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Featured researches published by Stefan Hirschauer.


Zeitschrift Fur Soziologie | 1989

Die interaktive Konstruktion von Geschlechtszugehörigkeit

Stefan Hirschauer

Zusammenfassung Mit einer ethnographischen Feldstudie wurde die interaktive Hervorbringung ‚offensichtlicher‘ und ‚natürlicher‘ Geschlechtszugehörigkeit untersucht. Einen Zugang hierzu bot die Irritation von Verhaltensund Wahrnehmungsroutinen bei Transsexuellen und bei in ihren Geschlechtswechsel involvierten Teilnehmern. Anhand von Gesprächstranskripten wird die kunstvolle Darstellung- und Attributionspraxis in der alltäglichen Geschlechtsunterscheidung beschrieben. Die soziale Existenzweise von Geschlechtern wird als Geschlechtszuständigkeit bestimmt. Damit werden die moralische Dimension des Verleihens von Geschlechtsgeltung und die interaktiven Beziehungen hervorgehoben, in denen Teilnehmer in der Geschlechtskonstruktion kollaborieren. Gegen die in der Geschlechtersoziologie vorherrschende Vorstellung vom Körper als biologischer Basis zivilisatorischer Elaboration wird eine soziale Konstruktion des Körpers behauptet, die als eine Praxis ihre Reproduktionsbedingungen in den Beziehungen konstruierter Geschlechter hat.


Body & Society | 2006

Animated Corpses: Communicating with Post Mortals in an Anatomical Exhibition

Stefan Hirschauer

‘Plastinates’ (i.e. corpses conserved through plastics) are lab created artifacts which since the nineties have been the subject of a cultural field experiment via an anatomical exhibition. Similarly to brain-dead or digitalized bodies, they constitute an ambiguous form of post-mortem existence. The article inquires after the ways in which the ontological status of these entities is constituted through the practices of body donors, anatomists and visitors. Plastinates owe their ambiguity to an oscillation between two different frames of perception. Their meaning is determined by the extent to which an anatomy exhibition can impose a ‘medical gaze’ over a non-professional way of perception, which would stubbornly associate bodies with persons. This association depends on two qualities of plastinates, which refer back to the donor: on the one hand, they draw the observer into a communicational relationship, since the body is the archetypal medium of the self-representation of persons. On the other hand, the plastinated body, considered as ‘bequest’, acquires a biographical dimension: though the exhibition tries to appropriate the individual body anatomically, as an exemplar of a timeless, abstract idea of the human, the visitor’s mundane perspective reintegrates the exhibit into history. Plastinates are the embodied expression of the last will of those people whom the public meets in the exhibition.


Zeitschrift Fur Soziologie | 2004

Peer Review Verfahren auf dem Prüfstand / Peer Review Research – Reviewed

Stefan Hirschauer

Zusammenfassung Der Aufsatz bietet einen Überblick über die Hauptfelder der Peer Review Forschung, also jenes Segments der Wissenschaftsforschung, das sich mit dem zentralen Evaluationsverfahren wissenschaftlicher Praxis befasst. Er kommt zu einem kritischen Befund: Die Peer Review Forschung ist auf verquere Weise in eben die Evaluationspraxis verstrickt, die sie doch professionell beobachten müsste. Der Grund ist ein Mangel an soziologischer Durchdringung des Gegenstands. Der Aufsatz plädiert daher für eine theoretische Neuorientierung von Personen auf soziale Prozesse, von Reliabilitätsmessung auf Dissensanerkennung, von Kognition auf Sprech- und Schreibpraxis sowie von Publikationszählungen auf Kommunikationsforschung. Denn der Peer Review ist kein wissenschaftliches Messverfahren für die Güte von Publikationen, sondern eine soziale Einrichtung zur Kalibrierung der Lesezeit einer Disziplin. Summary Peer review research is the sphere of science studies dealing with the central mechanism of the self-evaluation of scholarly practice. This article offers a critical review of this research. It seems that peer review research is deeply involved in the selfsame evaluative process which it should be observing with professional distance. The reason is a lack of sociological conceptualization of this activity. The article pleads for a theoretical reorientation from persons to social processes, from measures of reliability to acknowledgement of dissent, from cognition to speech and writing practices, and from publication counts to research in communication. Peer review is not a scientific measurement of the quality of publications, but a social institution for the calibration of reading time within a discipline.


Zeitschrift Fur Soziologie | 2014

Un/doing Differences. Die Kontingenz sozialer Zugehörigkeiten / Un/doing Differences. The Contingency of Social Belonging

Stefan Hirschauer

Zusammenfassung Der Aufsatz entwickelt einen analytischen Rahmen für vergleichende Forschungen zur Herstellung, Überlagerung und Außerkraftsetzung kultureller Differenzierungen von Menschen - für das ‚doingʻ und ‚undoingʻ sozialer Zugehörigkeiten. Er diskutiert allgemeine Aspekte von Humankategorisierungen, das Konzept des ‚boundary making ʻ sowie Ansätze zum Denken von Mehrfachzugehörigkeiten (Intersektionalität, Differenzierungstheorie und multikulturelle Hybridität). Ins Zentrum der Betrachtung stellt er die Kontingenz sozialer Zugehörigkeiten, d. h. die Konkurrenz und Temporalität solcher Kategorisierungen. Kontingent sind diese nicht nur, weil sie sozial hergestellt und aufgebaut, sondern auch, weil sie gebraucht, übergangen und abgebaut werden können. Ein jedes ‚Doing Differenceʻ ist eine sinnhafte Selektion aus einem Set konkurrierender Kategorisierungen, die erst einen Unterschied schafft, der einen Unterschied macht. ‚Un/doing differencesʻ markiert einen flüchtigen Schwebezustand, einen Moment der Ununterschiedenheit und In-Differenz zwischen der Relevanz und Irrelevanz sozialer Unterscheidungen. Summary This article develops an analytical framework for comparative research into the creation, overlap, and invalidation of cultural distinctions drawn between members of society - in other words, for the “doing” and “undoing” of social belonging. The article discusses general aspects of human differentiation, the concept of “boundary making”, and several approaches to multiple membership (intersectionality, differentiation theory, and multicultural hybridity). The discussion highlights the contingency of social categories, i. e., their competition and temporality. Categorization is contingent not merely because it is socially constructed and attributed with relevance, but also because it can in practice be used, ignored, and made irrelevant. Each instance of “doing difference” is a meaningful selection from a set of competing categorizations, creating a difference that makes a difference. Un/doing differences designates an ephemeral moment of undecidedness and non-differentiation between the relevance and irrelevance of social differentiations.


Archive | 2010

Die Exotisierung des Eigenen. Kultursoziologie in ethnografischer Einstellung

Stefan Hirschauer

Der Ausdruck ‚Kultursoziologie’ lasst sich auf eine Weise missverstehen, die die Aufteilung unseres Faches in Spezielle Soziologien nahe legt. Bekanntlich versteht sich die Soziologie als allgemeine Wissenschaft vom Sozialen, die nicht so stark spezialisiert ist wie Erziehungswissenschaft, Politikwissenschaft oder Wirtschaftswissenschaft, sondern die Erziehung, die Politik, die Wirtschaft und vieles andere als gesellschaftliche Teilbereiche betrachtet, miteinander vergleicht und in ihren Spezialsoziologien untersucht. So konnte man nun auch meinen, dass der Ausdruck Kultursoziologie sich auf einen umrissenen Bezirk der Gesellschaft bezieht, der sich von anderen unterscheidet. Kultur konnte dann etwa Literatur, Musik und Kunst umfassen; oder (in einer etwas weiteren Fassung) den luftig-geistigen Bereich der Ideen, Normen und Werte. Es gibt eine starke Tradition in der Soziologie, die den Begriff Kultursoziologie so verwendet hat, ich tue es nicht.


Zeitschrift Fur Soziologie | 2018

Gütekriterien qualitativer Sozialforschung. Ein Diskussionsanstoß

Jörg Strübing; Stefan Hirschauer; Ruth Ayaß; Uwe Krähnke; Thomas Scheffer

Zusammenfassung Der Beitrag expliziert Gütekriterien der qualitativen Sozialforschung. Er geht von der Prämisse aus, dass Qualitätsmerkmale in diesem Segment empirischer Sozialforschung nur unter konsequentem Rekurs auf die spezifischen Funktionsbedingungen interpretativer und rekonstruktiver Verfahren zu bestimmen sind. Fünf Kriterien werden vorgeschlagen: Gegenstandsangemessen ist eine Weise der Herstellung des Forschungsgegenstandes, die das empirische Feld ernst nimmt und Methoden, Fragestellungen und Datentypen einer fortlaufenden Justierungsanforderung unterwirft. Empirische Sättigung reflektiert die Güte der Verankerung von Interpretationen im Datenmaterial. Theoretische Durchdringung markiert die Qualität der Theoriebezüge, in die das Forschen eingespannt ist, und arbeitet an deren Irritationspotential. Textuelle Performanz bezeichnet die Leistung, die Texte als Güte konstituierende Kommunikation gegenüber Rezipientinnen der Forschung zu erbringen haben. Originalität schließlich ist das Kriterium, an dem die Einlösung des Neuigkeitsanspruchs wissenschaftlichen Wissens zu prüfen ist.


Archive | 2012

Die konstruktivistische Wende

Peter Hofmann; Stefan Hirschauer

Im Jahre 1492 entdeckte Christopher Columbus Amerika, 1543 Nikolaus Kopernikus das heliozentrische Weltbild, in den 1870er Jahren entdeckten Joseph Priestley und Carl W. Scheele den Sauerstoff, 1781 Wilhelm Herschel den Planeten Uranus, 1856 Louis Pasteur die Milchsaurebakterien. 1865 traumte Friedrich A. Kekule von einer Schlange, die sich in den Schwanz biss, und entdeckte daraufhin den Benzolring. In der zweiten Halfte des 20.


Zeitschrift Fur Soziologie | 2001

Ethnografisches Schreiben und die Schweigsamkeit des Sozialen. Zu einer Methodologie der Beschreibung

Stefan Hirschauer


Zeitschrift Fur Soziologie | 2004

Peer Review Verfahren auf dem Prüfstand

Stefan Hirschauer


Human Studies | 2007

Puttings things into words. Ethnographic description and the silence of the social

Stefan Hirschauer

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Uwe Krähnke

Chemnitz University of Technology

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Ruth Ayaß

Alpen-Adria-Universität Klagenfurt

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