Anja Weiß
University of Duisburg-Essen
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Featured researches published by Anja Weiß.
Soziale Ungleichheit, kulturelle Unterschiede: Verhandlungen des 32. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in München. Teilbd. 1 und 2 | 2006
Anja Weiß
Dieser Beitrag vergleicht die Klassenlage von hoch qualifizierten Migranten und Migrantinnen, die uberwiegend mit einer Green Card in Deutschland tatig sind (im Beitrag „Green-Card-Halterlnnen“) mit der von hoch qualifizierten Deutschen, die von ihren Arbeitgebern ins Ausland entsandt wurden (im Beitrag „expats“;genannt). Unter den MigrantInnen mit akademischem Bildungstitel (L. Auriol/J. Sexton 2002) stellen beide Grappen eine kleine Minderheit dar. Sie zahlen zu den Pendel- oder TransmigrantInnen, die nach Bedarf zwischen mehreren Landern wechseln. Ungewohnlich ist auserdem, dass MigrantInnen als qualifizierte Arbeitskrafte weltweit gefragt sind, denn haufig werden Bildungstitel durch die Migration (R. M. Friedberg 2000) bzw. die Auslandergesetzgebung (U. Erel 2003; G. Wittgen 2004) entwertet, so dass migrierte Akademiker auf unqualifizierten Arbeitsplatzen beschaftigt sind.
Archive | 2010
Anja Weiß; Ulrike Selma Ofner; Barbara Pusch
Frau Hernandez ist Wirtschaftsingenieurin und leitet mit nur 25 Jahren bereits eine grose Abteilung in einem brasilianischen Telekommunikationsunternehmen. Als sie das Angebot erhalt, fur einen internationalen Masterstudiengang nach Deutschland zu gehen, sagt sie zu, u.a., weil ihr der Beruf keinerlei Zeit fur ein Privatleben lies. Nach dem einjahrigen Studiengang in Deutschland sucht Frau Hernandez einen Arbeitsplatz als auslandische Expertin. Allerdings ist ein Wechsel von der Aufenthaltsbewilligung zu Ausbildungszwecken in den Status als auslandische Fachkraft zu der Zeit nicht vorgesehen und aufgrund der Flaute in der IT-Branche bieten ihr die fur sie einschlagigen Arbeitgeber nur Praktikumsstellen an. Auf solchen Stellen verbraucht sie im Verlauf eines Jahres ihr Erspartes und kehrt 2003 zuruck in ihr Herkunftsland Brasilien.
Archive | 2010
Anja Weiß
Das Auslanderrecht in Deutschland ist komplex und wird zudem in Abstanden von wenigen Jahren immer wieder reformiert. Fur hochqualifizierte MigrantInnen finden sich wichtige Bestimmungen in Gesetzen, in denen man nichts auslanderrechtlich Relevantes vermuten wurde. Z.B. begrenzt das am 1.1.1999 in Kraft getretene Psychotherapeutengesetz das Recht zur vollen Berufsausubung auf Deutsche, EU-BurgerInnen und heimatlose AuslanderInnen und es enthalt langere Passagen mit Sonderregelungen fur alle anderen auslanderrechtlichen Statusgruppen. Die Komplexitat des Auslanderrechts erzeugt einen eigentumlichen Widerspruch fur eine Sozialforschung, die sich mit rechtlicher Exklusion von MigrantInnen auseinandersetzt: Auf der einen Seite ist rechtliche Exklusion eine „harte Tatsache“, die fur diejenigen, die rechtlich ausgeschlossen bleiben, kaum hintergehbare Folgen hat. Das wurde eine Analyse rechtlicher Institutionen nahelegen, die aber aufgrund der Komplexitat des Rechts sehr differenziert ausfallen musste. Auf der anderen Seite orientieren sich die Handelnden selbst aber meist nicht an rechtlichen Institutionen – zumal sie haufig nicht uber ausreichende Rechtskenntnisse verfugen –, sondern sie beziehen sich auf die geteilten Erfahrungen von Personen in einer ahnlichen Situation. Wenn man sich fur die Auswirkungen rechtlicher Exklusion auf die Statuspassage in den Arbeitsmarkt interessiert, sollte man die Erfahrungen rechtlicher Exklusion rekonstruieren, da diese die Handlungsoptionen vor dem Hintergrund tatsachlicher rechtlicher Restriktionen strukturieren.
Archive | 2010
Arnd-Michael Nohl; Karin Schittenhelm; Oliver Schmidtke; Anja Weiß
Als der New Economy-Boom 2000 einen vorlaufigen Hohepunkt erreicht hatte, kundigte der damalige Bundeskanzler Gerhard Schroder die „Greencard-Initiative“ an. Sie sollte die Einwanderung von IT-SpezialistInnen erleichtern und wurde zum Inbegriff eines Paradigmenwechsels in der bundesdeutschen Migrationspolitik: Menschen aus dem Ausland wurden erstmals nicht nur als billige, aber unqualifizierte Arbeitskrafte angesehen, die „Integrationsprobleme“ hervorbringen, sondern auch als TragerInnen technischer und sonstiger Intelligenz, als „Humankapital“, wie es die Okonomie so gerne nennt. Auch die von Angela Merkel gefuhrte Grose Koalition kam nicht umhin, trotz inzwischen eingetretener wirtschaftlicher Flaute um den Zuzug von Hochqualifizierten zu werben. Kurzlich schlug die Europaische Kommission eine „Blue Card“-Initiative vor, die Europa insgesamt fur ausgewahlte Gruppen von Hochqualifizierten aus aller Welt offnen soll. Der internationale Wettbewerb um die „besten Kopfe“ wird europaische Gesellschaften zunehmend pragen.
Ethnicity & Health | 2016
Anja Weiß
ABSTRACT Research on the integration of migrant professionals into high-skilled labor markets either focuses on differences between nation states which may be exacerbated by national closure or it celebrates the global versatility of professional knowledge, especially in the natural and health sciences. Building on a pragmatist approach to professional knowledge, the article argues that professional knowledge should not be seen as either universal or local, but both the institutionalized and the incorporated aspects of cultural capital are characterized by ‘local universality’. Professionals recreate professional knowledge in specific ‘local’ situations by relating to universal standards and to internalized ‘libraries’ of situated expert experience. While the more common notion of knowledge as a socially contested resource continues to be relevant for research on skilled migration, professional knowledge should also be seen as emerging in situations in response to socio-material problems. These problems can be structured by the nation-state, but they can also be transnational in nature.
Sociology | 2017
Anja Weiß
Göran Therborn introduced his new book (2013) at the International Sociological Association’s Yokohama conference with the remark that sociology did not have much to offer in terms of theorizing inequalities. Coming from Germany, I found this remark amazing. Beck’s (1992) individualization theory came to my mind as well as Hradil’s (1987) multi-dimensional theories of status-inconsistent social layers. The university of Bremen had a 12-year multi-million research centre on life-course analysis (Mayer, 2000) and currently we have a lively debate on life-worlds and milieus (Isenböck et al., 2014). I thought of the German reception of Bourdieu’s class theory and even considered attempts to replace social structure with methodological individualism (Rössel, 2011) which would connect well with Therborn’s mechanistic approach (Diewald and Faist, 2011). Did German sociology do anything else besides theorizing social inequalities? I did wonder. Therborn’s remark may not only be a symptom of English hegemony in the social sciences. Sociologies of social inequalities, be they German or Marsian, do omit one important concern and giving Therborn due respect he probably meant to address it. Sociologists still believe that a Westphalian notion of the nation-state is the sine qua non of theorizing inequalities. According to Fraser’s (2008) critique the ‘who’ of participatory justice are always the citizens of a nation-state. The ‘how’ of achieving justice is slightly more debated, but the institutions of the national welfare state still seem to be sociology’s best hope for achieving justice. The ‘what’ of justice focuses on economic 712949 SOC0010.1177/0038038517712949SociologyBook Review Essay book-review2017
Archive | 2011
Anja Weiß; Samuel N.-A. Mensah
In times of globalization nation-states must be understood in the context of transnational and global networks (Castells 2000), and global flows of finance and of people must become part of sociological analyses (Albrow 1997; Urry 2000).1 This has implications for the concept of class which traditionally has been framed by the nation state and national politics (Beck 2007). In particular, an increased effort is necessary for understanding the class position of persons who are embedded in more than one nation-state or who do not have access to the protection of a strong state. Those living under conditions of graduated sovereignty (Ong 1999), ethnic and racial minorities as well as migrants are situated in (several) states but also in transnational labor markets and social networks, and this has implications for concepts of their class position.
Archive | 2013
Anja Weiß
Eine theoretische Annaherung an das soziale Problem des Rassismus ist schon deshalb nicht ganz einfach, weil die eingangs geschilderten politisch-praktischen Schwierigkeiten auch vor der Wissenschaft nicht Halt machen. Allzu oft bleibt das Bemuhen um ein Modell des Rassismus spurbar, das nicht nur theoretische, sondern auch normative Probleme losen kann.
Archive | 2013
Anja Weiß
Die interaktive Praxis, die sich zu einem bestimmten Zeitpunkt in den antirassistischen Gruppen beobachten lasst, kann zugleich als Ergebnis langjahriger symbolischer Kampfe interpretiert werden. Im letzten Kapitel ging es in erster Linie um kurzfristige, unmittelbar in der nachfolgenden Interaktion beobachtbare Effekte.
Archive | 2013
Anja Weiß
Auf einem gewerkschaftsnahen Kongress gegen Rassismus wurden Elemente eines kontroversen neuen Antirassismustrainings vorgefuhrt: Das Blue-Eyed-Brown-Eyed-Training soll die psychosozialen Effekte von rassistischer Diskriminierung fur Weise ansatzweise erfahrbar machen.