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Featured researches published by Anne Starker.


Bundesgesundheitsblatt-gesundheitsforschung-gesundheitsschutz | 2007

Motor Fitness. Results of the German Health Interview and Examination Survey for Children and Adolescents (KiGGS)

Anne Starker; Thomas Lampert; Worth A; Oberger J; Heidrun Kahl; K. Bös

ZusammenfassungDie motorische Leistungsfähigkeit wurde im Kinder- und Jugendgesundheitssurvey (KiGGS) bei Kindern und Jugendlichen im Alter von 4–17 Jahren mittels spezifischer Kurztests untersucht. Dabei wurden die Dimensionen der motorischen Fähigkeiten Koordination, Kraft, Ausdauer und Beweglichkeit getestet. Der Untersuchungsschwerpunkt lag bei den 4- bis 10-Jährigen in der Erfassung koordinativer Fähigkeiten, der Kraftfähigkeit und der Beweglichkeit, bei der Altersgruppe der 11- bis 17-Jährigen in der Erfassung der Ausdauerleistungsfähigkeit. Die vorliegende Untersuchung beschreibt die motorische Leistungsfähigkeit anhand der getesteten Dimensionen nach Alter, Geschlecht sowie nach soziodemographischen Aspekten. Für alle Testaufgaben zeigen sich erwartungsgemäß bessere Werte bei den älteren gegenüber den jüngeren Kindern und Jugendlichen. Bei den 4- bis 10-Jährigen zeigen Mädchen in 5 der 6 Testaufgaben eine geringfügig höhere motorische Leistungsfähigkeit als Jungen. Beim Fahrrad-Ausdauertest der 11- bis 17-Jährigen weisen Jungen die besseren Ergebnisse auf. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass zwischen Migrations- und Sozialstatus und der motorischen Leistungsfähigkeit ein Zusammenhang besteht. Die aufgezeigten Unterschiede verdeutlichen, dass mögliche Interventionsprogramme spezifisch auf Alter, Geschlecht sowie die Belange von Kindern und Familien mit Migrationshintergrund und mit niedrigem Sozialstatus abgestimmt werden sollten. Mit der Erhebung der Motorikdaten wurde eine für Deutschland repräsentative Datenbasis geschaffen, anhand derer es zukünftig möglich sein wird, Aussagen über den Stand und die Entwicklung der motorischen Leistungsfähigkeit von Kindern und Jugendlichen machen zu können.AbstractMotor fitness was investigated in children and adolescents aged 4–17 using specific short tests. These tested the motor abilities: co-ordination, strength, cardiorespiratory fitness and flexibility. Among the 4–10 year olds, the focus of the investigation was on recording coordination, strength and flexibility; in the age group of the 11–17 year olds it was on recording cardiorespiratory fitness. The current investigation describes motor fitness based on the tested abilities according to age, sex and sociodemographic aspects. In all the test tasks, as expected, there are better results from older children and adolescents than from younger ones. Among the 4–10 year olds, girls display a slightly higher motor fitness in five out of the six tasks. In cardiorespiratory fitness, the cycle ergometer test for the 11-17 year olds shows better results for boys. The results indicate that there is a correlation between migrant status, social status and motor fitness. The shown differences point out that possible intervention programmes should be specifically attuned to age and sex as well as to the concerns of children and families with a migrant background and those of low social status. These collected data on motor fitness produced a database, representative of Germany. This will enable statements on state and development of motor fitness in children and adolescents in the future.


Bundesgesundheitsblatt-gesundheitsforschung-gesundheitsschutz | 2013

Inanspruchnahme von Krebsfrüherkennungsuntersuchungen

Anne Starker; Anke-Christine Saß

A growing number of people in Germany participate in the cancer screening services offered by statutory health insurance. Using data from the first wave of the German Health Interview and Examination Survey for Adults (DEGS1), current levels of participation in cancer screening services were determined. DEGS1 (2008-2011) permits representative cross-sectional analyses to be performed. In DEGS1, persons who were entitled to different cancer screening services were interviewed on their awareness, participation and regular utilisation of cancer screening for different types of cancer. Overall, 67.2% of women and 40.0% of men participate regularly. Participation rates fluctuate to a great extent for individual types of cancer screening. Women participate in cancer screening more frequently than men do. For women, a better socioeconomic status was associated with higher participation rates. Participation rates improve with increasing age, meaning that the difference in participation rates between women and men becomes smaller. The current analyses present information on specifically targeted population groups to promote informed decision-making about cancer screening, so that participation rates can be improved further. The analyses thus provide an important basis for health policy measures. An English full-text version of this article is available at SpringerLink as supplemental.ZusammenfassungEine wachsende Zahl von Menschen in Deutschland nimmt die von der Gesetzlichen Krankenversicherung angebotenen Krebsfrüherkennungsuntersuchungen (KFU) in Anspruch. Mit Daten der ersten Erhebungswelle der Studie zur Gesundheit Erwachsener in Deutschland (DEGS1) wurden aktuelle Inanspruchnahmeraten ermittelt. DEGS1 ist ein bundesweiter Befragungs- und Untersuchungssurvey (2008–2011), der repräsentative Querschnittsanalysen dazu ermöglicht. In DEGS1 wurden die jeweils anspruchsberechtigten Personen zur Kenntnis, Regelmäßigkeit sowie zur turnusmäßigen Inanspruchnahme von KFU für einzelne Krebsarten befragt. Regelmäßig gehen insgesamt etwa 67,2% der Frauen und 40,0% der Männer zur KFU. Bei den einzelnen Untersuchungen schwanken die Teilnahmeraten stark. Frauen nehmen an vielen KFU häufiger teil als Männer, und eine bessere sozioökonomische Lage war bei ihnen mit höheren Teilnahmeraten assoziiert. Im Alter verbessern sich die Teilnahmeraten und nähern sich zwischen den Geschlechtern an. Die Auswertungen geben Hinweise auf Bevölkerungsgruppen, die gezielt angesprochen und darin unterstützt werden sollten, eine informierte Entscheidung zur KFU zu treffen, um die Teilnahmeraten weiter zu erhöhen. Sie stellen damit eine wichtige Grundlage für gesundheitspolitische Maßnahmen dar.AbstractA growing number of people in Germany participate in the cancer screening services offered by statutory health insurance. Using data from the first wave of the German Health Interview and Examination Survey for Adults (DEGS1), current levels of participation in cancer screening services were determined. DEGS1 (2008–2011) permits representative cross-sectional analyses to be performed. In DEGS1, persons who were entitled to different cancer screening services were interviewed on their awareness, participation and regular utilisation of cancer screening for different types of cancer. Overall, 67.2% of women and 40.0% of men participate regularly. Participation rates fluctuate to a great extent for individual types of cancer screening. Women participate in cancer screening more frequently than men do. For women, a better socioeconomic status was associated with higher participation rates. Participation rates improve with increasing age, meaning that the difference in participation rates between women and men becomes smaller. The current analyses present information on specifically targeted population groups to promote informed decision-making about cancer screening, so that participation rates can be improved further. The analyses thus provide an important basis for health policy measures. An English full-text version of this article is available at SpringerLink as supplemental.


Archive | 2007

Motorische Leistungsfähigkeit - Ergebnisse des Kinder- und Jugendgesundheitssurveys (KiGGS)

Anne Starker; Thomas Lampert; Annette Worth; Jennifer Oberger; Heidrun Kahl; Klaus Bös

ZusammenfassungDie motorische Leistungsfähigkeit wurde im Kinder- und Jugendgesundheitssurvey (KiGGS) bei Kindern und Jugendlichen im Alter von 4–17 Jahren mittels spezifischer Kurztests untersucht. Dabei wurden die Dimensionen der motorischen Fähigkeiten Koordination, Kraft, Ausdauer und Beweglichkeit getestet. Der Untersuchungsschwerpunkt lag bei den 4- bis 10-Jährigen in der Erfassung koordinativer Fähigkeiten, der Kraftfähigkeit und der Beweglichkeit, bei der Altersgruppe der 11- bis 17-Jährigen in der Erfassung der Ausdauerleistungsfähigkeit. Die vorliegende Untersuchung beschreibt die motorische Leistungsfähigkeit anhand der getesteten Dimensionen nach Alter, Geschlecht sowie nach soziodemographischen Aspekten. Für alle Testaufgaben zeigen sich erwartungsgemäß bessere Werte bei den älteren gegenüber den jüngeren Kindern und Jugendlichen. Bei den 4- bis 10-Jährigen zeigen Mädchen in 5 der 6 Testaufgaben eine geringfügig höhere motorische Leistungsfähigkeit als Jungen. Beim Fahrrad-Ausdauertest der 11- bis 17-Jährigen weisen Jungen die besseren Ergebnisse auf. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass zwischen Migrations- und Sozialstatus und der motorischen Leistungsfähigkeit ein Zusammenhang besteht. Die aufgezeigten Unterschiede verdeutlichen, dass mögliche Interventionsprogramme spezifisch auf Alter, Geschlecht sowie die Belange von Kindern und Familien mit Migrationshintergrund und mit niedrigem Sozialstatus abgestimmt werden sollten. Mit der Erhebung der Motorikdaten wurde eine für Deutschland repräsentative Datenbasis geschaffen, anhand derer es zukünftig möglich sein wird, Aussagen über den Stand und die Entwicklung der motorischen Leistungsfähigkeit von Kindern und Jugendlichen machen zu können.AbstractMotor fitness was investigated in children and adolescents aged 4–17 using specific short tests. These tested the motor abilities: co-ordination, strength, cardiorespiratory fitness and flexibility. Among the 4–10 year olds, the focus of the investigation was on recording coordination, strength and flexibility; in the age group of the 11–17 year olds it was on recording cardiorespiratory fitness. The current investigation describes motor fitness based on the tested abilities according to age, sex and sociodemographic aspects. In all the test tasks, as expected, there are better results from older children and adolescents than from younger ones. Among the 4–10 year olds, girls display a slightly higher motor fitness in five out of the six tasks. In cardiorespiratory fitness, the cycle ergometer test for the 11-17 year olds shows better results for boys. The results indicate that there is a correlation between migrant status, social status and motor fitness. The shown differences point out that possible intervention programmes should be specifically attuned to age and sex as well as to the concerns of children and families with a migrant background and those of low social status. These collected data on motor fitness produced a database, representative of Germany. This will enable statements on state and development of motor fitness in children and adolescents in the future.


Bundesgesundheitsblatt-gesundheitsforschung-gesundheitsschutz | 2014

Trends in der Inanspruchnahme ambulant-ärztlicher Leistungen im Kindes- und Jugendalter

Petra Rattay; Anne Starker; Olga Domanska; Hans Butschalowsky; J. Gutsche; Panagiotis Kamtsiuris

This article provides information on trends in the utilization of outpatient medical care in childhood and adolescence in Germany on the basis of data from two waves of the KiGGS study (prevalences and odds ratios). In the period 2009-2012, 91.9% (95% CI 91.1-92.7%) of children and adolescents used outpatient medical services at least once a year. In the 12 months prior to the interview, 67.9% (95% CI 65.9-69.8%) of the 0- to 17-year-olds consulted a pediatrician and 34.1% (95% CI 31.6-36.3%) a general practitioner. Whereas there was no change in the use of either overall outpatient or general practice medical care compared to 2003-2006, a significant increase of 8.7% points in the utilization of pediatricians was found. This could be explained by, among other factors, an expansion of pediatric services (additional vaccinations and health screening examinations) in recent years. It may also be related to a significantly greater participation in the health screening program in early childhood (U3-U9 examinations), which was seen especially when comparing the youngest birth cohorts and in children from families with low social status (from U7 onwards). The increased use of health screening examinations can probably be attributed to the invitation, reminding and reporting procedures that have been introduced in recent years. Whereas at KiGGS baseline urban-rural differences in participation in health screening examinations could be seen, these were no longer apparent in KiGGS Wave 1. Similarly, differences between rural and urban regions in the use of general and pediatric medical services have also diminished. Nevertheless, currently children and young people in rural areas use outpatient general medical care to a greater extent than those in urban areas.


Bundesgesundheitsblatt-gesundheitsforschung-gesundheitsschutz | 2014

[Trends in the utilization of outpatient medical care in childhood and adolescence: results of the KiGGS study - a comparison of baseline and first follow up (KiGGS Wave 1)].

Petra Rattay; Anne Starker; Olga Domanska; Hans Butschalowsky; J. Gutsche; Panagiotis Kamtsiuris

This article provides information on trends in the utilization of outpatient medical care in childhood and adolescence in Germany on the basis of data from two waves of the KiGGS study (prevalences and odds ratios). In the period 2009-2012, 91.9% (95% CI 91.1-92.7%) of children and adolescents used outpatient medical services at least once a year. In the 12 months prior to the interview, 67.9% (95% CI 65.9-69.8%) of the 0- to 17-year-olds consulted a pediatrician and 34.1% (95% CI 31.6-36.3%) a general practitioner. Whereas there was no change in the use of either overall outpatient or general practice medical care compared to 2003-2006, a significant increase of 8.7% points in the utilization of pediatricians was found. This could be explained by, among other factors, an expansion of pediatric services (additional vaccinations and health screening examinations) in recent years. It may also be related to a significantly greater participation in the health screening program in early childhood (U3-U9 examinations), which was seen especially when comparing the youngest birth cohorts and in children from families with low social status (from U7 onwards). The increased use of health screening examinations can probably be attributed to the invitation, reminding and reporting procedures that have been introduced in recent years. Whereas at KiGGS baseline urban-rural differences in participation in health screening examinations could be seen, these were no longer apparent in KiGGS Wave 1. Similarly, differences between rural and urban regions in the use of general and pediatric medical services have also diminished. Nevertheless, currently children and young people in rural areas use outpatient general medical care to a greater extent than those in urban areas.


Archive | 2010

Gesundheitliche Lage und Gesundheitsverhalten der Bevölkerung im Erwerbsalter in Deutschland

Thomas Lampert; Livia Ryl; Anke Christine Saß; Anne Starker; Thomas Ziese

Der Beitrag beschreibt auf der Grundlage aktueller Daten und Erkenntnisse der Gesundheitsberichterstattung des Bundes die gesundheitliche Lage und das Gesundheitsverhalten der Bevolkerung im Erwerbsalter in Deutschland. Neben der aktuellen Zustandsbeschreibung wird auch, soweit aussagekraftige Daten verfugbar sind, auf zeitliche Entwicklungen und Trends eingegangen. Dabei wird eine differenzierte Betrachtung angestrebt, um zu verdeutlichen, dass die Gesundheitschancen und Krankheitsrisiken in verschiedenen Bevolkerungsgruppen sehr unterschiedlich sein konnen. In diesem Zusammenhang wird zum einen auf alters- und geschlechtsspezifische Unterschiede eingegangen. Zum anderen wird die Bedeutung des sozialen Status und des Migrationshintergrundes fur die gesundheitliche Lage und das Gesundheitsverhalten erortert.


Public Health Forum | 2018

Bekämpfung des Rauchens: Erfolge in der Tabakkontrollpolitik

Benjamin Kuntz; Johannes Zeiher; Anne Starker; Thomas Lampert

Zusammenfassung Das Rauchen ist in den Industrienationen das bedeutendste einzelne Gesundheitsrisiko und die führende Ursache vorzeitiger Sterblichkeit. Zu den vordringlichen Zielen von Public Health gehört es daher, den Tabakkonsum in der Bevölkerung zu reduzieren. Wie die Tabaksteuerstatistik und bevölkerungsweite Studien zeigen, ist sowohl der Zigarettenabsatz als auch der Anteil der Jugendlichen und Erwachsenen, die rauchen, in den letzten 25 Jahren deutlich zurückgegangen. Diese positive Entwicklung ist sicherlich auch auf Maßnahmen zurückzuführen, die im Zuge einer verstärkten Tabakkontrollpolitik in Deutschland umgesetzt wurden. Insbesondere beim konsequenten und flächendeckenden Nichtraucherschutz, bei der Tabaksteuer und bei umfassenden Tabakwerbeverboten besteht weiterhin Potential zur Verbesserung.


Archive | 2018

Tabak- und Alkoholkonsum bei 11- bis 17-Jährigen in Deutschland – Querschnittergebnisse aus KiGGS Welle 2 und Trends

Johannes Zeiher; Cornelia Lange; Anne Starker; Thomas Lampert; Benjamin Kuntz

Tabakund Alkoholkonsum zählen zu den führenden vermeidbaren Risikofaktoren für eine Vielzahl von Krankheiten mit langfristigen Effekten, auch auf die vorzeitige Sterblichkeit. In Deutschland ist der Tabakund Alkoholkonsum unter Erwachsenen trotz abnehmender Tendenz verbreitet. Da in der Jugendphase die Weichen für das Gesundheitsverhalten im späteren Leben gestellt werden und bekannt ist, dass für Heranwachsende ein früher Einstieg einen späteren regelmäßigen Konsum von Alkohol und Tabak fördert, ist es ein gesundheitspolitisches Ziel, dass Jugendliche möglichst nicht rauchen und zu einem verantwortungsbewussten und risikoarmen Umgang mit Alkohol befähigt werden. Der vorliegende Beitrag untersucht den Tabakund Alkoholkonsum von Kindern und Jugendlichen (11 bis 17 Jahre) und beschreibt neben Prävalenzen auch zeitliche Entwicklungen und Korrelate des Konsumverhaltens. Datenbasis ist die zweite Folgebefragung der Studie zur Gesundheit von Kindern und Jugendlichen in Deutschland (KiGGS Welle 2). Die Ergebnisse zeigen, dass 7,2 % der 11bis 17-jährigen Kinder und Jugendlichen zumindest gelegentlich rauchen. Darin eingeschlossen sind 3,7 %, die täglich rauchen. Gut die Hälfte (51,0 %) der 11bis 17-Jährigen hat schon einmal Alkohol getrunken, ein riskanter Alkoholkonsum ist für 12,1 % festzustellen, regelmäßiges Rauschtrinken berichten 7,0 %. Mit dem Alter nimmt der Konsum von Tabak und Alkohol deutlich zu. Beim riskanten Alkoholkonsum und beim Rauschtrinken zeigen sich geschlechterassoziierte Unterschiede: Mehr Mädchen als Jungen konsumieren alkoholische Getränke in riskantem Maß, aber mehr Jungen als Mädchen praktizieren Rauschtrinken. Im Zeitverlauf zeigt sich anhand der bisherigen KiGGS-Erhebungswellen ein sehr deutlicher Rückgang beim Tabakkonsum (KiGGS-Basiserhebung 21,4 %, KiGGS Welle 1 12,4 %). Ebenfalls rückläufig ist der Anteil der 11bis 17-Jährigen, die jemals Alkohol getrunken haben (KiGGS-Basiserhebung 63,9 %, KiGGS Welle 1 55,6 %). Auch der riskante Alkoholkonsum (KiGGS Welle 1 16,5 %) und das regelmäßige Rauschtrinken (KiGGS Welle 1 12,0 %) gingen zurück. Die hier dargestellten Ergebnisse stehen im Einklang mit den Befunden aus anderen Studien, die den Tabakund Alkoholkonsum von Jugendlichen in Deutschland erheben. Sie deuten auf Erfolge von Präventionsmaßnahmen hin. TABAKKONSUM · ALKOHOLKONSUM · TRENDS · GESUNDHEITSMONITORING · KIGGS Journal of Health Monitoring Journal of Health Monitoring Tabakund Alkoholkonsum bei 11bis 17-Jährigen in Deutschland 24 Journal of Health Monitoring 2018 3(2) FOCUS die tödlich enden kann. Kinder und Jugendliche können bereits ab einem Blutalkoholspiegel von 0,5 Promille bewusstlos werden [6]. Die Forschung zum Gesundheitsverhalten bei Jugendlichen konnte bislang verschiedene individuelle und soziale Faktoren identifizieren, die auf den Tabakbeziehungsweise Alkoholkonsum Einfluss haben [9–11]. Dazu zählen neben Alter, Geschlecht und Bildungsmerkmalen (be suchter Schultyp) vor allem die Einstellungen und das Verhalten von Eltern und gleichaltrigen Freunden (Peers) bezüglich des Umgangs mit Alkohol und Tabak [12]. Die Jugendphase ist eine sensible Phase, in der die Weichen für das Gesundheitsverhalten im späteren Leben gestellt werden. In der Adoleszenz wollen sich Jugendliche häufig von familiären oder schulischen Normen abgrenzen, eigenes Verhalten erproben, Grenzen überschreiten und Risiken austesten. Anstelle der Eltern gewinnen Peers zunehmend an Bedeutung und haben Einfluss auf das Verhalten, so auch auf den (übermäßigen) Konsum von Alkohol oder Tabak. Ein früher Einstieg kann einen späteren regelmäßigen Konsum von Alkohol und Tabak befördern [13–15]. So zeigen beispielsweise auch die Längsschnittauswertungen der KiGGS-Kohorte, dass ein hoher Anteil rauchender Kinder und Jugendlicher diese Verhaltensweise im jungen Erwachsenenalter beibehält [16]. In einer Gesellschaft, in der unter Erwachsenen Tabakund Alkoholkonsum trotz abnehmender Tendenz relativ weit verbreitet ist [17–19], gilt es, Jugendliche zu einem verantwortungsbewussten und risikoarmen Umgang mit Alkohol zu befähigen. Bezüglich des Tabakkonsums sollte der Einstieg ins Rauchen möglichst verhindert und 1. Einleitung Tabakund Alkoholkonsum gehören zu den führenden vermeidbaren Risikofaktoren für Krankheit und vorzeitigen Tod [1, 2]. Die gesundheitsschädigende Wirkung von Tabakrauch, auch in geringen Dosen, ist bekannt [3, 4]. Darüber hinaus hat das im Tabak enthaltene Nikotin ein hohes Abhängigkeitspotenzial [3]. Zu den Krankheiten, deren Entstehung durch das Rauchen und Passivrauchbelastungen begünstigt wird, zählen unter anderem Herz-Kreislauf-, Atemwegsund Krebserkrankungen. An den Folgen des Rauchens starben im Jahr 2013 in Deutschland rund 121.000 Menschen, was 13,5 % aller Todesfälle beziehungsweise jedem siebten Todesfall entspricht [5]. Alkohol ist an der Entstehung von über 200 Krankheiten beteiligt [6]. Jährlich sind in Deutschland rund 14.000 Todesfälle vollständig auf Alkohol zurückzuführen. Die alkoholbedingten Sterbefälle sind vor allem durch die Diagnosen „Alkoholische Leberkrankheit“ und „psychische und Verhaltensstörungen durch Alkohol“ bedingt [7]. Alkohol bewirkt während und nach dem Konsum körperliche und psychische Reaktionen [6], die – je nach Alkoholkonzentration im Blut – kurzfristige, aber auch langfristige körperliche, psychische und soziale Schäden verursachen können. Diese betreffen die Konsumierenden selbst oder auch andere Personen, zum Beispiel durch psychische Belastungen, alkoholbedingte Unfälle, aggressives Verhalten oder Schädigungen von Kindern im Mutterleib. Dazu kommen gesellschaftliche Schäden wie Belastungen des Gesundheitssystems oder Produktivitätsverluste [8]. Bei sehr hohem akuten Alkoholkonsum kann es zu einer Alkoholvergiftung kommen, KiGGS Welle 2 Zweite Folgeerhebung der Studie zur Gesundheit von Kindern und Jugendlichen in Deutschland Datenhalter: Robert Koch-Institut Ziele: Bereitstellung zuverlässiger Informationen über Gesundheitszustand, Gesundheitsverhalten, Lebensbedingungen, Schutzund Risikofaktoren und gesundheitliche Versorgung der in Deutschland lebenden Kinder, Jugendlichen und jungen Erwachsenen mit der Möglichkeit von Trendund Längsschnitt analysen Studiendesign: Kombinierte Querschnittund Kohortenstudie Querschnitt in KiGGS Welle 2 Alter: 0 – 17 Jahre Grundgesamtheit: Kinder und Jugendliche mit ständigem Wohnsitz in Deutschland Stichprobenziehung: EinwohnermeldeamtStichproben – Einladung zufällig aus gewählter Kinder und Jugendlicher aus den 167 Städten und Gemeinden der KiGGS-Basiserhebung Stichprobenumfang: 15.023 Teilnehmende KiGGS-Kohorte in KiGGS Welle 2 Alter: 10 – 31 Jahre Stichprobengewinnung: Erneute Einladung aller wiederbefragungsbereiten Teilnehmenden der KiGGS-Basiserhebung Stichprobenumfang: 10.853 Teilnehmende KiGGS-Erhebungswellen: ▶ KiGGS-Basis erhebung (2003 – 2006) Untersuchungsund Befragungssurvey ▶ KiGGS Welle 1 (2009 – 2012) Befragungssurvey ▶ KiGGS Welle 2 (2014 – 2017) Untersuchungsund Befragungssurvey Mehr Informationen unter www.kiggs-studie.de Journal of Health Monitoring Tabakund Alkoholkonsum bei 11bis 17-Jährigen in Deutschland 25 Journal of Health Monitoring 2018 3(2) FOCUS


Public Health Forum | 2018

Präventionsberichterstattung: Aktuelle Entwicklungen, zukünftige Aufgaben

Susanne Jordan; Claudia Diederichs; Hanna Perlitz; Antje Wienecke; Thomas Ziese; Anne Starker

Zusammenfassung Die Präventionsberichterstattung (PBE) dient der datenbasierten Bedarfsermittlung von Prävention und Gesundheitsförderung (PGF) und der Beobachtung von Präventionsmaßnahmen. Die Komplexität von PGF erfordert Daten, welche die Gesundheit der Bevölkerung, Risiko- und Schutzfaktoren, Verhalten und Verhältnisse sowie Art, Verbreitung und die Qualitätsaspekte von PGF abbilden. Die PBE ist in Deutschland in Bund und Ländern im Aufbau und hat durch das Präventionsgesetz einen wichtigen Impuls erhalten.


Archive | 2018

Expertise of the Robert Koch Institute for the first prevention report: background, aims and approach

Anne Starker; Susanne Jordan; Claudia Diederichs; Antje Wienecke

derive population-wide and target group-specific prevention needs and potentials. In doing so, data on various risks and protective factors and diseases are taken into account. The following approach was chosen for the preparation of the expertise: In a feasibility study, selection criteria are defined for the eleven target groups named in the Federal Framework Recommendations; this should en able to describe the prevalence of risk and protective factors and diseases that are relevant to the various target groups. This approach will also involve taking into account important aspects such as Germany’s national health targets and current social developments such as the unequal distribution of health burdens among the population. In a second step, data availability is examined. Priority is given to the data of RKI’s health monitoring, but research will also be undertaken into external data sources. Furthermore, the report will also identify data gaps that may exist. This step will be followed by data preparation and descriptive and statistical data analyses. The results and the indication of prevention needs will finally be summarised in the expertise which will be available by the end of 2018. Journal of Health Monitoring · 2018 3(S2) DOI 10.17886/RKI-GBE-2018-053 Robert Koch Institute, Berlin

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