Network


Latest external collaboration on country level. Dive into details by clicking on the dots.

Hotspot


Dive into the research topics where Klaus Birkelbach is active.

Publication


Featured researches published by Klaus Birkelbach.


Zeitschrift Fur Soziologie | 1999

Die Entscheidung zum Kirchenaustritt zwischen Kirchenbindung und Kirchensteuer

Klaus Birkelbach

Zusammenfassung Untersucht wird die Neigung zum Kirchenaustritt in einer Kohorte ehemaliger Gymnasiasten. Hintergrund ist ein erweiterter Rational-Choice-Ansatz, der neben der Bilanz der Kirchenmitgliedschaftskosten und der subjektiven Bewertung kirchlicher Dienstleistungen auch Aspekte einer im Rahmen der Sozialisation als Kind aufgebauten kirchlichen Bindung berücksichtigt. Es kann gezeigt werden, daß finanzielle Anreize sowohl als Lebenslaufeffekt (Berufseintritt, Erwerbstätigkeit) als auch als Periodeneffekte (Ausgleich des Solidaritätszuschlags ab 1991) eine wichtige Rolle bei der Entscheidung zum Kirchenaustritt spielen. Dies gilt aber für Protestanten in stärkerem Maße als für Katholiken, die eine stärkere Bindung an ihre Kirche aufweisen. Die geringere Kirchenbindung der Protestanten führt dazu, daß sie die Kirche nicht nur häufiger, sondern vor allem auch früher als Katholiken - d. h. oft gleich in den ersten Berufsjahren - verlassen.


Soziale Welt-zeitschrift Fur Sozialwissenschaftliche Forschung Und Praxis | 2011

Lehrerurteile im Lebensverlauf: Valide Prognose oder Self-Fulfilling Prophecy?

Klaus Birkelbach

Zusammenfassung: Im Langsschnitt einer Kohorte ehemaliger Gymnasiasten zwischen dem 15. und 43. Lebensjahr wird gezeigt, dass Lehrerurteile mit prognostischem Anspruch vermittelt uber die Erfolgserwartungen der Schuler deren Entscheidungen bezuglich ihres weiteren Bildungsverlaufs zu beeinflussen vermogen und dadurch zu einer Self-Fulfilling Prophecy im Sinne Mertons (1948) werden konnen. Ursprunglich unzutreffende Lehrerurteile konnen durch die Pfadabhangigkeit und Kumulativitat des Ausbildungsund Berufsverlaufes indirekt noch das Berufsprestige im 43. Lebensjahr beeinflussen. Die hier vorlegten Analysen belegen zugleich, wie sich die Langsschnittperspektive der Lebensverlaufsforschung fruchtbar mit der handlungstheoretischen Perspektive einer Wert-Erwartungstheorie verknupfen lasst.


Journal of Religion in Europe | 2013

Christian Socialization during Youth and Christian Convictions from Early to Late Midlife

Klaus Birkelbach; Heiner Meulemann

Christian convictions are investigated during the life course. As for causes during youth, a Christian socialization and good intergenerational relations in the family should have a positive impact – socialization and generational hypotheses. As for causes during the life course, personal attachments should have a positive, and success a negative impact – self-transcendence hypothesis; and experiences of illness and death should have a positive impact – crisis hypothesis. As for changes, a monotone increase of Christian convictions with age is expected – ageing hypothesis. The sample consists of 1301 former German high school students, first interviewed in 1969 at the age of 16, and again interviewed at the ages of 30, 43, and 56. The socialization hypothesis is confirmed according to most of its indicators, the remaining hypotheses are confirmed only in part.


Bildungskontexte: Strukturelle Voraussetzungen und Ursachen ungleicher Bildungschancen | 2013

Lehrer als Gatekeeper? Eine theoriegeleitete Annäherung an Determinanten und Folgen prognostischer Lehrerurteile

Dominik Becker; Klaus Birkelbach

Der vorliegende Beitrag vertritt einen Mechanismen-basierten Zugang zu den Determinanten und Folgen prognostischer Lehrerurteile. Nach einer kurzen Skizze des kausalen Anspruchs Mechanismen-basierter Erklarungen wird das Desires-, Beliefs- und Opportunity-Modell als sparsame Handlungstheorie und Klassifikationswerkzeug sozialer Mechanismen vorgestellt. Hinsichtlich der Determinanten von Lehrerurteilen rekonstruieren wir einerseits die zugrunde liegende Frame- und Skriptselektion als belief-mediated mechanism, und andererseits Referenzgruppeneffekte durch den Klassenkontext als zusatzlich intervenierenden opportunity-mediated mechanism. Hinsichtlich der Konsequenzen von Lehrerurteilen auf den weiteren Bildungsverlauf von Schulerinnen und Schulern postulieren wir eine Form der sich selbst erfullende Prophezeiung, die bereits von Hedstrom als eine Verkettung zweier belief-mediated mechanisms spezifiziert wurde. Wir illustrieren unsere theoretischen Uberlegungen mit mehreren Analysen auf Basis des Kolner Gymnasiasten-Panels (1969 bis 2010), welche das „meritokratische Versprechen“ infrage stellen.


Archive | 2010

Intelligenz und Schulleistung als Kontextmerkmale: Big-Fish-Little-Pond-oder Reflected-Glory-Effekt? Eine Mehrebenen-Analyse von Lehrerurteilen

Dominik Becker; Klaus Birkelbach

Die Auslesefunktion der Schule wurde bereits von Schelsky (1957: 18) als „erste und damit entscheidende zentrale Dirigierungsstelle fur die kunftige soziale Sicherheit, fur den kunftigen sozialen Rang und fur das Ausmas kunftiger Konsummoglichkeiten“ beschrieben. Verengt man diese Perspektive auf die Funktion von Schulnoten, so lassen sich mit Ziegenspeck (1999) drei Funktionen von Zensuren festhalten: (a) die Orientierungs-und Berichtsfunktion, (b) die padagogische Funktion sowie (c) die Selektions-und Allokationsfunktion: a. Orientierungs-und Berichtsfunktion: Die Zensur ist nicht nur das Ergebnis von Prufungen und Beobachtungen, sondern auch Mittel, diese Ergebnisse mitzuteilen und weiterzugeben. Daher lasst sich der Zusammenhang zwischen Kontrolle und Bericht auch als ein „dialogisches Verhaltnis“ (Ziegenspeck 1999: 99) bezeichnen, das jedoch zwei entscheidenden Verzerrungen unterworfen ist: Zum einen spiegeln, vielleicht abgesehen von den Extremwerten „ungenugend“ und „sehr gut“, Zensuren nicht unbedingt den Leistungsstand von Schulern wider – geschweige denn eine Entwicklungstendenz. Zum anderen konnen sie nicht isoliert von der Profession und Person des Lehrers betrachtet werden, die als „integraler Hintergrund“ (Ziegenspeck 1999: 103) immer mittelbar in die Zensurengebung einfliesen. b. Padagogische Funktion: Wahrend gute Zensuren allgemein verstarkend wirken und auch ein gelegentlicher „Ausrutscher“ bei an sich guten Schulern leistungsfordernd wirken kann, werden schlechte Schuler durch schlechte Zensuren nicht nur kaum gefordert, sondern unterliegen auch der Gefahr, beim Lehrer auf emotionaler Ebene Bewertungen hervorzurufen, die eine „objektiv-rationale“ Bewertung nahezu unmoglich machen (Ziegenspeck 1999: 107-110). c. Selektions-und Allokationsfunktionen: Zensuren sind und waren nie ausschlieslich padagogische Hilfsmittel der Schule, sondern immer auch die Basis institutionell festgelegter Zertifikate zur Legitimation des Ubergangs in die nachsthohere Einrichtung auf der „hierarchisch gegliederten Ausbildungsleiter“ (Ziegenspeck 1999: 111). Dadurch produziert und reproduziert die Schule soziale Ungleichheiten im Lebensverlauf (z.B. Meulemann 1990; 1999; Geisler 2006; Hillmert 2007). Normative Basis der Selektions-und Allokationsfunktion ist der Wert „Leistung“, verbunden mit der Forderung nach Chancengerechtigkeit. Die resultierende Ungleichheit erscheint nur solange als legitim, wie die Selektion auf Basis inter-individueller Leistungsunterschiede stattfindet und Chancengerechtigkeit beim Zugang besteht (Heid 2003; Hillmert 2007: 77-79; Becker & Hadjar 2009). Die Frage allerdings, was Schulnoten wirklich messen, wird spatestens seit Ingenkamps (1971) Reader „Die Fragwurdigkeit der Zensurengebung“ kritisch betrachtet (z.B. Ziegenspeck 1999; Tent 2001; Trautwein et al. 2008). Eine Vielzahl von Untersuchungen belegt, dass sich Lehrer bei der Notengebung primar an einem klasseninternen Bezugssystem orientieren (u.a. Ingenkamp 1971: 156-163; 1989; Ziegenspeck 1999: 142f; Schrader & Helmke 2001: 50). Daruber hinaus werden klassenstufen-, schulform-und landerspezifische Unterschiede in der Benotungspraxis berichtet (Ziegenspeck 1999: 143f). Die Folge ist, dass Schuler der gleichen Schulform und Klassenstufe fur objektiv gleiche Leistungen unterschiedlich benotet werden.


Archive | 2001

Die Janusköpfigkeit elterlicher Statusaspirationen für ihre Kinder

Klaus Birkelbach

Eltern wollen fur ihre Kinder das Beste. Sie betreuen, versorgen und erziehen sie nicht nur in und fur die Gegenwart, sondern ihr Handeln ist vor allem auch auf die Zukunft der Kinder gerichtet. Das Ziel ist es, dass die Kinder als Erwachsene ihren Platz in der Gesellschaft finden. Aber wo sehen die Eltern den Platz ihrer Kinder? Bildungssoziologen gehen ganz selbstverstandlich davon aus, dass Eltern bei den Bildungsentscheidungen fur ihre Kinder zumindest den Statuserhalt oder sogar einen sozialen Aufstieg anstreben (z.B. Mansel 1993, Wiese 1982). Und die Schullaufbahnentscheidungen, die Eltern stellvertretend fur ihre Kinder treffen, scheinen dies zu bestatigen: Wahrend 1952 79 Prozent der Schuler der 7. Klasse die Volksschule und nur 13 Prozent ein Gymnasium besuchten, betragt im Jahre 1993 (alte Lander) der Anteil der Hauptschuler nur noch 30 Prozent und der Anteil der Gymnasiasten 32 Prozent. Hinzu kommen die Gesamtschulen, die ebenfalls eine direkte Perspektive auf das Abitur bieten und von weiteren 8 Prozent der Schuler der Klasse 7 besucht werden. Und auch der Zuspruch zum mittleren Bildungsabschluss der Realschulen hat in diesem Zeitraum deutlich zugenommen: von 6 auf 27 Prozent (Geisler 1996: 253). Hohe formale Bildungsabschlusse konnen — auch dies ist eine Folge der Bildungsexpansion — heute zwar keine berufliche Karriere mehr garantieren, aber sie gelten als eine notwendige, wenn auch nicht mehr hinreichende Bedingung fur das Erreichen von statustrachtigen Berufspositionen. Eltern investieren mehr denn je in die Bildung ihrer Kinder, weil sie hoffen, ihnen so den Weg in gehobene gesellschaftliche Positionen zu bereiten.


Archive | 2001

Identität im Berufsleben von Männern und Frauen

Klaus Birkelbach

Schon Kinder wissen um die herausragende Rolle, die der Beruf einmal in ihrem Leben spielen wird. Fragt man sie, was sie denn „werden wollen“, dann ausern sie meist recht konkrete Berufswunsche. Kinder erfahren offensichtlich fruhzeitig, dass ein Erwachsener in der Gesellschaft vor allem durch seinen Beruf etwas „ist“ und die Identitat eines Erwachsenen durch seine Berufstatigkeit gepragt wird. Naturlich verandern sich die zunachst noch sehr naiven Berufswunsche eines Kindes mit zunehmendem Wissen um die eigenen Interessen, die Berufsfelder und die konkreten Berufsbilder.


Archive | 2018

Ein Leben im öffentlichen Dienst – Zufriedenheit gegen Einkommen?

Heiner Meulemann; Klaus Birkelbach

Der offentliche Dienst zahlt bei gleicher Qualifikation weniger als die private Wirtschaft, aber er bringt geringere Belastungen, grosere Freiraume und mehr Sicherheit mit sich. Kompensiert er geringere Einkommen mit groseren Zufriedenheitschancen? Diese Frage wird im Folgenden in einem Langsschnitt von 1301 ehemaligen Gymnasiasten untersucht, die zum ersten Mal im 16. Lebensjahrs und dann im 20., 43. und 56. Lebensjahr uber ihr Arbeitsleben bis zum 56. Lebensjahr wiederbefragt wurden. Abhangige Variable sind das Monatseinkommen, Stundeneinkommen und die Lebenszufriedenheit im 30., 43. und 56 Lebensjahr, unabhangige Variable die Zugehorigkeit zum offentlichen Dienst oder der privaten Wirtschaft – jeweils konstant, mit einem Wechsel oder mit mehrfachem Wechsel. In der bivariaten Analyse zeigt sich: Der Wechsel in die private Wirtschaft bringt einen Vorteil fast immer des Monatseinkommens und immer des Stundeneinkommens sowie immer einen Zufriedenheitsnachteil gegenuber den konstant in den Sektoren Tatigen mit sich. In der multivariaten Analyse unter Kontrolle von Studiengang, Familienstand und Freizeitpraferenz werden diese Ergebnisse bestatigt.


Archive | 2017

Die Stabilität der biografischen Selbstreflexion

Heiner Meulemann; Klaus Birkelbach

Untersucht wird die Stabilitat der Intensitat und der Struktur der biografischen Selbstreflexion in einer Kohorte ehemaliger Gymnasiasten im 30., 43. und 56. Lebensjahr anhand von Produkt-Moment-Korrelationen. Die Stabilitat der Intensitat wird in vier ursprunglichen Erhebungsdimensionen – Entscheidung, negative Ereignisse, Entwicklungen und positive Ereignisse – und in Zusammenfassungen dieser Erhebungsdimensionen untersucht. Sie wird zunachst ohne Berucksichtigung der Inhalte der biografischen Selbstreflexion analysiert, dann mit einer Aufgliederung der Inhalte nach beruflichem und privatem Lebenslauf und innerhalb dieser nach Ausbildung und Beruf sowie nach Partnerschaft und Elternschaft. Die Stabilitat der Intensitat ist fur die zusammenfassenden Masse hoher als fur die vier ursprunglichen Erhebungsdimensionen. Sie ist fur Entwicklungen hoher als fur Entscheidungen und Ereignisse. Sie ist fur den beruflichen Lebenslauf hoher als fur den privaten und fur den Beruf hoher als fur die Ausbildung sowie die Partnerschaft hoher als die Elternschaft. Sie ist schlieslich generell nicht hoch, aber etwa so hoch wie die Stabilitat nicht von den Kirchen vertretener religioser Einstellungen. Die Stabilitat der Struktur wird durch die Veranderung der Korrelationen zwischen dem Anteil negativer Wertungen und dem Anteil von Selbstreflexion uber den beruflichen Lebensweg gemessen. Wahrend diese Korrelation im 30. Lebensjahr leicht positiv ist, wird sie im 43. Lebensjahr stark und im 56. Lebensjahr noch starker negativ. Selbstreflexionen uber das Erwachsenwerden verbinden berufliche Anlasse also mit negativen Wertungen, Selbstreflexionen uber das fruhe und mittlere Erwachsenenleben hingegen mit positiven Wertungen.


Archive | 2017

Kirchliche Praxis von der Jugend bis in die späte Lebensmitte

Klaus Birkelbach; Heiner Meulemann

Untersucht wird die Kirchgangshaufigkeit im Lebenslauf. Erstens werden positive Einflusse der christlichen Sozialisation und guter Generationsbeziehungen in der Familie – Sozialisations- und Generationshypothese; positive Einflusse beruflicher und familiarer Bindungen und negative Einflusse beruflicher Erfolge – Selbsttranszendenzhypothese; und positive Einflusse von Erfahrungen von Krankheit und Tod – Krisenhypothese – gepruft. Zweitens werden zusatzlich christliche Uberzeugungen kontrolliert. In beiden Analysen sollte die Haufigkeit des Kirchgangs monoton zunehmen – Alterungshypothese. Stichprobe sind 1969 erstmals befragte 16-jahrige Gymnasiasten, die im Alter von 30, 43 und 56 Jahren wiederbefragt wurden. Ohne Kontrolle der christlichen Uberzeugungen wird die Sozialisationshypothese an einigen Indikatoren bestatigt; die Selbsttranszendenzhypothese wird nur fur familiare Bindungen und die Krisenhypothese gar nicht bestatigt. Mit Kontrolle der christlichen Uberzeugungen vermindern sich die ubrigen Einflusse. In beiden Analysen wird die Alterungshypothese nicht bestatigt.

Collaboration


Dive into the Klaus Birkelbach's collaboration.

Top Co-Authors

Avatar
Top Co-Authors

Avatar
Top Co-Authors

Avatar

Rolf Dobischat

University of Duisburg-Essen

View shared research outputs
Top Co-Authors

Avatar
Top Co-Authors

Avatar

Tilo Beckers

University of Düsseldorf

View shared research outputs
Top Co-Authors

Avatar

Ulrich Rosar

University of Düsseldorf

View shared research outputs
Researchain Logo
Decentralizing Knowledge