Fabian Kessl
Bielefeld University
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Publication
Featured researches published by Fabian Kessl.
Archive | 2003
Fabian Kessl; Hans-Uwe Otto
Eine neue Semantik pragt seit einigen Jahren die Debatten um die Programmierung des Sozialen1: „Selbsthilfe statt Unterstutzung“, „Eigenverantwortung statt Solidaritat“ und „Burgergesellschaft statt Wohlfahrtsstaat“ lauten die Parolen.
European Journal of Social Work | 2009
Fabian Kessl
In this paper I examine some of the main origins of the idea of (critical) reflexivity, its introduction into social work discourses, and its relationship to the long-established concepts of ‘reflective practice’ and ‘critical reflection’. The main idea underlying the discussion is the assumption that current discussions about reflexivity are a response to a fundamental transformation of the social order in European countries since the 1970s. I begin with the context of this transformation (‘transformation as it is’) and then discuss how social work might position itself within this transformatory agenda (‘transformation as a project’). I argue that critical reflexivity calls for social work to have a clear position, and conclude by suggesting how it might mobilise itself.
Archive | 2010
Fabian Kessl; Susanne Maurer
Im vorliegenden Beitrag wird eine spezifische Dimension sozialer Differenzierungspraktiken in den Blick genommen: diejenige der Grenzbearbeitung. Wahrend Differenzierungspraktiken insgesamt dadurch gekennzeichnet sind, dass sie scheinbar gegebene Unterscheidungen (re)produzieren, also spezifische Differenzen vereindeutigen (wie etwa diejenigen einer sozialen Positionierung, einer ethnischen Herkunft oder einer Geschlechterzuordnung), werden mit dem Blick auf die Grenzbearbeitungspraktiken die vollzogenen Materialisierungen selbst fokussiert: rechtlich fixierte Ausschliesungen, aber auch institutionalisierte Teilhabemoglichkeiten. Die Frage, wie diese materialisierten Differenzierungen bzw. deren (Re)Produktion angemessen analytisch gefasst werden kann, steht im Mittelpunkt der nachfolgenden Uberlegungen.
Archive | 2012
Sebastian Dirks; Fabian Kessl
Die Dimension der Raumlichkeit in Erziehungs- und Bildungsverhaltnissen blieb lange Zeit systematisch unterbelichtet. Dies ist insofern verwunderlich, da Erziehungs- und Bildungsprozesse nur verortet stattfinden konnen: Das symbolisiert historisch die Etablierung offentlicher Regelschulen und sozialpadagogischer Erziehungs- und Bildungsangebote seit dem 18. und vor allem im 19. Jahrhundert. Diese stellen immer spezifische institutionalisierte Bildungsorte fur professionelle padagogische Interaktionen dar. Historisch wird dieses konstitutive Verortung padagogischer Handlungsvollzuge auch in vielfaltiger Weise thematisiert, aber nur selten raumtheoretisch relationiert.
Foucaults Machtanalytik und Soziale Arbeit: Macht und Wissen. | 2007
Fabian Kessl
Wenn die Explikation von systematischen Einwanden ein Zeichen fur das fortgeschrittene Rezeptionsstadium von Forschungsperspektiven darstellt, ist fur die gouvernementalitatsanalytische Perspektive auch in der Sozialen Arbeit inzwischen ein erster Grad der Etablierung zu konstatieren (vgl. zur deutschsprachigen Rezeption der Gouvernementalitatsperspektive insgesamt Lemke 2007). Daher erscheint es an der Zeit, die Debatte etwas zu sortieren. Diesen Versuch unternimmt der folgende Beitrag.
Archive | 2010
Fabian Kessl; Melanie Plößer
Uberlegungen zum Umgang mit Differenz und Andersheit (Otherness) markieren eine ebenso grundlegende wie fachlich und politisch hochaktuelle Aufgabenstellung Sozialer Arbeit. Die Thematik ist grundlegend, weil die Thematisierung von Differenz( en) – in Form von Armut, Desintegration oder abweichendem Verhalten – uberhaupt erst den Katalysator bereitgestellt hat fur die institutionelle Etablierung Sozialer Arbeit seit dem 19. Jahrhundert (vgl. Maurer 2001; Rommelspacher 2003; Peukert 1986; Dollinger 2006). Die Thematisierung von Differenz verweist namlich auf die Annahme, dass sozialpadagogische Intervention bisher immer als Normalitatsermoglichung und Normalisierung verstanden und in diesem Sinne das Klientenverhalten entlang eines, mindestens im nationalstaatlichen Kontext gultigen, Normalitatsmodells identifiziert wurde (vgl. Kessl 2005, 2007; Schutte-Baumner 2007). Potenzielle Klient_innen sozialpadagogischer Angebote waren diejenigen Personen oder Gruppen, deren Verhalten als von diesen Verhaltensstandards abweichend kategorisierbar war.
Sozialraumanalyse - Grundlagen Methoden Praxis | 2002
Fabian Kessl; Hans-Uwe Otto; Holger Ziegler
Unter den Stichworten,Sozialraumorientierung‘,,Sozialraumlichkeit‘ oder,Orientierung am sozialraumlichen Kontext‘ hat sich Nahraumorientierung in den letzten Jahren zu einer dominierenden sozialpolitischen Programmstrategie entwickelt. Als Strategie gegen eine wachsende,sozialraumliche Spaltung‘ wird auf die Wiederbelebung der,benachteiligten‘ Quartiere, Stadtteile und Nachbarschaften verwiesen (vgl. Bund-Lander-Gemeinschaftsinitiative „Soziale Stadt“). Im Bericht der Zukunftskommission Baden-Wurttemberg heist es dazu beispielsweise: „Einfacher als in anderen Bereichen konnen Burgerinnen und Burger auf lokaler Ebene schon aufgrund ihres Erfahrungswissens als,Experten in eigener Sache’ auftreten”, daher sei das Prinzip der,Kleinraumigkeit‘ zu starken (,Zukunftskommission Gesellschaft 2000’ 1999: 152). Nehmen sozialpolitische Zeitdiagnosen keine,nahraumorientierte Perspektive ein, scheint dies bereits rechtfertigungsbedurftig. So weisen die Autoren des zweiten Artmutsberichts von Hans-Bockler-Stiftung, DGB und Paritatischem Wohlfahrtsverband darauf hin, dass aufgrund der Verwendung ausschlieslich bundesweiter und europaischer Bezugsdaten innerhalb ihrer Studie die „zweifellos wichtige sozialraumliche Dimension von Armut und Ausgrenzung (...) ausgeblendet bleiben (muss)“ (Hanesch u.a. 2000: 25).
Archive | 2004
Fabian Kessl; Hans-Uwe Otto
Ein Verweis auf Selbstverstandlichkeiten sollte skeptisch machen, denn zumeist versuchen Sprecher damit entweder ihre Interessen oder ihre Hilflosigkeit semantisch zu verbergen. Seit einigen Jahren verweisen Wirtschaftssoziologen, politische Theoretiker und politisch Verantwortliche in deren Schlepptau darauf, dass Gesellschaften zur Organisation ihres Zusammenlebens neue gemeinschaftliche Verbindlichkeiten brauchten. Die Botschaft lautet also: Zusammenleben benotige neues Zusammenleben.
Archive | 2002
Fabian Kessl; Hans-Uwe Otto; Rainer Treptow
Wissen stellt eine entscheidende Ressource menschlichen Handelns dar (s. Stehr 2000). Diese fur die modernen Gesellschaften insgesamt gultige Aussage scheint sich unter den Bedingungen aktueller Transformationen fordistischer Gesellschaftsformationen hin zu „Wissensgesellschaften“ zuzuspitzen.1 Die „neue Okonomie“ wird vor allem als eine „informationelle Okonomie“ verstanden, weil die „Wettbewerbsfahigkeit“ ihrer Akteure von deren Fahigkeit zur Generierung und Verarbeitung von Informationen uber Sachverhalte sowie uber die Verfugbarkeit von Wissen abhangt (s. Castells 2001). Die Tendenz einer neuen, informationstechnologisch forcierten Thematisierung von Wissen und Nicht-Wissen wirft fur die Soziale Arbeit im nationalen wie im internationalen Kontext eine Reihe von Konsequenzen auf (s. Homfeldt/Schulze-Krudener 2000; Treptow 2000).
Archive | 2012
Fabian Kessl; Susanne Maurer
Welche Art von Wissenschaft kann praktiziert werden, wenn sich wissenschaftliches Denken und Forschen im Kontext Sozialer Arbeit nicht mit den vorherrschenden (hegemonialen) Denk- und Redeweisen „verschwistern“ will? Wie kann Wissenschaft in herrschaftskritischer Absicht einen entsprechenden Raum der Potenzialitat, einen Raum sozialer Imagination eroffnen?