools and NGOs as entrepreneurial activity.
Archive | 2006
Uwe H. Bittlingmayer; Ullrich Bauer
Michael Vester in Verbindung mit der Hannoveraner Arbeitsgruppe fur interdisziplinare Sozialstrukturforschung kann als einer derjenigen Akteure im wissenschaftlichen Feld identifiziert werden, die masgeblichen Anteil daran hatten, dass Fragen systematischer ungleicher Verteilung von Ressourcen und Mechanismen sozialer Vererbung wieder starker in den Vordergrund der Ungleichheits- und Bildungsforschung geruckt sind. Das an die Ungleichheits-, Herrschafts- und Bildungssoziologie von Pierre Bourdieu angelehnte Milieumodell von Vester (vgl. Vester u.a. 1993; Vester/Gardemin 2001; Vester 2002, 2004) stellt eines der elaboriertesten Konzepte der gegenwartigen Sozialstrukturanalyse dar, nicht zuletzt, weil es die Verbindung zwischen sozialer Ungleichheit, Bildung und Herrschaft weiterhin sichtbar halt und dadurch soziale Ungleichheiten nicht als „naturlichen Bestandteil“ von allen denkbaren Gesellschaften verklart (explizit z.B. in Vester 2001, 2003).
Archive | 2011
Uwe H. Bittlingmayer; Alex Demirović; Ullrich Bauer
Der vorliegende Beitrag liefert keine ausfuhrliche Auseinandersetzung mit den theoretischen Kernelementen der Kritischen Theorie. Das ist allein deshalb in einem solchen Sammelbandbeitrag nicht zu bewerkstelligen, weil das Material, das die Autoren, die der Kritischen Theorie zugerechnet werden (Max Horkheimer, Erich Fromm, Herbert Marcuse, Theodor W. Adorno, Leo Lowenthal, Friedrich Pollock – und das ist nur der engere Kreis!) zu umfassend ist. Zudem liegt eine enorme Anzahl an Sekundarliteratur vor, die zum Teil hervorragend in die Grundgedanken der Kritischen Theorie einfuhrt, speziellere Problemstellungen analysiert und ihre historische Bedeutung herausarbeitet1. Worum es im Aufsatz aber gehen soll, ist ein „Blick von der Seite“ auf die normative Verankerung der Kritischen Theorie zu werfen um zu zeigen, dass die spezifische Haltung, die die Kritische Theorie zu normativen Fragen im Sinne einer Kritik an der bestehenden Gesellschaft einnimmt, mit einer bestimmten Notwendigkeit zur Analyse besonderer Problemfelder und gesellschaftlicher Institutionen fuhrt. Die Einsichten der Kritischen Theorie sowie ihre enorme Aktualitat werden dann anhand einiger weniger Gegenstandbereiche (Zeitdiagnose, Kulturindustrie, 68er-Bewegung) genauer entfaltet. Dabei werden die Arbeiten von Herbert Marcuse viel Raum einnehmen, weil nach unserer Einschatzung die Schriften Mar- cuses die am leichtesten zuganglichen der Autoren der Frankfurter Schule sind. Auf Binnendifferenzierungen in den Positionen von Marcuse, Adorno und Horkheimer mussen wir aus Platzgrunden verzichten.
Archive | 2010
Uwe H. Bittlingmayer; Stephan Drucks; Jürgen Gerdes; Ullrich Bauer
Seit den sechziger Jahren des zwanzigsten Jahrhunderts erlebt Deutschland eine Bildungsexpansion, die zu einer nachhaltigen Veranderung der Bildungsteilnahme der deutschen Wohnbevolkerung gefuhrt hat und die noch lange nicht abgeschlossen ist. Zwar ist im internationalen OECD-Vergleich die AbiturientInnen- und Studierendenquote sehr niedrig, das spezifische mehrgliedrige Schulsystem mit viel Recht in der Kritik und in den internationalen Leistungsstanderhebungen verfehlt Deutschland mit groser Regelmasigkeit die Spitzenplatze. Doch ist eine fortschreitende Akademisierung der Berufsstruktur, eine kontinuierliche Spezialisierung der Arbeitsplatzprofile und die Ausrichtung beruflicher Bildung hin zum Leitbild des lebenslangen Lernens auch in Deutschland beobachtbar. Die bildungspolitische Botschaft lautet seit mehr als zehn Jahren parteiubergreifend, dass Bildung Deutschlands wichtigster Rohstoff sei, den es systematisch zu fordern gilt.
Zeitschrift für Sozialreform | 2009
Ullrich Bauer
Zusammenfassung Sozial-epidemiologische Forschungslinien lassen kaum Aussagen zur Problematik sozial bedingter Ungleichheiten in der gesundheitlichen Versorgung Dabei scheint die recht traditionelle Auffassung, nach der die in den Nachkriegsjahrzehnten verstärkten sozialstaatlichen Abfederungssysteme einem Durchschlagen von sozialen Ungleichheiten auf Ungleichheiten in der gesundheitlichen Versorgung vorzubeugen im Stande sind, mehr und mehr überholt. Der vorliegende Beitrag problematisiert die Existenz und Ausprägung von Versorgungsungleichheiten. Im Mittelpunkt steht der Überblick zu empirisch-deskriptiven Erkenntnissen einer inzwischen sehr umfangreichen internationalen Diskussion. Der Rekurs auf konzeptionelle Überlegungen zielt auf die nun immer dringender werdende Aufgabe der Erklärung von Versorgungsungleichheiten.
Prävention und Gesundheitsförderung | 2015
Pablo Zamora; Paulo Pinheiro; Orkan Okan; Eva Maria Bitzer; Susanne Jordan; Uwe H. Bittlingmayer; Fabian Kessl; Albert Lenz; Jürgen Wasem; Maren A. Jochimsen; Ullrich Bauer
ZusammenfassungHintergrundStudien belegen die gesundheitliche Relevanz von „Health Literacy“ (HL), etwa für die Inanspruchnahme von präventiven und kurativen Angeboten. Der Kindheits- und Jugendphase kommt hierbei für die gesundheitliche Entwicklung sowie für die Nachhaltigkeit von Angeboten der Prävention und Gesundheitsförderung eine zentrale Bedeutung zu. Die Befundlage zeigt jedoch, dass Kinder und Jugendlichen bislang nicht ausreichend adressiert sind.FragestellungIm Mittelpunkt steht die Entwicklung eines theoretischen Rahmens für die Förderung von HL im Kindes- und Jugendalter. Des Weiteren geht es um die Entwicklung, Erprobung und Evaluation von Maßnahmen zur Förderung von HL sowie von Prävention und Gesundheitsförderung am Beispiel von Mental HL und eHL. Es sind insgesamt 9 theoretisch und anwendungsorientiert ausgelegte Projekte geplant.Methode und MaterialDer Verbund wird Methoden zur Erfassung von HL bei Kindern und Jugendlichen entwickeln, testen und validieren. Hierbei werden sowohl quantitative als auch qualitative Methoden und Materialien zur Anwendung kommen.ErgebnisseDas Verbundvorhaben wird dazu beitragen, die Rahmenbedingungen für die bedarfsspezifische Gestaltung von Interventionen im Bereich Primärprävention und Gesundheitsförderung für Kinder und Jugendliche konzeptionell und methodisch weiter zu entwickeln.SchlussfolgerungDer HLCA-Verbund wird durch die theoretisch fundierte Konzeptualisierung des HL-Konzepts für die Zielgruppe „Kinder und Jugendliche“ die Entwicklung, Erprobung und den Praxistransfer von bedarfsspezifischen Maßnahmen der Gesundheitsförderung und Primärprävention fördern. Der vorliegende Artikel beschreibt kursorisch das Forschungsprogramm, die Verbundstruktur und die beteiligten Forschungseinrichtungen.AbstractBackgroundScientific research consistently confirms the relevance of health literacy (HL), e.g., utilization of preventive and curative services. Screening of the scientific literature, however, reveals that children and adolescents have poorly been included in HL research in the past. This is in contrast with the importance given to the phase of childhood and adolescence for the individual’s future health development and for sustainable health promotion and primary prevention.ObjectivesThe HLCA Consortium aims at contributing to the comprehensive understanding of HL in children and adolescents by developing, adjusting, implementing, and evaluating theoretical, conceptual, and methodological HL approaches. A total of nine projects focusing on basic research and applied research (mental HL, eHL) will offer a solid base to substantially contribute to the understanding of the topic.Materials and methodsA multidisciplinary approach has been adopted by the HLCA Consortium in order to develop, test, and validate methods of measurement and evaluation of HL in children and adolescents. Both quantitative and qualitative methods and materials will be utilized.ResultsThe HLCA Consortium will contribute to further develop the conceptional and methodological framework of HL in order to make the design of needs-based interventions for primary prevention and health promotion for children and adolescents possible.ConclusionsThe HLCA Consortium aims at contributing to a comprehensive understanding of HL in children and adolescents. This paper gives an overview of the HLCA Consortium, its research projects, and the participating research institutions.
Journal of Public Health | 2012
Dieter Heitmann; Miriam Schmuhl; Anke Reinisch; Ullrich Bauer
AimThe objective of the study is to develop, implement and evaluate a program of primary prevention for children of mentally ill parents. The main aim of the program is to reduce the burden on children and to improve their skills.Subject and methodsStudy findings lead to the assumption that children of mentally ill parents are at a higher risk of developing mental disorders and behavioural problems themselves (Niemi et al. in Br J Psychiatry 186:108–114, 2005; Nomura et al. in J Am Acad Child Adolesc Psychiatr 41:402–409, 2002; Beardslee et al. in J Am Acad Child Adolesc Psychiatr 37:1134–1141, 1998; Lieb et al. in Arch Gen Psychiatry 59:365–374, 2002). Although there is a high need for prevention targeting this high-risk population, evidence-based preventive programs for children of mentally ill parents hardly exist (Foster et al. in Contemp Nurse 1–2:67–81, 2005; Heitmann and Bauer in Zeitschrift Pflegewissenschaft psychische Gesundheit 1:5–16, 2007). Therefore a primary preventive program was developed and implemented as a part of adult psychiatric care.ResultsThe preventive program consists of five elements: (1) a family-focused communicative intervention in order to improve the children’s comprehension of the parental mental disorder (Beardslee 2009; Wiegand-Grefe in Analyt Kinder- Jugendlichen-Psychotherapie 1:81–96, 2008); (2) a godparent for children in order to avoid children being admitted into foster care while the parents are receiving therapy as inpatients (Trepte 2008; Beckmann and Szylowicki 2008); (3) a parenting program that will improve parenting skills as well as parent–child communication (Kühn and Petkov 2005); (4) a group program for affected children whose aim is to improve the children’s social and communicative skills (Hipp and Staets in Soz Psychiatr 3:27–30, 2003); and (5) a module for networking and training of professionals. The evaluation mainly addresses children’s burden, the parent–child interaction, quality of life, children’s self-esteem and self-efficacy.ConclusionAdequate support according to the needs of children with mentally ill parents is still difficult to predict. Many of the preventive options and projects are regionally limited as well as time-limited. A transfer to a national standard care system is desirable, as in reality the options often are unstable because they are limited, financially insecure and non transparent.
REPORT - Zeitschrift für Weiterbildungsforschung | 2011
Stephan Drucks; Ullrich Bauer; Tugba Hastaoglu
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