Martin Wengeler
University of Trier
Network
Latest external collaboration on country level. Dive into details by clicking on the dots.
Publication
Featured researches published by Martin Wengeler.
Archive | 2010
Martin Wengeler; Alexander Ziem
Was abstrakte Entitaten sind, auf die mit sprachlichen Ausdrucken wie „Globalisierung“, „Klimakatastrophe“ und nicht zuletzt auch „(Wirtschafts-)Krise“ referiert wird, ist nicht durch etymologische oder traditionelle semantische Analysen oder durch eine noch so pragnante Kurzdefinition deutlich zu machen. Was wir uns unter den sprachlich bezeichneten Abstrakta vorstellen, ist vielmehr im hohen Mase abhangig von unserem diskursiv konstituierten Hintergrund- und Erfahrungswissen. „Krisen“ sind keine Gegenstandlichkeiten, die sich mit unseren Sinnesorganen beobachten lassen, sondern Konstruktionsprodukte unserer Einbildungskraft. Als solche sind sie insbesondere sprachlich gepragt, denn Sprache ist das einzige Medium, mit dem wir uns uber Entitaten wie „Krisen“ differenziert verstandigen konnen. Sprache ist das Medium, durch das wir erfahren, was zu einem Zeitpunkt X als „Krise“ wahrgenommen wird. Und daher ist es eine wichtige Aufgabe der diskursanalytisch ausgerichteten Sprachwissenschaft, die Mittel zur sprachlichen Konstruktion solcher abstrakter Denotate zu untersuchen. Auch der vorliegende Beitrag ist in dem Rahmen einer Diskurslinguistik oder Diskurssemantik angesiedelt. Sein Gegenstandsbereich ist die diskursive Konstruktion dessen, was in der medialen Offentlichkeit in den Jahren 1982 und 2003 als „Wirtschaftskrise“ wahrgenommen und kontrovers diskutiert wurde.
Archive | 2013
Martin Wengeler
So lautet in dem Text, den ich von seiner Rezeptionsgeschichte her (nicht von der inhaltlichen Substanz her – da ist es Busse 1987) als Grundungstext der germanistisch-linguistischen Diskursanalyse betrachte, die Passage, mit der programmatisch eine enge Verknupfung von Diskurs- und Argumentationsanalyse hergestellt worden ist. Zwar hatte ich auch in meiner Dissertation (Wengeler 1992) bereits einen Versuch der Verzahnung der Analyse von Argumentationsmustern im Rustungsdiskurs nach 1945 mit der Analyse von semantischen Kampfen und der Bedeutungsentwicklung zentraler Schlusselworter unternommen, die systematische Begrundung einer Argumentationsanalyse als einer diskursanalytischen Methode ist aber erst durch diese Busse/Teubert’sche Behauptung, Argumentationsanalyse konne eine Art von Tiefensemantik leisten und damit einen Ausschnitt einer Diskursanalyse im Foucault’schen Sinne darstellen, ermutigt worden.
Germanistische Linguistik | 2000
Karin Böke; Matthias Jung; Thomas Niehr; Martin Wengeler
Den jeweils herrschenden Sprachgebrauch als Bestandteil von Zeit- und Sozial-, Bewusstseins- oder Mentalitatsgeschichte zu betrachten — dieser Ansatz verbindet in den letzten Jahren und Jahrzehnten eine wachsende Zahl von linguistischen Arbeiten.1 Dabei sind zunehmend „Diskurse“ in den Mittelpunkt geruckt, und es haben sich vielfaltige Spielarten einer linguistisch-sozialwissenschaftlichen Diskursanalyse entwickelt, die sich von der innerfachlich schon langer etablierten eher ahistorischen Forschungsrichtung der synchronischen „discourse analysis“ mundlicher Texte deutlich abgrenzen lassen.2
Archive | 2000
Martin Wengeler
Vor der empirischen Analyse zweier Bundestagsdebatten soll das Vorhaben kurz eingeordnet werden in die Forschungsansatze, die sich mit politischer Sprache, mit Sprache im Parlament und mit der Analyse von Argumentationen beschaftigen. Im Anschlus daran werden die zentralen Analysebegriffe und die Methode der Untersuchung erlautert, und es wird erortert, welche Ziele die empirische Analyse verfolgt und zu welchen Fragestellungen sie etwas beitragen kann.
Archive | 2013
Martin Wengeler
Als Sprachwissenschaftler sind wir – mehr als Sozialwissenschaftler – in der Pflicht, wenn wir beanspruchen, diskursanalytisch zu arbeiten und dies mit linguistischen Methoden zu tun, in unseren Veroffentlichungen nachvollziehbar zu machen, wie wir von einzelnen Textexemplaren, sprachlichen Auserungen etc. auf Schlusse uber kollektives Wissen, uber dominierende und konkurrierende Denkweisen in einer Gesellschaft kommen. Deshalb beginne ich mit der Prasentation einiger Textbeispiele – und da es um einen diachronischen Ansatz, mithin um das Interesse an uber langere Zeitraume gleich bleibenden oder sich verandernden „Mentalitaten“ (vgl. Hermanns 1995) geht, prasentiere ich die Beispiele aus unterschiedlichen Zeitraumen:
Zeitschrift für Literaturwissenschaft und Linguistik | 2014
Martin Wengeler; Alexander Ziem
In this article, we report on basic findings of a discourse-historical study on linguistic constructions of economic and social-political ›crises‹ in Germany from 1973 to 2009. The study is based on a text corpus comprising approximately 11,000 newspaper articles that address one of the following ›crises‹ in Germany: (a) the ›oil crisis‹ in 1973/1974, (b) the so-called ›party political turnaround‹ in 1982, (c) the ›labor market crisis‹ in 1997, (d) the ›Agenda 2010‹ in 2003, and (e) the ›financial crisis‹ in 2008/2009. The guiding hypothesis is that the way we talk about crises, and thus linguistically conceptualize the phenomena addressed, substantially shapes the way we think and envision facets of crises. Employing both data-driven methods of corpus analysis and interpretative techniques in the domain of content analysis, we (a) systematically compare the vocabulary of the crises in terms of their specific and shared lexis, (b) provide detailed, frame-based investigations of important key words, and (c) highlight and analyze significant discourse-specific metaphors as well as argument patterns. Overall, the results obtained contribute to a more comprehensive account of a contemporary history of public language use in German.
Archive | 2003
Martin Wengeler
Archive | 1995
Georg Stötzel; Martin Wengeler
Archive | 2005
Dietrich Busse; Thomas Niehr; Martin Wengeler
Archive | 1997
Matthias Jung; Martin Wengeler; Karin Böke; Fachtagung "Migrationsdiskurse"