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Featured researches published by Jörn Lamla.


Archive | 2006

Politisierter Konsum — konsumierte Politik

Jörn Lamla

Dem interessierten Beobachter begegnen im Konsumalltag und bei der Zeitungslekture laufend bemerkenswerte, weil zunachst irritierende Phanomene, die zwischen Politik und Konsum einen Zusammenhang stiften. Einige Beispiele seien vorab schlaglichtartig beleuchtet: Die Umweltschutzorganisation Greenpeace schaltete im Oktober 2005 einen Kino-Werbefilm, in dem ein Komitee von Auserirdischen mit einem Jargon,der an Meetings von Top-Managern eines Konzernriesen denken lasst,daruber berat, ob sich die Rettung der Erde lohne oder dieses unrentabel gefuhrte Unternehmen besser abgestosen werden sollte. Die Antwort fallt negativ aus, weil „Sorg“, der Anwalt der „Erdlinge“, den korrupt wirkenden Vorsitzenden nicht uberzeugen kann. Er hat nicht viel mehr zu bieten, als den Appell an die Kinobesucher, zusammen nur noch „gute Produkte“ zu kaufen und sich hinter die „guten Firmen“ zu stellen.


Archive | 2005

Kontexte der Politisierung des Konsums. Die Zivilgesellschaft in der gegenwärtigen Krisenkonstellation von Politik, Ökonomie und Kultur

Jörn Lamla

Das breite Feld des Konsums und kultureller Konsumpraktiken ist fur die aktuelle Forschung zum Verhaltnis von Wirtschaft und Zivilgesellschaft ein interessantes empirisches Phanomen und eine wichtige theoretisch-konzeptionelle Herausforderung. Diese Relevanz liegt nicht nur darin begrundet, dass etablierte zivilgesellschaftliche Aktions- und Protestmuster, die zu Zeiten der neuen sozialen Bewegungen ihren Adressaten noch vorwiegend im Nationalstaat fanden, auf die Sphare der (globalisierten) Markte ausgedehnt werden. Es ist lediglich eine Variante von politischen Konsumpraktiken, wenn die zivilgesellschaftlichen Akteure die Markte „entern“ und die Konsument(inn)en zum Boykott solcher multinationalen Konzerne auffordern, die ihre moralischen oder ethischen Standards (hinsichtlich der Menschenrechte, sozialer und okologischer Kriterien oder ihrer kulturellen Identitat und Autonomie) verletzen. Begreift man die Wirtschaft nicht allein als neuen Adressaten der Zivilgesellschaft, sondern als deren Arena in einem umfassenderen Sinne, dann wird deutlich, dass in gewisser Weise auch die Markte und Konsumpraktiken die Zivilgesellschaft „entern“. Der Konsum ist nicht blos ein strategisches Mittel zur Ausweitung der politischen Artikulationsformen zivilgesellschaftlicher Bewegungen, Netzwerke oder Organisationen, die im kreativen Angriff auf die Marken und das Image von Konzernen eine neue Einflussmoglichkeit im Zeitalter der Globalisierung entdecken (vgl. N. Klein 2001).


Archive | 2007

Politik mit dem Einkaufswagen : Unternehmen und Konsumenten als Bürger in der globalen Mediengesellschaft

Sigrid Baringhorst; Michael Beetz; Christian Conrad; Janina V. Curbach; Benjamin Diehl; Simon Holler; Hans Hubbertz; Veronika Kneip; Tanja Köhler; Jörn Lamla; Thomas Löding; Karin Lukas; Antoine Mach; Annegret März; Johanna Niesyto; Lars Rademacher; Kay O. Schulze; Jutta Sundermann

Eine gegenseitige Durchdringung von Zivilgesellschaft und Markt manifestiert sich in der Politisierung des Konsums und der Selbstinszenierung von Unternehmen als sozial verantwortliche Burger. Dies wirft grundlegende Fragen zur Neubestimmung von Burgerschaftskonzepten und zur Erweiterung des Handlungsrepertoires von Protestakteuren in spatmodernen Konsumgesellschaften auf. Dabei fungieren (neue) Medien sowohl als Vermittler unternehmerischen Engagements als auch als Plattform fur die Ausbildung neuer Protestformen. Der Band liefert einen Beitrag zur aktuellen Diskussion und versammelt Perspektiven von Wissenschaftlern und Praktikern.


Archive | 1999

Die politische Theorie der reflexiven Modernisierung: Anthony Giddens

Jörn Lamla

Eine ausgearbeitete ‚Theorie reflexiver Modernisierung‘ existiert noch nicht. Sie verweilt bisher im Status eines zeitdiagnostisch motivierten Theorieprogramms, das einer systematischen Entfaltung noch bedarf. Fur dieses Programm bilden die folgenden vier Eckpfeiler einen Rahmen, mit dem sich die zugehorigen Vertreter grob identifizieren lassen: 1. Zeitdiagnostisch wird fur die moderne Gesellschaft ein tiefgreifender Umbruch konstatiert. 2. Die Veranderungen werden auf Einflusse und Mechanismen zuruckgefuhrt, die klar in der Kontinuitat der Moderne gesehen werden. 3. Fur eine Erklarung dieser Prozesse wird auf das Prinzip der Reflexivitat — im Sinne gesellschaftlicher Ruckkopplung und Selbstanwendung (Beck) wie im Sinne kognitiver Reflexionsleistungen der Akteure (Giddens) — und dessen Verankerung in der modernen Gesellschaft zuruckgegriffen. 4. In dieser Perspektive treten Phanomene der ‚Entgrenzung des Politischen‘ in den Vordergrund, die als zentrale Herausforderung fur die politische Theorie der Gegenwart gesehen werden.


Archive | 2008

Sozialpolitische Verbraucheraktivierung. Konsumsubjekt und Bürgergemeinschaft in der Marktgesellschaft

Jörn Lamla

Im gegenwartigen offentlichen Diskurs richten sich politische Begehrlichkeiten und Ambitionen vermehrt auf die Verbraucher1. Wo Zugriffsmoglichkeiten der staatlichen Handlungsagenturen schwinden, werden die nicht-staatlichen Akteure, insbesondere Unternehmen und Verbraucher, aufgewertet und mit der normativen Erwartung konfrontiert, Verantwortung fur das Gemeinwohl zu ubernehmen. Das gilt insbesondere fur „Dritte Wege“ der Sozialpolitik, die das Feld der Marktwirtschaft nicht mehr als feindliches Territorium begreifen, sondern offensiv in ihre Gestaltungsansatze einbeziehen und dort handelnde Akteure deshalb nicht als Storgrose, sondern als Kooperationspartner betrachten. Insbesondere der Aktivierungsgedanke dieser Sozialpolitik wird entgrenzt und findet nicht nur auf das Erwerbssubjekt, sondern zunehmend auch auf schwer zu steuernde Verbraucher Anwendung. Leitbilder eines Consumer-Citizen, der seine Wahlhandlungen in Marktumgebungen immer schon mit Gesichtspunkten des Gemeinwohls verknupft, oder des CitizenConsumer, der die Effizienzvorteile der exitOption auch gegenuber offentlich-rechtlichen Leistungsanbietern wirksam zur Geltung bringt (vgl. Giddens 2003: 18), sind Teil einer Losungskonstruktion fur einige der dringlichsten politischen Steuerungsprobleme unserer gesellschaftlichen Gegenwart. Gerade mit Blick auf die Sozialpolitik und ihre Aktivierungsansatze sind die Bedingungen und Reichweiten allerdings sehr genau zu analysieren, unter denen offentliche Funktionen einer Aktivburgerschaft von Konsumenten ubernommen werden konnen, ohne dass diese zum Ausfallburgen fur den politischen Souveranitatsverlust des Staates werden.


Archive | 2005

Shopping im Internet

Jörn Lamla; Sven Jacob

Shopping online scheint etwas vollig Normales zu sein, folgt man der Werbung groser Provider oder betrachtet ihre Startseiten im Internet. Kommerzielle Anbieter sind daran interessiert, den Kundinnen und Kunden das Gefuhl zu vermitteln, das sie ihren Shopping-Bedurfnissen ohne Verlust im Cyberspace nachgehen konnen. Aber Shopping im Internet — ist das moglich? Die Antwort fallt abhangig von der kulturtheoretischen Perspektive sehr unterschiedlich aus. Kon-zeptualisieren wir das Shopping z.B. entlang der Buhnen- oder Theater-Metapher mit dem dramaturgischen Handlungsmodell von Erving Goffman (1969), so erfullt der Einkauf im Worldwide Web kaum eine der fur die Praxis des Shopping wesentlichen Bedingungen. Die Intuition, das im virtuellen Handlungsraum einiges vorgeht, das der Welt des Shopping nicht fremd ist, weckt jedoch Zweifel, ob dieser Theorierahmen dem Untersuchungsgegenstand hinreichend adaquat ist. Die Frage eignet sich daher vorzuglich, um uber die kulturtheoretische Dimensionierung der Konsumsoziologie genauer nachzudenken.


Archive | 2002

Die Konflikttheorie als Gesellschaftstheorie

Jörn Lamla

Folgt man Ralf Dahrendorf, mus der soziale Konflikt im Zentrum der Gesellschaftstheorie stehen. Weil deren „zugleich nobelste und schwierigste Aufgabe“ darin bestehe, die strukturelle Wandlungsdynamik ganzer Gesellschaften zu erklaren (Dahrendorf 1972: 73; 1971b: 114), stelle der soziale Konflikt ihr theoretisches Schlusselkonzept dar. Es leite die soziologische Analyse an, die wesentlichen endogenen Faktoren und Krafte zu identifizieren, die eine Gesellschaft in ihren Grundstrukturen unter Veranderungsdruck setzen und historisch in Bewegung halten. Im Unterschied zu vielen anderen Gesellschaftstheoretikern last sich daher fur Ralf Dahrendorf sagen, das bei ihm Gesellschaftstheorie und Konflikttheorie nahezu zusammenfallen. Der kategorialen Differenz beider Gegenstandsbereiche ist er sich freilich bewust, so das Gesellschaft nicht auf Konflikt reduziert wird. Ein Beleg hierfur ist die grundlagentheoretische Abhandlung zur Kategorie der sozialen Rolle in Dahrendorfs (1977) beruhmtem Essay uber den „Homo Sociologicus“, der das spezifische Menschenbild der Soziologie in Abgrenzung zum „homo oeconomicus“ oder zum „psychological man“ bezeichnet. Darin wird Gesellschaft in sehr allgemeiner Form als jene „argerliche Tatsache“ thematisiert, die den menschlichen Akteur in allen Lebensbereichen mit objektivierten Komplexen von Verhaltenserwartungen (Rollen) konfrontiert. Aber die Theorie des sozialen Konflikts wird dennoch nicht auf einen Teilbereich der allgemeineren Gesellschaftstheorie reduziert. Sie bleibt das Herzstuck, ohne das soziologische Theorie Gesellschaft nicht angemessen begreifen kann (vgl. Dahrendorf 1972: 44).


Archive | 2018

Digitale Reterritorialisierung als politische Strategie. Die Reaktionsweisen der Demokratie in den Neuverhandlungen um Privatheit

Fabian Pittroff; Carsten Ochs; Jörn Lamla; Barbara Büttner

Die Enthullungen von Edward Snowden haben die offentliche Aushandlung von Privatheit neu angefacht. In dieser Situation der Neuordnung untersuchen wir eine konkrete Kontroverse um die Zukunft der Privatheit; die Debatte um die Einfuhrung eines nationalen Routings in Deutschland. Unsere Analyse zeigt, wie trotz neuer Problemlagen etablierte Routinen reproduziert werden. Nationales Routing erweist sich als Teil einer Strategie der Reterritorialisierung, mit der auf Krisen der Privatheit durch raumliche Ruckbindung digitaler Praktiken reagiert werden soll. Diese Strategie identifizieren wir als Ausdruck einer spezifischen Reaktionsweise der Demokratie, mit der ein bestimmter Umgang mit Privatheit einhergeht. Abschliesend entwickeln wir ein Schema alternativer demokratischer Reaktionsweisen.


Forschungsjournal Soziale Bewegungen | 2017

Demokratische Privacy by Design

Carsten Ochs; Jörn Lamla

Zusammenfassung Es ist eine weit verbreitete Ansicht mit sozialphilosophischer Plausibilität, dass bestimmte Formen der Privatheit und der Demokratie in einem konstitutiven Verhältnis zueinander stehen. Demzufolge gilt, dass nur Demokratien ihren Bürgerinnen politisch nutzbare Privatheit zugestehen und dass umgekehrt nur Sozialformationen, die solche Privatheitsformen institutionalisieren, demokratischen Charakter erlangen können. Der vorliegende Beitrag fragt nun, inwiefern der Konstitutionszusammenhang schon bei der Gestaltung von Privatheit zum Tragen kommen muss, um tragfähig und vor den Erosionsgefahren in Zeiten der Digitalisierung geschützt zu sein. Um dieser Frage nachzugehen, schließen wir am Privacy by Design-Konzept (PbD) an, erweitern dieses jedoch, indem wir auch dessen institutionell-diskursive Rahmung in die Gestaltungsperspektive einrücken. Wir gehen dabei systematisch-explorativ vor: Zunächst werden zwei konträr orientierte Gestaltungsansätze als Pole des Spektrums identifiziert, innerhalb dessen sich PbD-Ansätze bewegen können. Daraufhin werden explorativ fünf weitere PbD-Formen bestimmt. Abschließend diskutieren wir Implikationen, die sich aus der Exploration alternativer PbD-Formen für die Etablierung eines demokratischen PbD ergeben.


Soziologische Revue | 2016

Repression, Konstitution und Transformation: Das Politische als Neuversammlung gesellschaftlicher Macht

Jörn Lamla

Andreas Anter, Theorien der Macht zur Einführung. Hamburg: Junius 2012, 171 S., br., 13,90 € Ulrich Bröckling / Robert Feustel (Hrsg.), Das Politische denken. Zeitgenössische Positionen. Bielefeld: transcript 2010, 334 S., br., 25,80 € André Brodocz / Dietrich Herrmann / Rainer Schmidt / Daniel Schulz / Julia Schulze Wessel (Hrsg.), Die Verfassung des Politischen. Festschrift für Hans Vorländer. Wiesbaden: Springer VS 2014, 392 S., br., 49,99 € Mitchell Dean, The Signature of Power. Sovereignty, Governmentality and Biopolitics. London: Sage 2013, 254 S., br., 33,50 € Ingo Elbe / Sven Ellmers / Jan Eufinger (Hrsg.), Anonyme Herrschaft. Zur Struktur moderner Machtverhältnisse. Münster: Westfälisches Dampfboot 2012, 324 S., br., 39,90 € Graham Harman, Bruno Latour. Reassembling the Political. London: Pluto Press 2014, 218 S., br., 25,00 € Oliver Marchart, Die politische Differenz. Berlin: Suhrkamp 2010, 391 S., kt., 14,00 € David Strecker, Logik der Macht. Zum Ort der Kritik zwischen Theorie und Praxis. Weilerswist: Velbrück 2012, 332 S., gb., 32,90 €

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Peter Kenning

University of Düsseldorf

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David Strecker

Free University of Berlin

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Kornelia Hagen

German Institute for Economic Research

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Sigrid Baringhorst

Folkwang University of the Arts

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Ulf Schrader

Technical University of Berlin

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