Ulrike Gerhard
Heidelberg University
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Publication
Featured researches published by Ulrike Gerhard.
Archive | 2017
Ulrike Gerhard; Michael Hoelscher
Education is one of the central assets for employment in the knowledge economy. It is widely assumed that increasing knowledge—going hand in hand with the rise of the creative class—has produced more opportunities for employment, with white-collar work and a less class-divided urban population. Our research, however, shows that the granting of educational certificates and the access to higher levels of education by no means follow meritocratic rules. By using the case study of Heidelberg, Germany, a well-known, long-established university town, this chapter delineates the emergence of new social inequalities related to education in cities and how current creative city-policies may influence these.
Archive | 2017
Ulrike Gerhard; Michael Hoelscher; David Wilson
This chapter anchors the book in providing some introductory thoughts for a series of critical interventions into the central concepts of creativity, knowledge growth, and inequality. It brings these concepts to bear on the current “ordinary” city of the global west. Our definitions and critical issues raised flow out of a conceptual commitment to urban political economy and its sensitivity to class and racial struggle, dialectical change, and relational constitution of the world, which will be discussed from different perspectives and with different case studies in the book.
Archive | 2012
Ulrike Gerhard
Reurbanisierung ist – wie Konzeption und Einleitung dieses Buches zeigen – ein vielschichtiger Begriff, der zahlreiche Prozesse umfasst und daher aus unterschiedlichen Perspektiven untersucht werden kann. Zentral fur den vorliegenden Beitrag ist die Annahme, dass die Entwicklung von Stadten nicht eine sich wiederholende Abfolge von Stadtentwicklungsphasen ist, sondern Stadte sich standig neu konstituieren. Das Prafix „Re“ bedeutet somit zwar auch Wieder- oder Ruckkehr des Stadtischen, impliziert aber vor allem etwas Neues und Anderes, das so – in derartiger Konstellation – ungewohnt pragend ist: namlich den Begrundungszusammenhang von Stadtentwicklung und Globalisierung. Im vorliegenden Beitrag wird Reurbanisierung demnach als aktueller Aufwertungsprozess der Innenstadte bzw. der innenstadtnahen Viertel verstanden, der zu einem deutlichen Imagegewinn der zentralen Bereiche der Stadt – und haufig auch der Stadt insgesamt – fuhrt. Dieser Prozess kann sich in einem Bevolkerungsanstieg in der Kernstadt ausdrucken, umfasst vor allem aber bauliche Aufwertungsprozesse wie Brach- oder Gewerbeflachenrecycling, Revitalisierung der Hafenfronten, Errichtung prestigetrachtiger Flagship-Objekte und hochwertiger Apartmentkomplexe, Ausdehnung der zentralen Einkaufsbereiche sowie die vielfaltigen Formen der Gentrifizierung. Zugleich ist damit eine deutliche soziale und okonomische Veranderung der innerstadtischen Bereiche verbunden. Die These des vorliegenden Ansatzes ist es aufzuzeigen, dass diese Entwicklungen eng mit Globalisierung verknupft sind: Globalisierung erscheint als entscheidender Motor fur aktuelle Stadtentwicklungsprozesse, speziell der Reurbanisierung. Insbesondere die Ausbildung von Global Cities und das allgemeine Streben nach globalem Rang und Aufmerksamkeit haben dazu gefuhrt, dass Stadte sich ein neues An- und Aussehen verschaffen und Reurbanisierungsprozesse intensivieren. Die Global City-Perspektive erscheint daher sinnvoll, um den Prozess der Reurbanisierung genauer zu erklaren und zu analysieren.
Ruperto Carola | 2018
Ulrike Gerhard
Der Weg zu einer nachhaltigen Stadtentwicklung ist lang, und es bleibt zu hoffen, dass das Schlagwort nicht bis zum Erreichen des Ziels aus der Mode gekommen ist. Das Projekt „Reallabor Urban Office Heidelberg“ reagiert auf die zunehmende Bedeutung von Stadten bei der Transformation zur Wissensgesellschaft und zeigt: Es gibt viele gute Ideen, unterstutzenswerte Ansatze und vorbildhafte Projekte – sie mussten aber konsequenter und radikaler umgesetzt werden.
Archive | 2017
Ulrike Gerhard; Werner Gamerith
Zentrum und Peripherie bilden zwei elementare Begriffe in der Geographie, da sie sowohl raumliche Lagebeziehungen ausdrucken und somit in vielen geographischen Modellen verwendet werden als auch relationale Verhaltnisse in sozialer, kultureller, okonomischer oder okologischer Perspektive abbilden. Sie beziehen sich deshalb nicht nur auf Raumlichkeit, sondern sind auch als Machtrelation, Abhangigkeitsparameter oder Beziehungsmuster zu verstehen, die etwas uber Standpunkt, Wahrnehmung und Selbstreflexion – in diesem Fall der USA – vermitteln. Personen in einem Zentrum, das per se nicht unbedingt raumlich verstanden werden muss, verfugen uber bestimmte Instrumente, mit denen sie Menschen an der Peripherie pragen, steuern, bewegen oder sogar dominieren, wie zum Beispiel fur das US-amerikanische Ghetto aufgezeigt hat. Doch auch am „Rand“ der Gesellschaft finden sich Chancen und Moglichkeiten, in die Hierarchie zwischen Zentrum und Peripherie einzugreifen, sich zum Beispiel durch Netzwerke zu organisieren und damit Nachteile der Peripherie auszugleichen.
Archive | 2017
Ulrike Gerhard; Werner Gamerith
Mit einem Urbanisierungsgrad von 82 % zahlen die USA zu den weltweit am starksten verstadterten Gesellschaften. Nur wenige andere Staaten, darunter selbstverstandlich die Stadtstaaten wie Singapur oder Monaco, aber auch einige europaische und lateinamerikanische Lander, weisen noch hohere Werte auf. Bereits seit den 1920er-Jahren wohnen in den USA mehr Menschen in Stadten als auf dem Lande – und dies, obwohl sich seit der Grundungszeit und der Loslosung vom kolonialen Mutterland ein tief verankertes, ideologisch motiviertes Misstrauen gegenuber Stadten offenbarte, das auch vom Grundungsvater und dritten Prasidenten der Vereinigten Staaten, Thomas Jefferson, genahrt wurde. So vertrat er die Vision von Amerika als einer Republik „tugendhafter Farmer“, in der auch die Ablehnung organisatorisch notwendiger Autoritatsstrukturen zum Ausdruck kam.
Archive | 2017
Ulrike Gerhard
Lange Zeit galten die US-amerikanischen Innenstadte als wenig attraktiv. Die „Downtown“ wurde entweder als unwirtlicher Burostandort oder als gefahrliches Ghetto angesehen, das durch baulichen Verfall und schleichende Abwanderung gekennzeichnet ist, kaum aber als ein Ort, an dem sich Geschichte, Kultur und Urbanitat finden lassen wurden. Ursache dafur war neben der im Vergleich zur „Alten Welt“ spat einsetzenden Urbanisierung (Kap. 17) der Prozess der Suburbanisierung (Kap. 18), also die Abwanderung eines Grosteils der (zahlungskraftigen) Bevolkerung aus den Innenstadten in die kontinuierlich wachsenden Vororte. Dieser Trend ist seit Jahrzehnten zu beobachten und halt auch heute noch grostenteils an. Dennoch ist bereits seit den 1970er-Jahren, verstarkt aber in den letzten zwei Dekaden eine weitere Entwicklung festzustellen, die sich in einer regen Bautatigkeit in den Innenstadten, einer Aufwertung von (offentlichen) Platzen, dem Anstieg von Mieten sowie Bevolkerungsveranderungen in den innerstadtischen Bereichen ausdruckt und als eine „Renaissance der Innenstadte“ oder „Reurbanisierung“ beschrieben werden kann. Inwiefern es sich dabei um eine wirkliche Kehrtwende, einen nachhaltigen Trend, eine quantitativ nachweisbare oder auch erstrebenswerte Attraktivitatssteigerung der Innenstadte handelt, soll im folgenden Kapitel analysiert werden.
Archive | 2017
Ulrike Gerhard; Werner Gamerith
Lange Zeit galt die Wirtschaftsmacht USA als Schrittmacher der Weltwirtschaft. Hochkonjunktur und Rezession in Amerika traten mit einer gewissen Verzogerung auch in anderen Weltregionen in Erscheinung. Die US-amerikanische Wirtschaft befindet sich seit mehreren Jahrzehnten allerdings in einem tief greifenden Transformationsprozess, der die ehemals fuhrende Funktion der USA in wirtschaftlichen Belangen, insbesondere im produzierenden Sektor, zunehmend relativiert. Mit der Industrialisierung seit dem spaten 19. Jahrhundert hatte die US-Wirtschaft noch einen beispiellosen Boom erlebt, der die USA zur wirtschaftsstarksten Weltmacht werden lies. Diese Erfolgsgeschichte war vor allem den Stadten zu verdanken. Dies gilt in Teilen oder bestimmten Branchen auch heute noch; so erreicht das BSP einzelner Metropolregionen allein schon grosere Werte als die gesamte Wirtschaftskraft so mancher souveraner Staaten, und einige US-Multis sind machtiger als kleine oder mittelgrose Staaten.
Archive | 2017
Werner Gamerith; Ulrike Gerhard
In den Sozial- und Kulturwissenschaften besteht weitgehend Einigkeit, dass die USA in vielerlei Hinsicht ein Experiment mit offenem Ausgang darstellen. Das Vorlaufige, das Wandelbare, das Versuchsweise – dies alles bildet Grundkonstanten einer relativ jungen staatlichen Entwicklung, die zwar als bewusste Entscheidung einer kolonialen Elite gegen das britische Mutterland begann, deren weiterer Verlauf aber keineswegs von vornherein festgelegt war. Fur diese Ungewissheit sorgten allein schon die konkurrierenden europaischen Kolonialmachte, die sich von ihrer Buhne in den beiden Amerikas nicht so schnell verabschieden wollten. Der damals neu formierte Bund der 13 ehemaligen Kolonien trat mit der Unabhangigkeit auch in eine Phase der Unbestimmtheit ein, und die USA wurden im Laufe des 19. Jahrhunderts zu einer Art Laboratorium, in dem Tradition und Moderne, historisches Erbe und zukunftige Entschlossenheit, weise Vorherrschaft und vielkulturelle Impulse miteinander verschmolzen.
Archive | 2017
Ulrike Gerhard; Werner Gamerith
Es ist das weite Land mit seinen unermesslich erscheinenden Distanzen, das von auserhalb oft als das charakteristischste Erscheinungsbild der USA erachtet wird und das auch die amerikanische Bevolkerung selbst als tragendes Fundament ihrer Gesellschaft wahrnimmt (vgl. Kap. 3). „The Land“ – ob konkret als „ranch land“, „farm land“ oder Immobilienbesitz, oder symbolisch als Wegmarke der nach Westen vordringenden Siedlungsexpansion – besitzt einen besonderen sozialen Stellenwert und wird bei vielen Gelegenheiten als konstitutiv fur das US-amerikanische Selbstverstandnis gefeiert und bisweilen moralisch regelrecht uberhoht dargestellt. Das Wohnen auf dem eigenen Stuck Land gilt als anerkannter Standard, und die klaren Demarkationen auch scheinbar ungenutzten Territoriums („wilderness“) unterstreichen diese Einstellung ebenso wie die alltagssprachliche Verwendung von „land“ bis in den stadtischen Kontext hinein: So ist etwa der Vermieter oder Hausbesitzer bis heute ein „landlord“ geblieben. Diese emotionale Nahe zu Land, landlichem Raum und auch das daraus ableitbare Bemuhen, die Natur zu bewahren und zu schutzen, lauft seit mindestens eineinhalb Jahrhunderten kontrar zur Lebenswelt der Amerikanerinnen und Amerikaner, die seit der zweiten Halfte des 19. Jahrhunderts durch sich immer weiter ausdehnende Stadte und Stadtlandschaften gepragt wird, in denen bereits seit Beginn des 20. Jahrhunderts mehr als die Halfte der Bevolkerung lebt. Die Urbanisierung, also das Wachstum der Stadte in Zahl und Flache, hat Amerika grundlegend transformiert und dem Mythos von „land“ (und „real estate“, also dem „wirklichen, echten Vermogen“) eine komplementare Welt der Stadt hinzugefugt, die ihrerseits das Bild der USA so erfolgreich steuert, dass oft von einem „Stadtland“ USA die Rede ist. Allerdings ist der Boom dieses „Stadtlands“ mancherorts schon seit langerer Zeit an seine Grenzen gelangt, und in vielerlei Hinsicht sind Amerikas Stadte mit Krisen konfrontiert und vom Niedergang betroffen. Wo liegen die eigentlichen Entwicklungsmotoren der Stadte, wo die aktuellen Herausforderungen und Strukturprobleme, die das Bild vieler Stadte pragen? In diesem Kapitel wird ein Uberblick uber die Anfange der Stadtentwicklung in den USA gegeben, der Boom der Industriestadt zur American Metropolis beschrieben und die aktuellen Wandlungen im Kontext von Postfordismus und Postmoderne analysiert, bevor einzelne aktuelle Entwicklungsmuster in den Folgekapiteln weiter vertieft werden.