Hans-Peter Kuhn
University of Potsdam
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Publication
Featured researches published by Hans-Peter Kuhn.
Archive | 2010
Hans-Peter Kuhn
In a time where the consequences of expanding globalization and social change, currently in terms of a disastrous worldwide financial crisis, affect many countries, there should be a renewed interest in processes of political socialization, participation, and identity formation of men and women as global citizens. Due to recent reports of increasing ethnocentrism, xenophobia, political apathy and political distrust in adolescents and young adults in Europe and many other countries around the world, the need to re-examine cognitive, affective, normative and behavioral aspects of political identity formation has become apparent. For more than four decades, research on political socialization and political culture in the Western Industrial World has established that males and females differ in their pathways towards political understanding and in their forms of political engagement.
Archive | 2003
Monika Buhl; Hans-Peter Kuhn
Im Sommer 2002, als das Jahrhunderthochwasser entlang der Elbe die Republik in Atem hielt, zogen Tausende freiwillige jugendliche Helferinnen und Helfer aus, um bei der Bekampfung dieser Naturkatastrophe mit Hand an zu legen. Bis zum Rande der korperlichen Erschopfung wurden Sandsacke geschleppt, Damme gebaut oder verstarkt sowie ganze Landstriche vor der Uberflutung und Menschen vor dem materiellen Ruin bewahrt. Zahlreiche Busse mit Schulerinnen und Schulern — vom Schulunterricht zu diesem Zwecke befreit — fuhren von Berlin und anderen Stadten in die Katastrophengebiete, um zu helfen. Solidarisch sein, Verantwortung ubernehmen, sich einsetzen fur Andere, dem Gemeinwohl dienen — mit diesen zivilgesellschaftlichen Tugenden zeigten Jugendliche durch ihre Einsatzbereitschaft, dass sie besser sind als ihr Ruf in der Medienoffentlichkeit.
Archive | 2000
Hilke Rebenstorf; Christine Schmid; Hans-Peter Kuhn
Die Vorstellung von der Erziehung zur Staatsburgerlichkeit knupft an philosophische Traditionen der Aufklarung an, wonach uberkommene traditionalistische Masstabe des Handelns, verwurzelt in zumeist religiosen Glaubenssystemen, abgelost werden sollten durch rationalistische Prinzipien. Nicht mehr erzwungene Unterwerfung unter eine ubergeordnete Instanz, sondern freiwillige Unterordnung unter gesellschaftsvertraglich vereinbarte Reglements ist das entscheidende Charakteristikum der modernen Gesellschaft. Der Staatsburger, dessen vermutlich erste moderne Auspragung der nachrevolutionare franzosische Citoyen darstellt, ist die Verkorperung der Prinzipien von Freiheit, Gleichheit und Bruderlichkeit. Prinzipien, die nicht nur einem scheinbar uberkommenen humanistischen Ideal entsprechen, sondern heute in allen Definitionen demokratischer Systeme mitschwingen, wie es im Begriff des „Demos“ zum Ausdruck kommt (vgl. Lepsius, 1986).
Archive | 2001
Hans-Peter Kuhn; Hans Oswald
Alle Jugendlichen unseres Brandenburger Langsschnittes waren am 27. September 1998 zum ersten Mal berechtigt, bei einer Bundestagswahl ihre Stimme einzubringen. Die Jungsten waren gerade 18 Jahre alt geworden, der Alteste war bereits 21 Jahre und 11 Monate alt. Sie alle handelten am Tag dieser Wahl erstmals in der Erwachsenenrolle des nationalen Wahlers und in diesem Sinne des verantwortlichen Staatsburgers. Diese Rolle kann man neben der ersten Berufsrolle nach der Ausbildung und neben den Ehepartner- und Elternrollen zu den wichtigsten Rollen rechnen, die die Lebensphase des Erwachsenseins ausmachen (Eisenstadt, 1966), da sie durch eines der wichtigsten Rechte und eine der wichtigsten Pflichten des Staatsburgers gekennzeichnet ist. Der Wahltermin ist so gesehen der Zeitpunkt einer kollektiven Statuspassage von nationaler Bedeutung. Anders als bei den anderen Ubergangen in Erwachsenenrollen ist der Ubergang zur Wahlmundigkeit an das biologische Alter gebunden. Faktisch wird dieser Ubergang indessen in unterschiedlichem Alter passiert, innerhalb eines Zeitraums, der nahezu vier Jahre umspannt (Oswald, 1994).
Archive | 2014
Hans-Peter Kuhn
Der Beitrag befasst sich mit der Bedeutung von Schule im Prozess der politischen Identitatsbildung im Jugendalter. Zunachst wird das Konzept der politischen Identitatsbildung als Entwicklungsaufgabe im Jugendalter vorgestellt, bei dem Annahmen der Identitats- und Entwicklungstheorie sowie Annahmen der sukzessive zu losenden Entwicklungsaufgaben im Jugendalter mit der Problematik des Aufbaus und der Entwicklung eines individuellen politischen Orientierungssystems verbunden werden. Im Rahmen der Diskussion um den demokratisch handlungsfahigen Burger wird das Verhaltnis zwischen Selbst-, Sozial- und Politikkompetenz als abhangige Variable der politischen Identitatsbildung problematisiert. Der zentrale Teil des Beitrags befasst sich mit dem Stellenwert von Schule fur die politische Identitatsbildung im Jugendalter, und referiert ausgewahlte empirische Befunde nationaler und internationaler Studien. Insgesamt zeigen sich stabile Zusammenhange eines demokratischen Schul- und Unterrichtsklimas mit einer Vielzahl von Variablen der politischen Identitatsbildung, die sowohl inhaltlich als auch methodisch diskutiert werden.
Archive | 2004
Hans-Peter Kuhn
In der Offentlichkeit herrscht haufig ein negatives Bild von jugendlichen Fans vor. Ihre exzessive und enthusiastische Auseinandersetzung mit dem Kultobjekt wird belachelt, manchmal werden sie als gefahrdete Opfer der Medien und der Freizeitindustrie betrachtet, oder auch, wie im Falle potentiell aggressiver Fusballfans, als von Sozialarbeitern zu betreuendes Klientel. Diese negative Betrachtungsweise ist u.a. darauf zuruckzufuhren, dass die Objekte jugendlichen Fantums im Wesentlichen aus Produkten der Popularkultur wie Popmusik-Gruppen bestehen. Anhangern der Hochkultur wie anspruchsvoller Literatur oder klassischer Musik werden dagegen keine devianten oder gar pathologischen Zuge unterstellt (Winter 1997). Aus sozialwissenschaftlicher Sicht wird Fantum heute als aktiver Prozess im wichtigen Bereich von Identitatsbildung und jugendlicher Gemeinschaftserfahrung begriffen und ernst genommen.
Archive | 2004
Hans-Peter Kuhn
For more than four decades, empirical studies of political socialization and political culture in the Western industrial world have continuously shown that girls and women are less interested in politics than boys and men are (e.g. Hayes/Bean 1993; Verba et al. 1995; Owen/Dennis 1988; Inglehart 1981; Fend 1991; Palentien/Hurrelmann 1992; Zinnecker/Fischer 1992; Schneider 1995; Fischer 2000; Gille et al. 2000; van Deth 1990). Although empirical studies showed increasing or decreasing levels of political interest in adolescents, gender differences are enduring. In a recent representative East-West-German study, for instance, 50 percent of male adolescents were politically interested versus 37 percent of female adolescents (Fischer 2000). In an international comparison, Hayes and Bean (1993) also concluded that, despite the disappearance of gender differences in conventional political participation for adult women, there is still found an enduring gender gap in political interest, regardless of country of origin and even when controlled for social background. Is this the result of a socialization deficit? Are females “worse democrats” (Kulke 1996) than males?
Archive | 2001
Hans-Peter Kuhn
In diesem Kapitel werden zunachst die Entwicklung der Bereitschaft von Erstwahlern, wahlen zu gehen, bis hin zu ihrer tatsachlichen Beteiligung an der Wahl und die Entwicklung der Parteipraferenzen bis hin zur Wahl einer bestimmten Partei bei der Bundestagswahl 1998 beschrieben. Anschliesend werden Determinanten des Wahlverhaltens untersucht, wobei sozialstrukturelle Merkmale und — in einem weiter gefassten Sinne — politische Orientierungen der Jugendlichen berucksichtigt werden. Auf der Grundlage dieser Analysen zeigen sich Profile fur die Nichtwahler und fur die Wahler der einzelnen politischen Parteien.
Archive | 2001
Hans-Peter Kuhn
Die Wahl zum Deutschen Bundestag 1998 wird als ein Sieg fur die Demokratie und ein Beleg fur die demokratische Reife der Wahlerschaft betrachtet. Zum ersten Mal in der Geschichte der Bundesrepublik haben die Wahler eine Bundesregierung, zum ersten Mal seit 1969 einen amtierenden Bundeskanzler abgewahlt. Wahrend Veranderungen der Regierung auf Bundesebene zuvor immer aus dem Wechsel oder der Neuorientierung eines Koalitionspartners resultierten, kam der Regierungswechsel 1998 allein durch das Wahlervotum zustande (Jung & Roth, 1998). Den demokratiefeindlichen rechtsradikalen Parteien wurde bei der Bundestagswahl mit einem Stimmenanteil von insgesamt 3,3 Prozent eine klare Absage erteilt. Die Selbstverstandlichkeit, mit der Westdeutsche uber das ganze Land bestimmten, wurde in Frage gestellt: Die PDS zog als Vertreterin ostdeutscher Interessen mit Fraktionsstarke in den Deutschen Bundestag ein. Mehr Wahler als je zuvor haben bei dieser Bundestagswahl von ihrem Recht auf Stimmensplitting Gebrauch gemacht. Sie gaben ihre Erst- und Zweitstimmen verschiedenen Parteien in der Uberzeugung, die gewunschte Koalitionsbildung herbeiwahlen zu konnen. Auch dies kann als ein Zeichen politischer Reife gesehen werden (Infratest dimap fur dpa, 1998)14.
Archive | 2000
Hans-Peter Kuhn; Harald Uhlendorff; Lothar Krappmann
In diesem Band stellen zahlreiche Autorinnen und Autoren dar, wie in Kindheit, Jugend und jungem Erwachsenenalter Kompetenzen und Handlungsdispositionen herausgebildet werden, mit denen Menschen als Burger im offentlichen Raum ihre Interessen in politischen Gestaltungs- und Entscheidungsprozessen erfolgreich vertreten konnen und damit das demokratische Gemeinwesen stutzen. Soziale Interaktionen in der Familie und unter Gleichaltrigen, Erfahrungen aus Schule und Berufsausbildung werden im Hinblick darauf untersucht, inwieweit in ihnen die Beteiligung an politischen Prozessen vorbereitet wird. Durch die Schilderung der Situation in Ost- und Westdeutschland, in Israel, Palastina und den USA werden kulturell vergleichende Perspektiven eroffnet.