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Dive into the research topics where Markus Schroer is active.

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Featured researches published by Markus Schroer.


Archive | 2009

Theorie Reflexiver Modernisierung

Markus Schroer

Der Begriff „reflexive Modernisierung“ ist bereits in Ulrich Becks Schriften aus den 1980er Jahren vorzufinden, die Entwicklung einer Theorie reflexiver Modernisierung wird aber erst seit den 1990er Jahren systematisch von ihm verfolgt. Damit ist sie eine der jungsten der in diesem Band versammelten soziologischen Theorien. Bei der Theorie reflexiver Modernisierung handelt es sich um ein kontinuierlich vorangetriebenes Projekt, das bis heute nicht abgeschlossen, vielleicht aber auch als unabschliesbar konzipiert ist.


Archive | 2000

Negative, positive und ambivalente Individualisierung — erwartbare und überraschende Allianzen

Markus Schroer

Der Begriff Individualisierung gehort seit langem zum festen Bestandteil soziologischer Terminologie. Im Kern bezeichnet er die Herauslosung des Einzelnen aus traditionalen Sozialbeziehungen. Stand, Klasse, Familie, Nation stellen immer weniger alternativlose Kollektive dar, in die der Einzelne hineingeboren wird, um dort ein Leben lang zu verbleiben. An ihre Stelle treten selbst gewahlte soziale Bindungen, die auch wieder abgewahlt werden konnen. Wurden dem Einzelnen einstmals die meisten Entscheidungen uber die Gestaltung seines Lebenslaufs abgenommen, muss er nun immer mehr Entscheidungen selber treffen. An die Stelle verbindlicher Vorgaben durch Traditionen, Brauche und Routinen treten eine Fulle von Optionen, zwischen denen der Einzelne zu wahlen hat. Es gibt kaum eine soziologische Theorie, die diesen Prozess — unter wechselnden historischen Vorzeichen — nicht beschrieben hatte. Doch seit Becks (1986; 1983) Neuauflage der Individualisierungsthese wird nicht nur innerhalb der Soziologie, sondern auch weit uber die akademischen Grenzen hinaus heftig uber Ursachen und Folgen der Individualisierung debattiert. In der Offentlichkeit ist Individualisierung dabei schnell zur Generalformel avanciert, mit der man verschiedenartigste soziale Probleme erklaren kann. Erklart ist damit zwar nicht eines der angesprochenen Probleme, aber man verfugt zumindest uber eine Formel, einen Hinweis darauf, wo der Feind zu suchen ist.


Archive | 2003

Raumgrenzen in Bewegung Zur Interpenetration realer und virtueller Räume

Markus Schroer

Die seit den achtziger Jahren im wissenschaftlichen Kontext diskutierte Globalisierung steht fur die Intensivierung und Verdichtung weltweiter sozialer Beziehungen. Neue Technologien tragen wesentlich dazu bei, dass Informationen unabhangig von geografischen, politischen und kulturellen Grenzen an jedem beliebigen Ort und zu jedem Zeitpunkt empfangen werden konnen. Dem Internet kommt in diesem Zusammenhang eine Schlusselrolle zu. Stehen Medien seit jeher unter dem Verdacht, Grenzen zum Verschwinden zu bringen, weil sie raumliche Entfernungen muhelos uberwinden, so gilt dies fur das Internet im besonderen Mase. Die Kommunikation im Internet scheint tatsachlich vollig unabhangig von geografischen Grenzen zu erfolgen und Entfernungen muhelos zu uberwinden. Alle, die angeschlossen sind, konnen Menschen auf der ganzen Welt begegnen und mit ihnen kommunizieren, vollig unabhangig davon, wie weit entfernt sie auch voneinander wohnen mogen. Geografische Nahe ist damit kein verlassliches Kriterium mehr fur die Moglichkeit der Kontaktaufnahme und den Aufbau sozialer Beziehungen, denn im Netz wohnen gewissermasen alle gleich nah nebeneinander, nur jeweils einen Klick weit vom Anderen entfernt. Damit werden Moglichkeiten zur weltweiten Kontaktaufnahme geschaffen, die alle bisherigen Massenkommunikationsmittel in den Schatten stellen, wie etwa Howard Rheingold, ein Netzpionier der ersten Stunde, betont: „Sie konnen nicht einfach das Telefon nehmen, um sich mit jemandem verbinden zu lassen, der sich ebenfalls uber den Islam oder kalifornischen Wein unterhalten mochte, oder mit jemandem, der eine dreijahrige Tochter hat oder einen vierzig Jahre alten Hudson. Zu jedem dieser Themen konnen Sie jedoch an einer Computerkonferenz teilnehmen.“ (Rheingold 1996: 42) Durch diese grenzenlosen Kommunikationsstrome werden geografische Grenzen und raumliche Widerstande uberwunden, nationalstaatliche Grenzziehungen unterlaufen und ad absurdum gefuhrt. Doch die geografischen Grenzen sind nicht die einzigen Grenzen, die durch den Cyberspace zunehmend irrelevant werden. Auch die Grenzen des Geschlechts, des Alters und der eigenen Identitat sollen hier muhelos zu uberwinden sein. Offenbar haben wir es nicht nur mit einer Entraumlichung und Entterritorialisierung, sondern auch mit einer Entgrenzung der Gesellschaft zu tun. Der Cyberspace scheint uns einer grenzenlosen Gesellschaft (vgl. Honegger u.a. 1999) ein gewaltiges Stuck naher zu bringen.


Archive | 2009

Soziologie als multiparadigmatische Wissenschaft. Eine Einleitung

Georg Kneer; Markus Schroer

Die Soziologie beschreibt sich selbst als eine multiparadigmatische Wissenschaft. Mit Paradigmen sind zumeist ganz allgemein theoretische Grundorientierungen oder soziologische Grostheorien gemeint. Uber eine weitergehende Begriffsbestimmung besteht keine Einigkeit.


Archive | 2006

Mobilität ohne Grenzen

Markus Schroer

Spatestens seit Beginn des 20. Jahrhunderts leben wir im Zeitalter der Bewegung. Und dies nicht nur, weil wir seither die groste Migration in der Geschichte der Menschheit erleben, sondern auch deshalb, weil wir in immer kurzerer Zeit immer grosere Wegstrecken zurucklegen. Eisenbahnen, Autos und Flugzeuge erlauben uns eine sowohl immer schnellere als auch immer bequemere Mobilitat. Die Orte, die wir heute ohne grose Muhe erreichen konnen, lagen fur unsere Vorfahren noch in unerreichbarer Ferne.


Archive | 1998

Lebensstilökonomie Von der Balance zwischen objektivem Zwang und subjektiver Wahl

Harald Funke; Markus Schroer

Der soziologische Diskurs der 80er Jahre hat zu einer „Kulturalisierung“ des Gesellschaftsbegriffs gefuhrt (vgl. Berking/Faber 1989), die auch die klassische Sozialstrukturanalyse erfast und in eine kulturalistische Lebensstilanalyse verwandelt hat. Hintergrund der Etablierung des Lebensstilparadigmas ist die Transformation der am Lebensstandard orientierten Wohlstandsgesellschaft der 50er und 60er Jahre in die Wohlfahrtsgesellschaft der 70er Jahre mit der Hinwendung zur Lebensqualitat zu einer Uberflus- bzw. Kulturgesellschaft der 80er Jahre und ihrer Orientierung am Lebensstil (vgl. Hradil 1990: 145f.; Schwengel 1988; Ziehe 1993). Dieser sozialstrukturelle Wandel hat in den 80er Jahren zu einer Konjunktur von Ansatzen gefuhrt, die den traditionalen Erklarungsmustern in Begriffen wie Klasse, Stand und Schicht skeptisch bis ablehnend gegenuberstanden und sich deshalb auf die Suche nach Begrifflichkeiten und Erklarungsmodellen begaben, die die soziale Wirklichkeit angemessener beschreiben sollten. Obwohl diese Umorientierung nicht zur vollstandigen Ablosung des strukturorientierten Ansatzes durch das kulturalistische Paradigma gefuhrt hat, ist das Pendel in den sozialstrukturellen Untersuchungen der 80er Jahre doch stark in Richtung kulturalistisch-lebensstilorientierter Ansatze ausgeschlagen.


Archive | 2016

Gesunde Körper – Kranke Körper

Markus Schroer; Jessica Wilde

Welche Korperbilder liegen den modernen Gesundheitsvorstellungen zu Grunde und inwiefern pragen diese den Umgang des Individuums mit seinem Korper? Was ist das charakteristische Krankheitspanorama gegenwartiger Gesellschaft en und wie lasst sich soziologisch erklaren, dass das Individuum seinem Korper und dessen Gesundheit immer mehr Bedeutung beimisst? Was ist unter Normalisierung von Gesundheit zu verstehen und wie hangt diese mit der Produktion und Exklusion marginalisierter Korper zusammen?


Archive | 2010

Individualisierung als Zumutung

Markus Schroer

Was sich nach 25 Jahren Individualisierungsthese sicher sagen lasst, ist, dass sie kaum noch auf Widerspruch stost. Zwar wird hier und dort noch uber das Ausmas der Individualisierung gestritten, eine insgesamt zu positive Lesart der Befunde moniert oder sogar uber die Ruckkehr der Klassengesellschaften nachgedacht. All dies aber wird eher im Sinne der Korrekturbedurftigkeit einiger Auswuchse und Ubertreibungen der Individualisierungsthese kritisiert, weniger als radikaler Widerspruch. Denn selbst wenn Klassen am Horizont wieder auftauchen sollten, so besteht doch weitgehend Einigkeit daruber, dass dies nicht mehr die Klassen von gestern sein werden, sondern Klassen, die sich auf der Basis der bereits erfolgten Individualisierung neu zu bilden im Begriff sind. Damit aber wurde sich nur eine mogliche Variante der Wiedereinbindung des freigesetzten Individuums vollziehen, die Urich Beck (1986: 206) von Anfang an – in der Rezeption gleichwohl oft ignoriert – in seinem Modell vorgesehen hatte. Wenn deshalb uber Individualisierung heute bei weitem nicht mehr so erhitzt debattiert wird wie noch in den 1980er und 1990er Jahren, dann vor allem deshalb, weil die Individualisierungsthese ein fur die Institutionen der Ersten Moderne typisches Schicksal ereilt hat, das Ulrich Beck etwa den Gewerkschaften attestiert: Sie geraten nicht aufgrund ihres Misserfolgs, sondern aufgrund ihrer Erfolgsgeschichte in Vergessenheit. Die Individualisierungsthese ist gewissermasen zum allgemeinen Kulturgut geworden und damit zum Bestandteil der generellen Versozialwissenschaftlichung einer Gesellschaft, die gar nicht mehr bemerkt, dass sie im Rahmen soziologischer Kategorien denkt und sich artikuliert. Aber auch innerhalb der Soziologie selbst hat die Individualisierungsthese (Beck/Beck-Gernsheim 2002) eine in den Anfangen nicht fur moglich gehaltene Verbreitung gefunden. Ob bei Zygmunt Bauman (2001) und Anthony Giddens (1991) in Grosbritannien oder bei Jean-Claude Kaufmann (2005) und Bernard Lahir (1998) in Frankreich: Die Individualisierungsthese gehort zum festen Inventar theoretischer Uberlegungen und zeitdiagnostischer Aussagen der Gegenwart – langst nicht mehr nur in Deutschland. Die breite Zustimmung kann indes kaum verwundern, sieht man sich die lange Geschichte der Individualisierungsdiskussion innerhalb der Soziologie an. Die These der Herauslosung des Individuums aus traditionellen Sozialbeziehungen begleitet die Soziologie seit ihren Anfangen und ist von Emile Durkheim und Max Weber uber Georg Simmel und Talcott Parsons bis Norbert Elias und Niklas Luhmann in zum Teil bis in die Formulierungen hinein reichenden Ahnlichkeiten immer wieder konstatiert worden (vgl. Schroer 1997, 2000, 2001a, 2001b).


Archive | 2007

Raum als soziologischer Begriff. Programmatische überlegungen

Markus Schroer

„Das liegt mir fern!“ „Das ist mir sehr nah!“ „Das geht mir zu weit!“ Wie oft bekommen wir im Alltag solche SAtze zu horen? Wir sind mit der Rede vom Weltraum, Lebensraum und europAischen Raum ebenso vertraut wie mit der uber den Konferenzraum, den Vorratsraum oder den Strafraum. Wir kennen Raumausstatter und Raumpfleger, Raumfahrt und Raumschiffe, Raummangel und Raumersparnis, Raumaufteilung und Raumdeckung, Raumempfinden und Raumanschauung. Uns ist uberaus gelAufig, dass wir hier etwas tun konnen, was dort verboten ist. Wir nehmen Platz, rAumen (etwas) ein, sehen fern. Wir entfernen uns voneinander oder nAhern uns einander an. TAglich betreten wir RAume, halten uns in ihnen auf und verlassen sie wieder. Wir empfinden RAume als eng oder weit, hell oder dunkel, unterscheiden zwischen offenen und geschlossenen, gefAhrlichen und sicheren RAumen. Wir kaufen Autos, die als „Raumwunder“ angepriesen werden und sollen Banken vertrauen, die uns u.a. „mehr Raum“ versprechen. Und selbst dort, wo wir scheinbar von allem Physisch-materiellen enthoben sind, suchen wir „Chat-rooms“ auf oder stellen „Homepages“ ins Netz.


Archive | 2019

Raum, Zeit und soziale Ordnung

Markus Schroer

Im Mittelpunkt dieses Beitrags steht der Gedanke, dass spezifischen Praktiken spezifische Raume zugewiesen werden. Anhand einiger Beispiele wird der Nachweis erbracht, dass die moderne Gesellschaft sich nicht zuletzt auf eine raumlich fundierte Sozialordnung stutzt. Alltagliche Routinen zeichnen sich durch die Wiederholung bestimmter Tatigkeiten in eigens fur sie geschaffenen Raumen aus. Die funktional differenzierte Gesellschaft der modernen Gesellschaft stabilisiert sich insofern u. a. durch raumliche Differenzierung.

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Jörg Döring

Folkwang University of the Arts

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Nikita Dhawan

Goethe University Frankfurt

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