Sigrid Roßteutscher
Goethe University Frankfurt
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Publication
Featured researches published by Sigrid Roßteutscher.
Archive | 2010
Thorsten Faas; Kai Arzheimer; Sigrid Roßteutscher
„Democracy requires an active citizenry because it is through discussion, popular interest, and involvement in politics that societal goals should be defined and carried out in a democracy“, so hat es Dalton (1996: 40) formuliert und weiter pointiert zugespitzt: „Democracy should be a celebration of an involved public”. Man konnte hinzufugen, dass diese Offentlichkeit nicht nur eine involvierte, sondern auch eine informierte sein sollte. Zwar mit viel Enthusiasmus, aber basierend auf faktisch falschen Grundlagen – so sollte Demokratie wohl auch nicht funktionieren.
American Behavioral Scientist | 2010
Sigrid Roßteutscher
The notion of social capital has gained enthusiastic support from nongovernmental organizations, intergovernmental confederations, and supranational bodies such as the European Union, the World Bank, and the United Nations. They all believe that social capital might be a potent aid for democratization, for repairing defective democracies, and for undermining authoritarian regimes. This article examines whether social capital has such positive effects in countries where democracy is not yet established. Does social capital help in a country’s move toward democratization, or is the link between democracy and social capital more dubious? Does social capital even contribute to the stabilization of nondemocratic regimes? This article analyzes 70 countries that participated in the third wave of the World Values Survey. The results are clear: Social capital functions as a stabilizer of authoritarian rule. Its effects are mainly negative. Social trust, in particular, might be a “key resource for the market economy and democratic politics” (Stolle, 2003, p. 19). In nondemocratic contexts, however, it appears to throw a spanner in the works of democratization. Social participation and trust, specifically, increase the stability of nondemocratic leadership by generating popular support, by suppressing regime-threatening forms of protest activity, and by nourishing undemocratic ideals of governance.
Archive | 2010
Rüdiger Schmitt-Beck; Hans Rattinger; Sigrid Roßteutscher; Bernhard Weßels
Politische Wahlen sind die zentrale Institution der reprasentativen Demokratie. Sie sind diejenige Form politischer Mitwirkung der Burger, die am breitesten genutzt wird (Steinbrecher 2009), und haben die Funktion zu gewahrleisten, dass sich die Herrschaftstrager gegenuber den Burgern fur ihr Handeln verantworten mussen und politisch zur Rechenschaft gezogen werden konnen (Katz 1997). Die Analyse des Wahlerverhaltens gibt Aufschluss, inwieweit diese normativen Aspirationen im realen politischen Prozess der Demokratie tatsachlich erreicht werden. Das an den Zielen der Beschreibung und theoriegeleiteten Erklarung orientierte Studium des Verhaltens der Stimmburger und seiner Hintergrunde (fur Uberblicke siehe Falter/Schoen 2005; Arzheimer/Evans 2008) ist infolgedessen ein Forschungsfeld von essenzieller Bedeutung fur jegliche empirisch wie normativ ausgerichtete sozialwissenschaftliche Demokratieforschung. Die empirische Wahlforschung liefert wesentliche Erkenntnisse uber die Legitimation des demokratischen politischen Systems, seine Funktionsmechanismen und Leistungen sowie letztlich seine Qualitat. Das nicht zuletzt mangelnder Unterstutzung durch die Burger geschuldete Scheitern der ersten deutschen Demokratie im Jahr 1933 unterstreicht die Wichtigkeit eines angemessenen Verstandnisses der vielfaltigen Facetten des wahlpolitischen Prozesses und ihres Zusammenwirkens.
Archive | 2009
Sigrid Roßteutscher
Der Begriff der sozialen Partizipation meint die Unzahl der Beteiligungsmoglichkeiten, die sich dem Individuum in verschiedensten Gruppen der Gesellschaft bieten: dem Fusballverein, der Sangervereinigung, der Selbsthilfegruppe oder der Wohlfahrtsorganisation. Soziale Partizipation reicht immer uber rein private Belange hinaus. Wer sich fur seine Familie oder Freunde engagiert, mag ein hilfsbereiter, hoch angesehener Mensch sein, sozial engagiert ist er oder sie deswegen noch nicht. Soziale Partizipation meint zudem Beteiligungsformen, die sich entweder an Kollektive richten (Ehrenamtliche beim Betrieb einer Suppenkuche) und/oder direkt im Verbund, sozusagen kollektiv, ausgeubt werden (als Mitglied der Bahnhofsmission, die eine Suppenkuche betreibt). Soziale Partizipation unterscheidet sich schlieslich von politischer Partizipation, die explizit die Beeinflussung von Entscheidungen oder Entscheidungstragern auf unterschiedlichen politischen Ebenen zum Ziel hat (ausfuhrlich hierzu siehe den Beitrag von Jan van Deth in diesem Band). Soziale Partizipation ist somit ein Sammelbegriff fur eine Beteiligungsform, die in der Regel offentliches, kollektives Handeln ohne direkte politische Motivation beschreibt, aber immer uber die private Sphare hinausreicht.
Archive | 2007
Sigrid Roßteutscher
Der Bundestagswahlkampf 2005 prasentierte in der Person der Spitzenkandidatin der CDU/CSU in dreifacher Hinsicht eine klare Ausnahme vom typischen christlich-demokratischen Spitzenkandidaten. Angela Merkel ist aus dem Osten Deutschlands, weiblich (verheiratet aber ohne Kinder) und Protestantin. Gleichzeitig haben sich bis in die jungste Vergangenheit die Katholiken und hier vor allem die kirchlich gebundenen Katholiken als treueste Wahlerschaft der Christdemokraten erwiesen. Zwar schmilzt die Klientel, da auch das katholische Milieu seit den 1960er von einer klaren Schrumpfung betroffen ist, doch stimmen diejenigen, die der kirchengebundenen katholischen Subkultur verblieben sind, wie eh und je christdemokratisch. Diese Klientel ist in bisherigen Wahlen auch immer in Form eines katholischen (mannlichen und westdeutschen) Spitzenkandidaten angesprochen worden. Mit dieser Tradition hat die CDU/CSU 2005 gebrochen.
Politische Vierteljahresschrift | 2016
Sigrid Roßteutscher; Armin Schäfer
Asymmetrical Mobilization: Election campaigns and unequal turnout Abstract: Electoral turnout in Germany has not only substantially declined over the last two decades, but also increasingly grown unequal among social groups. This paper makes use of a new dataset on the local variation in parties’ mobilisation efforts. Looking at the city of Frankfurt, we show that parties concentrate their election campaign on urban quarters that are better-off and where past turnout was relatively high. At the same time, parties tend to neglect poorer parts of the city with low turnout-rates. An analysis of survey data supports these findings as it shows how parties overwhelmingly get in touch with their own supporters and politically highly interested citizens during election campaigns. Looking at both aggregate and individual data, there is no indication that parties make a particular effort to mobilize previous non-voters.
Archive | 2013
Sigrid Roßteutscher
Werte sind grundlegende Orientierungen, die Menschen dabei behilflich sind, aus einer potenziell unbegrenzten Zahl moglicher Handlungen und denkbarer Einstellungen zu wahlen.
Archive | 2015
Armin Schäfer; Sigrid Roßteutscher
Der Beitrag untersucht die soziale Topografie der Nichtwahl. Auf Basis von Zeitreihen, Daten aus 1 000 Stadtteilen in 28 Grosstadten und einer reprasentativen Stichprobe von 640 Stimmbezirken zeigen wir, dass Unterschiede in der Beteiligungsrate im Verlauf der letzten vier Jahrzehnte massiv angestiegen sind. Zudem weisen sie ein klares Muster auf: Ist die Arbeitslosenquote hoch und der Abiturientenanteil gering, erreicht die Wahlbeteiligung regelmasig Tiefstwerte. Ist hingegen die Zahl der Arbeitslosen gering und der Anteil an Abiturienten hoch, ist auch die Wahlbeteiligung entsprechend hoch. Wo sich soziale Probleme verdichten, geht heute selbst bei Bundestagswahlen nur noch die Halfte der Wahlberechtigten zur Wahl. Dieses Phanomen tritt nicht allein in den grosstadtischen Problembezirken auf, sondern ist immer dort zu finden, wo soziale Benachteiligungen kumulieren – auf dem Land wie in der Grosstadt, im Osten und im Westen Deutschlands gleichermasen. Unser Befund ist somit eindeutig: Unterschiede in der Wahlbeteiligung sind nicht nur gros (und steigend), sondern auch sozialstrukturell bedingt und kleinraumlich klumpend.
Archive | 2014
Rüdiger Schmitt-Beck; Hans Rattinger; Sigrid Roßteutscher; Bernhard Weßels; Christof Wolf
Die Bundestagswahl 2013 war eine Wahl zwischen Wandel und Kontinuitat. Sie fuhrte zu einer starkeren Fragmentierung des Parteiensystems, aber auch zu groserer Machtkonzentration. Auf der Basis von Daten, die im Rahmen der German Longitudinal Election Study (GLES) erhoben wurden, bietet der Band eine umfassende Analyse in langfristig vergleichender Perspektive. Untersucht werden die Vorgeschichte der Wahl und der Wahlkampf, das Wahlergebnis und das Wahlerverhalten sowie die Regierungsbildung.
Archive | 2002
Sigrid Roßteutscher
Dieser Beitrag verknupft zwei sozialwissenschaftliche Konzepte, die gleichermasen als antiquiert und unzeitgemas gelten: Die Vorstellung von sozialisierten langfristig stabilen Wertorientierungen mit der Vorstellung einer sozialstrukturell vermittelten, ursachlich bedingten Ubernahme bestimmter Wertorientierungen. In der Tat steht die Vorstellung, das Menschen auf Grund dauerhafter Uberzeugungen agieren oder ihre Handlungen legitimieren, in einem scharfen Kontrast zu post-modernem Relativismus, konstruktivistischen Identitatskonzepten und Theorien rationalen Handelns. Ahnliches gilt fur die Vorstellung von sozialstrukturell bedingtem Denken und Handeln, auch hier kennt der zeitgenossische mainstream der Individualisierungsthesen radikal andere Vorstellungen.