Wolfgang Seitter
University of Marburg
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Publication
Featured researches published by Wolfgang Seitter.
Archive | 2014
Wolfgang Seitter
Gegenwartig ist ein verstarkter Ausbau wissenschaftlicher Weiterbildung an Universitaten zu beobachten, der – neben hochschulischen Zielvereinbarungen – vor allem durch Programme wie das BMBF-Programm ‚Aufstieg durch Bildung: offene Hochschule‘ angereizt wird (als Uberblick vgl. Hanft 2013 sowie www.wettbewerb-offene-hochschulen-bmbf.de). Insbesondere bedingt durch das Prinzip der Vollkostenrechnung fuhrt die Implementierung wissenschaftlicher Weiterbildungsangebote zu einer radikalisierten, fur Universitaten traditionell ungewohnten Nachfrageorientierung und Ausrichtung der Angebotsentwicklung an den Erwartungen der verschiedenen gesellschaftlichen Anspruchsgruppen. Nachfrageorientierung meint in diesem Zusammenhang die konsequente Ausrichtung der Angebotsentwicklung und -umsetzung an den Bedarfen und Erwartungen der Adressatengruppen, die mit den Angeboten erreicht werden sollen, wobei in der wissenschaftlichen Weiterbildung neben den individuellen insbesondere auch die institutionellen Adressaten in den Blick genommen werden (mussen). Nachfrageorientierung kann insofern als neuer Steuerungsmodus universitarer Studienangebotsentwicklung bezeichnet werden, der kontrar zu den langjahrigen, sakularen organisationsstrukturellen und – kulturellen – Traditionen von Universitaten steht. Die Einfuhrung und Verstetigung wissenschaftlicher Weiterbildung an Universitaten wird dadurch zu einer massiven organisationalen Herausforderung auf allen Ebenen.
Archive | 2013
Wolfgang Seitter
Im vorliegenden Beitrag geht es um eine systematisierte Betrachtung professionellen Handelns im Kontext erwachsenenpadagogischer Netzwerk- und Kooperationsbeziehungen. Kooperationsbezogenes erwachsenenpadagogisches Handeln ist dabei nicht nur in unterschiedliche Kooperations- und Netzwerkkontexte (horizontal, vertikal, diagonal) eingelagert, sondern vollzieht sich auch in unterschiedlichen Modi der Gestaltung mit je spezifischen Herausforderungen. Zudem etablieren Kooperationen und Netzwerke wechselseitige organisationale Beobachtungsverhaltnisse mit der Moglichkeit, eine veranderte und veranderbare Sicht auf die Arbeit der eigenen Einrichtungen zu erlangen. In dieser Perspektive sind Kooperationen/Netzwerke weitere Anwendungsfalle institutionalisierter Selbstbeobachtung und organisationsbezogener Professionalisierung.
Archive | 1996
Jochen Kade; Wolfgang Seitter
Seit den 1960er Jahren nimmt der Begriff des lebenslangen Lernens in der erwachsenenbildnerischen Diskussion eine prominente Stellung ein. Seine Einfuhrung vollzog sich im Kontext der bildungspolitischen Debatten uber die grundlegenden Strukturreformen im Bildungswesen, die seit den ausgehenden 60er Jahren in (fast) allen europaischen Landern gefuhrt wurden. Hinter dem Begriff stand — ungeachtet seiner unterschiedlichen landerspezifischen Akzentuierungen wie lifelong learning, education permanente, recurrent education — die Erwartung, die Erwachsenenbildung als Teil des allgemeinen Bildungswesens zu etablieren und — ausgehend von der Normalitat des Lernens im Erwachsenenalter — Entlastungseffekte fur den schulischen und universitaren Bereich zu erreichen. Mit dem Konzept des lebenslangen Lernens sollte die Beschrankung von Lernprozessen auf die kindliche und jugendliche Lebensphase, institutionell betrachtet: auf die Zeit der schulischen Bildung und der beruflichen Ausbildung, aufgehoben, eine Neuordnung des Verhaltnisses von vorschulischem, schulischem und nachschulischem Lernen angestrebt und der gesamte Lebenslauf des Menschen zum Bezugspunkt padagogischer Praxis und Reflexion gemacht werden.
Archive | 2013
Timm C. Feld; Wolfgang Seitter
Der vorliegende Band versammelt Aufsatze, die – wie bereits in der Einleitung erwahnt – im Kontext der Leibniz Graduate School fur empirische Weiterbildungsforschung entstanden sind.Der Band ist insofern das Ergebnis eines kooperativen Forschungsarrangements, das Starken und Unterschiede der beteiligten Einrichtungen bundelt und sie fur die gemeinsame Arbeit nutzbar macht. Die Erforschung kooperativer Bildungsarrangements vollzieht sich daher im Kontext eines kooperativen Forschungsarrangements, sodass Kooperation Forschungsgegenstand und Forschungsprozess gleichermasen umfasst.
Archive | 2010
Karin Dollhausen; Timm C. Feld; Wolfgang Seitter
Bis in die 1990er Jahre galt die erwachsenenpadagogische Beschaftigung mit dem Thema „Organisation“ eher als eine disziplinare Randerscheinung – dies sowohl mit Blick auf die recht geringe Zahl an Forscherinnen und Forschern, die sich mit der organisatorischen Dimension erwachsenenpadagogischer Tatigkeit befassten, als auch mit Blick auf die Disziplin, die das Hauptaugenmerk der Forschung entweder auf das gesellschaftliche Verstandnis von Weiterbildung und die Entwicklung des Weiterbildungssystems oder aber auf die Gestaltung und Entwicklung der Interaktion zwischen Lehrenden und Lernenden im Weiterbildungskontext legte. Wer sich aus dem erwachsenenpadagogischen Kontext heraus fur den Betrieb, das Management und die Organisationsentwicklung von Weiterbildungseinrichtungen interessierte, wer Fragen der Organisation professioneller erwachsenenpadagogischer Tatigkeit jenseits von darauf spezialisierten institutionellen Kontexten behandelte, galt aus dem Blickwinkel des „Kernbereichs“ der Disziplin eher als Exot. Zwar wusste man in der Erwachsenenpadagogik immer schon um das Erfordernis des „Organisatorischen“. Jedoch wurde dies uberwiegend als ausere Rahmenbedingung erwachsenenpadagogischen Handelns behandelt, fur deren Erforschung, Gestaltung und Entwicklung im Wesentlichen Spezialisten und Experten aus anderen Praxisfeldern und Disziplinen zustandig waren. Interessanterweise scheint diese Auffassung im internationalen Kontext bis heute vorrangig zu sein. Erst seit einigen Jahren lasst sich hier ein gestiegenes Interesse an der organisatorischen Dimension padagogischer Tatigkeit erkennen, wobei weniger die Organisation als vielmehr die Professionalisierung von padagogisch Tatigen in Richtung auf „Educational Leadership and Ma-nagement“ im Vordergrund steht (vgl. Davies/West-Burnham 2003; Briggs/Coleman/Chapman 2007; Razik/Swanson 2009).
Archive | 2009
Jochen Kade; Wolfgang Seitter; Jörg Dinkelaker
Die moderne Erwachsenenbildung/Weiterbildung, die ihren Ursprung in der Aufklarung Ende des 18. Jahrhunderts hat, verweist auf Wissen und Bildung. Zunachst orientiert sie sich vor allem am Wissen, dem Leitbegriff der (fruhen) Aufklarung. Ihre weitere Entwicklung ist aber fur langere Zeit nicht durch die Orientierung an deren Ideen gepragt, sondern von dem – bereits 10 bis 15 Jahre spater (vgl. auch Bollenbeck 1994) _ veranderten neuen Verstandnis von Aufklarung. Sie wird danach nicht mehr unter primarer Bezugnahme auf Wissen begrundet, sondern Aufklarung wird nunmehr als ein Grundprinzip des Denkens verstanden. Entsprechend lasst sich in der Romantik und im Deutschen Idealismus eine „entschiedene Kritik des Wissens als Wissen“ (Stichweh 2004, S. 148) beobachten. Die Leitbegriffe heisen nun „Bildung und Selbstdenken“ (ebd.). Und es ist gerade der Begriff der Bildung, der sich in der Folge als Leitbegriff der Erwachsenenbildung/Weiterbildung stabilisiert, auch wenn durchgangig ein – wie auch immer ausgepragter – Bezug auf den Wissensbegriff erhalten bleibt.
Archive | 2015
Wolfgang Seitter; Michael Schemmann; Ulrich Vossebein
Im Rahmen des hochschultypenubergreifenden Verbundprojekts WM3 Weiterbildung Mittelhessen sind drei Teilforschungsprojekte zu Bedarfen, Potentialen und Akzeptanzbedingungen von wissenschaftlicher Weiterbildung durchgefuhrt worden.
Archive | 2013
Karin Dollhausen; Timm C. Feld; Wolfgang Seitter
Die institutionalisierte und organisierte Weiterbildung ist seit jeher ein zutiefst von Kooperationen und sozialen Vernetzungen gepragtes Geschehen: Das Zustandekommen von individuellen und kollektiven Lernprozessen in Weiterbildungseinrichtungen setzt notwendig die Zusammenarbeit zwischen Lernenden und Lehrenden voraus, was seinerseits durch die Zusammenarbeit zwischen zumeist frei und nebenberuflich Lehrenden und Programmplanenden in Weiterbildungseinrichtungen ermoglicht wird, die wiederum durch die einrichtungsinterne und einrichtungsubergreifende fachlich-kollegiale Kooperation sowie durch Kooperationen zwischen Weiterbildungseinrichtungen und relevanten Akteuren in deren Umfeld ermoglicht wird usw.
Archive | 2009
Susanne Kraft; Wolfgang Seitter
Das Problem und die Aufgabe der Entwicklung von Professionalitat auf unterschiedlichen Ebenen der Weiterbildung sind so alt wie die Weiterbildung selbst. Daher erstaunt es auch nicht, dass professionalitatsbezogene Fragen in der Weiterbildung immer schon eine prominente Stellung inne hatten. Auch gegenwartig wird der Themenkomplex intensiv diskutiert, zumal sich bildungspolitische, verbandliche und indviduelle Diskussionslinien kreuzen und auch die Wissenschaft von der Weiterbildung das Thema zunehmend fokussiert.1 Wir werden im Folgenden dafur pladieren, diese unterschiedlichen Diskussionslinien und die diesbezuglich im Feld der Weiterbildung beobachtbaren Veranderungen nicht separat zu betrachten, sondern sie aufeinander zu beziehen. In dieser Hinsicht erscheint es uns notwendig und sinnvoll, den bildungspolitischen Trend zur Standardisierung von Professionalitatserwartungen und -qualifikationen (wie er etwa in der Entwicklung eines Europaischen und Nationalen Qualifikationsrahmen zum Ausdruck kommt) zu verbinden mit den spezifischen Entwicklungs- und Veranderungsperspektiven von Weiterbildungseinrichtungen (die sich etwa in Formen des Qualitatsmanagements und einer systematischen Personalentwicklung zeigen) und den individuell-berufsbiographischen Interessen von WeiterbildnerInnen (die etwa im Aufbau eines anerkannten und durchlassigen Nachweissystems von Qualifikation und Kompetenz liegen).
Archive | 2018
Wolfgang Seitter
Der folgende Aufsatz fokussiert das WM3-Verbundprojekt in der Ausgangskonstellation der Verbundpartnerinnen vor der gemeinsamen Antragstellung, in den Zielen und Ertragen der beiden Projektphasen sowie in seiner komplexen Projektstruktur, Kommunikations- und Vernetzungsarbeit. Ein besonderer Schwerpunkt liegt in der Analyse des Forschens unter den spezifischen Bedingungen der Mehrfachcodierung wissenschaftlicher Weiterbildung.